Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Silikonkabel: Reparatur Knickschutz/Zugentlastung


von Walter T. (nicolas)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Guten Morgen,

ich habe ein Silikonkabel mit eingebautem Verstärker, bei dem die äußere 
Isolierung am Kabelübergang zerstört wurde. Die Kabel werden vom 
Hersteller als irreparabel geführt und kosten pro Stück knapp 1000 Euro, 
die Lieferzeit beträgt 8 Wochen. Die Reparatur lohnt also durchaus auch 
dann, wenn sie ein paar Stündchen dauert, da ein repariertes Kabel 
kurzfristig bedeutet, überhaupt wieder eine Reserve zu haben, und 
mittelfristig zwei.

Das Kabel ist keinen besonderen thermischen Belastungen ausgesetzt und 
wird auch nicht in Flüssigkeit eingetaucht.

Schrumpfschlauch der passenden Größe läßt sich nicht über die Stecker 
ziehen - wäre ja auch zu einfach.

Eine einfache Gußform könnte problemlos angefertigt werden, Material 
kann auch beschafft werden.

Wer kennt eine sinnvolle Methode, bei einem solchen Kabel wieder die 
Zugentlastung und einen Knickschutz herzustellen?

: Verschoben durch User
von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Fass das Ende vom Kabel an, und ziehe mit der anderen Hand die 
Isolierung Richtung Verstärker, ggf. mehrmals, dann wird der Spalt 
wieder geschlossen und die Isolierung lässt sich in die Knickschutztülle 
reinschieben.

Da sich Silikon darin nicht ordentlich festkleben lässt, muss eine 
andere Rausziehsicherung her. Wenn es nicht hübsch sein muss, ummantle 
Verstärker und 10cm vom Kabel mit Gaffer-Tape

von Walter T. (nicolas)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Wenn es nicht hübsch sein muss

Hübsch muß es nicht sein. Klebrig, wie es durch Isolierband oder 
Gewebe-Isolierband wird, darf es aber auch nicht werden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Ist es für die Funktion des Kabels wichtig, daß der Verstärker in seinem 
vergossenen Gehäuse bleibt?

Wenn nicht: Befreie den Verstärker aus seinem Gehäuse, baue ihn in ein 
neues Gehäuse ein, das eine anständige Zugentlastung und Knickschutz für 
das Kabel vorsieht. Du könntest auch Steckverbinder an das Kabel 
montieren und das neue Gehäuse mit den entsprechenden Gegenstücken 
ausstatten.

Kommt natürlich drauf an, was das nun genau für ein Kabel ist und wofür 
und in welchem Umfeld es eingesetzt wird.

Wenn das 1000 EUR kosten soll, muss es entweder was besonderes oder was 
"audiophiles" sein.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Da sich Silikon darin nicht ordentlich festkleben lässt, muss eine
> andere Rausziehsicherung her. Wenn es nicht hübsch sein muss, ummantle
> Verstärker und 10cm vom Kabel mit Gaffer-Tape

Oder mit Silikon noch eine Knickschutztülle um die vorhandene 
modellieren.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


Lesenswert?

Hallo,

simpel.

Isolierung wie oben beschrieben wieder in das Gehäuse schieben. Mit 
Cyanacrylat und geeignetem Primer festkleben. Hält mehr als ausreichend. 
Ein geeigneter Primer für Silikon ist der von Berfix. BTDT.

Viele liebe Grüße
Timm

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Ich hab' das ähnlich aussehende Kabel zum Magnetsensor des 
Drehzahlmessers an der Hobby-Fräse mit Pattex Kintsuglue befestigt. Das 
Kabel hat IIRC allerdings keine Silikon-Isolierung, aber vielleicht 
wär's ja trotdem einen Versuch wert. Das Zeug wird nämlich nicht hart, 
sondern bleibt ein wenig flexibel, was an so einer Knickschutz-Stelle ja 
nicht verkehrt ist.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Silikon auf Silikon klebt schon.
Entweder von aus der Kartusche "zujauchen", wenn es nicht schön sein 
muß. Wenn es für mehrere Exemplare sein soll und ein bisschen nach was 
aussehen soll, dann könne man auch eine Form aus 2 TEFLON Halbschalen 
fertigen mit 2 Öffnungen. Eine um das Silikon einzupressen, bis es auf 
der anderen Öffnung raus kommt. Nach dem Durchhärten die Füllnippel 
abschneiden und fertig.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Walter T. schrieb:
> Das Kabel ist keinen besonderen thermischen Belastungen ausgesetzt und
> wird auch nicht in Flüssigkeit eingetaucht.
>
> Schrumpfschlauch der passenden Größe läßt sich nicht über die Stecker
> ziehen - wäre ja auch zu einfach.

Ist das wirklich Silikon?
Oder doch nur wie üblich so ein PVC-Plaste-Zeug.
Ich habe da meine Zweifel.

Aber egal, erst mal wie genannt wieder reinstecken.
Wie sieht es von der anderen Seite aus?
Von dort evtl. Schrumpfschlauch mit Kleber und 4:1 einfädeln.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:
> Befreie den Verstärker aus seinem Gehäuse, baue ihn in ein neues
> Gehäuse ein, das eine anständige Zugentlastung und Knickschutz für das
> Kabel vorsieht

Gute Idee, dabei ruhig IM alten Gehäuse lassen, das Neue entsprechend 
grösser.

von Walter T. (nicolas)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn das 1000 EUR kosten soll, muss es entweder was besonderes oder was
> "audiophiles" sein.

Nein. Weder noch. Nur überteuert.

Sebastian R. schrieb:
> Silikon

Welche Arten von Silikon sind geeignet? Ich nehme an, alles, was 
essigvernetzend ist, ist ungeeignet.

Gerald B. schrieb:
> eine Form aus 2 TEFLON Halbschalen

Teflon? Niemals. POM geht. Eine einfache Sprühdosenlackierung könnte als 
Trennmittel ausreichen. Aber Teflon kann und mag ich nicht bearbeiten.

Ich nehme an, daß Gießharze komplett ungeeignet sind, wenn die 
üblicherweise in einer Silikonform gegossen werden?

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Walter T. schrieb:
> Rufus Τ. F. schrieb:
>> Wenn das 1000 EUR kosten soll, muss es entweder was besonderes oder was
>> "audiophiles" sein.
>
> Nein. Weder noch. Nur überteuert.

Vielleicht ist da gar nichts drin, nur Draht :-)

von Walter T. (nicolas)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Vielleicht ist da gar nichts drin, nur Draht :-)

Nicht ganz. Instrumentenverstärker für den µV-Bereich mit einigen 
hundert kHz Bandbreite.

Überteuert - ja. Sinnlos überteuert - nein.

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


Lesenswert?

Walter T. schrieb:
> Instrumentenverstärker für den µV-Bereich mit einigen
> hundert kHz Bandbreite.

Ein ungeschirmtes Kabel? Das muss ja teuer sein, bei solchen 
Anforderungen.

Georg

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.