Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Strobo mit 555 für Reibrad Plattenspieler


von Armin L. (linzenich)


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Hi, anbei eine 555 Schaltung die eine LED  getriggert von der 
Netzfrequenz ein und aus schaltet. Ich habe das Tastverhältnis so 
eingestellt, damit die Balken auf der Stroboscheibe möglichst scharf 
erscheinen.
Man kann die Schaltung auf Lochraster löten,oder, so wie ich, eine 
doppelte Lötleiste nehmen,und ein 12V AC Steckernetzteil als 
Stromversorgung.
Damit kann man die Drehzahl von  Plattentellern, die abhängig von der 
Netzfrequenz laufen, sehr genau einstellen.
Grüße, Armin

von äxl (Gast)


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lässt sich die Drehzahl eines netzfrequenzanhängigen Plattenspielers 
einstellen? Wie? Die netzfrequez ändern? oder wird der dann rein 
mechanisch abgebremst? sonst "flasht" ja auch die LED im geänderten 
Rythmus...
erklär mal, bitte.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Armin L. schrieb:
> Damit kann man die Drehzahl von  Plattentellern, die abhängig von der
> Netzfrequenz laufen, sehr genau einstellen.

Gerade bei diesen Modellen ist das überflüssig. Es gibt aber Modelle mit 
BLDC  oder DC Motor, für die ein Stroboskop gar nicht so dumm ist. Um 
das Projekt zu vervollständigen, könntest du uns noch eine Stroboskop 
Scheibe posten - zum Selbstausdruck.

von Alex D. (allu)


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äxl schrieb:
> lässt sich die Drehzahl eines netzfrequenzanhängigen Plattenspielers
> einstellen?

Es gibt keine netzfrequenzabhängigen Plattenspieler.
Reibradantrieb, Riemenantrieb oder Direktantrieb quarzgenau ...

von äxl (Gast)


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ich kann ja im Umspannwerk anrufen, um Frequenzänderung bitten?
Also ich kenne auch diese Spaltpolmotörchen in den Plattenspielern, die 
direkt am Netz hängen. Aber da kann man am Plattenspieler selbst nix 
einstellen...

von Armin L. (linzenich)



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äxl schrieb:
> lässt sich die Drehzahl eines netzfrequenzanhängigen Plattenspielers
> einstellen? Wie? Die netzfrequez ändern? oder wird der dann rein
> mechanisch abgebremst? sonst "flasht" ja auch die LED im geänderten
> Rythmus...
> erklär mal, bitte.

die Drehzahlumschaltung von 33 nach 45, oder 78, erfolgt in der Regel 
durch eine Stufenwelle. Dadurch wird ganz einfach das 
Übersetzungsverhältnis des Antriebs definiert verändert.
Für die Drehzahlen 33 und 45, gibt es verschieden große Ringe auf der 
Stroboscheibe.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Armin L. schrieb:
> die Drehzahlumschaltung von 33 nach 45, oder 78, erfolgt in der Regel
> durch eine Stufenwelle. Dadurch wird ganz einfach das
> Übersetzungsverhältnis des Antriebs definiert verändert.

Aber trotzdem kannst du da keine Feineinstellung der Geschwindigkeit 
vornehmen. Das Untersetzungsverhältnis ist vorgegeben und der Motor ist 
fest mit der Netzfrequenz verkoppelt.

: Bearbeitet durch User
von Armin L. (linzenich)


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Matthias S. schrieb:
> Armin L. schrieb:
>> die Drehzahlumschaltung von 33 nach 45, oder 78, erfolgt in der Regel
>> durch eine Stufenwelle. Dadurch wird ganz einfach das
>> Übersetzungsverhältnis des Antriebs definiert verändert.
>
> Aber trotzdem kannst du da keine Feineinstellung der Geschwindigkeit
> vornehmen. Das Untersetzungsverhältnis ist vorgegeben und der Motor ist
> fest mit der Netzfrequenz verkoppelt.

doch, kann man. Die Stufen sind ja leicht konisch, wie man sehen kann.
Mit der Feinregulierung kann man das Reibrad geringfügig nach oben oder 
unten bewegen.

: Bearbeitet durch User
von FrankyDee (Gast)


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Bei einem Reibrad- oder Riemenantrieb wird das Übersetzungsverhältnis 
zum Plattenteller geändert. Üblicherweise erfolgt dies durch eine 
Durchmesserveränderung der Motorwelle = Geschlitzte Hülse auf der 
Motorwelle, die durch eine mechanische Betätigung von außen im 
Durchmesser "aufgeweitet" werden kann.

Bei einem netzsynchronen Direktantrieb geht dies natürlich nicht. Ein 
netzsynchrones Strobos würde dann auch keinen Sinn machen.

von Stephan (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Damit kann man die Drehzahl von  Plattentellern, die abhängig von der
> Netzfrequenz laufen, sehr genau einstellen.

Hm, da frage ich mich was genauer ist. Dein R/C Glied was die Strobo 
Frequenz erzeugt oder das Netz. Quarzgesteuert o.k. Aber so, Spielerei 
in meinen Augen.

von Harald W. (wilhelms)


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Armin L. schrieb:

> Hi, anbei eine 555 Schaltung die eine LED  getriggert von der
> Netzfrequenz ein und aus schaltet.

...und wieso kann ich die LED nicht einfach direkt an 50Hz anschliessen?

von Armin L. (linzenich)


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Stephan schrieb:
> Armin L. schrieb:
>> Damit kann man die Drehzahl von  Plattentellern, die abhängig von der
>> Netzfrequenz laufen, sehr genau einstellen.
>
> Hm, da frage ich mich was genauer ist. Dein R/C Glied was die Strobo
> Frequenz erzeugt oder das Netz. Quarzgesteuert o.k. Aber so, Spielerei
> in meinen Augen.

nein, die Frequenz von meinem Strobo ist doch gewollt netzabhängig.
 Ein Quartz gesteuertes Strobo macht nur Sinn an einem Quarz abhängigen 
Antrieb.
Ein netzabhängiger Antrieb, wie mein Reibrad-Plattenspieler, läuft nur 
an einem netzgesteuertem Strobo genau. Vorausgesetzt, die Netzfrequenz 
ist
genau 50Hz, was ja meistens der Fall ist.

von Dr. Sommer (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Ein netzabhängiger Antrieb, wie mein Reibrad-Plattenspieler, läuft nur
> an einem netzgesteuertem Strobo genau

Aber warum kann man netzgesteuerte Antriebe überhaupt justieren? Gehen 
die nicht immer netz-genau? Soll man so Netzfrequenzschwankungen 
ausgleichen können? Aber wie soll das gehen, wenn das Stroboskop 
ebenfalls netzabhängig ist? Damit kann man die Justierung doch nur 
"nullen", aber die Drehzahl ist dann bei Schwankungen eben immer noch 
nicht exakt 50Hz-Synchron...

Armin L. schrieb:
> Ein Quartz gesteuertes Strobo macht nur Sinn an einem Quarz abhängigen
> Antrieb.

Oder eben zum Ausgleichen von Netzfrequenzschwankungen...? Falls man 
annimmt, dass die überhaupt ins Gewicht fallen...

von Armin L. (linzenich)


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> Aber warum kann man netzgesteuerte Antriebe überhaupt justieren? Gehen
> die nicht immer netz-genau?
>
man kann ja quartzgesteuerte Antreibe auch justieren, warum soll es bei 
netzgesteuereten Antrieben nicht möglich sein.
Die Drehzahl soll ja , einmal eingestellt, sich nicht verändern. Es 
ändert sich aber langsam die Reibung , entweder wird der Plattenspieler 
schneller, durch den Einlaufeffekt bei neuen Geräten, oder langsamer 
durch ausgetrocknete Lager.

> Armin L. schrieb:
>> Ein Quartz gesteuertes Strobo macht nur Sinn an einem Quarz abhängigen
>> Antrieb.
>
> Oder eben zum Ausgleichen von Netzfrequenzschwankungen...? Falls man
> annimmt, dass die überhaupt ins Gewicht fallen...

die Netzfrequenzschwankungen fallen eher nicht ins Gewicht

von Dr. Sommer (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Es
> ändert sich aber langsam die Reibung , entweder wird der Plattenspieler
> schneller, durch den Einlaufeffekt bei neuen Geräten, oder langsamer
> durch ausgetrocknete Lager.

Aha, das ist der springende Punkt! Aber warum geht das nicht mit einem 
Quarz-Stroboskop? Ist ein Quarz nicht vielleicht sogar genauer (wenn 
auch nicht kumulativ, was hier aber egal ist)?

von Armin L. (linzenich)


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Dr. Sommer schrieb:
> Armin L. schrieb:
>> Es
>> ändert sich aber langsam die Reibung , entweder wird der Plattenspieler
>> schneller, durch den Einlaufeffekt bei neuen Geräten, oder langsamer
>> durch ausgetrocknete Lager.
>
> Aha, das ist der springende Punkt! Aber warum geht das nicht mit einem
> Quarz-Stroboskop? Ist ein Quarz nicht vielleicht sogar genauer (wenn
> auch nicht kumulativ, was hier aber egal ist)?

na ja, wenn man mal etwas darüber nachdenkt,dann begreift man vielleicht 
warum ein Netz-Strobo an einem Reibrad besser geeignet ist als ein Quarz 
Strobo.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Armin L. schrieb:
> na ja, wenn man mal etwas darüber nachdenkt,dann begreift man vielleicht
> warum ein Netz-Strobo an einem Reibrad besser geeignet ist als ein Quarz
> Strobo.

Nö, tut mir leid - das begreife ich nicht.

Harald W. schrieb:
> ...und wieso kann ich die LED nicht einfach direkt an 50Hz anschliessen?

Noch sowas, was ich nicht begreife. Der 555 ist völlig überflüssig. 
Mögl. würde ich sogar heute eine LED Lampe mit Kondensatornetzteil 
benutzen und den Siebkondensator entfernen. Flackert dann schön hell mit 
100Hz :-P

von äxl (Gast)


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Wenn man die Untersetzung nochmals stufenlos in gewissen Grenzen 
einstellen kann, will ich nix gesagt haben.
Wie die mechnische Umschaltung 33, 45, 78 u_min geschieht, ist mir klar.
Ich kenn das auch noch.
Alles andere macht ja wenig Sinn.
der Monoflop im Nulldurchgang macht schon Sinn. Die LED soll ja nur 
einen kurzen PotzBlitz erzeugen, damit die Scheibe scharf abgebildet 
wird.
Kurze Einschltdauer bei hohem Strom. Das folgt meinem Verständnis.
Nur die Phasenstarre Referenz zur Netzfrequenz hatte mich irritiert.
Der Fehler bertüge ja immer null, weil sich die Referenz auf eben der 
gleichen falschen...

von MaWin (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Ein netzabhängiger Antrieb, wie mein Reibrad-Plattenspieler, läuft nur
> an einem netzgesteuertem Strobo genau

Ähm.

Zwar läuft der Motor dann immer genau so schnell wie die Netzfrequenz, 
aber ob die momentan genau dem entspricht, mit dem sich die Platte 
drehen sill, ist unklar.
Daher macht ein Quartz-Strobo genau da Sinn.

von Servo (Gast)


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Moin,

sehr euch doch mal an, ich welchen Bereichen die Netzfrequenz schwanken 
darf. Das ist dann durch die Untersetzung von "Netzdrehzahl" auf LP oder 
Single-Geschwindigkeit wohl kaum hörbar. Ein Fehler in der Untersetzung 
(konische Riemenscheiben) wird da weit höher ins Gewicht fallen. Das 
kann man dann korrigieren. Die Schwankungen der Netzfrequenz sind wohl 
nur was für Voodoo-HiFi-Fetischisten.

Viele Grüße,
Servo

von Elektrofan (Gast)


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Es gibt/gab auch Plattenspiler mit Asynchronmotor, da ist eine
Stroboskopscheibe erst recht hilfreich.

von FrankyDee (Gast)


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Richtig. Und gerade bei (günstigen) Reibradantrieben ist von einem 
Async-Motor auszugehen. Und deren Drehzahl ist besonders von der Last 
abhängig. Da macht zumindest ein netzsynchrones Strobos Sinn, um den 
Antrieb einzunorden. Besser wäre zwar ein gequartztes, aber das wäre 
hier wohl Overkill.

von Armin L. (linzenich)


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FrankyDee schrieb:
> Besser wäre zwar ein gequartztes, aber das wäre
> hier wohl Overkill.

damit würde dann der Balken auf der Stroboscheibe wandern, wenn es 
starke Netzbelastungsänderungen gibt. Dann müsste man die Drehzahl 
nachregeln, damit der Balken wieder steht. Wird dann irgentwann die 
Netzfrequenz erhöht, müsste man wieder nachregeln, usw. Daher ist nach 
meiner Ansicht ein netz-Strobo bei einem Reibrad-Plattenspieler 
geeigneter als ein Quarz Strobo, aber irgentwie kapiert das hier keiner.

von Dr. Sommer (Gast)


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FrankyDee schrieb:
> Besser wäre zwar ein gequartztes, aber das wäre
> hier wohl Overkill.

Ist nicht eher das Netz-Gesteuerte Overkill? Man braucht einen Trafo, 
Kabel, die üblichen Sicherheitsmaßnahmen bei Netzspannung usw. Ein Quarz 
ist simpel und ungefährlich und kann in ein handliches 
batteriebetriebenes oder 0815-Schaltnetzteil-betriebenes Gerät verpackt 
werden.

von Stefan F. (Gast)


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> Besser wäre zwar ein gequartztes, aber das wäre  hier wohl Overkill.

Was heißt hier Overkill? Man nehme

1x Gehäuse im Streichholz-Schachtel-Format
1x 3V LithiumKnopfzelle
1x Batteriehalter
1x Taster

1x CD4060
1x Kondensator 100nF

1x 1,6384 MHz Quarz
2x Kondensator 15pF
1x 2,2kΩ
1x 1MΩ

1x LED

Und klöppelt das gemäß Datenblatt zusammen. Fertig ist das 
batteriebetriebene Taschen-Stroboskop. Kostet wahrscheinlich keine 5 
Euro (also weniger, als die obige Schaltung mit Trafo) und ist 10 Jahre 
lang einsatzbereit.

von Dr. Sommer (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Dann müsste man die Drehzahl
> nachregeln, damit der Balken wieder steht.

Wodurch man wiederum die exakte Drehzahl erhält! Wenn man das nicht tut 
(z.B. weil das Strobo selbst netzgesteuert ist), weicht die Drehzahl ab.

Wenn diese Schwankung aber nicht ins Gewicht fällt -

Servo schrieb:
> Das ist dann durch die Untersetzung von "Netzdrehzahl" auf LP oder
> Single-Geschwindigkeit wohl kaum hörbar

- muss man auch nix nachregeln. Oder hast du ständig die Stroboscheibe 
drauf und willst die unbedingt richtig laufen haben?

von Armin L. (linzenich)


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Dr. Sommer schrieb:
> Ist nicht eher das Netz-Gesteuerte Overkill? Man braucht einen Trafo,
> Kabel, die üblichen Sicherheitsmaßnahmen bei Netzspannung usw.

nein, bei einem Steckernetzteil entfallen diese Sicherheitsmassnahmen

von Stefan F. (Gast)


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> 1x 1,6384 MHz Quarz

Korrektur: Das ergibt 100Hz. Man muss wohl einen 819,2 kHz Quarz 
verwenden. Gibt es das überhaupt? Oder wären 100Hz auch geeignet?

von Dr. Sommer (Gast)


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Armin L. schrieb:
> nein, bei einem Steckernetzteil entfallen diese Sicherheitsmassnahmen

Ein Trafo-Steckernetzteil auftreiben ist auch nicht so ganz einfach.

Stefanus F. schrieb:
> Fertig ist das batteriebetriebene Taschen-Stroboskop

Danke, genau so hab ich mir das vorgestellt... Oder vielleicht ein 
Mikrocontroller welcher Quarzoszillator und Timer mit beliebig 
einstellbarem Tastverhältnis enthält. Das ist dann mehr 
Entwicklungsaufwand aber wenig Schaltungsaufwand.

von Stefan F. (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Oder vielleicht ein Mikrocontroller

Womit man die Suche nach dem 819,2 kHz Quarz umgehen würde.

von Armin L. (linzenich)


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Stefanus F. schrieb:
>> 1x 1,6384 MHz Quarz
>
> Korrektur: Das ergibt 100Hz. Man muss wohl einen 819,2 kHz Quarz
> verwenden. Gibt es das überhaupt? Oder wären 100Hz auch geeignet?

ja, 100Hz ist genau so gut

von Sebastian S. (amateur)


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Das Geflacker interessiert doch keinen!

Da die Referenzen auf 50 Hz abgestimmt sind, ist natürlich ein 50 Hz 
Geflacker am Sinnvollsten.

Üblicherweise geschieht die Drehzahleinstellung über abgeschrägte 
Reibrollen.

Natürlich kannst Du Dir einen Flackerer basteln, der mit 1% höherer 
Frequenz arbeitet, aber trotzdem bist DU es, der an der Einstellung 
herumfummelt und dann sagt: "So stimmt es"!
Üblicherweise so, dass das Referenzmuster scheinbar steht. Aber wie 
gesagt, keine Komponente des Plattenspielers registriert irgendeine 
Differenz. Deine Lauscher auch nur, wenn Du ein absolutes Gehör hast.

von Armin L. (linzenich)


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Stefanus F. schrieb:
>> Besser wäre zwar ein gequartztes, aber das wäre  hier wohl Overkill.
>
> Was heißt hier Overkill? Man nehme
>
> 1x Gehäuse im Streichholz-Schachtel-Format
> 1x 3V LithiumKnopfzelle
> 1x Batteriehalter
> 1x Taster
>
> 1x CD4060
> 1x Kondensator 100nF
>
> 1x 1,6384 MHz Quarz
> 2x Kondensator 15pF
> 1x 2,2kΩ
> 1x 1MΩ
>
> 1x LED
>
> Und klöppelt das gemäß Datenblatt zusammen. Fertig ist das
> batteriebetriebene Taschen-Stroboskop. Kostet wahrscheinlich keine 5
> Euro (also weniger, als die obige Schaltung mit Trafo) und ist 10 Jahre
> lang einsatzbereit.

danke für den Tipp!man könnte auch 2 AA Batterien verwenden, die halten 
dann ewig.

Vorrausgesetzt, man hat noch ein 12V AC Steckernetzteil herrumliegen, 
dann
würden die Bauteile für den 555 Strobo geschätzt 2e kosten

von Martin S. (sirnails)


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Mein Siemens Plattenspieler hat da eine viel revolutionärere Technik 
drinnen: Eine Glimmlampe. Läuft direkt mit Vorwiderstand an 230V. 
Fertig.

von Armin L. (linzenich)


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Sebastian S. schrieb:
> Das Geflacker interessiert doch keinen!
>
> Da die Referenzen auf 50 Hz abgestimmt sind, ist natürlich ein 50 Hz
> Geflacker am Sinnvollsten.

ob die LED jetzt mit 50Hz oder 100Hz flackert spielt überhaupt keine 
Rolle!
Beides funktioniert !

von Armin L. (linzenich)


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Martin S. schrieb:
> Mein Siemens Plattenspieler hat da eine viel revolutionärere Technik
> drinnen: Eine Glimmlampe. Läuft direkt mit Vorwiderstand an 230V.
> Fertig.

ja so wurde es früher gemacht, jedoch hatt diese Schaltung den Nachteil 
das da Netzspannung dran hängt, falls man sich damit ein hand-held 
Strobo bauen möchte

von Stefan F. (Gast)


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Armin L. schrieb:
> man könnte auch 2 AA Batterien verwenden, die halten dann ewig.

Was die Lagerbarkeit angeht, bist du mit einer Lithium Zelle sicher 
besser bedient. Ich würde auch bedenken, dass Alkalines gerne mal 
auslaufen, wenn sie alt werden.

von Rainer V. (a_zip)


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Wenn ich von den damals üblichen Spaltmotoren ausgehe, dann ist dieses 
Stroboskop doch nur ein Gimmick. Zwar kann man über die konischen 
Reibräder in Grenzen die Drehzahl (mechanisch) einstellen, nachstellen, 
aber im Betrieb ist da doch nichts möglich. Von einer Regelung ganz zu 
schweigen...wenn mir der Balken also wegläuft, dann weiß ich, dass sich 
irgenwas geändert hat. Netzfrequenz, schwere Nadel, versagende Lager...
In Tonbandgeräten gab es übrigens meines Wissens so etwas wie ein 
Stroboskop zur Drehzahlkontrolle nicht (Grundig TK19... z.B.)
Gruß Rainer

von Achim B. (bobdylan)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich würde auch bedenken, dass Alkalines gerne mal
> auslaufen, wenn sie alt werden.

Passiert Menschen aber auch.

von Elektrofan (Gast)


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> In Tonbandgeräten gab es übrigens meines Wissens so etwas wie
> ein Stroboskop zur Drehzahlkontrolle nicht (Grundig TK19... z.B.)

Man ging wohl davon aus, dass Aufnahme und Wiedergabe meist
auf dem gleichen Gerät stattfand.

von Christof H. (beomaster)


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Interessanter Thread. Ich war auf der Suche ob es Sinn macht, die 
Drehzahl eines Plattenspielers mit Asynchronmotor mithilfe von mit 
Netzfrequenz blitzender Lampe und Stroboskop einzustellen.
Und zwar: Die Netzfrequenz ist ja idealerweise 50 Hz. Reell schwankt sie 
aber + - irgendwas. Nicht schnell, so dass man ein Jaulen beim Abspielen 
hören würde, aber über den Tag verteilt. Und nach x Stunden (ein Tag?) 
ist dann die Anzahl der gesamten Schwingungen wieder so, als wären da 
immer konstant 50 Hz gewesen. Deshalb gehen ja auch netzbetriebne Uhren 
so genau.
Zum Plattenspieler: Steigt die Netzfrequenz, dann steigt die Drehzahl. 
Für diesen Moment müsste man nachjustieren (= etwas langsamer stellen, 
daß man das mit einer konischen Antriebswelle machen kann, ist ja oben 
bereits erörtert worden). Irgendwann wird die Netzfrequenz wieder 
geringer werden, nun ist die Drehzahl aber erst recht zu langsam.
Mit dem Stroboskop verhält sich das genau anders herum. Wird die 
Nezfrequenz höher, läuft die Stobomarkierung rückwärts (vorausgesetzt 
die Drehzahl würde sich nicht ändern).
Also jetzt DIE FRAGE: es müssten sich doch beide "Fehler" aufheben, so 
dass man immer richtig justiert?

von FegWegdenDreck! (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Damit kann man die Drehzahl von  Plattentellern, die abhängig von der
> Netzfrequenz laufen, sehr genau einstellen.

Fack ju Göhte: "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der 
Glaube."

muss ich jetzt die Glimmlampe in meinem Technics durch den altmodischen 
555-er tauschen odar was willst Du Troll mir beibringen?

von FegWegdenDreck! (Gast)


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Christof H. schrieb:
> Reell schwankt sie
> aber + - irgendwas. Nicht schnell, so dass man ein Jaulen beim Abspielen
> hören würde, aber über den Tag verteilt.

Das glaub Du mal schön. Aber Wissen geht anders. GuckstDu:

https://www.netzfrequenz.info/aktuelle-netzfrequenz-full

da jault auch über die Nacht verteilt kein Wolf oder irgendwas, das Du 
mit Amateurmitteln jemals messen könntest.

von Christof H. (beomaster)


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Keine Sorge, ich will hier niemandem etwas beibringen. Von einer 
bestimmten Marke habe ich auch nicht gesprochen. Ich meinte nur, dass 
Netzsynchrone Antriebe wahrscheinlich besser mit Netz-Stroboskop 
kontolliert werden sollten, was folgedessen auch bedeutet, dass 
quarzgeregelte Antriebe mit einem quarzgeregeltem Strobolicht 
kontrolliert werden. Irgendwann werde ich das noch nachprüfen

: Bearbeitet durch User
von Tessa (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Stefanus F. schrieb:
>> Ich würde auch bedenken, dass Alkalines gerne mal
>> auslaufen, wenn sie alt werden.
>
> Passiert Menschen aber auch.

Wenn sie zu viel Blödsinn reden geschieht das auch mit jungen Menschen.

Da sowohl Strobo als auch Motor von der gleichen Schwingungsquelle 
gesteuert werden, ist die mechanische einstellung immerTM korrekt. Bei 
einer Quarzlösung hat man die Abweichung des Quarzes + die Abweichung 
der Netzfrequenz zu erleiden. Ich geh dann mal auslaufen.

von FegWegdenDreck! (Gast)


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Christof H. schrieb:
> Von einer bestimmten Marke habe ich auch nicht gesprochen.

Richtig, meine Anmerkung zum Technics ging auch gar nicht an Dich, es 
sei denn Du wärst der TE Armin, was ich für unwahrscheinlich halte.

Christof H. schrieb:
> so dass man ein Jaulen beim Abspielen
> hören würde, aber über den Tag verteilt.

Das über den Tag verteiltes Jaulen gibt es eher gar nicht.

> Und nach x Stunden (ein Tag?)
> ist dann die Anzahl der gesamten Schwingungen wieder so, als wären da
> immer konstant 50 Hz gewesen. Deshalb gehen ja auch netzbetriebne Uhren
> so genau.

Nö. Die quarzgesteuerten Uhren juckt die Netzfrequenz gar nichts. Da 
kommts nur auf den Quarz an.

Funkuhren sind genauer, die haben eine Quarzbasis, die per Funk 
synchronisiert wird.

Aber die klassischen Netzsynchronen Uhren sind einfache Periodenzähler 
und die gehen stets vor - weil: Durch Störungen verursachte 
Zusatzimpulse werden stets dazuaddiert und bleiben im Zähler.

Diese Zähler werden nicht automatisch zurückgesetzt bzw. nur per Hand 
bei Bedarf resettet.

von FegWegdenDreck! (Gast)


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Tessa schrieb:
> Ich geh dann mal auslaufen.

Alter Pisser, gute Erleichterung!

von Christof H. (beomaster)


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FegWegdenDreck! schrieb:
> Aber die klassischen Netzsynchronen Uhren sind einfache Periodenzähler
> und die gehen stets vor - weil: Durch Störungen verursachte
> Zusatzimpulse werden stets dazuaddiert und bleiben im Zähler.

DIE meine ich ja nicht. Ich meine die mechanischen Uhren mit Netzmotor. 
Abgesehen davon können Quarzuhren auch ganz schön falsch gehen!

von Wolfgang (Gast)


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FegWegdenDreck! schrieb:
> Aber die klassischen Netzsynchronen Uhren sind einfache Periodenzähler
> und die gehen stets vor - weil: Durch Störungen verursachte
> Zusatzimpulse werden stets dazuaddiert und bleiben im Zähler.

Unfug.
Das tun irgendwelche Billigdinger, bei denen das Netzfilter nichts 
taugt.

von Christof H. (beomaster)


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Zwischenzeitlich habe ich in meiner Firma an einer AC-Source mal 
folgendes ausprobiert: Als Plattenspieler habe ich ein DUAL 1228 (mit 
Asynchronmotor und eingebautem Stroboskop mit netzfrequenter 
Glimmlampe). 1 Stunde warm gelaufen.
-Bei genau 50Hz die Drehzahl am Pitch-Regler auf Strobo Stillstand 
eingestellt.
-Kontrolle mit 100Hz LED Blitzlicht (über Frequenzgenerator) und extra 
aufgelegter Stroboskopscheibe.
-Erhöhung der Frequenz auf 50,1Hz. Der Motor dreht jetzt etwas 
schneller. Aber wirklich nur etwas. Und zwar braucht es ungefähr 7 Sek 
bis die Stroboskopmarierung einen Strich weiter gewandert ist. Dieses 
kann man aber nur mit dem externen 100Hz Licht sehen, das eingebaute 
Stroboskop steht still. Und hören kann es wahrscheinlich sowieso nicht.
-Erhöhung der Frequenz auf 55Hz. Der Motor dreht jetzt deutlich zu 
schnell, aber das eingebaute Stroboskop steht immer noch still.
- wenn man unter 50Hz geht ist das natürlich entsprechend.
Fazit:
Mit dem eingebauten Stroboskop kann man streng genommen nicht die exakte 
Geschwindigkeit einstellen, aber man kann am Pitch Regler immer so 
einstellen, wie die Geschwindigkeit bei 50 Hz wäre.
Da der Stromversorger bestrebt ist, die 50Hz möglichst genau 
einzuhalten, ist man aber mit der Netzfrequenz sehr gut bedient. Von 
daher finde ich die Schaltung mit dem 555 interessant.
Wenn man nun einen Plattenspieler mit elektronischer Drehzahlregelung 
hat, sollte auch das Licht für die Stroboskopmarkierung frequenzgeregelt 
sein, wenn es ganz genau sein soll.
Noch genauer geht die Drehzahleinstellung mit einer Testschallplatte. 
Zum Beispiel 1000Hz abspielen und den Ton messen. So hat man dann auch 
gleich die Reibungs- (Brems-)Wirkung der Nadel berücksichtigt.

von Achim B. (bobdylan)


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Christof H. schrieb:
> Zum Beispiel 1000Hz abspielen und den Ton messen. So hat man dann auch
> gleich die Reibungs- (Brems-)Wirkung der Nadel berücksichtigt.

Es spricht nix dagegen, beim normalen Einstellen mittels Stroboscheibe 
eine Platte mit draufer Nadel mitlaufen zu lassen...

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