Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik MicroSD-zu-USB-Adapter Karte, geht sowas?


von Tetslav W. (Gast)


Lesenswert?

Guten Tag.

Bin zufällig auf das Forum hier verlinkt gekommen und habe da eine 
Frage: Anliegen ist folgendes: Bluetooth-Lautsprecher haben oft zwar 
MicroSD-Kartenschacht, jedoch keinen USB-Anschluss für Sticks und 
Festplatten. Deshalb wollte ich fragen, ob man ohne viel Aufwand den 
MicroSD-Kartenschacht mit einer Art Adapter-Karte so 
zweckentftemden/umrüsten kann, daß man über ein USB-Buchsenkabel dann 
auch Sticks benutzen kann? Umgekehrt gibts sowas tausendfach ja in 
Stick-Form. Nur mir gehts eben um die Variante, wie das beschrieben 
wird.
Der Controller, der von USB nach MiroSD die Daten übergibt, funktioniert 
ja, wenn man solchen Kartenleser benutzt, also ist mein Gedanke, sowas 
auch rückwärts realisieren zu können.  Oder geht sowas, wenn man eine 
MicroSD-Karte öffnet und dann rätselt, welche von den Pins für eine 
USB-Buchse genutzt werden müssen? Das Problem mit der USB-Versorgung 
dann in der Buchse ist ja auch gelöst, denn auch MicroSD-Karten 
benötigen Spannung. Ok, für die Aufwärtswandlung von 3,3V zu 5V USB 
hätte ich ja die entsprechende Wandlerschaltung bereitliegen. Mir gehts 
also nur darum, ob mal irgendwer irgendwo sowas schon mal gesehen, 
gelesen, gehört hat Da die Micro-SD-Karte aber 8 Pins hat, weiß ich 
nicht, welche man für die USB-Datenleitungen nutzen muss, damit das 
funktioniert (wenns denn machbar wäre). Alo, um es abzukürzen, kurz 
gefragt: Gibts solche Schaltungen, wo man an eine umfunktionierte 
MicroSD-Karte ein USB-Kabel mit A-Buchse für Normsticks
anschließen kann?
Viielleicht gibt mir ja mal eine(r) hier zum Thema eine Rückmeldung 
dazu. Wäre  nett, wenn dazu eine Schaltung existiert, oder zumindest mal 
weiß, wo ich auf dieses Thema passende Infos finden kann. Vielen Dank 
und schönen Gruß aus Bayreuth/Bay.

: Verschoben durch User
von Christian M. (Gast)


Lesenswert?

Völlig utopisch. Vergiss es!

Gruss Chregu

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Klingt unwahrscheinlich, da die SD-Karte nur eine Teilfunktionalität von 
dem realisiert, was USB kann. Wenn man eine Karte auf USB (am PC) in 
einem Kartenleser liest, bildet der Chip im Kartenleser sie als "mass 
storage class" ab. USB kann aber viel mehr, daher erscheint der Rückweg 
vom Speichermedium zum USB Host nicht realistisch, schon von der Theorie 
her.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Ich sag mal: Rein technisch wäre es möglich.

Man bräuchte einen leistungsfähigen Mikrocontroller, der eine SD-Karte 
emulieren und gleichzeitig von USB lesen kann und der dann die Karten 
von USB richtung SD schaufelt.

Aber einfach und nur mit nem Adapter funktioniert das nicht.

AUch wenn Kartenleser für USB mittlerweile sehr klein ausfallen 
(innerhalb des USB-Steckers oder gleich auf einer SD-Karte integriert), 
brauchen sie dennoch einen aktiven Konverter, denn das SD-Protokoll ist 
grundlegend verschieden.

von jemand (Gast)


Lesenswert?

Das Problem ist generell, dass die SD-Schnittstelle das USB-Protokoll 
nicht unterstützt. Das heißt, dass der Chip im Bluetooth-Lautsprecher 
zwar SD-Karten lesen kann, aber kein USB-Host sein kann. Aus 
Hardwaresicht schon nicht.

--> Technisch unmöglich

Man müsste schon den Bluetooth-Lautsprecher umbauen, im Sinne von 
Elektronik  umbauen. Dann könnte man aber gleich einen richtigen USB 
Host einbauen, was viel einfacher und viel, viel billiger ist. Das gibts 
ja sogar schon fertig zu kaufen.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:
> Man bräuchte einen leistungsfähigen Mikrocontroller, der eine SD-Karte
> emulieren und gleichzeitig von USB lesen kann und der dann die Karten
> von USB richtung SD schaufelt.

Das kann aber nicht klappen, da SD-Karten beim Lesen praktisch sofort 
mit Daten antworten müssen. Ein USB-Stick kann sich aber viel Zeit 
lassen. Man müsste also den kompletten USB-Stick erst auf ein schnelles 
Medium (RAM oder... SD-Karte) kopieren.

Außerdem gibt es m.W. keine Mikrocontroller welche die SD-Seite des 
SD-bus implementieren.

Tetslav W. schrieb:
> gehört hat Da die Micro-SD-Karte aber 8 Pins hat, weiß ich
> nicht, welche man für die USB-Datenleitungen nutzen muss

Die Systeme sind grundverschieden, da kann man nicht einfach 
irgendwelche Leitungen verbinden!

Viel realitätsnäher wäre es ein Gerät zu basteln, welches 
USB-Stick-Inhalte auf SD-Karten kopiert. Oder diese einfach per 
Bluetooth zum Lautsprecher streamt. Das kann jedes Android-Handy mit 
USB-OTG.

von jemand (Gast)


Lesenswert?

Niklas G. schrieb:
> Viel realitätsnäher wäre es ein Gerät zu basteln, welches
> USB-Stick-Inhalte auf SD-Karten kopiert. Oder diese einfach per
> Bluetooth zum Lautsprecher streamt. Das kann jedes Android-Handy mit
> USB-OTG.

Nein. Viel realitätsnaher ist es, einen Bluetooth-Speaker mit USB zu 
kaufen. Das gibts, und nicht nur einen.

von Jim M. (turboj)


Lesenswert?

Tetslav W. schrieb:
> Deshalb wollte ich fragen, ob man ohne viel Aufwand den
> MicroSD-Kartenschacht mit einer Art Adapter-Karte so
> zweckentftemden/umrüsten kann, daß man über ein USB-Buchsenkabel dann
> auch Sticks benutzen kann?

Nur in der Theorie.

In der Praxis wäre das ein kräftiger FPGA, denn das SD Protokoll ist 
nicht "ohne".

Die Spec ist für die Kartenseite leider nicht "offen", aber auch die 
Simplified Spec (wo u.a. alle Timings fehlen...) lässt einen erahnen wie 
kompliziert das wird.

Hardware Unterstützung für den "Host" gibt es bei dickeren µC häufiger, 
aber die Kartenseite gibt es verdammt selten - eigentlich nur bei den 
speziellen für Karten selbst vorgesehenen Chips. Die haben kein USB.

Aber selbst bei den Basics wie Spannungsversorgung gibt es Hürden:

SD Karte: 3,3V@100mA

USB Stick 5V@100mA, gerne auch mehr Strom bei USB3.0+ Speeds.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


Lesenswert?

jemand schrieb:
> Nein. Viel realitätsnaher ist es, einen Bluetooth-Speaker mit USB zu
> kaufen. Das gibts, und nicht nur einen.

Sinnvoller vielleicht, aber realitätsfern sind meine Vorschläge nicht.

Jim M. schrieb:
> In der Praxis wäre das ein kräftiger FPGA, denn das SD Protokoll ist
> nicht "ohne".

Auch ein FPGA kann einen USB-Stick nicht dazu bringen, in <1µs zu 
antworten.

von Tetslav W. (Gast)


Lesenswert?

Christian M. schrieb:
> Völlig utopisch. Vergiss es!
>
> Gruss Chregu

geht das auch höflicher?

von Tetslav W. (Gast)


Lesenswert?

Niklas G. schrieb:
> jemand schrieb:
>> Nein. Viel realitätsnaher ist es, einen Bluetooth-Speaker mit USB zu
>> kaufen. Das gibts, und nicht nur einen.
>
> Sinnvoller vielleicht, aber realitätsfern sind meine Vorschläge nicht.
>
> Jim M. schrieb:
>> In der Praxis wäre das ein kräftiger FPGA, denn das SD Protokoll ist
>> nicht "ohne".
>
> Auch ein FPGA kann einen USB-Stick nicht dazu bringen, in <1µs zu
> antworten.

naja, sowas dachte ich mir schon ungefähr. Danke sehr für die Info

von Tetslav W (Gast)


Lesenswert?

Um hier jetzt jeden einzelnen Leser nicht einzeln zu kommentieren, fasse 
ich das so zusammen: Gibts nicht. ok. War ein Gedanke, der zu weit 
gegriffen scheint. Gut, dann danke, und ich kuck ma, was es Wetter tut..

By

von Tetslav W. (Gast)


Lesenswert?

jemand schrieb:
> Niklas G. schrieb:
>> Viel realitätsnäher wäre es ein Gerät zu basteln, welches
>> USB-Stick-Inhalte auf SD-Karten kopiert. Oder diese einfach per
>> Bluetooth zum Lautsprecher streamt. Das kann jedes Android-Handy mit
>> USB-OTG.
>
> Nein. Viel realitätsnaher ist es, einen Bluetooth-Speaker mit USB zu
> kaufen. Das gibts, und nicht nur einen.

Ich denke mal, im Beitrag wurde zu Beginn bereits darauf hingewiesen, 
daß abschweifende Antworten wie die deinen überlesen werden, denn diese 
Gedanken haben keinerlei Sinnesbezug zum Thema. Habs zwar gelesen, aber 
grinsen kann ich dabei nicht.  Deshalb schob ich diesen Kommentar noch 
hintenan. Und falls dieser Hinweis vor der lerzten Nachricht eintraf, 
alles gut. Falls nicht, ist das hier der Schlußgedanke.

von Christian G (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

also für unmöglich halte ich dein Vorhaben eigentlich nicht, 
Wirtschaftlichkeit und Effizienz ist ne andere Sache.
Informationen/specs wie SD Karten funktionieren sowie die Kommandos 
derer controller findet man im Netz.
Habe vor einiger Zeit Mal die Initialisierung und Blöcke lesen (4 bit 
parallel modus) als Übung direkt in nem FPGA (ohne softCPU) 
implementiert (findet man evtl. noch im FPGA forum). War nicht ganz 
trivial aber durchaus machbar, von daher kann ich so Aussagen wie SD 
Karten müssen sofort Daten liefern und n USB stick nicht, nicht 
bestätigen.
Bei meinen Karten war das definitv nicht der Fall, die haben sich alle 
"etwas Zeit gelassen" bis dann die Daten aus deren Speicher übertragen 
wurden. Die Übertragung an sich muss dann natürlich wie in den specs 
beschrieben ablaufen, da darf es keine "Aussetzter" oder Pausen etc, 
geben.

Erstmal müsste man rausbekommen wie der Lautspecher die SD karte 
überhaupt ansteuern kann, SPI oder nativer Modus. Beides lässt sich in 
nem µc implementieren bzw SPI ist meist eh schon vorhanden.
Damit kann man dann ja schonmal rausbekommen was der Lautsprecher für 
Kommandos an die Karte sendet und deren Antworten dann fürs Erste 
simulieren. Sollte man eigentlich bis zu dem Punkt wo der Inhalt einer 
Datei abgespielt werden soll durchaus hinbekommen.

Ab da is es dann "nur" noch eine Frage von Daten über USB abrufen, 
buffern und übers sd inteface raus schicken *wird man dann definitiv 
sehen ob der µc schnell genug ist das alles zu leisten, oder wo es nen 
Flaschenhals gibt*

Finde da echt nichts was wirkich unmöglich wäre.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Sebastian R. schrieb:

> AUch wenn Kartenleser für USB mittlerweile sehr klein ausfallen
> (innerhalb des USB-Steckers oder gleich auf einer SD-Karte integriert)

Ja, solche SD-Karten sind recht praktisch. So kann man ohne Probleme
seine Aufnahmen aus der Digitalkamera gleich anschliessend schön
gross auf dem Laptop ansehen.

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

Es gibt doch so Wlan-SD-Karten, auf denen ein kompletter Linux-SOC 
werkelt.

sowas Rooten & einstecken, daneben einen RasPi mit USB und Wlan, und 
schon geht das ganze sogar kabellos :)


Ansonsten: schau mal, welche Chips in deinem Speaker verbaut sind. Da 
gibt's so universal storage->mp3->audio chips, die SD, USB, xxx und yyy 
sprechen.

Wie z.B. hier verbaut:

https://www.pollin.de/p/stereo-verstaerkermodul-mit-mp3-wiedergabe-daypower-vm-mp3-2x15-630479


Mit Glück verwendet deine Box sowas, und du musst nur die fehlende 
USB-Buchse nachrüsten.

von Jim M. (turboj)


Lesenswert?

Niklas G. schrieb:
> Auch ein FPGA kann einen USB-Stick nicht dazu bringen, in <1µs zu
> antworten.

Wozu auch? Der FPGA muss dem Host bei Zugrifen halt sagen: Äh, warte 
mal..

DAS ist in der SD Spec durchaus vorgesehen. Flash Zugriffe können mit 
Wear Leveling auf der Karte echt Zeit kosten.

von Lutlo (Gast)


Lesenswert?

das Thema scheint veraltet. Aber ich bin gerade auch auf der Suche nach 
einem solchen Adapter und dabei auf den "Mobidapter" gestoßen.
Leider gibt es das Teil nicht mehr.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.