Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Viele Uhren, wenig Empfang - DCF77 "Repeater"?


von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Ist das jetzt Analogtechnik, HF Funk & Felder oder Smart Home?:

Situation: In einem Sportstudio sind viele DCF77-Uhren verteilt. Nur 
einige haben Empfang, mit anders Ausrichten o.Ä. ist herzlich wenig zu 
erreichen. Da wäre die erste Schnaps-Idee, einen DCF77-Repeater 
einzusetzen. Diskutiert wurde das auch schon im 
Beitrag "DCF77 Repeater"

Nun ja, ich denke, das wäre technisch trotzdem machbar, vielleicht sogar 
sicher und zulässig, wenn für jede Uhr eine Sendeantenne ganz nah, 
vielleicht sogar direkt hinter oder in der Uhr, angebracht wären. Dann 
bestünde auch keine Stör- oder Rückkopplungsgefahr. Nicht schön (wegen 
Kabel zu Uhr), aber vielleicht akzeptabel. 2 m Abstand wäre ideal, aber 
zu kritisch.

Ziel (KO-Kriterium): Betrieb einer Batterie-gespeisten Zeiger-Uhr.

Aber das gibt's bestimmt nicht fertig. Basteln könnte ich es, will es 
aber nicht. Wäre die Frage nach anderen Lösungsansätzen. Z. B. 
WLAN-Uhren. Es müsste doch technisch möglich sein, einen WLAN-Empfänger, 
so, wie die DCF77-Empfänger, einmal pro Tag kurz einzuschalten und die 
Uhr zu stellen. So etwas habe ich aber nicht gefunden.

Vielleicht gibt's noch andere Ideen und Ansätze?

DZDZ

von Stefan F. (Gast)


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WLAN Uhren bekommt an überall in Hülle und Fülle. Sie werden allerdings 
"Smartphone" genannt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> wenn für jede Uhr eine Sendeantenne ganz nah,
> vielleicht sogar direkt hinter oder in der Uhr, angebracht wären.

Denkbar wäre schon, einen 77,5kHz Geradeausverstärker so weit wie 
möglich weg vom Studio (z.B. aufs Dach) zu setzen und von diesem über 
symmetrisches Kabel kleine Ferritantennen in der Nähe der Uhren zu 
speisen. Das ist im Prinzip ein Verstärker mit sym. Eingang (für den 
abgestimmten 77,5kHz Kreis am Eingang) und sym. Linetreibern am Ausgang.

Phantomspeisung für den Kopfverstärker wäre auch denkbar. Der Haken ist, 
das man basteln muss.
Das wäre aber vermutlich auch bei einer WLAN Uhr mit ESP8266 oder ESP32 
der Fall. Um die Sache universell zu halten, könnte so ein ESP Baustein 
dann DCF77 Signale erzeugen. Ob das funktioniert? Möglich wäre es.

von test (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> wenn für jede Uhr eine Sendeantenne ganz nah, vielleicht sogar direkt
> hinter oder in der Uhr, angebracht wären

Und wo bekommt diese Sendeantenne ihr Signal her? ;-)


Es gibt ja für den professionellen Bereich Wanduhren die per Kabel an 
eine zentrale Steuerung angebunden sind. Das wäre die Variante für 
zuverlässig.
Die Variante für billig ist halt DCF. Und DCF habe ich noch nie 
fehlerfrei gesehen. Die Empfänger scheinen alle nicht sonderlich 
sorgfältig programmiert zu sein. Dazu kommen dann die üblichen 
Empfangsprobleme.

von c-hater (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:

> Nun ja, ich denke, das wäre technisch trotzdem machbar

Ist es natürlich.

> vielleicht sogar
> sicher und zulässig, wenn für jede Uhr eine Sendeantenne ganz nah,
> vielleicht sogar direkt hinter oder in der Uhr, angebracht wären.

Ja. Es läuft aber darauf hinaus, Sender und Empfänger in einen 
Faradayschen Käfig zu sperren, wenn man "zuverlässig" und "zulässig" 
unter einen Hut bringen möchte.

Praktisch immer ist es sehr viel einfacher, den vorhandenen 
DCF77-Empfänger einfach abzuklemmen und die Information direkt über 
einen klassischen Draht in den Rest der Schaltung einzuspeisen...

von 2 Cent (Gast)


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SCNR
Der Zahn der Zeit schrieb:
> In einem Sportstudio sind viele DCF77-Uhren verteilt
Gruppentraining gegen eine tickende Stoppuhr: Mit (schwerer) Leiter vom 
definiertem Stellplatz starten, Rundlauf mit Leiter ("Team 
Leitertransport"), dabei die Uhren herunterholen ("Team Steiger"), 
Uhrzeit einstellen ("Team Dreh"), wenn alles wieder an seinen Platz die 
benötigte Zeit protokollieren.
Am Jahresende bekommen die Mitglieder der schnellsten Truppe eine 
"Uhrkunde" :D

von Hennes (Gast)


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Hallo

"Ja. Es läuft aber darauf hinaus, Sender und Empfänger in einen
Faradayschen Käfig zu sperren, wenn man "zuverlässig" und "zulässig"
unter einen Hut bringen möchte."

Wenn streng genommen auch nicht zulässig:

Warum hat der DCF77 Sender wohl eine HF Ausgangsleistung von 50kW, in 
Worten 50000 Watt  von der trotz sehr großer Antennen die zu einen 
Antennensystem kombiniert sind und entsprechenden HF Erdungssystem mit 
beträchtlich Ausdehnung nur 30kw bis 35 kW von der Antenne abgestrahlt 
werden - die Antennen als trotz ihrer Größe (und des umfangreichen HF 
Erdungssystems) einen negativen Gewinn haben?!

Bei einer Ausgangsleistung von irgendwo im geringen einstelligen Watt 
Bereich (eher sogar weniger) an einer extrem ungünstigen Antenne werden 
im günstigsten Falle wenige mW (Milliwatt) abgestrahlt - dazu noch 
innerhalb eines Dämpfenden Raums.

Sehr viele kräftige Schaltnetzteile (100W und darüber Liga), fast jeder 
übrig gebliebene Plasmafernseher und einiges mehr wird über alle 
möglichen Leitungen ganz legal ähnliche Leistungen auch durchaus auch 
auf 77,5kHz (und vielen anderen Frequenzen) abstrahlen.

Also zumindest was den Punkt zulässig angeht ist das bei diesen Lang- 
und Länstwellenfrequenzen absolut uninteressant und wird niemanden 
interessieren oder gar auffallen.
Selbst diese MW Kleinstsender die so mancher Radiosammler betreibt, 
interessieren niemanden solange sie mit wenigen mW und gleichzeitig viel 
zu kleinen Antennen betrieben werden - selbst wenn das Signal bis zum 
Nachbarn reichen würde.

Man kann es mit der "Gesetzestreue" auch übertreiben oder sie zum 
Selbstzweck machen...

Hennes

von Sebastian S. (amateur)


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Als Grund fallen mir da nur zwei Uhrsachen ;-) ein.
Ein oft bei Sporthallen zu sehendes Blechdach bzw. Trapezblechwände auf 
denen in sehr kleiner Schrift steht: Wir müssen draußen bleiben!
Eine ungünstige Ausrichtung der Halle, so daß die Antennen an der einen 
Wand "richtig" ausgerichtet sind und die anderen maximal ungünstig 
(90°).
An der Sendeleistung sollte es nicht liegen. Hier am Wörthersee ticken 
noch alle ganz richtig. Und das auf der "falschen" Seite der Alpen und 
in einem Tal.

Die Idee mit den DCF-Uhren kann ich verstehen. Die gibt es in gut 
Ablesbar (groß), und "kümmre Dich nicht drum", bis die Bakterie nach ein 
bis zwei Jahren schlapp macht.

Also keine Kabellage und keine Handies an die Wand nageln.

Es gibt natürlich auch andere Großuhren, die normal quarzen, aber da 
mußt Du zweimal im Jahr auf die Leiter und denen zu erklären, daß 
Sommer- bzw. Winterzeit angesagt ist. Wenn Du Pech hast, bekommst Du 
wegen der immer "besser" werdenden Quarze, auch noch eine Lachnummer an 
die Wand.

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Das wäre das ideale Szenario:
Eine Empfängermaschine am idealen Standort, eine zentrale 
Stromversorgung & eine Verkabelung mit 4-adriger Telefonleitung.

Als Empfänger bietet sich ein Arduino mit dem Blinkenlights-DCF77-System 
von Udo Klein an. Schlaulesen unter 
https://blog.blinkenlight.net/experiments/dcf77/binary-clock/ und 
folgende, Code unter https://github.com/udoklein/dcf77/releases

Das ist für mich die beste Decoderlibrary, das Ding kommt wirklich mit 
schlimmsten Störungen klar.
Und da es kein Empfänger sondern ein Synchronisator (für die interne 
RTC) ist, kann der Arduino ein "perfektes" beliebiges DCF-Signal 
erzuegen.

Eine Stromversorgung ist eh nötig (für den Empfänger), wenn man eh Kabel 
zu den Uhren legt (für eine Repeaterantenne) kann man auch gleich Strom 
mitlegen.
2 Dioden, 1 Widerstand und ein Elko vor Ort sollten den Strombedarf 
einer normalen Zeigeruhr decken.

Das DCF77-Signal würde ich jeweils via Optokoppler aus einem 2. 
Leitungspaar ausleiten. Jede mir bekannte DCF-Uhr hat einen internen 
Empfänger mit Open-Collector-Ausgang. Leiterbahn durchkratzen, 
Optokoppler dran, schon hat die Uhr ewig 1a Signal.

Oder einfach bessere Uhren kaufen.
Letzte Zeit hatte Aldi (oder Lidl?) DCF-Uhren für nen Zehner.
Die haben die Uhrwerke mit den 3 Tastern (2 schwarz 1 rot), die haben 
bei mir selbst im Betonkeller mit falscher Ausrichtung (an einer 
Ostwand) und Schaltnetzteilen in ca. 2m Abstand immer die richtige Zeit.
Ich bin da selber sehr erstaunt. Zeiger stehen falsch ("Nullposition" 
ist 12:01:58) und wackeln, aber Empfang haben sie.

Oder die Library nutzen, um selber DCF-Uhren zu bauen, mit schön großen 
7-Segment-Anzeigen.
Ich wette, das die Dinger auch an den vorhandenen Standorten 1a 
anzeigen.
Mir ist jedenfalls kein besserer Decoder bekannt, die Kontroll-LED am 
Empfänger flackert fröhlich vor sich hin, aber nach 20, 30 Minuten hat 
er's.
Und er verliert's dann auch normal nicht wieder, wenn noch irgendwas an 
Signal da ist, auch wenn der Mensch es nicht mehr erkennen kann.
Und selbst wenn: die Software-RTC läuft dank Kalibrierung auch so 
stundenlang für menschliche Augen genau (und liefert im Repeaterszenario 
den Slave-Uhren immer ein gültiges sauberes Signal).

von Wolfgang (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Da wäre die erste Schnaps-Idee, einen DCF77-Repeater
> einzusetzen.

Und woher soll der Repeater seine Signale bekommen, wenn er auf 77.5kHz 
sendet und damit das Signal von DCF77 übertönt?

von Crazy Harry (crazy_h)


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Die Quelle muß ja nicht unbedingt DCF77 sein. Denkbar wäre z.B. auch 
GPS.

von Manfred (Gast)


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Hennes schrieb:
> Warum hat der DCF77 Sender wohl eine
> HF Ausgangsleistung von 50kW, in Worten 50000 Watt

Bla bla bla ...

> Man kann es mit der "Gesetzestreue" auch übertreiben
> oder sie zum Selbstzweck machen...

Du fabrizierst hier wichtig klingende Worte, ohne dass diese einen Sinn 
ergeben. DCF hat eine zugewiesene Frequenz, da hat absolut niemand 
anderes drauf zu senden, Punkt.

Einen LW-Repeater so zu bauen, dass das Gebilde nicht selbst 
aufschwingt, ist eine Aufgabe für einen erfahrenen HF-Mann, das werden 
weder der TO noch Du auf die Reihe bekommen.

Jens M. schrieb:
> Letzte Zeit hatte Aldi (oder Lidl?) DCF-Uhren für nen Zehner.
> Die haben die Uhrwerke mit den 3 Tastern (2 schwarz 1 rot),

Taster - Ein Grund, den Kram nicht zu kaufen. Alle bei mir vorhandenen 
DCF-Analoguhren erkennen selbst die Zeigerstellung, meistens 12:00, eine 
davon auch 16 und 20 Uhr. Die sind allesamt von einem 
Lebensmitteldiscounter und in der gleichen Preislage.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Die Taster sind nicht zum halbmanuellen Stellen, das sind Schrottwerke, 
die du meinst.

Die Uhren die ich meine haben 3 Taster, einer stellt die Zeitzone, einer 
setzt die Uhr zurück und einer erzwingt Empfang.
Nutzen muss man genau gar keinen davon. Batterie rein, an den Nagel, 
ende.
Egal wie sie steht, in 5 Minuten steht sie richtig.

Die Erwähnung der 3 Taster war zur Identifikation. Es gibt auch 
vollautomatische Werke ohne Knöpfe, die Müll sind.
Die 3-Taster-Vollautomaten dagegen haben mich überzeugt, die hängen bei 
mir mittlerweile 8x, als Baduhr und als normale Wanduhr, egal in welcher 
Lage, mit & ohne Sekundenzeiger.
Batterie hält über ein Jahr, Zeit geht mit Casio-DCF-Uhr verglichen 
"immer" sekundengenau.
Man muss nur evtl. einmal die Zeiger gerademachen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manfred schrieb:
> Einen LW-Repeater so zu bauen, dass das Gebilde nicht selbst
> aufschwingt, ist eine Aufgabe für einen erfahrenen HF-Mann, das werden
> weder der TO noch Du auf die Reihe bekommen.

Ich glaube, da liegst du falsch. Der TO ist ein alter Hase.

von Thomas (Gast)


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http://endorphino.de/projects/electronics/timemanipulator/index_en.html

DCF77 ist immer wieder ein schönes Bastelziel. Es müssen ja nicht gleich 
Leistungen erzeugt werden, damit  man die Turmuhr der Dorfkirche aus der 
Ferne stellen kann.

von Manfred (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Die Taster sind nicht zum halbmanuellen Stellen,
> das sind Schrottwerke, die du meinst.

Jou!

> Die Uhren die ich meine haben 3 Taster,
> einer stellt die Zeitzone, einer
> setzt die Uhr zurück und einer erzwingt Empfang.

Danke für die Info, diese Variante habe ich als Wanduhr noch nicht 
gesehen.

von Egon D. (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:

> Vielleicht gibt's noch andere Ideen und Ansätze?

Schuss aus der Hüfte: Ballempfänger, Verstärker,
(sehr) große Induktionsschleife (keine Antenne!).

Empfänger natürlich außerhalb des Wirkungsbereiches
der Induktionsschleife anbringen.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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3 Antworten scheinen mir es mir Wert, beantwortet zu werden.

Für einige andere gilt: Es wäre schön, wenn ihr nicht nur den Titel, 
sondern auch das gelesen hättet, was ich danach geschrieben habe. z. B.:
> Ziel (KO-Kriterium): Betrieb einer Batterie-gespeisten Zeiger-Uhr.
und:
>  Basteln könnte ich es, will es aber nicht.

Dem Rest: Danke!

Also:
Manfred schrieb:
> DCF hat eine zugewiesene Frequenz, da hat absolut niemand
> anderes drauf zu senden, Punkt.
Für jede Frequenz gibt es einen Maximalwert, unterhalb dessen 
Sendungen bzw. Störungen zulässig sind. Sonst gäbe es keine Elektronik. 
Und das Feld einer Antenne hinter oder nahe der Uhr kann für einen 
einwandfreien Empfang zweifellos sehr viel kleiner sein.

Hennes schrieb:
> Man kann es mit der "Gesetzestreue" auch übertreiben oder sie zum
> Selbstzweck machen...
Und man bleibt bei deren Einhaltung überraschenderweise sogar absolut 
100%-ig gesetzestreu.

(Mein Fernseher mit CCFL-Röhren stört aus 5 m Entfernung den DCF77 
Empfang, und der hat auch CE und durfte verkauft werden.)

Wolfgang schrieb:
> Und woher soll der Repeater seine Signale bekommen, wenn er auf 77.5kHz
> sendet und damit das Signal von DCF77 übertönt?
Wollen wir mal ein Rechenexempel machen? Also: Ich platziere, wie 
vorgeschlagen, eine Sendeantenne direkt hinter der Uhr. In 3 cm 
Entfernung von der DCF-Empfangsantenne. Die DCF-Empfangsantenne ist in 
10 m Entfernung. Nahfeld, Fernfeld ignorieren wir mal (dürfte hier 
sowieso alles Nahfeld sein), aber die DCF-Empfangsantenne ist zusätzlich 
noch außerhalb des teil-abschirmenden Raumes.

So, 3 cm zu 1000 cm macht, wenn ich mich nicht arg verrechne, einen 
Leistungsunterschied von 50 dB (1 : 100000). Die Wanddämpfung nicht 
eingerechnet. Sende ich jetzt so schwach, dass die Uhr (in 3 cm 
Entfernung) gerade noch gut genug empfängt, wird die DCF-Empfangsantenne 
(in 10 m Entfernung) natürlich von dem Sendesignal der Antenne hinter 
der Uhr derartig zugestopft, dass es zu unendlicher Rückkopplung kommt 
und die Erde mit 77,5 kHz geflutet wird [/Ironie].

Man, wer traut sich so eine Antwort zu.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Tja, dann bau einfach 23 Sender an ein 10€ Empfängermodul und werd 
glücklich.

Der von mir vorgeschlagene Weg ist ja nur einer.
Du kannst natürlich auch nur den Empfängerteil so machen wie ich es oben 
beschrieb, dann hast du auf jeden Fall immer ein gültiges sauberes 
störungsfreies Signal.
Dann einen passenden Sender hinter jede Uhr und gut.
Ich bin mir sicher, das man sogar was passendes mit einem NE555 und 
einem Transistor für die AM bauen kann. Die Uhren achten sicher nicht 
auf die Wellenform...

Warum man allerdings trotzdem auf Batteriebetrieb sein will, versteh ich 
nicht.

Noch einer:
Eine wirklich gute Antenne an einem wirklich guten Ort untergebracht.
Daran ein Verstärker, der ausreichend "Sendeleistung" bringt, ein LM358 
reicht wahrscheinlich schon.
Und dann per Koaxkabel direkt zu den Uhren.
Ferrit raus, BNC-Buchse dran.
So sendest du nicht, bleibst legal, und hast überall simpel ein 
perfektes Signal.
Mit Batterien.

Wie bringst du bitte "nicht basteln" und "Kabel legen und 23 Sender 
bauen" unter einen Hut?
Ist das nicht ein bissel hypokritisch?
Wenn man das schon anfängt, kann man es auch gleich richtig machen und 
Batterien sparen (dann hat man auch noch eine bessere Standortwahl, weil 
man nur einmal an die Uhr muss, und nicht noch ab und an um die Batterie 
zu tasuchen) und ein besseres Signal störungsfreier einkoppeln.

von oszi40 (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> einen WLAN-Empfänger, so, wie die DCF77-Empfänger

Kann eigentlich jeder käufliche PC über NTP
https://de.wikipedia.org/wiki/Network_Time_Protocol
https://de.wikipedia.org/wiki/NTP-Pool

von Jens M. (schuchkleisser)


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Genau, ein Sack billige Monitore, ein paar VGA-splitter mit 8 Ausgängen 
und dann einfach die Software von hier: 
https://www.gunamoi.com.au/soft/nixclock/index.html
im Vollbild, das hat Stil.

Oder Beamer.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Wie gesagt würde ich erwägen, Smartphones aufzuhängen, die sich per 
WLAN/Internet aktualisieren.

Wenn man Zeit hat, Kabel für die Verteilung des DCF-77 Signals zu 
verlegen, dann kann man auch Kabel für Steckernetzteile verlegen.

Die einzige Alternative ohne Basteln, die ich kenne, währen zentral 
gesteuerte Uhren wie am Bahnhof. Aber die brauchen auch Kabel und sind 
viel teurer.

Außerdem sollte man über Reparierbarket nachdenken. Smartphones wird es 
noch lange an jeder Straßenecke geben.

von 2 Cent (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Für einige andere gilt: Es wäre schön, wenn ihr nicht nur den Titel,
> sondern auch das gelesen hättet, was ich danach geschrieben habe. z. B.:
>> Ziel (KO-Kriterium): Betrieb einer Batterie-gespeisten Zeiger-Uhr.
> und:
>>  Basteln könnte ich es, will es aber nicht.
Diese Kritik halte ich für unangemessen. Gelesen hat das bestimmt jeder, 
nur wirklich verstanden (was du willst / was du unbedingt vermeiden 
willst) wohl eher immernoch niemand. Eine Wiederholung der gleichen 
Formulierung bringt hier niemanden weiter, Versuchs doch bitte mal mit 
anderen Worten, zB "Es soll unbedingt eine mechanische Uhr sein" oder 
"an den vorhandenen Uhren möchte ich nichts Löten"), dann kann dir 
bestimmt besser geholfen werden.



Bis dahin zurück zum Erstellungspost:
Der Zahn der Zeit schrieb:
> Nur einige haben Empfang, mit anders Ausrichten o.Ä. ist herzlich wenig > zu 
erreichen.
Ist "mit anders Ausrichten" eine flache, Wandparallele verdrehung der 
Uhren gemeint? Falls noch nicht getestet: Versuchsweise um 90Grad 
gedreht aufhängen, also 3Uhr (oder 9Uhr, egal) nach oben. Wenns damit 
funzt sollte das Ziffernblatt+Zeiger relativ leicht anzupassen sein.

von Wolfgang (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Wollen wir mal ein Rechenexempel machen? Also: Ich platziere, wie
> vorgeschlagen, eine Sendeantenne direkt hinter der Uhr. In 3 cm
> Entfernung von der DCF-Empfangsantenne. Die DCF-Empfangsantenne ist in
> 10 m Entfernung.

Der TO sprach von 2m Abstand zwischen Uhr und Repeaterauskoppelspule.
Da muss der Standort der Empfängsantenne des Repeaters schon mehr als 
einen halben Kilometer entfernt sein, um auf deine Dämpfungswerte zu 
kommen.

von Alt (Gast)


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Habe hier auch ne Uhr mit schlechtem Empfang, zur Sommer/Winterzeit 
Umstellung nehme ich die mit ins Dachgeschoss und Pack sie nach 1-2Tagen 
wieder in den Keller, nicht Mal ne Minute Arbeit.

von Ralph B. (rberres)


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Wolfgang schrieb:
> Der TO sprach von 2m Abstand zwischen Uhr und Repeaterauskoppelspule.

nee must mal lesen

Der Zahn der Zeit schrieb:
> Ich platziere, wie
> vorgeschlagen, eine Sendeantenne direkt hinter der Uhr. In 3 cm
> Entfernung von der DCF-Empfangsantenne. Die DCF-Empfangsantenne ist in
> 10 m Entfernung.

zwischen 2m und 3cm ist meiner Meinung noch ein kleiner Unterschied.

Kann man so machen, finde ich aber aufwendig. Ein DCF77 per Kabel an zig 
Uhren zu verteilen ist auch nicht in fünf Minuten realisiert.

Den Pegel der Sendespule mus er so einstellen, das er das auf direkten 
Wege empfangene Signal übertönt, aber noch zu keiner Rückkopplung zur 
Empfangsantenne kommt. Je nach Standort der Empfangsantenne kann das 
etwas kniffelig werden.

Aber offensichtlich will der TO keinen Eingriff in den Uhren vornehmen.

Sonst hätte ich an seiner Stelle einfach eine Koppelwindung um den 
Ferritstab gewickelt und dort das Signal zugeführt.

Übrigens früher gabe es (z.B. auf Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen 
Uhren die via Kabel mit Impulsen versorgt worden. Diese Impulse kamen 
von einer Masteruhr, welche dann durchaus DCF77 synchronisiert sein 
konnten ( aber nicht zwangsläufig mussten ).

Das war absolut betriebssicher und bewährt.

Ralph Berres

von GEKU (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Und woher soll der Repeater seine Signale bekommen, wenn er auf 77.5kHz
> sendet und damit das Signal von DCF77 übertönt?

Wäre ist nicht mögliche Epfangsantennte und Repeater Magnetfeld 
orthogonal gegeneinander auszurichten und damit die Kopplung minimieren?

von Stefan F. (Gast)


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GEKU schrieb:
> Wäre ist nicht mögliche Epfangsantennte und Repeater Magnetfeld
> orthogonal gegeneinander auszurichten und damit die Kopplung minimieren?

Theoretisch ja, praktisch wohl eher nicht. Funkwellen halten sich nicht 
ans Bilderbuch.

von 2 Cent (Gast)


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Alt schrieb:
> Habe hier auch ne Uhr mit schlechtem Empfang, zur Sommer/Winterzeit
> Umstellung nehme ich die mit ins Dachgeschoss und Pack sie nach 1-2Tagen
> wieder in den Keller, nicht Mal ne Minute Arbeit.
Naja, die heutigen Billigstuhren müssen wirklich jede Stunde 
nachgestellt werden, sind also auf guten Empfang angewiesen, ansonsten 
gehen die nach wenigen Tagen schon um Minuten verkehrt. Ausserden hat 
der TE bestimmt besseres zu tun als das von mir vorgeschlagene 
"Gruppentraining" zu organisieren.


Ralph B. schrieb:
> Ein DCF77 per Kabel an zig
> Uhren zu verteilen ist auch nicht in fünf Minuten realisiert.
Darin erwarte ich das Hauptproblem, spätestens wenn bis zu den Uhren 
Schlitze in die Wand geklopt werden müssen. Im Ausgangspost angedeutet: 
2m Entfernung scheinen (schlitzfrei) erreichbar zu sein, das ist aber 
bis jetzt nur raterei/interpretation meinerseits.


> Den Pegel der Sendespule mus er so einstellen, das er das auf direkten
> Wege empfangene Signal übertönt, aber noch zu keiner Rückkopplung zur
> Empfangsantenne kommt. Je nach Standort der Empfangsantenne kann das
> etwas kniffelig werden...
> ...Sonst hätte ich an seiner Stelle einfach eine Koppelwindung um den
> Ferritstab gewickelt und dort das Signal zugeführt.
Könnte man theoretisch sogar rein passiv innerhalb der Uhr machen, also 
bessere Antenne ein/anbauen.


> Aber offensichtlich will der TO keinen Eingriff in den Uhren vornehmen.
Da bin ich mir nicht 100%ig sicher. Soweit ich das bis jetzt 
interpretiere: er will keinen (aktiven) Sender/Repeater selber bauen.


> Übrigens früher gabe es (z.B. auf Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen
> Uhren die via Kabel mit Impulsen versorgt worden. Diese Impulse kamen
> von einer Masteruhr, welche dann durchaus DCF77 synchronisiert sein
> konnten ( aber nicht zwangsläufig mussten ).
>
> Das war absolut betriebssicher und bewährt.
In meiner 4ma (in der grösse eines Dorfes) genau so (Opa erzählt vom 
Krieg) Installiert worden. Im laufe der Jahrzehnte sind allerdings die 
Koaxkabel an mehreren Stellen verletzt worden durch Nägel und Dübel, ein 
Verlegeplan der planlos verlegten Kabel existiert schon lange nicht 
mehr; die Echos auf den verletzten Kabeln sorgen für Probleme, einzig 
die Sekundensignale sind als Takt noch dekodierbar. Vorgehensweise nach 
jedem Stromausfall: Direkt an jeder Uhr den Strom abklemmen, 
wiederanklemmen der Stromversorgung exakt zur (an der Uhr) angezeigten 
Uhrzeit. Eine extrem hässliche Bestandslösung!

von Harald W. (wilhelms)


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Ralph B. schrieb:

> Übrigens früher gabe es (z.B. auf Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen
> Uhren die via Kabel mit Impulsen versorgt worden. Diese Impulse kamen
> von einer Masteruhr,

Ja, es gab Mutteruhren und Tochteruhren.

> Das war absolut betriebssicher und bewährt.

Wenn man einfach sämtliche DCF-Uhren per Kabel mit dem DCF-Signal
versorgt, sollte das fast genauso betriebssicher sein.

von Karl B. (gustav)


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Harald W. schrieb:
> Ja, es gab Mutteruhren und Tochteruhren.

Es gibt sie.

https://www.buerk-mobatime.de/download/downloads/TB-800116.04-AD%20450-.pdf

AD450 kostet ca 170 Euro.
Mit Schwundregelung

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Wie bringst du bitte "nicht basteln" und "Kabel legen und 23 Sender
> bauen" unter einen Hut?
> Ist das nicht ein bissel hypokritisch?
Ganz einfach: Gar nicht. So, wie einige Andere hier auch, habe ich eine 
theoretische machbare Lösung skizziert, für die Basteln erforderlich 
wäre, aber dann diese Lösung ausgeschlossen, weil ich Basteln vermeiden 
will. Konnte man das falsch verstehen? Die vielen Konjunktive ("das wäre 
machbar"), die Formulierung "Basteln will ich nicht"?  (Ja klar, wer 
falsch verstehen will, weil er Vorwürfe formulieren möchte, tut das 
auch.)

Dafür gibt's dann den Vorschlag, Smartphones an die Wand zu nageln. Das 
habe ich zuerst auch falsch verstanden, aber es sollte offensichtlich 
kein Witz sein(!). Wenn's wenigsten Tablets gewesen wären...

2 Cent schrieb:
> Ralph B. schrieb:
>> Ein DCF77 per Kabel an zig
>> Uhren zu verteilen ist auch nicht in fünf Minuten realisiert.
> Darin erwarte ich das Hauptproblem, spätestens wenn bis zu den Uhren
> Schlitze in die Wand geklopt werden müssen. Im Ausgangspost angedeutet:
> 2m Entfernung scheinen (schlitzfrei) erreichbar zu sein, das ist aber
> bis jetzt nur raterei/interpretation meinerseits.
Richtig geraten. Kabel und Antennen in der Decke wären, wenn es das 
fertig gäbe, vom Aufwand her akzeptabel, Kabel bis zur Uhr darunter eher 
nicht. Wenn, wenn, wenn...

> Ist "mit anders Ausrichten" eine flache, Wandparallele verdrehung der
> Uhren gemeint? Falls noch nicht getestet: Versuchsweise um 90Grad
> gedreht aufhängen
Ja, natürlich. 90° drehen, wenn das die Zeiger mitmachen - hat man da 
eine Chance? Stark inhomogenes Empfangsfeld? Mit einer Uhr das 
nachzuweisen würde sehr lange dauern - außerdem für viele Empfangsorte 
-, aber mit einem Prüfempfänger (den hätte ich wahrscheinlich) könnte es 
klappen.

> Wäre ist nicht mögliche Epfangsantennte und Repeater Magnetfeld
> orthogonal gegeneinander auszurichten und damit die Kopplung minimieren?
Zweifellos. Aber auch das wäre eine Bastellösung (was damit entfällt), 
mit der man größere Abstandsverhältnisse der Antennen erreichen kann. Z. 
B., die 2 m zur Uhr. Aber wehe, da ruckelt einer am Aufbau, 
umgebaut/umgestellt/umgehängt wird hin und wieder. Außerdem müsste 
vielleicht die Sendeleistung zu groß sein.

Abstrus auch viele Monitore - aber ehrlich: Echt sexy. Weit von meinen 
Vorstellungen entfernt, aber vielleicht so verrückt und ausgefallen, das 
es wieder in Frage kommt. Ich werde es mal erwähnen. Wer weiß, wie die 
reagieren.

Meine Hoffnung mit meiner Frage war, dass jemand eine Lösung kennt, bei 
der viele Batterie-betriebene Uhren zentral, also per Funk, 
synchronisiert werden. Keine Festinstallation. Kein Basteln.
Lösung 1: Es bleibt, wie es ist.
Lösung 2: Low-Power Repeater basteln. Lösung 1 ist besser.
Lösung 3: Z.B. WLAN Batterie-Uhren. Wäre ideal. Scheint es nicht zu 
geben.
Lösung 4: Viele Monitore. Schnapsidee, widerspricht allen KO-Kriterien, 
zu teuer, aber ein Hingucker. Und ausbaufähig (30-Sekunden-Skalen, 
Zusatzinfos, z. B.). Ist aber nicht meine Entscheidung.

von Stefan F. (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Dafür gibt's dann den Vorschlag, Smartphones an die Wand zu nageln. Das
> habe ich zuerst auch falsch verstanden, aber es sollte offensichtlich
> kein Witz sein(!). Wenn's wenigsten Tablets gewesen wären..

Smartphones und Tablets sind prinzipiell das Gleiche, nur 
unterschiedlich groß. Du darfst da gerne auch Smart-TV Geräte mit 
einreihen.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Also ist deine Bevorzugte Lösung ein Gerät, das man einfach in ein 
Steckdose steckt, das sich auf welchem Weg auch immer eine Zeit besorgt 
und diese dann DCF-kompatibel für alle Uhren im Radius 200m abstrahlt.

Aus gutem Grund ist sowas verboten und nicht erhältlich.
Baubar wäre es, aber mit einem hohen Risiko sowohl technischer als auch 
rechtlicher Seite.

Ohne eine Kabelage und etwas Arbeit wirst du nicht auskommen, egal ob 
Monitore, Tochteruhren oder modifizierte DCF-Uhren mit auf welche Art 
auch immer angekoppeltem Signal letztendlich deine Lösung sind.

von Markus -. (mrmccrash)


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Wenn du die Idee mit den Monitoren noch ausbauen willst, könntest du 
auch zentral das Bildsignal auf HF Modulieren (Pal, dvb-c o.ä., gibts 
alles) und per Antennenkabel verteilen, dann lassen sich fast beliebig 
viele Abgänge realisieren, zusätzlich könnte man überall den Ton 
mitnutzen.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Markus -. schrieb:
> Wenn du die Idee mit den Monitoren noch ausbauen willst...

Einen kleinen 13"-Fernseher habe ich hier, einen XORO PTL 1330. Der hat 
analog, DVB-S2, -C und -T2, 1900 x 1080, HDMI, FBAS und noch viel mehr 
und kostet uns weniger als 100 €.

Wenn es einen kleinen HDMI -> DVBT-Modulator gibt, könnte das die 
Schnapsidee noch interessanter machen. Mal forschen.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Zugegeben - so richtig weit von Tablets und Smart-TVs ist das auch nicht 
mehr.

von Stefan F. (Gast)


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DVBT darfst du genau so wenug senden, wie DCF 77.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Da für einen Fernseher/Tablet etc. ohnehin die Kröte der Verkabelung zu 
schlucken wäre, würde ich auch keinen Sender, sondern nur einen 
Modulator mit Signalverteiler brauchen.

von 2 Cent (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> 2 Cent schrieb:
>> Ist "mit anders Ausrichten" eine flache, Wandparallele verdrehung der
>> Uhren gemeint? Falls noch nicht getestet: Versuchsweise um 90Grad
>> gedreht aufhängen
> Ja, natürlich. 90° drehen, wenn das die Zeiger mitmachen
Die Zeiger (wenns denn verdreht überhaupt funzt) nicht biegen, sondern 
abziehen und passend wieder draufstecken). Oder die Antenne abknacken 
und drehen (hinter einer Wanduhr sollte ja genug Platz sein)
> - hat man da
> eine Chance? Stark inhomogenes Empfangsfeld?
Polarisation. Reflektionen. Die Wege der HF sind unergründlich.

> Mit einer Uhr das
> nachzuweisen würde sehr lange dauern
Sehr lange? Sehe ich anders. Leiter holen, an eine Uhr klettern, 
Batterie rausnehmen, 15(Hausnummer) Sekunden warten...Batterie wieder 
ein, Uhr in normaler "12Uhr-Stellung" aufhängen, runterklettern...mit 
einer funktionierenden Stoppuhr (ein Henne-Ei-Problem erwarte ich hier 
nicht :D) testen wie lange es dauert bis die Uhr sich gestellt hat. Ich 
sage jetzt mal 5(Hausnummer) Minuten wegen schlechtem Empfang....
Der Versuch: Batterie wieder raus, rein, Uhr in "3Uhr-Stellung" 
aufhängen, runterklettern...wenn die Zeitmessung bis zur 
Neusynchronisation jetzt nur noch 2 (anstatt 5) Minuten Beträgt: BINGO!
Das kann man innerhalb einer Stunde mehrfach testen (und trainiert 
nebenbei Leitersteigen LOL)

> - außerdem für viele Empfangsorte
Ja. Und Garantien gibts leider auch nicht :P
Allerdings: so unterschiedlich verstört sollten die "Empfangsorte" 
innerhalb deiner Halle dann doch nicht sein. Die Wellenlänge bei DCF77 
beträgt immerhin fast 4Km, da kommts auf ein paar Meter mehr oder 
weniger zum nächsten Berg nicht an.

> -, aber mit einem Prüfempfänger (den hätte ich wahrscheinlich) könnte es
> klappen.
Genau das ist eher nicht aussagekräftig: dein Prüfempfänger wird sich 
anders verhalten als das komplettpaket "Funkuhr Modell xyz". Wobei 
Taubheit nicht der einzige Grund für Empfangsprobleme sein muss, es kann 
auch wegen Echos scheitern...

Alternatividee: einfach mal eine andere Funkuhr (anderes Modell) an 
einem der "Problemstandorte" hinhängen. Siehe:
Jens M. schrieb:
> Oder einfach bessere Uhren kaufen.
> Letzte Zeit hatte Aldi...

von chris (Gast)


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Hatte auch mal mehrere DCF Uhren auf Funk umgestellt, jedoch mit Pic 
wegen
Stromversorgung. Dieser funktioniert mit einer Zelle (mit Tricks) und 
bietet
eine Spannungsverdoppelung. Mittels weiterem Spannungsverdoppler wurde 
dann
der RF433 Empfänger gespeist. Dieser empfängt die Daten zwischen den 
1Minute Markierung und kann so dann zu jeder vollen Stunde für 4 Minuten 
den DCF Impuls repeaten. Ist aber wirklich eine Bastellösung, als 
Antenne einen
Draht zweimal um das Uhrwerk umgewickelt und zwei Widerstände.

von Nabu (Gast)


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Ich würde empfehlen die Störquellen zu entfernen.
Diese sind in der Regel Ursächlich für Empfangsprobleme von 
Langwellen-Zeitzeichen. Oft in Verbindung mit einem zu breitbandigen 
Empfänger.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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2 Cent schrieb:
> Allerdings: so unterschiedlich verstört sollten die "Empfangsorte"
> innerhalb deiner Halle dann doch nicht sein. Die Wellenlänge bei DCF77
> beträgt immerhin fast 4Km, da kommts auf ein paar Meter mehr oder
> weniger zum nächsten Berg nicht an.

Schlüsselerlebnis: Auf der Autobahn, Mittelwelle gehört (gab's damals 
noch) - oder war es Langwelle? - , der Empfang einwandfrei, eine Brücke 
vor mir. Schon kurz vor der Brücke wurde der Empfang schlechter, unter 
der Brücke nur noch Rauschen. Das natürlich bei jeder Brücke.

Also wundere ich mich, dass ein DCF77-Empfang in Gebäuden überhaupt 
möglich ist. Vermutung: Die Autoantenne hat das elektrische Feld 
empfangen, DCF-Uhren mit ihrem Ferritstab empfangen das magnetische 
Feld. Letzteres kann den Beton (zumindest besser) durchdringen. Liegt es 
daran?

Störungen durch andere Geräte sind es höchstwahrscheinlich nicht, die 
den Empfang verschlechtern. Die abzuschalten ginge problemlos, man 
braucht nur den Laden dicht zu machen ;-)

von Thomas (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> DCF-Uhren mit ihrem Ferritstab empfangen das magnetische
> Feld. Letzteres kann den Beton (zumindest besser) durchdringen. Liegt es
> daran?

Und Du meinst das H-Feld trennt sich vom E-Feld ab und letzteres bleibt 
draußen vor der Tür?

von Manfred (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> So, wie einige Andere hier auch, habe ich eine
> theoretische machbare Lösung skizziert, für die Basteln erforderlich
> wäre, aber dann diese Lösung ausgeschlossen, weil ich Basteln vermeiden
> will.

Sollte das ein Trollthread werden oder wie verstehe ich das jetzt?

Der Zahn der Zeit schrieb:
> Störungen durch andere Geräte sind es höchstwahrscheinlich nicht, die
> den Empfang verschlechtern.

DCF ist in D eigentlich überall zu empfangen und die typischen 
Lebensmitteldiscounteruhren haben eine gute Empfindlichkeit.

> Die abzuschalten ginge problemlos, man
> braucht nur den Laden dicht zu machen ;-)

Wirklich Alles aus ? Hier hat ein tauber Elko im Eingang vom 
Schaltnetzteil des SAT-Multiswitches alle DCF-Uhren im Haus außer 
Funktion gesetzt.

Ich glaube, Du solltest messen, was da los ist.

von 2 Cent (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Schlüsselerlebnis... ...Liegt es daran?
Sorry, als Hobbyist muss ich da leider passen, ich bin kein 
Extremphysiker, und versuche erst garnicht elektrische Felder von 
magnetischen Feldern an einer Antenne getrennt zu betrachten. 
[Amateurfonker würden von Nahfeld und Fernfeld sprechen? Aludach als 
Zwischenkreis?] Beantwortung trotzdem nach bestem Wissen und gewissen: 
Die Elektromagnetischen Felder und deren Echos kommen überall hin, 
speziell dorthin wo sie eigentlich nicht hin dürften :D [Murphy]

Dreh die Dinger endlich auf 3, alle warten gespannt auf die Vernichtung 
meiner Ideen :D

https://www.youtube.com/watch?v=s9F5fhJQo34

von 2 Cent (Gast)


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Manfred schrieb:
> Wirklich Alles aus ? Hier hat ein tauber Elko im Eingang vom
> Schaltnetzteil des SAT-Multiswitches alle DCF-Uhren im Haus außer
> Funktion gesetzt.
Ich will ja nix ausschliessen, aber: einige Uhren des TE scheinen zu 
funzen. Wenn alle Uhren ausfallen, dann muss man sich allerdings 
(solche) Gedanken machen.

von Harald W. (wilhelms)


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Der Zahn der Zeit schrieb:

> Da für einen Fernseher/Tablet etc. ohnehin die Kröte der Verkabelung zu
> schlucken wäre,

...könntest Du auch alle vorhandenen DCF-Uhren per Kabel
mit dem DCF-Signal versorgen.

von 2 Cent (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Der Zahn der Zeit schrieb:
>
>> Da für einen Fernseher/Tablet etc. ohnehin die Kröte der Verkabelung zu
>> schlucken wäre,
>
> ...könntest Du auch alle vorhandenen DCF-Uhren per Kabel
> mit dem DCF-Signal versorgen.
Absurd gut :D

von Stefan F. (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Die Autoantenne hat das elektrische Feld
> empfangen, DCF-Uhren mit ihrem Ferritstab empfangen das magnetische
> Feld. Letzteres kann den Beton (zumindest besser) durchdringen. Liegt es
> daran?

Ich denke, das Eine gibt es nicht, ohne das Andere. Wenn ein 
magnetisches Wechselfeld irgendwo hindurch kommt, dann erzeugt es dort 
auch ein elektrisches Feld - und umgekehrt.

> Störungen durch andere Geräte sind es höchstwahrscheinlich
> nicht, die den Empfang verschlechtern.

Meine Erfahrung nach liegt mangelhafter Empfang bei DCF-77 Uhren immer 
an falscher Ausrichtung oder Störungen durch andere Geräte. Ob es an der 
Ausrichtung liegt, erkennt man, wenn man die Uhr um 90° zu einer anderen 
Himmelsrichtung ausrichtet. Exakte Ausrichtung ist ohnehin nicht nötig, 
wenn da keine anderen Geräte stören.

Bisher sind mir folgende Störer aufgefallen: Schaltnetzteile, analoge 
Fernseher, Motoren, Geräte mit WLAN. Solche Geräte sollten mindestens 2 
Meter Abstand zur DCF Uhr halten, besser mehr.

von GEKU (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Ich denke, das Eine gibt es nicht, ohne das Andere. Wenn ein
> magnetisches Wechselfeld irgendwo hindurch kommt, dann erzeugt es dort
> auch ein elektrisches Feld - und umgekehrt.

Jede Empfangsantenne oder ähnliches leitfähiges Gebilde strahlt wiederum 
einen Teil der empfangene Energie ab und erzeugt so sein eigenes 
Nahfeld.

von Karl B. (gustav)


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GEKU schrieb:
> Jede Empfangsantenne oder ähnliches leitfähiges Gebilde strahlt wiederum
> einen Teil der empfangene Energie ab und erzeugt so sein eigenes
> Nahfeld.

Ja,
wird sogar bei Großsendern so gemacht, um in bestimmtem Abstand eine 
Auslöschung der Felder zu bewirken.
Dazu braucht es nur eines "passiven" Antennenmastes.
Zum Beispiel:

"...801 kHz am Standort Ismaning mit einer Sendeleistung von 600 
Kilowatt zu betreiben. Zwar erforderte auch diese Frequenz eine 
Ausblendung – dieses Mal in nordöstliche Richtung, um die Abstrahlung 
und den Empfang des frequenzgleichen Sender in Sankt Petersburg nicht zu 
stören – allerdings reichte hierfür ein kleiner Reflektormast aus..."
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Ismaning

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Tipp:
https://www.lidl.de/de/auriol-funk-badezimmeruhr/p302311

Das sind zumindest früher genau die richtigen Uhrwerke gewesen...
Aufmachen, reinkucken.
Wenn da 2 schwarze und ein roter knopf, aber kein Rad zur Verstellung 
der Zeiger drin ist, sind das die Vollautomaten, die bei mir in 48xxx 
sogar im Keller an jeder Wand gehen.

von 2 Cent (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Tipp
Cool! Anscheinend ab 19.08.19 für 999 Cent im Filialangebot. Bei 
nichtfunktion sicherlich problemlos umtauschbar, Kassenbon 
vorausgesetzt.

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