Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mischerschaltung mit LM 358N


von Ma Ja (Gast)


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Guten Tag
ich versuche eine Mischerschaltung mit einem LM358-N gleich der Vorgabe 
von Ti

(http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm358-n.pdf
 Figure19,Seite 15)

zu realisieren. Die Versorgungsspannung beträgt +-15V, die 
Eingangsspannung bei 1 bis 5V.

Der Aufbau ist mit den vorgegebenen Widerstandswerten konfiguriert.
Mein Problem: Die Ausgangsspannung stellt sich bei Versorgung des 
positiven Einganges auf die Hälfte der Eingangsspannung ein was in der 
PDF nicht so beschrieben wird. Der negative Eingang gibt die 
Eingangspannung mit dem gleichen Wert negiert aus.

Das interessante: Lege ich an beiden Eingängen eine Spannung an, gibt 
mir die Schaltung am Ausgang die Erwartete Differenz. Das ist aber nicht 
wirklich befriedigend, da die Schaltung auch unter Umständen mit nur 
einem Einganswert arbeiten soll.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Spannungsproblem am positiven 
Eingang durch einen Spannungsteilereffekt entsteht (Eingangsspannung 
wird genau halbiert).

Es ist bestimmt nur ein einfacher Fehler aber ich komme da einfach nicht 
drauf.
Daher bitte ich um Hilfe!
Vielen Dank!

von Marten Morten (Gast)


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Ma Ja schrieb:
> Der negative Eingang gibt die
> Eingangspannung mit dem gleichen Wert negiert aus.

Ich verstehe nicht mal was der Satz bedeuten soll. Ein "...eingang gibt 
die Eingangsspannung ... aus"???

von Andrew T. (marsufant)


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Ma Ja schrieb:
> Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Spannungsproblem am positiven
> Eingang durch einen Spannungsteilereffekt entsteht (Eingangsspannung
> wird genau halbiert).

Das wird sich ändern, sobald Du die nicht benutzten oder mit "0 Volt" 
beaufschlagten Eingänge an GND legst.

Die in Fig. 19 abgedruckte Gleichung setzt nämlich Spannungsquellen mit 
vernachlässigbar geringem Innenwiderstand voraus -- und das ist bei 
einem offen gelassenen Eingang halt nicht der Fall.



BTW: Wenn du statt "Mischerschaltung" Summierverstärker wie in der App. 
Note geschrieben hättest, wäre es leichter Verständlich.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Die Schaltung geht davon aus, dass alle Vin (+V1 ... +V4) Quellen sind 
mit 0Ω Innenwiderstand. Wenn du das nicht sicherstellen kannst (offener 
Eingang), dann bleibt dir nichts anders übrig, als vor jeden Eingang 
noch einen Spannungsfolger (siehe Bild 25) zu schalten. An dessen 
Eingängen genügt dann ein z.B. 10k Pull-Down.

Ergänzend zu
Andrew T. schrieb:
> BTW: Wenn du statt "Mischerschaltung" Summierverstärker wie in der App.
> Note geschrieben hättest, wäre es leichter Verständlich.

Das hier ist eine Schaltung, die addiert (= summiert), also die Summe 
bildet. Ein Mischer ist eine Schaltung die multipliziert.
Auch wenn die Anwendung solcher Summierverstärker in Mischpulten zu 
finden sind :-).

von Jens G. (jensig)


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HildeK (Gast) schrieb:

>Die Schaltung geht davon aus, dass alle Vin (+V1 ... +V4) Quellen sind
>mit 0Ω Innenwiderstand. Wenn du das nicht sicherstellen kannst (offener
>Eingang), dann bleibt dir nichts anders übrig, als vor jeden Eingang
>noch einen Spannungsfolger (siehe Bild 25) zu schalten. An dessen
>Eingängen genügt dann ein z.B. 10k Pull-Down.

Naja, vor jeden Eingang muß das nicht unbedingt sein. Es reicht vom 
Prinzip her, daß der negierende Eingang entsprechend niederohmig 
beschaltet wird.

von HildeK (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Es reicht vom
> Prinzip her, daß der negierende Eingang entsprechend niederohmig
> beschaltet wird.

Ja, da hast du recht.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

die Bezeichnung "Mischerschaltung" ist irreführend, da es sich um einen 
Summierverstärker handelt. Siehe:"Figure 19. DC Summing Amplifier"
Es steht also schon direkt da.

Bei "Mischer" denken die elektrotechnisch geprägten Gehirnträger hier 
sofort an eine Schaltung, die deren beide Eingangssignale möglichst 
genau multipliziert. Das gilt auch dann, wenn eine solche 
Summkerschaltung in einem Betonmischer Anwendung findet.

MfG

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