Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Resetschaltung Bluetooth-Modul


von Markus M. (adrock)


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Hi,

ich habe um ein CSR8635 basierendes BT Modul eine kleine Schaltung 
gebaut (Anpassung der Signalpegel, Spannungsversorgung von USB).

Das Ganze wird im Auto eingesetzt (Aux-Eingang des Radios) und 
funktioniert prinzipiell. Es gibt nur ein Problem:

Wenn der Motor angelassen wird, gibt es wohl einen kurzen 
Spannungsabfall an der USB-Buchse über die die Schaltung versorgt wird 
(evtl. auch gewollt um angeschlossene Verbraucher zurückzusetzen, k.A.).

Allerdings bringt das nun das Modul durcheinander - es geht aus und 
startet nicht mehr korrekt. Ich kann das Verhalten nachstellen, wenn ich 
am Labornetzteil ganz kurz die Spannung unterbreche (ca. 0,2s würde ich 
schätzen).

Ich kann das Modul in diesem Zustand dann nur durch ein längere 
Unterbrechnung der Versorgungsspannung (ca. 0,5s) oder durch ein 
Low-Signal am RST Eingang wieder zurücksetzen.

Ich sehe nun zwei Möglichkeiten das Problem zu beheben:

1. Die Kondensatoren in der Spannungsversorgung der Schaltung zu 
verkleinern, so dass das Modul auch bei kürzeren Unterbrechungen 
komplett neustartet, das wird sich aber auf die Qualität der 
Versorgungsspannung auswirken

2. Eine Resetschaltung, die auch bei kurzen Unterbrechungen der 
Eingangsspannung den RST-Eingang für >5ms (Herstellerangabe) auf LOW 
zieht.

Was würdet ihr empfehlen? Gibt es eine einfache Resetschaltung die das 
erfüllen kann, oder ist der Einsatz eines passenden ICs angesagt?

von STK500-Besitzer (Gast)


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3. eine Pufferschaltung, die den Spannungseinbruch überbrückt.

von Markus M. (adrock)


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Richtig, Pufferschaltung ist mir auch noch in den Sinn gekommen.

Leider bin ich platztechnisch etwas beschränkt, das größte was ich 
unterbekommen würde wäre ein Elko mit 3900µF (10mm x 20mm).

Ich müsste den Kondensator zusammen mit einer Diode ja VOR den LDO 
(LT1117-3.3) setzen. Allerdings wird das dann mit der Spannung schon 
etwas knapp:

3,3V + 1,2V (Dropout,) + 0,7V (Diode) = 5,2V

Entweder müsste ich evtl. den LT1117 gegen ein Modell mit kleinerer 
Dropout-Voltage ersetzen oder eine (Schottky)Diode mit möglichst kleinem 
Uf finden.

Dazu würde ich dann wohl auch noch einen LM/MCP809 mit einbauen, der die 
Spannung hinter dem LDO überwacht und ggfs. ein Reset-Signal erzeugt.

Die Frage wäre noch, wie der USB-Anschluss/Ausgangstreiber des 
Autoradios eine Kapazität von 3900µF findet, die er ja erstmal laden 
muss.

von Andre (Gast)


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Markus M. schrieb:
> MCP809

Den wollte ich dir auch eben vorschlagen, oder einen LDO mit "Power 
good" Ausgang. Microchip hat in die Richtung eigentlich alles was du 
brauchst.

von Harald (Gast)


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Der MAX809 ist ein guter Vorschlag, vielleicht der Vollständigkeit 
halber noch der allgemeine Suchbegriff, mittels dessen man bei 
Google/Distributoren zahlreiche Treffer erzielt: voltage supervisory

Weiterhin: Kann es sein, dass der Pin überhaupt nicht beschaltet werden 
muss? Google Bildersuche zeigt Schaltpläne, wo der Pin offen ist. So ist 
es ja auch bei vielen aktuellen Mikrocontrollern, da sie intern bereits 
eine Power-Up Reset Schaltung haben.

von Markus M. (adrock)


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Der MCP809 ist bestellt und hoffentlich auf dem Weg...

Ich denke das Problem ist im Zusammenhang mit dem "VREGENABLE" 
(Bezeichnung im CSR8635 Datenblatt) bzw. PWR_E (Bezeichnung am Modul) 
Pin zu sehen:

Dieser sollte erst auf "high" gezogen werden, wenn eine stabile Spannung 
anliegt. Das ist aber bei einem kurzen Brown/Blackout so nicht gegeben:

Das "High" Signal am PWR_E wird aufgrund des C3 mit 10µF stehen bleiben. 
C3 muss aber an dieser Stelle bleiben, damit es beim initialen 
Einschalten eine entsprechende Verzögerung gibt. Man könnte C3 evtl. 
verkleinern, aber auch das wäre letztendlich nur ein herumdoktorn.

Bei vielen einfachen Schaltungen wird dieses Enable-Signal einfach mit 
einem "Ein" Taster implementiert. Meine Schaltung soll aber ohne einen 
solchen Taster auskommen.

: Bearbeitet durch User
von Harald (Gast)


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Ah ok, dann müsste man aber aufpassen, dass sich mit dem Einbau des 
MAX809 PWR-E und Reset sich zeitlich nicht ins Gehege kommen. Ggf. noch 
einen Voltage Supervisory für PWR-E?

von Markus M. (adrock)


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Zur Info für die Nachwelt:

Am Ende habe ich auch den PWR_E zusammen mit dem RST über den MCP809 
angesteuert. Der RST alleine hatte zwar Besserung gebracht, aber im 
Versuch keinen 100% Erfolg. Es gab immer noch Aufhänger.

Da allerdings die Pins unterschiedliche Pegel für High verwenden (RST 
1,8V und PWR_E Vdd bzw. Vbat) war für den RST die Ansteuerung über eine 
Schottky-Diode nach LOW notwendig. Außerdem ist am MCP809 noch ein 
Pulldown notwendig, da er bei Vdd < 1V nicht mehr sicher nach Low 
schaltet.

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