Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik "Schmelzpunkt" von Kupferdraht


von Heitzer 7. (heitzer75)


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Guten Abend,

ich hoffe ich finde in diesem Forum Hilfe.

Ich kenne mich mit Berechnungen, Materialkunde e.t.c. leider überhaupt 
nicht aus.

Daher meine (so wie ich hoffe) recht einfache Frage.
Bei welcher Stromstärke (Spannung zw. 2-4 Volt) Länge ca. 2 cm
brennt ein 0,2 mm starker blanker Kupferdraht durch.
Oder auch anders herum.
Welcher Durchmesser muss der o.a. Draht haben, um bei 2-3 A 
durchzubrennnen.

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.

Grüsse

heitzer75

von Lothar M. (Gast)


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Kannst du dir vorstellen, dass der Schmelzpunkt auch von der Umgebung 
und deren Temperatur abhängt?

Mit Umgebung meine ich die Wärmeleitfähigkeit des Umgebungsmaterials und 
deren Masse. Dazu deren Temperatur zu Beginn des Stromflusses.

Deine Angaben sind mehr als dürftig.

von S. R. (svenska)


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R = U / I (Ohmsches Gesetz).
Daraus folgt: U = R x I.

P = U x I (Leistung)
Einsetzen: P = R x I².

Den Widerstand deines Drahtes kannst du ausmessen.

Kupfer hat eine Wärmekapazität C von ca. 0.38 kJ/(kg x K).

Der Draht erwärmt sich um
deltaTheta = P x t / C.

Wieviel der Wärme er an die Umgebung abführen kann, hängt von seiner 
Umgebung ab. Schmelzen tut Kupfer bei knapp über 1080°C, aber weich wird 
es schon vorher. Steht der Draht also unter Spannung, stirbt er vorher.

So, du bist dran.

: Bearbeitet durch User
von Heitzer 7. (heitzer75)


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Hi,

daher bitte ich ja hier um Hilfe.
Die Umgebung ist an einfacher Luft.
Der Draht wird daher zw. 5-40 Grad haben an normaler
Athmosphäre.
Kann ich mit weiteren Angaben die Antwort etwas erleichtern.

Grüsse

von Egon D. (Gast)


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Heitzer 7. schrieb:

> Daher meine (so wie ich hoffe) recht einfache Frage.

Hmm.
Ich weiss nicht, welchen Erfahrungshintergrund Du hast,
aber als Grundregel kannst Du Dir merken: "Ganz einfache"
Probleme der Praxis sind häufig theoretisch recht schwer
zu behandeln, und in der Theorie "ganz einfache" Fälle
sind praktisch sehr kompliziert.


> Bei welcher Stromstärke (Spannung zw. 2-4 Volt) Länge
> ca. 2 cm brennt ein 0,2 mm starker blanker Kupferdraht
> durch.
> Oder auch anders herum.
> Welcher Durchmesser muss der o.a. Draht haben, um bei
> 2-3 A durchzubrennnen.

Warum verwendest Du keine Gerätesicherung?

Oder anders: Suchst Du eigentlich einen elektrischen
Zünder?

von Falk B. (falk)


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Heitzer 7. schrieb:
> daher bitte ich ja hier um Hilfe.
> Die Umgebung ist an einfacher Luft.
> Der Draht wird daher zw. 5-40 Grad haben an normaler
> Athmosphäre.

"Welcher Durchmesser muss der o.a. Draht haben, um bei 2-3 A
durchzubrennnen."

Naja, da gibt es mehrere Parameter.

1) Der Draht muss eine Mindestlänge haben, damit er von der Seite NICHT 
gekühlt wird, wenn dort große Metallmassen angeschlossen sind 
(Halterung, Platine, etc). Ich sag mal Pi mal Daumen 3-5cm sollten 
reichen.

Ich würde mal tippen, daß man bei 3A unter 0,1mm Durchmesser gehen muss, 
denn Kupfer ist ein guter Leiter, da fällt nicht so viel Verlustleistung 
ab. Rechnen kann man das nur sehr schwer und aufwändig, testen ist 
deutlich schneller und einfacher.

0,1mm Durchmesser sind 0,0078mm^2 Querschnitt, macht bei 5cm Länge ca. 
115 mOhm, macht bei 3A ~

von Harald W. (wilhelms)


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Heitzer 7. schrieb:

> Kann ich mit weiteren Angaben die Antwort etwas erleichtern.

Nein, einfacher ist da eher ein Versuch. Und wenn du den Versuch
mit anderen Bedingungen wiederholst(z.B. senkrechter statt waage-
rechter Draht) wirst Du auch einen anderen Stromwert ermitteln.

von Falk B. (falk)


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Heitzer 7. schrieb:
> daher bitte ich ja hier um Hilfe.
> Die Umgebung ist an einfacher Luft.
> Der Draht wird daher zw. 5-40 Grad haben an normaler
> Athmosphäre.

"Welcher Durchmesser muss der o.a. Draht haben, um bei 2-3 A
durchzubrennnen."

Naja, da gibt es mehrere Parameter.

1) Der Draht muss eine Mindestlänge haben, damit er von der Seite NICHT 
gekühlt wird, wenn dort große Metallmassen angeschlossen sind 
(Halterung, Platine, etc). Ich sag mal Pi mal Daumen 3-5cm sollten 
reichen.

Ich würde mal tippen, daß man bei 3A unter 0,1mm Durchmesser gehen muss, 
denn Kupfer ist ein guter Leiter, da fällt nicht so viel Verlustleistung 
ab. Rechnen kann man das nur sehr schwer und aufwändig, testen ist 
deutlich schneller und einfacher.

0,1mm Durchmesser sind 0,0078mm^2 Querschnitt, macht bei 5cm Länge ca. 
115 mOhm, macht bei 3A ~1W Verlustleistung. Das wird HEIß! Ob es zum 
schmelzen reicht, muss man testen.

Wenn man mit 3A einen kurzen Draht schmelzen will, sollte man besser den 
Glaskolben einer kleinen Glühbirne zerschlagen, ohne den Glühfaden zu 
beschädigen. Der brennt dann garantiert bei Nennspannung durch.

von void (Gast)


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S. R. schrieb:
> Wieviel der Wärme er an die Umgebung abführen kann, hängt von seiner
> Umgebung ab. (...)
>
> So, du bist dran.

Das ist genau das Problem. Auch mit deinen Formeln fehlt die Abschätzung 
der Leistungsabgabe des Drahtes an die Umgebung (aka Kühlleistung).

Heitzer 7. schrieb:
> Die Umgebung ist an einfacher Luft.
> Der Draht wird daher zw. 5-40 Grad haben an normaler Atmosphäre.

Dann geht es weniger Mathematisch an und entnehme einfach den Wert aus 
der Tabelle oder Formal nach Daumen-Regel.
http://www.edaboard.de/sicherungsdraht-berechnen-t5457.html
http://pages.interlog.com/~speff/usefulinfo/fusing.htm

von Falk B. (falk)


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Ach so. Einen Draht mit relativ definiertem Schmelzverhalten nennt man 
Sicherung, im Fachhandel zu erwerben.

von Egon D. (Gast)


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Falk B. schrieb:

> Ach so. Einen Draht mit relativ definiertem Schmelzverhalten
> nennt man Sicherung, im Fachhandel zu erwerben.

Vielleicht geht es dem TO ja nicht um das SCHMELZEN, sondern
um das GLÜHEN kurz vorher. Man weiss es halt nicht...

von Wühlhase (Gast)


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Zu den theoretischen Formeln oben und um das Ganze noch etwas zu 
verkomplizieren sei noch die temperaturabhängigkeit des Widerstands 
genannt.

Ich weiß nicht ob die Kurve bis zum Schmelzpunkt linear verläuft, aber 
bei 140°C hat Cu schonmal einen doppelt so hohen Widerstand wie bei 
Zimmertemperatur.


Was soll das eigentlich werden? Einen elektronischen Zünder kann man 
auch anders bauen, falls es das ist.

von Heitzer 7. (heitzer75)


Angehängte Dateien:

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Hi,

ich kann alle beruhigen, es soll kein Zünder werden.
Schmelzsicherungen fallen aus Kostengründen weg.
Hat aber schon was mit Sicherungen zu tun.
Ich habe mal ein Bild hochgeladen.

Die Drähte sollen im Falle eines Falles 18650 Lipos vom restlichen Akku 
trennen.

Hoffentlich konnte ich hier etwas Licht ins Dunkel bringen.

Grüsse

heitzer75

von oszi40 (Gast)


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Heitzer 7. schrieb:
> etwas Licht ins Dunkel

Falls diese "Sicherungsdrähte" öfter glühen sollten, dann verzundern sie 
wie die Lötkolbenspitze und werden immer dünner. Man sollte den Test im 
Auge behalten.

von Rainer V. (a_zip)


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Hi, du solltest im Auge behalten, dass die Drähtchen sich wahrscheinlich 
lange bevor sie verglüht sind, irgendwie, also unkontrolliert, entlöten 
werden. Jedenfalls können sie ,bevor sie verglüht sind ,noch viel 
Blödsinn anrichten! Es sei denn, du gehst davon aus, das sich eine 
Sprunghafte Lasterhöhung einstellt. Dann werden sie wahrscheinlich 
schnell wegspritzen...will man das?? Und wenn sie bei "Nennlast" gut 
warm werden, damit die gewünschte Sicherung rasch greift, dann werden 
die Drähtchen in kurzer Zeit vergammeln, verspröden usw. und du wirst 
keine Freude an der Bank haben.
Nur aus Unkenntnis gefragt:

Heitzer 7. schrieb:
> 18650 Lipos

18650 ist eine Typenbezeichnung oder?? Oder hast du diese Anzahl in der 
Powerbank :-)
So oder so würde ich über ein anderes Sicherungskozept nachdenken!
Gruß Rainer

von michael_ (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Heitzer 7. schrieb:
>> 18650 Lipos
>
> 18650 ist eine Typenbezeichnung oder?? Oder hast du diese Anzahl in der
> Powerbank :-)

Sieht man doch, dass da 40Stck. parallel verbaut sind.
Warum sollte da ein Kupferdraht mit diesem Durchmesser schmelzen?
Ich glaube nicht, dass eine einzelne Zelle so einen Kurzschlußstrom 
fließen lässt.
Eher brennt so eine Zelle ab und reißt die anderen mit.
Ein Himmelfahrtskommando.

von derMosphet (Gast)


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18650 ist die Bezeichnung für die Bauform

von Egon D. (Gast)


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michael_ schrieb:

> Ich glaube nicht, dass eine einzelne Zelle so
> einen Kurzschlußstrom fließen lässt.

Ähm.
Dir ist schon klar, dass solche Zellen zulässige
Entladeströme im Bereich von 20A und darüber haben
können?

Was da im -- natürlich unzulässigen -- Kurzschlussfall
fließt, möchte ich lieber gar nicht so genau wissen...

von Egon D. (Gast)


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Heitzer 7. schrieb:

> Schmelzsicherungen fallen aus Kostengründen weg.

Ein Gerätesicherungseinsatz für 11ct/Stück ist zu
teuer?

Na dann.

von Harald W. (wilhelms)


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Egon D. schrieb:
> Heitzer 7. schrieb:
>
>> Schmelzsicherungen fallen aus Kostengründen weg.
>
> Ein Gerätesicherungseinsatz für 11ct/Stück ist zu
> teuer?

Wir müssen sparen, koste es, was es wolle.

von Jan (Gast)


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@heitzer75: Wie hast du es geschafft, die Zellen zu verlöten(!), ohne 
dass sie kaputt gehen? Normalerweise werden die ja punktgeschweisst. 
Dass man die trotzdem lösten kann, wusste ich gar nicht. Und kannst du 
mal bitte ein Foto von unten posten? Oben hat es ja den abgehobenen 
Kopf. Da kann ich mir ein Löten noch irgendwie vorstellen. Aber der 
Boden der Zelle ist ja massiv und leitet die Wärme sehr gut nach innen. 
Wie man das löten kann, wüsste ich jetzt so spontan nicht...

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Loadbalancer wird auch überbewertet. die verbauten 40 grüne, lila und 
pinke Zellen haben ja vermutlich (ausgemessen) alle das selbe 
Lade/Entladeverhalten.

Ansonsten wirds das dran gelötete Lade/Entlade Begrenzungs-Drähtchen 
schon richten.

Ojeh.

von Jan (Gast)


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Und noch ein Praxistipp: Ich würde die Sicherung auf 10A spezifizieren. 
Erstens hast du dann einen niedrigeren Vdrop, zweitens BRAUCHST du gar 
keinen niedrigeren Wert, da du anscheinend alle Zellen parallel 
geschaltet hast. Im Normalfall fliessen also eh nur maximal 1A und die 
Fehlerfälle, die auftreten können, gilt es zu untersuchen:

1. Eine einzelne defekte Zelle verursacht einen Kurzschluss: Es fliessen 
sofort locker 300A in die Zelle. Ein auf 10A dimensioniertes Kabel 
brennt in einigen ms durch.

2. Ein extern angeschlossener Verbraucher verursacht einen Kurzschluss: 
Ohne Hauptabsicherung am Terminal wird dir entweder die Hauptleitung 
durchschmoren oder alle(!) Minisicherungen binnen ms durchbrennen. Das 
zu reparieren wird dann sehr aufwändig werden.

Ich würd das Design noch n bissl verbessern. Ach und wie gesagt würde 
ich gerne mal das Foto von unten sehen. Danke!

von michael_ (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Ähm.
> Dir ist schon klar, dass solche Zellen zulässige
> Entladeströme im Bereich von 20A und darüber haben
> können?

Ich denke, ein Kupferdraht so freihängend lacht über 20A.
Schau dir die Bonddrähte in FET an.
Vielleicht glüht er, aber mehr nicht.

Jan schrieb:
> @heitzer75: Wie hast du es geschafft, die Zellen zu verlöten(!),
....

Schließe mich der Meinung an.
Murks.

von Jan (Gast)


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@Wegstaben: Bei Parallelschaltung spielt es keine Rolle, welche Akkus du 
nimmst, solange es die gleiche Zellchemie ist, genauergesagt muss nur 
die Ladeschlussspannung identisch sein. Prinzipiell ist eine 
Parallelschaltung die angenehmste Topologie mit den wenigsten Problemen. 
Allerdings wäre eine SP-Schaltung eleganter gewesen, da weniger Vdrop 
bzw. mehr Effizienz.

von michael_ (Gast)


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Jan schrieb:
> Prinzipiell ist eine
> Parallelschaltung die angenehmste Topologie mit den wenigsten Problemen.

Erzähl nicht so einen Blödsinn!
Kleine Kinder glauben das dann noch.

von Egon D. (Gast)


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michael_ schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Ähm.
>> Dir ist schon klar, dass solche Zellen zulässige
>> Entladeströme im Bereich von 20A und darüber haben
>> können?
>
> Ich denke, ein Kupferdraht so freihängend lacht über 20A.

War mein Beitrag tatsächlich so schwer verständlich?

Wenn schon der ZULÄSSIGE Entladestrom bei 20A liegt, wie
groß wird dann wohl der KURZSCHLUSSSTROM sein?

Und ganz nebenbei sind glühende, NICHT schmelzende
Leitungen eine erhebliche Brandgefahr.

von michael_ (Gast)


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Wenn so eine Zelle mit so einem Strom stirbt, dann brennt sie eher als 
dass es mit dem Cu-Draht passiert.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Jan schrieb:
> @heitzer75: Wie hast du es geschafft, die Zellen zu verlöten(!), ohne
> dass sie kaputt gehen?

Die sind kaputt. Der TO hat es nur noch nicht gemerkt.
Über das "Sicherungskonzept" lasse ich mich nicht aus. Da wurde schon 
alles dazu gesagt.

: Bearbeitet durch User
von Stephan (Gast)


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Mache Leute bauen Zünder eben etwas aufwändiger. :-o

von Crazy Harry (crazy_h)


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Solche Aufbauten findet man öfter im Netz und der Draht wird auf 3A 
ausgelegt. Apropos Draht: man kann dafür speziellen Draht kaufen. Ich 
habe einen Arbeitskollegen, der sowas mit rund 1800 Zellen aufgebaut hat 
und es als Puffer für eine Solaranlage nutzt.

von Thomas S. (thschl)


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Heitzer 7. schrieb:
> ich kann alle beruhigen, es soll kein Zünder werden.
> Schmelzsicherungen fallen aus Kostengründen weg.
> Hat aber schon was mit Sicherungen zu tun.
>
> Hoffentlich konnte ich hier etwas Licht ins Dunkel bringen.
>
bitte mehr Licht.. wo ist dieses Gebilde verbaut.. ich will sowas 
niemals kaufen können

von GEKU (Gast)


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Heitzer 7. schrieb:
> Länge ca. 2 cm

Wie groß ist die Wärmeenergie, die über die Anschlüsse abgeführt wird?
Dies hat einen großen Einfluss auf die Stromstärke, die zum 
Durchschmelzen führt.

von Hans_Dampf (Gast)


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> bitte mehr Licht.. wo ist dieses
> Gebilde verbaut.. ich will sowas
> niemals kaufen können

Anscheinend macht es Tesla auch auf diesem Weg:

http://files.wizkid057.com/teslapack/2014-08-19%2019.12.44.jpg

Quelle:
https://teslamotorsclub.com/tmc/threads/plan-off-grid-solar-with-a-model-s-battery-pack-at-the-heart.34531/

Beitrag #5937722 wurde vom Autor gelöscht.
von Thomas S. (thschl)


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von S. R. (svenska)


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Jan schrieb:
> Wie hast du es geschafft, die Zellen zu verlöten(!),
> ohne dass sie kaputt gehen?

Alles eine Frage des richtigen Lötkolbens.

von Hans_Dampf (Gast)


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> aber bei Tesla sind die Zellen nicht

Naja, dass löten kein gangbarer Weg ist steht ja hoffentlich außer 
Frage. Ich hab mich auf die Methode des schmelzenden Drahtes bezogen!

von Maxim B. (max182)


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Heitzer 7. schrieb:
> Bei welcher Stromstärke (Spannung zw. 2-4 Volt) Länge ca. 2 cm
> brennt ein 0,2 mm starker blanker Kupferdraht durch.

Hallo,
willst du auf Nummer Sicher setzen, dann mach Mitte Draht ein Tropfen 
Zinn. Kupfer wird dann noch weit vor dem Durchbrennen in Zinn gelöst. 
Somit vermeidest du Feuer und mögliche Probleme damit. So macht man bei 
Leistungssicherungen.

Der Draht kannst du noch in ein Keramikröhrchen stecken, so wird 
Brandgefahr noch kleiner.

Genau die Abhängigkeit von Stromstärke und Zeit kannst du selber leicht 
messen, dafür brauchst du nur Labornetzteil, das hat doch jeder 
Hobbyelektroniker.

von michael_ (Gast)


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Warum nur haben die Altvorderen in der Vergangenheit da Widerstandsdraht 
genommen?
Die Dummis!

von Thomas W. (diddl)


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Das anlöten an den Batterien direkt geht ganz einfach.
Mach ich auch ab und zu.



Etwas aufrauen, schmirgeln oder einfach Kratzer rein machen.
Dann funktioniert das mit dem anlöten ganz easy und hält prima.

von michael_ (Gast)


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Hans_Dampf schrieb:
>> bitte mehr Licht.. wo ist dieses
>> Gebilde verbaut.. ich will sowas
>> niemals kaufen können
>
> Anscheinend macht es Tesla auch auf diesem Weg:
>
> http://files.wizkid057.com/teslapack/2014-08-19%2019.12.44.jpg

Da sind die Zellen aber höchstwahrscheinlich nochmal seperat geschützt.

https://www.ebay.de/itm/5PCS-Dual-MOS-Battery-Protection-Board-for-18650-Lithium-Battery-de/272509747390?hash=item3f72d8c0be:g:p~MAAOSwzhFcNv0D

von Schmelz Experte (Gast)


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Bedacht werden muss, dass das Durchschmelzen ein komplexer Vorgang ist, 
welcher rückgekoppelte Elemente besitzt. Erwärmt sich eine bestimmte 
Stelle schneller als andere, so steigt dort lokal die umgesetzte 
Leistung, da der Widerstand dort steigt. Dadurch beschleunigt sich 
wiederum die umgesetzte Leistung an dieser Stelle usw... Schlussendlich 
brennt an dieser Stelle dann der Draht durch, obwohl der Draht an 
anderen Stellen noch nicht einmal glüht. Diese Prozesse sind sehr 
dynamisch und schwer zu berechnen. Daher ist Testen und Messen wichtig. 
Sicherungstechnik ist eine Wissenschaft für sich. Es macht keinen Sinn 
Sicherungen selber zu bauen. Es gibt grosse Stueckzahlen zu kleinem 
Preis. Selbstbauen wird teurer sein...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Thomas W. schrieb:
> Das anlöten an den Batterien direkt geht ganz einfach.
> Mach ich auch ab und zu.
>
Weil in den Datenblättern ausdrücklich davon abgeraten wird.
Aber Datenblätter lesen eh nur Warmduscher....
Und daß man diese Akkus auch mit Lötfahnen kaufen kann: Alles Abzocke.

von Maxim B. (max182)


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Schmelz Experte schrieb:
> Es macht keinen Sinn
> Sicherungen selber zu bauen.

Ich habe das oft gemacht: früher bei Sozialismus war ja alles 
Mangelware, auch Sicherungen. Alte Sicherung + ein paar 
Drahtumwicklungen = das Gerät funktioniert weiter! :) Deshalb sollte ich 
natürlich ein bißchen aufpassen, welche Strom und welche Durchmesser. 
Meistens war es für Hausgerät mit Draht zwischen 0,13 und 0,3 mm 
optimal, je nach Strom.
Ich habe natürlich nur Draht genommen, der zu haben war: auch Mangelware 
bei sozialistischer Wirtschaft :)

: Bearbeitet durch User
von Hans_Dampf (Gast)


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> Da sind die Zellen aber
> höchstwahrscheinlich nochmal seperat
> geschützt.

Will ich doch auch mal schwer hoffen!
Wie eine Sicherung sollte sowas nur als letztes Mittel vor dem äußersten 
schützen. Das ganze muss aber schon soweit geschützt sein, dass es im 
Normalbetrieb nicht einmal in die Nähe des Auslösens kommt.

In dem Fall sprechen wir dann neben Produktsicherheit noch zusätzlich 
über Produktzuverlässigkeit.

von Thomas W. (diddl)


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Falk B. schrieb:
> Ich würde mal tippen, daß man bei 3A unter 0,1mm Durchmesser gehen muss,
> denn Kupfer ist ein guter Leiter, da fällt nicht so viel Verlustleistung
> ab. Rechnen kann man das nur sehr schwer und aufwändig, testen ist
> deutlich schneller und einfacher.

Ich sehe das auch so.


Dass testen manchmal sehr viel effizienter ist als rechnen, Habe ich auf 
der Ingenieurschule x mal bewiesen.
Allerdings fanden die Professoren das gar nicht lustig ...

Es kam zu einem legendären Vortrag:
"... wir sind Ingenieure, keine Bastler …"

von DümmerGehtImmer (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Habe ich auf der Ingenieurschule

Er gibt eine "Schule" für Ingenieure?
Wo ist das denn?

von Roland L. (Gast)


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von Harald W. (wilhelms)


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Hans_Dampf schrieb:

> Anscheinend macht es Tesla auch auf diesem Weg:
>
> http://files.wizkid057.com/teslapack/2014-08-19%2019.12.44.jpg
>
> Quelle:
> 
https://teslamotorsclub.com/tmc/threads/plan-off-grid-solar-with-a-model-s-battery-pack-at-the-heart.34531/

...und Du bist sicher, das die Kupferdraht verwenden?

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas W. schrieb:

> Dann funktioniert das mit dem anlöten ganz easy und hält prima.

Das das Löten hält, ist hier nicht die Frage. Die Frage ist,
ob die Li-Akkus dann noch genausolange halten, wie nicht gelötete.

von Harald W. (wilhelms)


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Maxim B. schrieb:

> welche Strom und welche Durchmesser.
> Meistens war es für Hausgerät mit Draht zwischen 0,13 und 0,3 mm
> optimal, je nach Strom.

Was schon mal einen Strombereich von 1:5 ergibt.

von Maxim B. (max182)


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Harald W. schrieb:
> Was schon mal einen Strombereich von 1:5 ergibt.

Je nach dem, welche Fernsehgerät. Schwarz-weißen brauchten weniger...

von Harald W. (wilhelms)


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DümmerGehtImmer schrieb:

>> Habe ich auf der Ingenieurschule
>
> Er gibt eine "Schule" für Ingenieure?
> Wo ist das denn?

Du hattest in der Schule in Geschichte eine sechs im Zeugnis?

von Maxim B. (max182)


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Harald W. schrieb:
> Das das Löten hält, ist hier nicht die Frage. Die Frage ist,
> ob die Li-Akkus dann noch genausolange halten, wie nicht gelötete.

In Ebay kann man Lotpaste kaufen mit Wismut. Sehr schonend.

von Harald W. (wilhelms)


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Maxim B. schrieb:

> In Ebay kann man Lotpaste kaufen mit Wismut. Sehr schonend.

Welcher Schmelzpunkt?

von Maxim B. (max182)


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Harald W. schrieb:
> Maxim B. schrieb:
>
>> In Ebay kann man Lotpaste kaufen mit Wismut. Sehr schonend.
>
> Welcher Schmelzpunkt?

Ich glaube, 130 oder 140. PCB kann man so mit Fön verzinnen.

Mit Rose kann man auch versuchen, es gibt auch zu kaufen. Aber ob 
Material von Akkuhülle damit in Verbindung kommt, schon bei 100 Grad, 
dann braucht man wahrscheinlich besondere Flußmittel...

Rose kann in kochendem Wasser schmelzen.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Harald W. schrieb:
>> Dann funktioniert das mit dem anlöten ganz easy und hält prima.
>
> Das das Löten hält, ist hier nicht die Frage. Die Frage ist,
> ob die Li-Akkus dann noch genausolange halten, wie nicht gelötete.

Wer sich eine Solaranlage bastelt, kauft sich entweder eine fertige 
Lösung oder baut sich aus alten Zellen selbst was. Da kommt es auf die 
Restlebensdauer der Zellen dann auch nicht mehr an.

Mit einem ordentlich dicken Lötkolben (100W aufwärts) und hinreichend 
kurzer Lötzeit kommt man schon recht weit, ohne die Zelle zu braten.

von Harald W. (wilhelms)


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S. R. schrieb:

> Mit einem ordentlich dicken Lötkolben (100W aufwärts) und hinreichend
> kurzer Lötzeit kommt man schon recht weit, ohne die Zelle zu braten.

Ni-Akkus habe ich auch schon gelötet,aber die sind da m.W. robuster.

von Forenverzagter (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Kannst du dir vorstellen, dass der Schmelzpunkt auch von der Umgebung

> Deine Angaben sind mehr als dürftig.

Das tut mir aber leid. Hier die Angaben: Umgebungstemperatur 44 K (−229 
°C), Luftdruck 3·10−6 bar, Schwerkraft 0,62 m/s2 da ich mein Experiment 
selbstverständlich am Pluto durchführen möchte.

Erwarte jetzt deine Auskünfte.

von Sebastian S. (amateur)


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Da stimmt was nicht!

Jeder I****t weiß, dass man rund um Batterien und Akkus keine 
Widerstände verwenden soll, um unnötige Verluste zu vermeiden.

Wenn ein Kupferdraht im Grenzfall durchbrennen soll, so wird er im 
Normalfall, durch seinen Eigenwiderstand, schon heiß. Abgesehen von der 
schon oben erwähnten Verzunderung bedeutet dies "richtig viel Verlust" - 
meiner Meinung nach unnötiger Verlust.

Willst Du also nicht ein "Akku Pack" mit minimalem Wirkungsgrad basteln 
oder den Versorger glücklich machen, würde ich mir was anderes 
überlegen.

von test (Gast)


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Entweder etwas verlust oder eine heftige Überraschung wenn der Pack 
durchgeht. Suchs dir aus.

Derartige Widerstände sind vollkommen normal in Alkupacks. Aber wenn du 
eine bessere Idee hast... ;-)

von S. R. (svenska)


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Sebastian S. schrieb:
> Jeder I****t weiß, dass man rund um Batterien und Akkus keine
> Widerstände verwenden soll, um unnötige Verluste zu vermeiden.

Du kannst auch eine aktive Überwachung mit MOSFETs einbauen. Wenn deren 
Software versagt oder der FET durchlegiert, dann hat man auch Spaß.

Letzteres ist einem Kommilitonen passiert.
Das Labor war dann erstmal 4 Wochen geschlossen.
Der Not-Aus-Knopf hat die Batterie nicht interessiert.

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