Der Kläger ist in der Entgeltgruppe 8 des ERA-TV BW beschäftigt. Der Kläger hat Alterskündigungsschutz nach Ziffer 4.4. des MTV-Metall BW. Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt des Klägers betrug zuletzt ca. 6.200,00 Euro.
Das wird denke ich mal ein Schichtarbeiter sein mit div. Zuschlägen a la
Nachtschicht, Wochendende, Feiertage. Ergebnisbeteiligung ist hier
womöglich nicht Mal mit reingerechnet.
K. schrieb:> Schon krass, wenn Bandarbeiter mehr verdienen als Ingenieure.
Im gleichen Unternehmen verdienen Ingenieure 8k brutto monatlich, wenn
sie ähnlich lange da sind.
Stuttgart lässt sich nicht mit einer strukturschwachen Region in den
neuen Bundesländern vergleichen. Dort kriegst du dann aber auch ein
Einfamilienhaus für 150k anstatt 600k.
Btw: Eine Putzfrau verdient in Luxemburg und Norwegen auch mehr als die
meisten deutschen Klitschen-Ingenieure. Mehr leisten kann sie sich dort
trotzdem nicht.
Ich bin Absolvent und bin beim OEM mit 4800 brutto eingestiegen.
80 % meiner Bekannten sind Haupt- bzw. Realschulabsolventen und sind
überrascht, dass Bandarbeiter (Großraum Stuttgart arbeitet jeder zweite
irgendwie bei P oder D am Band) viel mehr verdienen als ich.
Auch wenn ich sage, dass das mein Einstiegsgehalt ist und ich dafür
9to17 arbeite, sind alle der Meinung, warum studieren und Ingenieur
werden, wenn man mit guten Hauptschulnoten ans Band gehen und mit 19 mit
3k netto nach Hause kommen kann?
K. schrieb:> Auch wenn ich sage, dass das mein Einstiegsgehalt ist und ich dafür> 9to17 arbeite, sind alle der Meinung, warum studieren und Ingenieur> werden,
Für 9to17 würd ich auch nicht studieren. Eher 7to15 oder noch besser
Gleitzeit. Aber das kann man auch im Handwerk haben.
> wenn man mit guten Hauptschulnoten ans Band gehen und mit 19 mit> 3k netto nach Hause kommen kann?
Mit 3k netto würd ich mir hier in der Gegend (nein, nicht Stuttgart...)
auch keinen Harten mehr machen.
K. schrieb:> 80 % meiner Bekannten sind Haupt- bzw. Realschulabsolventen und sind> überrascht, dass Bandarbeiter (Großraum Stuttgart arbeitet jeder zweite> irgendwie bei P oder D am Band) viel mehr verdienen als ich.
Die sind noch jung. Mal sehen wie sie das in 10 Jahren sehen, wenn es
wegen dem Elektrofahrzeug weit weniger Mitarbeiter in der Produktion
geben wird, aber ähnlich viele Elektrotechniker und noch mehr
Informatiker.
PS: In Wolfsburg arbeitet wirklich jeder zweite bei V. In Stuttgart ist
es vielleicht jeder 10te bei D oder P.
Reinhard S. schrieb:> Mit 3k netto würd ich mir hier in der Gegend (nein, nicht Stuttgart...)> auch keinen Harten mehr machen.
Du übersiehst, dass es sich hierbei um Schichtarbeit handelt, die geht
langfristig massiv auf die Gesundheit. Mit 40 oder 50 Jahren Lebensalter
steckt man das nicht mehr so einfach weg wie mit 20, da ist man
körperlich fertig. Und ohne steuerfreie Schichtzulagen schrumpft das
Gehalt dann extrem zusammen. Zudem sind 3k netto ganz okay, aber nichts,
bei dem wirklich große Sprünge drin sind.
Ingenieur schrieb:> Du übersiehst, dass es sich hierbei um Schichtarbeit handelt, die geht> langfristig massiv auf die Gesundheit.
Kommt drauf an:
Wenn du in der Chemie jeden Tag 2-4 Tonnen aus der Logistik holst, in
einen Mischer schmeißt, die Kartons vorbereitest, das ablässt,
verpackst, auf die Palette beförderst und vor Schichtende den Mischer
säuberst, dann bist du kaputt. Egal ob Schicht oder 9to5. Auch mit 25
gehst du nach so einem Tag nicht mehr zum Sport oder Wandern. Das leidet
nicht nur der Körper, sondern das Privatleben und darum ist die höhere
Bezahlung wirklich verdient.
Wenn du aber Flaschen vom Fließband aussortierst, dann sitzt du nicht
weniger als einer im Büro. Die Schicht wird den Schlafrhythmus etwas
stören, aber das lässt sich mit etwas Übung und Sport in den Griff
kriegen. Dabei macht man sich nicht kaputt.
Ingenieur schrieb:> Zudem sind 3k netto ganz okay, aber nichts, bei dem wirklich große> Sprünge drin sind.
Wenn man den Zinseszins wirklich verstanden hat, dann reichen 3k netto
völlig aus, um spätestens mit 50 finanziell unabhängig zu sein. Klar,
die ersten 10 Jahre muss man viel (ca. 50%) beiseite legen und in
Betongold sowie ETFs investieren, aber danach wird es immer weniger. Auf
der anderen Seite verstehe ich auch jeden der sein gesamtes Gehalt auf
den Kopf haut. Wenn einen das glücklich macht, warum nicht, aber mich
macht Konsum nur sehr kurz glücklich.
Wenn man Staatsverschuldung und Insolvenzverschleppung der EU zusätzlich
zum Zinseszins wirklich verstanden hat, ist "NurMut" wohl der falsche
Name.
Jede Volkswirtschaft hat irgendwann einen Reifegrad erreicht, an dem es
abwärts geht.
Währungsreformen der letzten 100 Jahre: 4 Stück an der Zahl.
Passiert dir das mit 45, fängst wieder bei 0 an. Reicht aber dann nicht
mehr bis zur Rente mit der Zinsrechnerei.
Omi schrieb:> Jede Volkswirtschaft hat irgendwann einen Reifegrad erreicht, an dem es> abwärts geht.> Währungsreformen der letzten 100 Jahre: 4 Stück an der Zahl.>> Passiert dir das mit 45, fängst wieder bei 0 an.
Was interessiert mich unsere Währung? Das kann ruhig kommen. Die ETFs
lasse ich ja auf anderen Währungen laufen. Sie sollten dann nicht alle
Unternehmen im DAX abbilden, sondern z.B. die größten Unternehmen in
Asien oder den USA. Es reicht, dass das Betongold (Mietwohnungen) und
das Gehalt hier und in Euro laufen. Das nennt sich Risikostreuung.
Und weil man die ETFs über Jahre kauft, sind Schwankungen fast egal. In
Rente verkauft man die dann auch über Jahre gestückelt. Mal war der Kurs
schlecht, mal war er gut. Das mittelt sich. Es ist auch extrem
unwahrscheinlich, dass alle Unternehmen gleichzeitig pleite gehen.
NurMut schrieb:> Und weil man die ETFs über Jahre kauft, sind Schwankungen fast egal.
So ist es, da muss man langfristig handeln, daher ist meine Strategie
auch buy & hold. Außerdem ist natürlich eine hohe monatliche Sparrate
wichtig, denn: von nichts kommt nichts, nur bei entsprechendem Volumen
kommt man über den Zinseszins-Effekt auch zu ansehnlichen absoluten
Beträgen (sechs- oder sogar siebenstellig).
F. B. schrieb im Beitrag #5943306:
> Long Dong Silver schrieb:>> Waren die Mülleimer wieder voller Pfandflaschen? 30€, waaaaahnsinn!> 30 € Gewinn an einem Tag bei einem Investment von 10k.
Ein Bettler am Bahnhof macht an einem Tag mehr als 30€ bei 0k
Investment.
F. B. schrieb im Beitrag #5943308:
> 30 € Gewinn an einem Tag bei einem Investment von 10k sind hervorragend.
Prozentual gesehen schon, aber mit 30€ kann man nicht mal im günstigen
Deutschland Abends zu zweit ins Restaurant gehen. Also hilft dir ein
prozentual hoher Gewinn nicht, wenn da solche Mini-Beträge rauskommen
rauskommen und man dafür auch noch die Freizeit opfert.
Wenn man finanziell unabhängig ist und den Job wirklich schmeißt, dann
steigt der private Konsum ähnlich der Zeit im Urlaub ja an. Das heisst
du musst eher 100-200 EUR täglich machen. Mit Kindern mehr. Sonst kann
man auch weiter arbeiten gehen, anstatt so ein armseliges
Einsiedlerleben zu führen.
NurMut schrieb:> Prozentual gesehen schon, aber mit 30€ kann man nicht mal im günstigen> Deutschland Abends zu zweit ins Restaurant gehen. Also hilft dir ein> prozentual hoher Gewinn nicht, wenn da solche Mini-Beträge rauskommen> rauskommen und man dafür auch noch die Freizeit opfert.
Du hast wohl überlesen, dass mein Gesamtinvestment im sechsstelligen
Bereich liegt? Die 10k sind Pippifax. Und Freizeit opfere ich dafür
kaum, da mein Investment-Bot die Hauptarbeit übernimmt. Ich muss nur
noch den Kaufen- und Verkaufen-Button klicken. Aber vielleicht
automatisiere ich das auch noch.
F. B. schrieb:> Du hast wohl überlesen, dass mein Gesamtinvestment im sechsstelligen> Bereich liegt?
Die einzige Aktie, die du in letzter Zeit erwähnt hast, BYD, hat dir
ungefähr 0% Kurssteigerung gebracht. Ich bezweifel, dass die anderen
Entscheidungen besser waren. Du kannst mich aber sehr einfach eines
besseren belehren. Veröffentliche die größten kürzlich erworbenen
Positionen und wir schauen in den nächsten Monaten regelmäßig wie
erfolgreich du warst. So lassen sich richtige Finanzberater auch messen.
NurMut schrieb:> anstatt so ein armseliges Einsiedlerleben zu führen.
Aber genau das hat er ja vor, er kennt es gar nicht anders.
NurMut schrieb:> Veröffentliche die größten kürzlich erworbenen Positionen und wir> schauen in den nächsten Monaten regelmäßig wie erfolgreich du warst. So> lassen sich richtige Finanzberater auch messen.
Das traut er such nicht, denn sonst demonstriert er jedem öffentlich,
dass er nur ein Scharlartan ist.
Ingenieur schrieb:> NurMut schrieb:>> anstatt so ein armseliges Einsiedlerleben zu führen.>> Aber genau das hat er ja vor, er kennt es gar nicht anders.>> NurMut schrieb:>> Veröffentliche die größten kürzlich erworbenen Positionen und wir>> schauen in den nächsten Monaten regelmäßig wie erfolgreich du warst. So>> lassen sich richtige Finanzberater auch messen.>> Das traut er such nicht, denn sonst demonstriert er jedem öffentlich,> dass er nur ein Scharlartan ist.
Da schließe ich mich voll an, endlich kann er mal seinen Nicknamen mit
etwas Substanz unterfüttern, wenn er bald seine Aktienpakete
aufgeschlüsselt hier darstellt oder das was sein Wunderbot fabriziert
hier protokolliert.
Da gucken wir was er in einem Quartal "verdient hat".
Übrigens ich verdiene 30 € netto pro Stunde ohne Risiken und Investment.
Berater_weiß_wie_es_geht schrieb:> Da schließe ich mich voll an, endlich kann er mal seinen Nicknamen mit> etwas Substanz unterfüttern, wenn er bald seine Aktienpakete> aufgeschlüsselt hier darstellt oder das was sein Wunderbot fabriziert> hier protokolliert.
Das hättet ihr gern, dass ich euch meine Top-Investments verrate. Habe
sowieso schon zu viele meiner Top-Aktien preisgegeben. Außerdem
investiere ich nicht nur in Aktien.
> Übrigens ich verdiene 30 € netto pro Stunde ohne Risiken und Investment.
Also die 30 € gestern habe ich in ein paar Minuten verdient. Hat mich
nur ein paar Mausklicks gekostet. Ihr müsst nicht immer versuchen, ein
Haar in der Suppe zu finden. Gebt einfach zu, dass ihr neidisch seid.
F. B. schrieb:> Du hast wohl überlesen, dass mein Gesamtinvestment im sechsstelligen> Bereich liegt?
Und dann nur 30€ Gewinn? Traurig.
Oder hast du auf 10k€ 30€ Gewinn gemacht und auf die anderen 90k€ 1000€
Verlust?
MfG, Arno
Einfach unverbesserlich schrieb:> Bei Krones bekommt man mit Mittlerer Reife und 35h bereits 54k
Krones hat einen Einstellungsstopp und ein Sparprogramm aufgelegt, da
der Gewinn eingebrochen ist.
F. B. schrieb:> Einfach unverbesserlich schrieb:>> Bei Krones bekommt man mit Mittlerer Reife und 35h bereits 54k>> Krones hat einen Einstellungsstopp und ein Sparprogramm aufgelegt, da> der Gewinn eingebrochen ist.
An den Tarifgehältern wird man kaum sparen können (ausser Firmenbonus),
vermutlich erwischt es die Leiharbeiter.
Kann ich bestätigen.
Es herrscht momentan eine üble Stimmung hier bei Krones.
Ich glaube, es wird eine schwere Rezession geben. Zieht Euch warm an.
Meine Meinung.
Frank
Frank schrieb:> Was ist eigentlich die Grenze im KMU? Gibt‘s da Leute, die 60k€/a> verdienen außer die Geschäftsführung?
In KMUs verdient nur der Vertrieb gut und kommt mit Provision locker
über 60k. Stellenweise auch Berater bei kleinen Consultingfirmen.
Sachberarbeiter in der Regel deutlich unter 60k bei all inclusive
Überstunden.
Frank schrieb:> Warum sollte dann ein Ing im KMU arbeiten?
Gibt eigentlich keinen guten Grund dafür. Bin seit fast 7 Jahren dabei
als Hardwareentwickler und bekomme nur 35k :(
Langjährige Ing können in KMUs schon suf 70-80k kommen. Das hängt aber
sehr stark vom Laden und vom Verhandlungsgeschick ab
Abteilungsleiter auf etwa 80-120k
Sachbearbeiter sind aber in der Regel sehr schlecht bezshlt. Die
Gehaltsunterschiede sind sehr gross
Bin beim Kunden eingesetzt.
Die Kunden OEM Ingenieure behaupten, DL Teamleiter kriegen mit Bonus
90-100k. Abteilungsleiter über 130k. Beide sind BWLer.
mastermind schrieb:> Einfach unverbesserlich schrieb:>> Bei Krones bekommt man mit Mittlerer Reife und 35h bereits 54k>>>>> https://www.ariva.de/forum/setzt-eurem-depot-die-krone-s-auf-277514?page=10#jumppos273>> Wow, da fragt man sich dann wirklich noch wo die Panik herkommt, wenn> das Geschäft mal nicht so rund läuft. Klar, wenn die Unternehmen der> Vorzimmerdame und den Tippsen schon 54k bei 35h zahlen müssen. Das kann> doch auf Dauer nicht gut gehen...
Das muss nicht unbedingt negativ sein. Die Loyalität ist dort vermutlich
sehr hoch und auch die Fluktuation vermutlich unterdurchschnittlich.
Daher sind Firmen, die gut bezahlen in der Regel wirtschaftlich
erfolgreicher.
K. schrieb:> Bin beim Kunden eingesetzt.> Die Kunden OEM Ingenieure behaupten, DL Teamleiter kriegen mit Bonus> 90-100k. Abteilungsleiter über 130k. Beide sind BWLer.
Kommt auf den DL an: Bei IAV und EDAG, möglich, bei Ferchau/Brunel/Euro
Engineering/Akka/Bertrandt usw, keine Chance.
F. B. schrieb:> An den meisten Menschen habe ich kein Interesse.
Ja, das merkt man hier im Forum auch sehr deutlich. Warum dann
eigentlich die massiven Minderwertigkeitskomplexe, wenn dir andere
Menschen doch relativ egal sind?
> Liegt vermutlich an meinem IQ.
Stimmt. Du bist schlauer als alle Anderen.
Einfach unverbesserlich schrieb:> So sieht es in KMUs aus> https://www.zeit.de/arbeit/2017-12/softwareingenieur-familienvater-gehalt-urlaub
Ich habe mir den Artikel durchgelesen und einige Kommentare. Das
Schicksal von dem Kerl teilen viele in Deutschland. Und einer aus dem
Kommentarbereich meint wirklich, dass es an seinem türkischen Bachelor
liegt. Als ob der deutsche Michel Bachelor zu mehr taugen würde. Hatten
neulich mal einen, der nicht wusste, was Gleichrichter ist und das trotz
seines 1.8 FH-Bachelor aus Deutschland.
AVR schrieb im Beitrag #5943838:
> Das Schicksal von dem Kerl teilen viele in Deutschland.
Wohl eher wenige. Ich kenne jedenfalls keinen Ingenieur persönlich, der
so schlecht verdient.
Ingenieur schrieb:> Wohl eher wenige. Ich kenne jedenfalls keinen Ingenieur persönlich, der> so schlecht verdient.
Also ich mag viele deiner Beiträge in diesem Forum, aber ich habe das
Gefühl, dass du zuviel von dir auf andere schließt. Viele die ich kenne,
krebsen zwischen 2k bis 2,5k vor sich hin, obwohl sie schon genug
Berufserfahrung haben.
Ingenieur schrieb:> AVR schrieb im Beitrag #5943838:>> Das Schicksal von dem Kerl teilen viele in Deutschland.>> Wohl eher wenige. Ich kenne jedenfalls keinen Ingenieur persönlich, der> so schlecht verdient.
Bei dem was die Firmen bezahlen gibt es sehr grosse Unterschiede. Hab
schon in Vorstellungsgesprächen gehört dass die Firma nur die Hälfte
meiner Gehaltsvorstellung bezahlen wollte obwohl das angesprochene
Gehalt absolut marktüblich war (und ich das vorher auch schon verdient
hatte).
War allerdings wegen Arbeitslosigkeit in einer schlechten
Verhandlungsposition. Manche Firmen nutzen das aus, müssen dann aber mit
einer hohen Fluktuation rechnen und nehmen diese auch billigend in Kauf.
AVR schrieb im Beitrag #5943846:
> Also ich mag viele deiner Beiträge in diesem Forum, aber ich habe das> Gefühl, dass du zuviel von dir auf andere schließt.
Danke dir für die Blumen, also das Kompliment zwischen den Zeilen. Ja,
jeder ist wohl mehr oder weniger unfreiwillig in seiner Filterblase. Wie
gut, dass es unter anderem Foren im Internet wie dieses gibt; da kommen
auch mal ganz andere Leute zu Wort, mit denen man im echten Leben
vielleicht nie zu tun hätte, die Erfahrungen schildern, die man so gar
nicht kennt.
NurMut schrieb:> Und weil man die ETFs über Jahre kauft, sind Schwankungen fast egal. In> Rente verkauft man die dann auch über Jahre gestückelt
Hast du mal drüber nachgedacht, was passiert, wenn du 55 bist, alle Ihr
Geld in ETFs angelegthaben, am Aktienmarkt es bergab geht und alle
anfangen die ETFs zu verkaufen? (Kleiner Tipp, es geht dadurch nicht
bergauf).
Oder anderes Gedankenexperiment, eine Generation möchte mit ETFs sparen.
Weil die Generation spart und kein Geld ausgibt, hat die Folgegeneration
keine Arbeit. Wenn die Generation dann 65 ist, möchte sie die ETFs in
Geld umtausche, die Folgegeneration hat aber kein Geld, um die zu kaufen
(weil sie ja keine Arbeit haben, weil ja gespart wurde). Was passiert
mit dem Kurs?
Merke: Was betriebswirtschaftlich nett aussieht ist volkswirtschaftlich
nicht umsetzbar, eine Volkswirtschaft kann nicht sparen (das Vermögen
(Forderung) des einen sind immer die Schulden (Kredit) des Anderen).
NurMut schrieb:> Klar, die ersten 10 Jahre muss man viel (ca. 50%) beiseite legen und in> Betongold sowie ETFs investieren, aber danach wird es immer weniger.
Betongold sowie ETFs. BEIDES. Es gibt noch mehr, aber ich bevorzuge
diese Anlagearten. Vor allem Mietwohnungen in zentraler Lage
mittelgroßer Städte (Rendite 8-12%). Das macht ca. 70% meiner Einnahmen
(ohne Gehalt) aus.
Karl schrieb:> Hast du mal drüber nachgedacht, was passiert, wenn du 55 bist, alle Ihr> Geld in ETFs angelegthaben, am Aktienmarkt es bergab geht und alle> anfangen die ETFs zu verkaufen?
1. Es werden nie alle Leute ihre Aktien verkaufen. Beispielsweise die
Familien Porsche und Piech haben ihren VW-Mehrheitsanteil auch nicht
verkauft als die Aktie von 240 auf 86 gefallen ist. Und wenn Aktien
stark fallen, greifen immer viele in das fallende Messer, was wieder zu
steigenden Kursen führt. Darum ist VW heute wieder bei 145.
2. Egal welchen 15-Jahreszeitraum du in der Geschichte nimmst, selbst
wenn es zwischen der Ölkrise und der Dotcom-Blase oder zwischen der
Russlandkrise und Finanzkrise war, egal wann, sobald die ETFs länger als
15 Jahre gehalten wurden, gab es Kurssteigerungen. Je länger man sie
gehalten hat, desto größer waren die Kurssteigerungen.
3. Wenn ich 30 Jahre lang monatlich 700 EUR in ETFs investiere, um es
danach über 30 Jahre zu verkaufen, dann interessieren mich ein paar
fallende Jahre wenig, weil ich nur so viel verkaufe wie ich neben den
Mieteinnahmen benötige. Weh tut es nur, wenn man große Anteile (10% und
mehr) in wenigen Zeitpunkten verkauft. Wenn du monatlich oder
quartalsweise verkaufst, mittelt es sich.
Karl schrieb:> Oder anderes Gedankenexperiment, eine Generation möchte mit ETFs sparen.> Weil die Generation spart und kein Geld ausgibt, hat die Folgegeneration> keine Arbeit. Wenn die Generation dann 65 ist, möchte sie die ETFs in> Geld umtausche, die Folgegeneration hat aber kein Geld, um die zu kaufen> (weil sie ja keine Arbeit haben, weil ja gespart wurde). Was passiert> mit dem Kurs?
Wo habe ich geschrieben, dass das für alle Menschen gleichzeitig
funktionieren würde? Selbstverständlich können Leute mit niedrigen
Einkommen niemals so viel investieren, wenn bspw. nur 1400 netto
monatlich zur Verfügung stehen. Um in Frührente zu gehen bzw finanziell
unabhängig zu werden, muss man mindestens 2700€ netto verdienen, eine
niedrige Miete zahlen und 50% beiseite legen. Alternativ kann man als
Handwerker mit ordentlich Eigenleistung durch Vermietung und
Immobilienverkäufen nach Restaurierungen noch mehr Geld machen. Ich
kenne jedenfalls ehemalige Hauptschüler, die als Handwerksmeister mehr
haben als der durchschnittliche Konzerningenieur.
Das wahrscheinlich Wichtigste: Nicht neidisch sein, wenn die Kollegen
90-100% des Gehalts ausgeben, sondern mit sich selbst im Reinen sein. Zu
verstehen, dass der Konsum nur kurzfristig glücklich macht. Familie,
Freunde und Hobbys wie Sport, viel mehr braucht man nicht um glücklich
zu sein. Ob ein Audi Q7 oder Passat vor der Tür steht, ist zweitrangig,
wenn man mit 50 finanziell unabhängig sein kann.
Schaffer schrieb:> Kann mir mal jemand nachvollziehbar erklären wie man bei Daimler im Jahr> 2018 mit EG8 ERA-TV BW auf 6200€ brutto kam?!
Weiß nicht ob das überall gilt, aber bei uns gibt es in der Gruppe 3
oder 4 Stufen (weiß das gerade nicht so genau). Da kannst du dann mehr
haben als in 9 in der Grundstufe. Völlig normaler Verdienst.
Die IGM kann bald anfangen, die Fluglotsen und LH-Piloten zu tarifieren,
in der Industrie sind diese astronomischen Tarifverträge spätestens in
15 Jahren Geschichte.
asdf schrieb:> in der Industrie sind diese astronomischen Tarifverträge spätestens in> 15 Jahren Geschichte.
Sie sind nicht astronomisch, ich nenne sie: angemessen. Gutes Geld für
gute Arbeit, ein fairer Lohn. Passt doch für beide Seiten.
Ingenieur schrieb:> Sie sind nicht astronomisch
Wenn IGM astronomisch ist, was sind dann die Gehälter im Silicon Valley,
Norwegen, Schweiz, Hongkong und Singapur?
Wenn jemand nicht zufrieden ist, dann hilft es nicht gegen die zu
treten, die etwas mehr haben und sein niedrigeres Gehalt nicht
entschieden haben. Das muss der Finanzbot hier auch noch lernen.
asdf schrieb:> in der Industrie sind diese astronomischen Tarifverträge spätestens in> 15 Jahren Geschichte.
Soll mich dann zwar nicht mehr interessieren, aber die Firmen (meine
beispielsweise) haben den qualifizierten Facharbeitern hinten rum so
viel Geld weggenommen, dass sie heute umgerechnet in 2 zu 1, nicht mal
mehr das Geld verdienen, was sie damals hatten.
F. F. schrieb:> Soll mich dann zwar nicht mehr interessieren, aber die Firmen (meine> beispielsweise) haben den qualifizierten Facharbeitern hinten rum so> viel Geld weggenommen, dass sie heute umgerechnet in 2 zu 1, nicht mal> mehr das Geld verdienen, was sie damals hatten.
So sieht die Realität aus. Selbst IGM gab es in den Altverträgen
deutlich mehr als jetzt üblich geworden ist.
Aber anstatt die wahren Schuldigen und Ursachen zu ergründen, schießt
sich Kleingeister wie der Finanzanfänger auf die Facharbeiter und
Ingenieure mit IGM-Tarifgehalt.
Warum sind wir denn weltweit wieder so attraktiv als
Wirtschaftsstandort?
Na weil wir vom Lohnniveau weit hinten liegen in Europa.
Was vielleicht nicht so ganz rüber gekommen ist, und mit uns ziehen sie
die Nummer schon zum zweiten Mal durch, das was du vorne bekommst,
nehmen sie dir zum Teil hinten weg. Bei den richtig großen vielleicht
nicht, aber bei den etwas kleineren Firmen schon. Und wir haben auch
über 2000 Mitarbeiter weltweit.
F. F. schrieb:> das was du vorne bekommst, nehmen sie dir zum Teil hinten weg.
Bei Selbstständigen und Konzernen gehört die Steuerzurückhaltung ja fast
schon zum guten Ton. Egal ob Dönermann, von dem ich noch nie eine
Quittung bekommen habe, oder am Sonntag arbeitender Dachdecker. Diese
riesigen Bilanzen von Facebook, Google, Starbucks usw kann eh keiner
nachvollziehen, selbst wenn man wollte.
Aber dem Arbeitnehmer. Der kann nicht bescheissen. Dem nimmt man nicht
nur die Hälfte vom Bruttogehalt ab, sondern lässt ihn auf die übrige
Hälfte noch 19% Mehrwertsteuer, pro Liter 80 Cent Mineralölsteuer, 5%
Grunderwerbsteuer, 25% auf Kapitalerträge, EEG Umlage und am Ende
trotzdem noch die Rente wieder wieder versteuern. Bleibt vielleicht noch
ein Drittel vom Brutto übrig.
NurMut schrieb:> Bei Selbstständigen und Konzernen gehört die Steuerzurückhaltung ja fast> schon zum guten Ton. Egal ob Dönermann, von dem ich noch nie eine> Quittung bekommen habe, oder am Sonntag arbeitender Dachdecker. Diese> riesigen Bilanzen von Facebook, Google, Starbucks usw kann eh keiner> nachvollziehen, selbst wenn man wollte.> Aber dem Arbeitnehmer. Der kann nicht bescheissen. Dem nimmt man nicht> nur die Hälfte vom Bruttogehalt ab, sondern lässt ihn auf die übrige> Hälfte noch 19% Mehrwertsteuer, pro Liter 80 Cent Mineralölsteuer, 5%> Grunderwerbsteuer, 25% auf Kapitalerträge, EEG Umlage und am Ende> trotzdem noch die Rente wieder wieder versteuern. Bleibt vielleicht noch> ein Drittel vom Brutto übrig.
Plus Erbschaftssteuer. Dein Vater hat 40 Jahre lang hart gearbeitet und
fleißig seine Steuern bezahlt. Sein Vermögen ist also dreifach
versteuert (MwSt, Grundsteuer Haus, Lohnsteuer). Und dann wird's nochmal
versteuert. Wie krank ist das denn?
NurMut schrieb:> Wenn IGM astronomisch ist, was sind dann die Gehälter im Silicon Valley,> Norwegen, Schweiz, Hongkong und Singapur?
Sie sind so hoch, dass selbst Frankreich günstigere Lohnkosten hat.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/autobauer-grossbaustelle-opel-hunderte-arbeitsplaetze-stehen-auf-dem-spiel/24911710.html?ticket=ST-4013056-XypYYUaKz27aKXMqAicL-ap6>>Weil eine Arbeitsstunde in der Autoindustrie hierzulande im Branchenschnitt fast
53 Euro koste und in Frankreich nur 40 Euro, stünden die Opel-Mitarbeiter
längerfristig unter immensem Kostendruck. „Es macht für Tavares viel Sinn“,
analysiert Dudenhöffer, „in Deutschland zusätzlich abzubauen“.
Wenn unsere Premiumhersteller wegen mehrere Gründe weiter unter größeren
Druck kommen, sind sie irgenwann in der gleichen Situation wie Opel. Zu
teuer für das Gebotene.
Selbst heute wird ja gecheatet und viele Sachen outgesourced an
Arbeitskräfte (in Deutschland), die max. die IGM-Hälfte bekommen. Sonst
wären trotz IGM bei den OEMs und Tier 1s auch gar nicht die satten
Gewinne möglich.
K. schrieb:> Plus Erbschaftssteuer. Dein Vater hat 40 Jahre lang hart gearbeitet und> fleißig seine Steuern bezahlt. Sein Vermögen ist also dreifach> versteuert (MwSt, Grundsteuer Haus, Lohnsteuer). Und dann wird's nochmal> versteuert. Wie krank ist das denn?
Erbe vom Vater? Da gilt immerhin ein Steuerfreibetrag von 400.000 €.
Gibt's also nichts zu meckern!
Einfach unverbesserlich schrieb:> So sieht die Realität aus. Die Reallöhne sind gesunken
Das kann ich in meiner Realität nicht feststellen, im Gegenteil: der
Reallohn ist in den letzten Jahren gestiegen. Auch die offiziellen
Statistiken sagen das aus.
Ingenieur schrieb:> Das kann ich in meiner Realität nicht feststellen, im Gegenteil: der> Reallohn ist in den letzten Jahren gestiegen. Auch die offiziellen> Statistiken sagen das aus.
Stell dir vor: In den 90ern hättest du noch mehr...
NurMut schrieb:> Stell dir vor: In den 90ern hättest du noch mehr...
Noch mehr? Ich lebe lieber jetzt in der Gegenwart. Von Verklärung der
Vergangenheit halte ich nicht so viel.
Einfach unverbesserlich schrieb:> Die Unternehmensgewinne explodieren und keiner merkt es
Als ich anfing bei meinem Unternehmen zu arbeiten, da war man zufrieden
mit einem Deckungsbeitrag von 3,5 Prozent. Als es dann 4 waren, knallten
die Sektkorken.
Erst kam "Lean" und dann "Cash flow". Mit dem Cash flow mussten die
Gewinne (ich weiß nicht mehr wer das raus gebracht hatte) mindestens 6
Prozent sein.
Gerade lagen sie im Mittel bei 9 Prozent und die Latte liegt jetzt bei
12 Prozent.
Was meint ihr denn, wenn der Markt das nicht hergibt, wo die dann ihre
Zahlen machen?
Und dann gibt es so Pisser, Entschuldigung, solche Begriffe benutze ich
nur sehr selten, die meinen sie gehören zu denen "da oben" und stehen
tatsächlich nur vielleicht ein Stufe über uns. Diese Typen meinen also
unser bisschen Geld uns nicht zu gönnen.
Der Kutscher auf der Kutsche mag mächtig wirken, aber in Wirklichkeit
sind es die Herrschaften in der Kutsche, hinter den geschlossenen
Gardinen.
Solange wir, und da muss ich den Pisser leider dazu zählen, uns selbst
an die Fresse hauen, haben die Herrschaften in der Kutsche gar nichts zu
befürchten und können schamlos so weiter machen.
F. F. schrieb:> Solange wir, und da muss ich den Pisser leider dazu zählen, uns selbst> an die Fresse hauen, haben die Herrschaften in der Kutsche gar nichts zu> befürchten und können schamlos so weiter machen.
Teile und herrsche, ein ganz altes Konzept
Man hetzt die Leute untereinander auf und lacht sich ins Fäustchen
Einfach unverbesserlich schrieb:> Man hetzt die Leute untereinander auf und lacht sich ins Fäustchen
Leider gibt es so viele Doofe, die nicht kapieren, dass sie sich vor
einem Karren spannen lassen haben.
Kater Schnurr schrieb:> Na dann hau doch mal die alternative zu dem "vor den Karren> spannen> lassen" raus
Würde mich auch mal interessieren. IGM Konzerne wollen mich nicht, zu
alt und nie im Konzern gearbeitet. Was also tun um die Ausbeuter nicht
zu unterstützen? Stempeln gehen und wenn dann irgendwann Haus und Frau
weg ist den Strick nehmen oder lieber gleich den Strick?
Mit "vor den Karren spannen lassen" war die Aussage gemeint, dass IGMler
sowieso zu viel verdienen.
Aus den eigenen Reihen gegen die Reihe wettern, das ist vor den Karren
spannen lassen.
Aber das steht alles in einem meiner Beiträge.
F. F. schrieb:> Mit "vor den Karren spannen lassen" war die Aussage gemeint, dass IGMler> sowieso zu viel verdienen.> Aus den eigenen Reihen gegen die Reihe wettern, das ist vor den Karren> spannen lassen.> Aber das steht alles in einem meiner Beiträge.
Naja, ein Nicht-IGMler hat selten die Möglichkeit ein IGMler zu werden.
Er muss aber weitermalochen, weil sonst noch weniger Gehalt oder gar
HIV-Bezug.
Und gerade in der Autoindustrie mit den Hierarchien und Zulieferstruktur
arbeitet der Nicht-IGMler als Stallknecht nicht nur für die Herrschaften
in den Kutschen, sondern auch für das Gehaltsplus der privilegierten
Kutscher.
Vielen IGM-Gewerkschaftsfunktionären ist dieser Umstand bewusst und wird
dann durch Ablenkung auf "die da Oben" und Gewinne vernebelt, um dann
bei der nächsten Tarifrunde wieder sich nen ordentlichen Schluck zu
genehmigen, der dann bei den Stallburschen wieder eingespart werden
muss. Und gleichzeitig wird durch diese Gehaltserhöhungen über
Inflationswerte und über das Gehaltsplus der übrigen Arbeitnehmer die
privilegierte Runde immer kleiner und die Zahl der Stallburschen immer
höher. Oder durch diese Anreize zur Rationalisierung und Automatisierung
halt die Arbeitslosenzahl höher.
Karl schrieb:> NurMut schrieb:>> Und weil man die ETFs über Jahre kauft, sind Schwankungen fast egal. In>> Rente verkauft man die dann auch über Jahre gestückelt>> Hast du mal drüber nachgedacht, was passiert, wenn du 55 bist, alle Ihr> Geld in ETFs angelegthaben, am Aktienmarkt es bergab geht und alle> anfangen die ETFs zu verkaufen? (Kleiner Tipp, es geht dadurch nicht> bergauf).
Kleine Denkanregung:
Ich mag ETF nicht.
Problem: Larry Fink (Mr. Wall Street) Er hat die Finanzkrise 2008/9
erschaffen und ausgelöst und zusammen mit seinen Kumpanen vermutlich
Billionen verdient. Fink hat auch die ETF erfunden. ;)
Paule aus der Produktion schrieb:> K. schrieb:>> Schon krass, wenn Bandarbeiter mehr verdienen als Ingenieure.>> Die arbeiten ja auch mehr.
Du meinst wohl das Band, oder?
Jo S. schrieb:> Kleine Denkanregung:>> Ich mag ETF nicht.> Problem: Larry Fink (Mr. Wall Street) Er hat die Finanzkrise 2008/9> erschaffen und ausgelöst und zusammen mit seinen Kumpanen vermutlich> Billionen verdient. Fink hat auch die ETF erfunden. ;)
1. Was ist konkret schlecht an ETFs? Welches Risiko siehst du? Anstatt
nur Aktien eines Unternehmens zu kaufen, kaufst du beispielweise einen
ETF der den DAX nachbildet, also Aktien aller 30 Unternehmen des DAX
beinhaltet. Geht ein Unternehmen davon pleite, ist die Aktie nichts mehr
wert, aber der ETF gibt nur etwas nach, weil es noch 29 andere
Unternehmen gibt.
2. Larry Fink hat den ETF nicht erfunden. Hier die wahre Geschichte:
Die ersten ETFs kamen bereits in den 1970er Jahren in den USA auf den
Markt. Pionier war die Investmentgesellschaft State Street Global
Advisors, die bereits 1970 den ersten Indexfonds konstruierte.
Begründer der ETF-Idee sind die beiden Börsenexperten Louis Bachelier
und Harry Markowitz. Bachelier hatte bereits um 1900 seine
Forschungsarbeiten über den Aktienmarkt begonnen. Leider wurde er von
seinen Zeitgenossen völlig ignoriert und seine bahnbrechenden
Erkenntnisse blieben Jahrzehnte lang völlig unbeachtet. Bachelier, der
erkannt hatte, dass die Chance, an der Börse eine richtige Prognose zu
erstellen, eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent hat, blieb in seiner
Zeit ein Außenseiter, da »seriöse« Mathematiker sich damals nicht der
Aktienanalyse widmeten. Er starb als verkanntes Genie in der
französischen Provinz.
Erst in den 1950er Jahren wurde ein junger Student namens Harry
Markowitz auf die Erkenntnisse Bacheliers aufmerksam. Er entwickelte den
Ansatz weiter und begründete 1952 die moderne Portfoliotheorie, die bis
heute die Finanzberatung bestimmt. Markowitz erhielt für seine Arbeiten
später den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.
Im Kern sagt er Folgendes: Durch die Streuung von Geldanlagen ist es
möglich, bei gleichen Renditechancen das Risiko zu verringern. Das
Prinzip der Streuung (Diversifikation) wurde zur Grundregel ganzer
Generationen von Anlageberatern. Eine breite Diversifikation wurde als
die wichtigste Voraussetzung für ein sicheres Investment angesehen.
ETFs haben den Vorteil, dass sie es dem Anleger ermöglichen, die
Investments breit zu streuen, denn einige Indizes bestehen aus Hunderten
oder sogar Tausenden verschiedenen Wertpapieren. Kauft man zudem ETFs
auf verschiedene Indizes, lässt sich eine noch viele breitere Streuung
erreichen.
Jo S. schrieb:> Ich mag ETF nicht.
Weil es einen haken gibt!
> Problem: Larry Fink (Mr. Wall Street) Er hat die Finanzkrise 2008/9> erschaffen und ausgelöst und zusammen mit seinen Kumpanen vermutlich> Billionen verdient. Fink hat auch die ETF erfunden. ;)
Bei der Finanzkrise haben noch andere "verdient!.
Aber was an den ETF`s faul ist?
Es sind eigentlich "Schuldverschreibungen", wenn der Schuldner im Fall
der Fälle (wie einst die Lehman-Brothers-Zertifikate" pleite geht. Kann
der Anleger nur mehr dumm "glotzen"!
Das Konstrukt ETF ist vllt. scheinbar "einfach", für die "informierten"
dagegen einfach nur eine bekannt Masche mit der die gierigen unter den
Sparen angelockt werden!
1870 Euro netto --> obere Hälfte schrieb:> Naja, ein Nicht-IGMler hat selten die Möglichkeit ein IGMler zu werden.
Wann hast du dich zuletzt bei einem großen nach IGM zahlenden Konzern
beworben?
Die meisten meiner Kollegen kamen von extern, inklusive mir. Teilweise
vom Zulieferer, aber die meisten vom Dienstleister. Hast du Quellen,
dass man selten die Möglichkeit hat? Es wird wegen der vielen
Bewerbungen natürlich nicht jeder genommen, aber mit sehr guten Noten
oder einem außergewöhnlichen Lebenslauf geht das relativ schnell. Alle
anderen brauchen Vitamin B oder exakt auf die Stelle passende
Berufserfahrung (letzteres war bei mir der Fall, kein Doktor, kein
Vitamin B).
1870 Euro netto --> obere Hälfte schrieb:> Vielen IGM-Gewerkschaftsfunktionären ist dieser Umstand bewusst und wird> dann durch Ablenkung auf "die da Oben" und Gewinne vernebelt, um dann> bei der nächsten Tarifrunde wieder sich nen ordentlichen Schluck zu> genehmigen, der dann bei den Stallburschen wieder eingespart werden> muss.
Schau dir die Zahlen eines beliebigen Automotive DAX Unternehmen an.
Dann wird dir auffallen, dass die Entwicklungskosten bloß ein Bruchteil
der Kosten am Kfz darstellen. Wenn ein Steuergerät in der Entwicklung
beispielsweise 2 Mio EUR kosten, aber in der Produktion ca. 50 EUR pro
Stück (x 2 Mio. Fahrzeuge über Lebensdauer), dann ist klar, dass die 2
Mio Entwicklungskosten gegenüber 100 Mio Produktonskosten fast nichts
ist. Das bisschen durch Dienstleister eingesparte Gehalt ist nichts
bezogen auf die Gesamtkosten.
VW macht von der Karosse, Bremsscheiben, dem Getriebe, Sitzen, Fahrwerk,
Lenkung bis zum Verbrennungsmotor fast alles selbst. Mit Stahl der
Salzgitter AG. Die IGM Gehälter werden von den Gewinnen und
Skaleneffekten finanziert, weil das Produkt am Markt gut angenommen
wird, nicht deswegen weil Steuergeräte von externen zu 20% niedrigeren
Gehältern entwickelt werden (wobei Bosch, Conti, ZF und Webasto nicht
20% weniger zahlen, sondern vielleicht 5%).
Chinesische Hersteller entwickeln für deutlich unter deutschen
Klitschengehältern (BYD, Geely usw), haben aber trotzdem nicht so gute
Zahlen wie VW. Billige Entwicklungskosten machen halt weniger aus als
die Skaleneffekte bei großen Stückzahlen in der Produktion.
Es ist ein Mythos dass die hohen Gehälter im IGM Tarif möglich sind,
weil die anderen weniger bekommen.
Wer muss denn ein Minus hinnehmen, weil die Entwickler im Silicon Valley
160k bis 280k$ pro Jahr machen?
Marx W. schrieb:> Aber was an den ETF`s faul ist?> Es sind eigentlich "Schuldverschreibungen", wenn der Schuldner im Fall> der Fälle (wie einst die Lehman-Brothers-Zertifikate" pleite geht. Kann> der Anleger nur mehr dumm "glotzen"!
Auch das ist schlicht falsch.
Tatsächlich besteht diese Gefahr bei ETFs NICHT! Denn grundsätzlich
gilt: Selbst im Falle einer Finanzkrise gibt es bei ETFs kein
Emittentenrisiko. ETFs sind als Sondervermögen vor einer Insolvenz des
Emittenten geschützt. Der Begriff Sondervermögen beschreibt nämlich
einen juristischen Fachausdruck. Das deutsche Gesetz, genauer: das
Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) definiert Sondervermögen als
„inländische offene Investmentvermögen in Vertragsform, die von einer
Verwaltungsgesellschaft für Rechnung der Anleger nach Maßgabe dieses
Gesetzes und den Anlagebedingungen, nach denen sich das Rechtsverhältnis
der Verwaltungsgesellschaft zu den Anlegern bestimmt, verwaltet werden.”
Was im Gesetzestext sperrig klingt, ist für Anleger von großer
Bedeutung: Da ETFs als Sondervermögen gesetzt sind, wird das Kapital der
Anleger an einem von der Investmentgesellschaft unabhängigen Ort
verwahrt. Das Anlagekapital ist somit vom Vermögen der
Kapitalverwaltungsgesellschaft getrennt. Für Anleger bedeutet das:
Selbst wenn die Investmentgesellschaft pleite geht und im Zuge dessen
ihre Gläubiger bedienen muss, ist das Kapital vor dem Zugriff der
Gesellschaft oder dem der Gläubiger – gesetzlich – geschützt.
NurMut schrieb:> VW macht von der Karosse, Bremsscheiben, dem Getriebe, Sitzen, Fahrwerk,> Lenkung bis zum Verbrennungsmotor fast alles selbst. Mit Stahl der> Salzgitter AG. Die IGM Gehälter werden von den Gewinnen und> Skaleneffekten finanziert,https://www.youtube.com/watch?v=eWYtK5TAkVI
Man wird sehen, wie lange sich VW das mit den ausufernden Preisen noch
erlauben kann, wenn der Markt wegen Geldmangel und/oder weil es
gleichwertige oder gar bessere Angebote von ausländischen Mitbewerbern
gibt, mit dauerhaft niedriger Nachfrage nach VW reagieren wird. Dann
kann das Land Niedersachsen oder Papa Staat weiter pampern und
Fehlmanagement und IGM Gehälter subventionieren, um nicht dort ein neues
Ruhrpottdesaster entstehen zu lassen. Weil bei den vielen Zulieferern
der Kleinteile lässt sich nix mehr weiter rauspressen.
Fass ohne Boden schrieb:> wenn der Markt wegen Geldmangel
Geldmangel? Ließt du keine Nachrichten? Das ist das einzige woran es
nicht mangelt. Alle haben die Geldschleusen geöffnet. Mittlerweile sind
die Zinsen für Baudarlehen auf ungefähr 1,3% gefallen. Die KfW gibt dir
50k für 0,75%.
Fass ohne Boden schrieb:> weil es gleichwertige oder gar bessere Angebote von ausländischen> Mitbewerbern gibt, mit dauerhaft niedriger Nachfrage nach VW reagieren> wird
In China bricht der Automobilmarkt ein, dutzende lokale Hersteller
verscherbeln ihre Überkapazitäten und wer erhöht seine Marktanteile
weiter? Der Marktführer VW.
Nenn mal ein paar Modelle von Konkurrenten mit deutlich besseren
Angeboten als Skoda oder Seat, einen Konkurrenten mit einer besseren
Innenausstattung als Audi oder sportlicheren Fahrzeugen als Porsche. VW
war noch nie so stark wie heute (vor 30 Jahre konkurrierte VW mit
Opel...). Die MQB Plattform zahlt sich jetzt richtig aus und finanziert
den Übergang zur Elektromobilität.
NurMut schrieb:> Nenn mal ein paar Modelle von Konkurrenten mit deutlich besseren> Angeboten als Skoda oder Seat
Sage ja nicht, dass es schlechte Autos sind und bei Skoda und Seat
stimmt das Preisleistungsverhältnis ja noch annähernd durch Abstinenz
von IGM,
allerdings hat man oft die typischen VW Mängel am Bein, wie mangelhafte
Kolbenölabstreifringe, vorzeitig kapitale Motorschäden und undichte,
teure elektrische Wasserpumpen. Vorteil, Ersatzteile schnell verfügbar
und relativ günstig im Vergleich zu Japanern. Geldmangel war unpräzise,
ein Nettolohnmangel ist treffender. Kredite gibts zwar wie Sand am Meer,
aber mit Nettolohnmangel sind heute selbst Banken bei Kreditvergabe
vorsichtig geworden und als Nettolohnmangelempfänger macht man sowas
max. zweimal im Leben und dann ist es bis zum Tod finanziell für immer
aus.
Fass ohne Boden schrieb:> bei Skoda und Seat stimmt das Preisleistungsverhältnis ja noch annähernd> durch Abstinenz von IGM
Durch Abstinenz von IGM? Was denkst du wo Skoda und Seat entwickelt
werden?
https://m.waz-online.de/Wolfsburg/Volkswagen/VW-feiert-60-Millionen-Motoren-aus-Salzgitterhttps://www.vau-max.de/magazin/news/produktionsjubilaeum-125-millionen-getriebe-aus-kassel.5173
Mit einer Gesamtfläche von 1,2 Quadratkilometern ist die Forschung und
Entwicklung in Wolfsburg eines der größten automobilen
Innovationszentren Welt. Über 10.000 hochqualifizierten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern verleihen den Volkswagen Modellen technische Perfektion
und emotionale Ausstrahlung.
Die Konzernforschung hat ihren Hauptsitz in Wolfsburg und ist zuständig
für alle Marken des Konzerns. Für die strategische Ausrichtung betreibt
sie ein internationales Trend- und Technologiescouting mit
Forschungseinrichtungen – unter anderem in den Märkten USA, Japan und
China.
NurMut schrieb:> Durch Abstinenz von IGM? Was denkst du wo Skoda und Seat entwickelt> werden?
Der Zusammenbau und ein bisschen zugestandene Eigenentwicklung/Anpassung
ist fernab von IGM und deutschen Lohnnebenkosten. Mit ein Grund, warum
die Autos günstiger als die von VW oder Audi sind.
Man denke nur an den berühmten IGM Türgummiklopfer, der schon ein
Grundentgelt pro Zeit bekommt, das dem studierten Informatiker in der
deutschen KMU Klitsche die Tränen in die Augen treibt.
Fass ohne Boden schrieb:> Man wird sehen, wie lange sich VW das mit den ausufernden Preisen noch> erlauben kann,
Was für ausufernde Preise meinst du denn? Ich finde VW im Vergleich mit
anderen Autoherstellern in Relation zur gebotenen Qualität nicht teuer.
Klar sind Konzernmarken wie Porsche und Audi teuer, aber die verstehen
sich ja auch als Premiummarken für ein bestimmtes Käuferklientel; Apple
verramscht seine iPhone Flaggschiff-Modelle ja auch nicht zum
Discountpreis, wäre ja auch betriebswirtschaftlich selten dämlich.
Aber wenn wir von der Kernmarke VW sprechen, dann stimmt doch das
Preis-Leistungsverhältnis. Sieh dir beispielsweise den Preis für einen
Golf an, selbst mit üppiger Sonderausstattung ist der mit marktüblichen
Rabatten definitiv sein Geld wert, nicht umsonst ist er das beliebteste
Auto bei privaten Neuzulassungen. Und wer etwas weniger Geld ausgeben
kann oder möchte, der greift halt zu Skoda oder Seat, also ist im
VW-Konzern für jeden Geldbeutel etwas im Programm.
Fass ohne Boden schrieb:> Man denke nur an den berühmten IGM Türgummiklopfer, der schon ein> Grundentgelt pro Zeit bekommt, das dem studierten Informatiker in der> deutschen KMU Klitsche die Tränen in die Augen treibt.
Du sprichst vom Finanzberater F.B.? ;-)
Also im Gegensatz zu ihm gönne ich dem berühmten Türgummiklopfer sein
gutes Tarifgehalt, ich würde aber auch nicht mit ihm tauschen wollen -
Gründe: stupide Arbeit ohne geistige Herausforderungen und
Schichtarbeit.
NurMut schrieb:> Über 10.000 hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern> verleihen den Volkswagen Modellen technische Perfektion und emotionale> Ausstrahlung.
Haha....der war gut :))
Fass ohne Boden schrieb:> Der Zusammenbau und ein bisschen zugestandene Eigenentwicklung/Anpassung> ist fernab von IGM und deutschen Lohnnebenkosten.
Die Preise haben wenig mit den Lohnnebenkosten zutun, sondern sind vom
Marketing strategisch wählt. Oder warum kosten die VW Modelle aus Ungarn
und Polen nicht weniger als die aus Deutschland? Nach deiner Logik
müssten sie günstiger als die in Tschechien produzierten Skoda sein.
Fass ohne Boden schrieb:> Man denke nur an den berühmten IGM Türgummiklopfer, der schon ein> Grundentgelt pro Zeit bekommt, das dem studierten Informatiker in der> deutschen KMU Klitsche die Tränen in die Augen treibt.
Das ist kein IGM-Phänomen. Es gibt im tiefsten nirgendwo Niedersachsens
Chemie-Firmen, die ihren Leuten ungelernt mit Schichtzulagen ca. 3400
netto bei Steuerklasse 3 auszahlen. Wie geht das? Über 20% Rendite. Und
nicht weil sie irgendwen ausbeuten.
Wenn eure Klitschen und KMU euch schlecht bezahlen, dann gibt es 2
Möglichkeiten:
1. Schlecht oder sogar gar nicht verhandelt
2. Kein Geld da. Warum ist kein Geld? Entweder ihr seid ineffizienter
oder euer Vertrieb hat schlecht gearbeitet. Das ist nicht die
Verantwortlichkeit der nach IGM zahlenden Unternehmen, wenn eure Leute
das nicht gebacken kriegen.
> Autor: F. B. (finanzberater)> Datum: 17.08.2019 18:41> Weder noch. Einfach am PC zocken. Sogar heute am Samstag hab ich schon> wieder über 30 € verdient.
Wie viele Rollen Kloopapier hast du heute geklaut ?