Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Buck/Boost bei großemVin Bereich wie sinnvoll umsetzen?


von Simon (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe schon zahlreiche Schaltregler eingesetzt, aber immer entweder 
Buck, oder Boost.

Nun habe ich eine akkubetriebene Plattform, bei der die Li-Ionen Packs 
noch nicht definiert sind und es auch in den kommenden Wochen nicht 
werden.

Ich habe nun ein Board, was 5V/1.5A braucht und eine Beleuchtung, die 
15V/5A (pulsed) braucht.

Wenn ich mir die Spanne an Akku-Packs anschaue, wird es irgendwo auf 
9-20V hinauslaufen.

Für die 5V/1.5A kann ich also einen einfachen Buck hernehmen.

Aber für die Beleuchtung habe ich entweder Buck, oder Boost, je nach 
Akkuspannung.

Nun hatte ich folgende Idee:
9-20V erstmal auf 22V bringen (Boost) und dann direkt dahinter einen 22V 
=> 15V (Buck).
Aber so recht will mir diese "Kette" nicht gefallen.
Es gibt zwar Module die Buck/Boost gleichzeitig können (LTM8055), aber 
die sind mit 50€+ viel zu teuer.

Gibt es für derartige Fälle einen Standardlösung bzw. wie geht man damit 
in der Regel um?
Oder man verbaut einen Buck und einen Boost und lässt dann je nach Akku 
das eine oder andere Bestücken?
Dann kommt aber einer mit einem 14.4V Akku um die Ecke und dann ist ein 
14.4V => 15V wieder arg auf Kante.

Hat jemand eine Idee zu meinem Problem?
Wie würdet ihr da ran gehen?

Vielen Dank!

von Das dass das das !!! (Gast)


Lesenswert?

Simon schrieb:
> und eine Beleuchtung, die 15V/5A (pulsed) braucht.
>
> Wenn ich mir die Spanne an Akku-Packs anschaue, wird es irgendwo auf
> 9-20V hinauslaufen.

Wieso 15V/5A gepulst, ist damit ein Dimmer oder was ist damit 
realisiert?

Wenn nur Dimmer, Flyback oder 2Q-Steller mit Stromregelung.
Wenn sonst was, dann das halt mit Spannungsregelung.

von Aufwärts-/Abwärts-Wandler (Gast)


Lesenswert?

Simon schrieb:
> Wie würdet ihr da ran gehen?

Ist diese Beleuchtung irgendwie mit dem Board verbunden - und
falls ja, inwiefern genau (Schwerpunkt bei GND-Verbindungen)?

Falls eindeutig nein (und der Potentialbezug der genannten
Beleuchtung egal) kann man einen synchronen (2. Fet statt Diode)
Buck benutzen, der als Eingangsspannung Ue_max -(-Ua_max) kann,
aber bei Ue_min auch funktioniert.


(Klingt kompliziert, aber wird von vielen Modulen erfüllt.

Leider hast Du genauere Möglichkeiten der U_ein nicht genannt,
sonst könnte ich viele Beispiele nennen.

Vermutlich reicht jeder Step-Down mit ca. 5-40V U_ein, und gut
4A-6A erlaubtem Peakstrom, locker aus hier - und ist dabei um
vieles effizienter als z.B. ein passender isolierter Flyback...)


Diesen kann man als Inverswandler beschalten, und den negativen
Ausgang "umgekehrt" anschließen.


Diese Wandlerart heißt auch "Buck-Boost/Inverting", und kann mit
|U_ein| niedriger oder höher als |U_aus| zurechtkommen - egal.

von Aufwärts-/Abwärts-Wandler (Gast)


Lesenswert?

Falls Du mir nicht glaubst, daß das mit einem Buck funktioniert
(oder gerne das_Wieso wissen wolltest):

http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap6_3/Kapitel6_3.html#6.3

2. Absatz (also unterhalb Bild 6.3A) ab "Eine einfachere Lösung...".


Es gibt freilich auch 4-Switch-Buck-Boost, da bleibt GND1=GND2.
(Und am Eingang liegt allein die Akku-Spannung selbst = geringer.)

Aber viel Aufwand (2 Wandler kaskadiert), trotzdem höhere Verluste.
(Stromfluß immer durch 2 Schalter seriell + evtl. durch Shunts.)

von Aufwärts-/Abwärts-Wandler (Gast)


Lesenswert?

Das dass das das !!! schrieb:
> Wieso 15V/5A gepulst, ist damit ein Dimmer oder was ist damit
> realisiert?
>
> Wenn nur Dimmer, Flyback oder 2Q-Steller mit Stromregelung.
> Wenn sonst was, dann das halt mit Spannungsregelung.

Eine gute Frage. Ich habe gerade "automatisiert" mit 50/50 TV
gerechnet, und bin von max. 2,5A dauerhaft ausgegangen.

Völlig falsch (voreilig), zumindest muß der v.m. geschätzte
Stromwert nicht stimmen (Wandler sollte mehr/weniger bringen) - 
schlimmstenfalls aber hat diese "Pulslast" Einfluß auf die
mögliche Realisierung, da hast Du völlig recht.

"Gepulst" genauer zu bestimmen, könnte noch sehr wichtig sein.
Und daher möchte ich gerade am liebsten alles zurücknehmen,
bis man das genauer weiß...

von Simon (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

Das dass das das !!! schrieb:
> Wieso 15V/5A gepulst, ist damit ein Dimmer oder was ist damit
> realisiert?

Gepulst bedeutet Moduliert für VCSEL.
Ich habe hier ein Duty Cycle von <5% im Schnitt und während der 
Belichtung sind es 10-30% DC.
Moduliert wird mit 3-7MHz, also sind die Pulse so um die 30ns lang und 
bis zu 7A soll getrieben werden.
Die 5A Peak hatte ich deswegen angegeben, dass dann genug Strom in der 
kurzen Zeit geliefert werden kann.

Aufwärts-/Abwärts-Wandler schrieb:
> Ist diese Beleuchtung irgendwie mit dem Board verbunden - und
> falls ja, inwiefern genau (Schwerpunkt bei GND-Verbindungen)?

Die VCSEL sind auf einem extra Board, der GND ist aber der gleiche, wie 
der Rest der Schaltung.

Aufwärts-/Abwärts-Wandler schrieb:
> Es gibt freilich auch 4-Switch-Buck-Boost, da bleibt GND1=GND2.

Ich hatte mir ein paar Lösungen im TI Webdesigner und in diesem AD 
LTpowerCAD angeschaut, aber das waren am Ende alles üble 4-Switch 
Lösungen, die nicht sonderlich einfach zu durchschauen und 
dimensionieren waren.

Bei den kurzen Pulsen kommt eh viel auf die Ausgangskapazität an. Die 
muss extrem niederohmig sein und die Kompensationsloop des Reglers muss 
dann schnell nachregeln, dass die Kapazität dann für den nächsten Puls 
wieder geladen ist.

Aber der Grundtenor hier ist, dass die Kette Akku => 22V => VCSEL Volt 
auch eher unglücklich ist und nicht funktioniert?
Denn hier wären die Reglerdesigns relativ straight forward, nur die 
Kombination aus beidem ist dann entscheidend.

Vielen Dank!

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

Simon schrieb:
> Gibt es für derartige Fälle einen Standardlösung

Ja, nennt sich Sepic Wandler, Zeta oder Buck/Boost.
Hängt von der Baugröße und Wirkungsgrad ab, was für Dich die beste 
Lösung ist.

Zwei Wandler hintereinander hat immer ein Wirkungsgradproblem, weil sich 
die Wirkungsgrade beider Wandler multiplizieren.

Boost verursacht höhere Pulsströme, was mehr EMI und verminderte Akku 
Kapazität bedeutet.
Idealerweise verwendet Ihr also einen Akku dessen Entladeschlussspannung 
>= 15V ist + Buck Wandler der 100% Einschaltdauer kann.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Fuer 15V5A muss es mindestens ein 2s Akku sein. Dh fuer die 5V 
Abwartswandler. Aufwaertswandler fuer grosse Stroeme, deutlich mehr als 
10A auf der Zellenseite, werden auch aufwendiger.

von Simon (Gast)


Lesenswert?

Ich habe mich jetzt dazu entschlossen, die VIN auf 17V+ festzulegen.
Dafür gibt es eine ausreichend große Auswahl an Li(Po) Akkus (5S) und 
ich bekomme dann 15V raus mit einem LTC3649 im TSSOP und 4A.

Mal sehen ob das als VCSEL Versorgung trägt... ich werde berichten!

Vielen Dank!

von Aufwärts-/Abwärts-Wandler (Gast)


Lesenswert?

Simon schrieb:
> habe mich jetzt dazu entschlossen, die VIN auf 17V+ festzulegen.
> Dafür gibt es eine ausreichend große Auswahl an Li(Po) Akkus (5S)

Ah, eine sehr gute Entscheidung, nur noch Buck machen zu müssen.

Das heißt also, Du hast auch (!) beschlossen, 5S nie unter 17V zu
entladen (17V / 5 = ca. 3,4V pro Einzelzelle) - durchaus möglich.

Oder wie?


Themawechsel: Wieso verwendest Du nicht einen der Typen mit
geringerer maximaler Eingangsspannung? Die sind dann effizienter.
Die hohe Spannungsfestigkeit (60V(nom.) bzw. 64V(abs.max.) solch
eines LTC3649 ist doch einfach nur Verschwendung für rund 21V
(und mehr hat so ein 5S LiPo ja voll geladen nicht)?

Geht's Dir nur um das SOP Package (andere von Linear QFN)?

Integrierte Fets / monolithisch kriegt man zwar dann kaum, aber
zumindest bei reinen Controllern (ext. Fets) für Sync Buck kann
man die Fets an Deine max. Spannung besser anpassen (z.B. 24V
Typen - niederohmiger und/oder niederkapazitiver als >60V Fets).
Z.B. Maxim hat solche im Programm (kürzlich selbst geprüft).
Mit angepaßten Fets ist immer (viel) mehr Effizienz drin.

"Ich mein' ja nur."  ;)

Simon schrieb:
> Mal sehen ob das als VCSEL Versorgung trägt

Nun, die gepulste Stromquelle (scheinbar aus den 15V versorgt)
für Dein VCSEL muß sich natürlich aus dem C_out bedienen. Der
Konverter dürfte tatsächlich auch hier nach dem durchschnittl.
Strom dimensioniert werden (weil nach dem Strompuls auch die
Pause folgt) - was man evtl. in Betracht ziehen könnte, wäre
Entkopplung eines relativ reichlichen/hochkapazitiven zusatz
C_out vom kleineren "Regler-C_out" durch eine Drossel. Aber
vermutlich nicht nötig - man wird ja sehen.

Simon schrieb:
> Vielen Dank!

Gerne doch. Und in jedem Fall viel Erfolg für Dich!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.