Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik SPI - open drain - dout


von Guest (Gast)


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Hallo,

ich arbeite gerade mit dem SPI Multiplexer Baustein 
ADG738!(https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ADG738_739.pdf)
Im Datenblatt steht das Dout einen Pull-up Widerstand benötigt weil es 
sich um einen Open Drain handelt.
Das verstehe ich nicht. Der Sinn von SPI ist es doch gerade keine Open 
Drains zu verwenden (Push/Pull ist doch hier der Normalfall). Das 
Umladen der Leitung mit Pull-up dauert doch viel länger...

Naja was im Datenblatt steht ist Gesetz: Leider wird hier auch kein Wert 
für den Widerstand im Datenblatt angegeben.
Aber kann ich mir ja ausrechnen. Das Bauteil kann maximal 30MHz. Gehe 
ich von worst case 20pF Leitungskapazität aus so kann ich den 
Widerstandswert überschlagen:
T=R*C    R=T/C=16.5ns/20pF=825Ohm
Jetzt muss das natürlich nochmal kleiner sein damit man noch einen 
Unterschied zwischen High und Low sieht... 100Ohm vll?
Das kommt mir dann aber sehr wenig vor. Kann der Baustein den Strom 
überhaupt verkraften?

Machen meine Überlegungen und Berechnungen Sinn? Was hat man sich beim 
Open Drain gedacht?

Danke schon mal!

von Au Weia (Gast)


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Guest schrieb:
> ich arbeite gerade mit dem SPI Multiplexer Baustein ADG738

Wenn du schon nicht weisst wie man das Ding nennt, wie willst
du dann damit arbeiten (können)?

Das ist kein SPI Multiplexer sondern ein Analog Multiplexer.
Deine Bezeichnung würde suggerieren dass SPI Kanäle umgeschaltet
werden.

Mann oh mann ...

von Au Weia (Gast)


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Guest schrieb:
> Das Bauteil kann maximal 30MHz.

Was nützt es dir das Teil mit 30 Mhz zu steuern? Das
soll einer verstehen .....

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Guest schrieb:
> Das Bauteil kann maximal 30MHz.
Und was brauchst du?

von A. F. (artur-f) Benutzerseite


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Guest schrieb:
> Das kommt mir dann aber sehr wenig vor. Kann der Baustein den Strom
> überhaupt verkraften?

Guest schrieb:
> Das kommt mir dann aber sehr wenig vor. Kann der Baustein den Strom
> überhaupt verkraften?

Ob es verkraften kann steht bestimmt im Datenblatt. Isink ist bei 3V max 
6mA.
Die Gegenseite (Mikrocontroller?) muss auch in der Lage sein, nach GND 
genug Strom zu ziehen.

von Peter D. (peda)


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Guest schrieb:
> Das Bauteil kann maximal 30MHz.

Du darfst ruhig den SPI-Takt einsetzen, den Du auch verwendest.
Lt Datenblatt dürfen max 6mA fließen.

Guest schrieb:
> Was hat man sich beim
> Open Drain gedacht?

Ist in der Tat sehr merkwürdig, aber das Datenblatt ist da eindeutig.

von HildeK (Gast)


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Guest schrieb:
> Im Datenblatt steht das Dout einen Pull-up Widerstand benötigt weil es
> sich um einen Open Drain handelt.
Ja, der ist dann notwendig.

> Das verstehe ich nicht. Der Sinn von SPI ist es doch gerade keine Open
> Drains zu verwenden (Push/Pull ist doch hier der Normalfall). Das
> Umladen der Leitung mit Pull-up dauert doch viel länger...
SPI steht auch nicht drin, sondern "3-wire serial interface" :-).
Das mag rechtliche Gründe haben, zumal erwähnt wird, dass das Interface 
kompatibel zu SPI ist. Am Eingang ist es das jedenfalls.

Der Mode mit den PUs wird auch nur dann benötigt, wenn du die 
Beschaltung nach Bild 31 nutzen willst. Ja, vielleicht gehen dann die 
30MHz nicht mehr, du kannst das Teil ja auch wesentlich langsamer 
nutzen. Auch die angenommenen 20pF werden ev. real nicht erreicht 
werden.
Meiner Ansicht nach könnte man die DINs auch alle parallel schalten und 
den DOUT einfach offen lassen.
Für den Widerstandswert sollte man imho 1k (@ 5V) nicht unterschreiten, 
denn in Tabelle 1 steht, dass der Ausgangsstrom I_SINK für den VOL-Test 
6mA betrug. Dann wird LOW mit 0.4V noch garantiert erreicht. Das würde 
ich als ersten Richtwert für den Ausgangsstrom annehmen und bleibst 
sicher im grünen Bereich. Bei 3V darfst du den PU entsprechend kleiner 
wählen.
Vermutlich funktionieren auch 10mA noch, aber garantieren tut das 
keiner.

Guest schrieb:
> Was hat man sich beim Open Drain gedacht?
Schwer zu sagen, offenbar will man hier ein einfaches Wired-AND möglich 
machen. Eine Anwendung fällt mir da auf die Schnelle nicht ein.

Au Weia schrieb:
> Wenn du schon nicht weisst wie man das Ding nennt, wie willst
> du dann damit arbeiten (können)?

Mein Gott! Der Baustein ist ein Analog-Mux und wird über ein 
SPI-kompatibles Interface angesteuert.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Guest schrieb:
> Im Datenblatt steht das Dout einen Pull-up Widerstand benötigt weil es
> sich um einen Open Drain handelt.
Deshalb steht in diesem Datenblatt auch nichts davon, dass das Ding eine 
SPI-Schnittstelle hat. Dort steht nur "3-wire serial interface (SYNC, 
SCLK, and DIN), which is compatible with SPI".

Zudem wird ja nichts von einer maximalen Datenrate am Dout gesagt. 
Lediglich für den Din gibt es eine Aussage: "can accommodate serial 
input rates of up to 30 MHz."
Und wenn ich mir die t9 im Bild 3.3 so anschaue, dannwird das arg 
sportlich mit DaisyChain und 30MHz.

> Was hat man sich beim Open Drain gedacht?
Ein Open-Drain-Ausgang lässt sich billiger bauen als ein 
Tri-State-Ausgang.

: Bearbeitet durch Moderator
von A. F. (artur-f) Benutzerseite


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Lothar M. schrieb:
> Ein Open-Drain-Ausgang lässt sich billiger bauen als ein
> Tri-State-Ausgang.

Diskret aufgebaut schon, aber doch nicht bei so einem Teil, wo auf dem 
Wafer 10-Tausende davon fabriziert werden.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Vor alem sind die ICs von Analog Devices dermaße teuer, wenn die jetzt 
an sowas sparen wollen, dann gute nacht.

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