Hallo, ich würde gerne bei einem DECT Sender die Sendeleistung messen. Der Sender hat 2 TNC Buchsen, woran die Antennen (interne sowie ext. möglich) angeschlossen werden. Wie ist es nun am einfachsten die tatsächliche Sendeleistung an den Buchsen zu messen? Ich dachte an Spektrumanalysator, und im Zero Span Modus die Spitzen der Sendeleistung zu messen, diese liegen aber im gegebenen Fall, gemessen bei -25dBm, und ich vermute eine Sendeleistung von ~ 20 - 23dBm wie bei DECT Sendern üblich. Hat jemand einen Tipp für mich? Vielen Dank!
Gustav H. schrieb: > die tatsächliche Sendeleistung Dect sendet kurze Bursts mit ca 2W in einem kurzen Timeslot und springt dabei zwischen verschiedenen Frequenzen. Könnte schwer werden mit Spekki.
> Könnte schwer werden mit Spekki.
Ja, dafür gibt es bei vielen Herstellern eine extra Option.
Mit ohne wird das nichts.
Gated Sweep. Das Funkmodul hat auch irgendwo einen Pin über den man den Spekki triggern kann. Ob der aber dokumentiert und in der Serien-SW aktiv ist steht auf einem anderen Blatt. Ansonsten peak hold und Geduld.
Michael K. schrieb: > Dect sendet kurze Bursts mit ca 2W Das ist schonmal grob daneben, es sind ca. 250mW. Zwei Watt ist die maximale Sendeleistung für GSM, im Gegensatz zu DECT soll die dort aber dynamisch abgeregelt werden. > in einem kurzen Timeslot Richtig, die DECT-Zeitschlitze sind 10ms, davon je die Hälfte für Up- und Downlink abzüglich einer Schutzzeit. Aus den 250mW Peak für jeweils knapp 5ms ergeben sich die gemittelten 10mW. https://emf3.bundesnetzagentur.de/pdf/DECT-BNetzA.pdf > und springt dabei zwischen verschiedenen Frequenzen. Und nochmal falsch: DECT verwendet in beide Richtungen die selbe Frequenz. Nur im Falle einer Störung wechselt DECT, wobei es bevorzugt einen anderen Zeitschlitz nimmt und eher selten auf eine andere Frequenz geht. Gustav H. schrieb: > Der Sender hat 2 TNC Buchsen Zwei TNC klingt nach kommerziellen DECT-Basisstationen. Diese zwei Antennen werden umgeschaltet, ohne aktives Nutzsignal ist undefiniert, was Du dort messen kannst. Der Hersteller hat vermutlich einen Testmodus versteckt, ohne diesen glaube ich nicht, etwas sinnvolles messen zu können.
Manfred schrieb: > Und nochmal falsch: DECT verwendet in beide Richtungen die selbe > Frequenz. Du kannst gerne die Dect Spec runterbeten. Ich habe das gemessen. RTX Dect Telefone. Und die springen zwischen zwei festen Frequenzen, wenn die an der Base angemeldet sind und auf zwei anderen festen Frequenzen wenn die nicht angemeldet sind. Die kümmern sich einen Schweiss um die Störungen auf den benutzen Frequenzen, oder ob die frei sind. Betreibt man mehr als 5 Bases + Handsets in Reichweite, zernageln die sich gegenseitig die Übertragung und man sucht sich Wochenlang den Arsch ab um die Audiostörungen zu finden. Ähnliches Verhalten bei div DECT Telefonen und auch DECT Modulen. Mit mehreren, nicht über eine gemeinsame Base synchronisierten Handsets, haben die alle ein Problem. Dach Spec sollten die damit umgehen können. Die DECT Spec scheint eher eine grobe Handlungsempfehlung zu sein.
Gibt einige Möglichkeiten hier etwas zu messen, allerdings bezweifle ich, dass das etwas bringt, die Leistung wird ja sicherlich geregelt je nach dem wie weit man weg ist usw. Dafür gibt es wahrscheinlich einen Testmodus welchen man EVENTUELL auch in Seriengeräten aktivieren kann. Es könnte aber auch sein, dass es intern einen Richtkoppler gibt und die HF mit schnellen Dioden gleichgerichtet wird, so bräuchte man in der Produktion nur noch DC messen. Möglichkeiten: Man hat ein Leistungsmessgerät welches man extern triggern kann. Man hat ein Leistungsmessgerät mit dafür ausgelegten Köpfen, zB. ein NRV-Z32, Man hat einen Leistungsmessgerät mit PC Software wo man dann auch direkt die Bursts "sehen" kann. Man hat einen Spekki mit passenden Optionen. Warum willst du das überhaupt messen? Ganz ohne ist es ja nicht... LG
Die Framelänge beträgt bei DECT 10ms; darin sind 2x12 Zeitschlitze untergebracht.Pro Zeitschlitz stehen also etwa 416 Mikrosekunden zur Verfügung. Ein Teil der Zeit ist sogenannter Guard Space, also freigelassener Raum zur Kollisionsvermeidung zwischen Nutzewrn benachbarter Zeitschlitze, so daß der Sendeburst unter 400 Mikrosekunden lang ist. Messung im Zero Span - Modus sollte funktionieren; maximale Auflösebandbreite wählen und Trigger auf "Video" stellen. Die Sendeleistung im Burst beträgt typisch +24dBm, entsprechend 250mW.
Michael K. schrieb: > Du kannst gerne die Dect Spec runterbeten. Die Beschreibung der BNetzA zu DECT dient als Anhaltspunkt, ich bin mit der Materie vertraut. > Ich habe das gemessen. Bei uns nannte man es Fahrkarten. > RTX Dect Telefone. RTX, nette Leute in Aalborg und sehr kompetent. > Und die springen zwischen zwei festen Frequenzen, wenn die an der Base > angemeldet sind und auf zwei anderen festen Frequenzen wenn die nicht > angemeldet sind. Wenn ein Mobilgerät an einer Basis angemeldet ist, gibt es nichts zu messen, das Ding scannt sein Umfeld und der Sender ist ruhig. > Die kümmern sich einen Schweiss um die Störungen auf den benutzen > Frequenzen, oder ob die frei sind. Wenn der DECT-Stack scheiße ist, kann das sein. Eine Basis hat ihr Umfeld zu betrachten und im Falle einer Störung den Dummy umsetzen. Kommt es zu einem Anruf, bestimmt das Mobilteil, auf welchem Träger / in welchem Zeitschlitz es sich meldet und die Verbindung aufgebaut werden kann. Es gibt noch weitere Szenarien schlampiger Implementierung, wo das Mobilgerät meint, sich an einer Basis anmelden zu können, die garnicht zu ihm gehört - dazu musst Du die Bits der RFPI auseinandernehmen, nicht trivial. > Betreibt man mehr als 5 Bases + Handsets in Reichweite, zernageln die > sich gegenseitig die Übertragung und man sucht sich Wochenlang den Arsch > ab um die Audiostörungen zu finden. Nee, das weiß man, wenn man sich mit DECT befasst hat. > Ähnliches Verhalten bei div DECT Telefonen und auch DECT Modulen. > Mit mehreren, nicht über eine gemeinsame Base synchronisierten Handsets, > haben die alle ein Problem. Dach Spec sollten die damit umgehen können. "Nicht synchronisiert" ist das Zauberwort, damit kann DECT nicht gut umgehen. Du darfst aber auch gerne mal drei synchrone Basen samt einem Dutzend Mobilgeräte auf den Labortisch packen und Dich wundern, dass der ganze Kram wie wild wechselt und sich mit sich selbst beschäftigt. > Die DECT Spec scheint eher eine grobe Handlungsempfehlung zu sein. Ja, die ETSI 300.175 mit ihren diversen Unterformen hat viele recht weiche Definitionen. Ich kann nicht abschätzen, wie sich Heimtelefone im Detail verhalten. Ich gehe von Anlagen aus, die mehrere hundert Basen (synchron!) und eine bis zu vierstellige Anzahl Mobilgeräte haben können. Da hat sich ein weltweit agierender OEM heftig blamiert, nicht RTX.
Beitrag #5956519 wurde von einem Moderator gelöscht.
Gustav H. schrieb im Beitrag #5956519:
> Kann mir noch jemand die 50Hz auf einem Oszi posten?
Welche 50 Hz? Bei DECT ist die Wiederholfrequenz des Bursts 100 Hz.
Hast du die Messung der Sendeleistung inzwischen hinbekommen und wenn
ja, wie?
Gruß
Uwe
Was auch immer die 50 Hz mit der DECT-Sendeleistung zu tun haben mögen...
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