Forum: PC Hard- und Software Lies, Damn Lies and SSDs


von Gerhard O. (gerhard_)


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Lies, damn lies and SSDs.

Das ist der Titel eines Testberichts von der Firma Seagate.

Ich habe ein Problem. Um portabel mit CAD arbeiten zu können hatte ich 
mir einen USB 256GB Flash Stick zugelegt. Leider war die Random Access 
Leistung absolut grottig. Ein Projekt (einige hundert Dateien) was auf 
einer Festplatte in knapp 10s ladet braucht beim USB über 2-3 Minuten. 
Das war auf einer kleineren USB FD besser, aber auch nicht gerade gut. 
Dann legte ich mir eine USB3 SSD (Samsung T5) zu. Der Unterschied ist 
wie Tag und Nacht. Das Laden und Schreiben der besagten CAD Dateien ist 
blitzschnell. Was mich aber jetzt interessiert ist das 
Langzeitverhalten solcher Speicher. Siehe Link zu Seagate.

https://www.seagate.com/ca/en/tech-insights/lies-damn-lies-and-ssd-benchmark-master-ti/

Im Augenblick funktioniert Folder Transfer mit ungefähr 15MB/s. Große 
Dateien transferieren wesentlich schneller mit einigen hundert MB/s. Ob 
USB 2 oder 3 macht im Fall von Random Access keinen merkbaren 
Unterschied. Wenn man dem Seagate Artikel glauben darf, dann dürfte die 
anfängliche Random Access Write Geschwindigkeit von 15MB/s bald 
absinken. Nun, ich werde das in den nächsten Wochen oder Monate selber 
erfahren. Eine gewisse Degradierung um 50% könnte ich im Vergleich zu 
jetzt durchaus hinnehmen. Es wurd auch anderswo begauptet, daß Random 
Access Writes für SSDs Gift sind. Kann es alsomsein, daß in ein paar 
Jahren die SSDs unbrauchbar wird oder nur grotten langsam und mit 
Kapazitätsverlust? Ich habe sowieso vor die SSD nur bis zu 50% 
aufzufüllen.

Nun. Viele Bekannte von mir behaupten wie superschnell deren PC mit 
interner SSD hochfährt. Glaube ich auch. Nur, fürchte ich, daß die SSD 
langsam aber sicher beim Beschreiben und Benutzung des PCs immer 
langsamer werden dürfte wenn Seagates Einwände stimmen. Ist bei PC SSD 
ein großer Hypenfaktor und man ist langfristig bei Desktops mit 
herkömmlichen Festplatten doch besser dran?

BTW. Ich sichere meine wichtigen portablen Speicher regelmäßig mit 
Synchronisations/Backup SW ab um Datenverlust zu verhindern so daß meine 
portablen Speicher sicher benutzbar bleiben.

Ich bin im Allgemeinen nicht an der Speicherung sehr großer Medien 
Dateien interessiert. Mich interessiert nur normaler Random Acess 
Zugriff vieler Einzelner Dateien und Ordner. Deshalb sind die 
publizierten Geschwindigkeitsangaben nicht sehr relevant.

Dann wird auch vielfach behauptet, daß unbenutzte SSDs Datenverlust 
trächtig sind. Verhalten sich im Gebrauch befindliche SSDs anders und 
sozusagen frischen ihre Daten im Betriebsfall im Hintergrund ständig 
auf?

Wer hat dazu eine realistische oder erfahrungsbedingte Meinung?

Lohnt sich der Einsatz von PC Desktop SSDs? Bei LT sind wahrscheinlich 
SSDs doch günstiger.

Es scheint viel Hype um SSDs zu geben...

: Bearbeitet durch User
von Jan H. (j_hansen)


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Gerhard O. schrieb:
> Kann es alsomsein, daß in ein paar Jahren die SSDs unbrauchbar wird oder
> nur grotten langsam und mit Kapazitätsverlust?

Inwiefern ist diese Information relevant für dich? Du hast das Ding ja 
eh schon.

Gerhard O. schrieb:
> Lohnt sich der Einsatz von PC Desktop SSDs? Bei LT sind wahrscheinlich
> SSDs doch günstiger.
> Es scheint viel Hype um SSDs zu geben...

Bist du gerade aus einem langjährigen Koma erwacht? Das war vielleicht 
2013 noch ein Hype, heutzutage stellt sich die Frage so gut wie nicht 
mehr.

von Soul E. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:

> (...). Wenn man dem Seagate Artikel glauben darf, dann dürfte die
> anfängliche Random Access Write Geschwindigkeit von 15MB/s bald
> absinken. Nun, ich werde das in den nächsten Wochen oder Monate selber
> erfahren. Eine gewisse Degradierung um 50% könnte ich im Vergleich zu
> jetzt durchaus hinnehmen. Es wurd auch anderswo begauptet, daß Random
> Access Writes für SSDs Gift sind. Kann es alsomsein, daß in ein paar
> Jahren die SSDs unbrauchbar wird oder nur grotten langsam und mit
> Kapazitätsverlust? Ich habe sowieso vor die SSD nur bis zu 50%
> aufzufüllen.

Deine Schreibvorgänge werden temporär langsamer wenn Du große 
Datenmengen in einem Zug schreibst und der Cache voll ist. Deine 
Schreibvorgänge werden auch langsamer wenn der benutzte Flash-Block sich 
als defekt herausstellt und ersetzt werden muss. Das ist erstmal bei 
Festplatten nicht anders.

Einer SSD ist egal ob Du sequenziell oder zufällig verteilt schreibst. 
Du musst Dir aber im klaren darüber sein, dass immer ein kompletter 
Block geschrieben wird, auch wenn sich nur ein Byte geändert hat. Damit 
ist es der SSD egal ob Du tausend mal 1 byte oder tausend mal 4 kB (oder 
welche Blockgröße das Ding auch immer hat) schreibst. Es sind tausend 
Schreibzyklen.

Das gilt nicht für CF- und SD-Karten. Die haben oft andere wear 
levelling-Algorithmen, welche für sequenzielles Vollschreiben 
(=vollknipsen in der Kamera) ausgelegt sind. Oft, aber nicht immer. Im 
Zweifel steht's im Datenblatt des Herstellers, wo der Normalsterbliche 
aber leider nur selten drankommt.


> Nun. Viele Bekannte von mir behaupten wie superschnell deren PC mit
> interner SSD hochfährt. Glaube ich auch. Nur, fürchte ich, daß die SSD
> langsam aber sicher beim Beschreiben und Benutzung des PCs immer
> langsamer werden dürfte wenn Seagates Einwände stimmen. Ist bei PC SSD
> ein großer Hypenfaktor und man ist langfristig bei Desktops mit
> herkömmlichen Festplatten doch besser dran?

Windows wird zweimal im Jahr neu geschrieben und jeden Tag einmal 
gelesen. Lesen ist massiv schneller, also dürfte der Vorteil für längere 
Zeit überwiegen.



> Dann wird auch vielfach behauptet, daß unbenutzte SSDs Datenverlust
> trächtig sind. Verhalten sich im Gebrauch befindliche SSDs anders und
> sozusagen frischen ihre Daten im Betriebsfall im Hintergrund ständig
> auf?

Ja. Daher müssen SSDs, SD- und CF-Karten sowie USB-Sticks regelmäig an 
Strom. Selber musst Du nichts machen, der Controller muss nur bus idle 
erkennen um loszulegen.

Ein Consumer-Flash-Medium gilt als "kaputt" wenn es seine Daten ohne 
Strom nach weniger als einem Jahr vergisst. Für Enterprise-Medien (für 
Server) gelten drei Monate. Die data retention time wird umso kürzer, je 
mehr Schreibzyklen das Medium hinter sich hat. D.h. neue Medien dürfen 
auch länger unbestromt herumliegen.



> Lohnt sich der Einsatz von PC Desktop SSDs? Bei LT sind wahrscheinlich
> SSDs doch günstiger.

Für das Betriebssystem immer.
Für die Datenpartition und das NAS wenn Du es Dir leisten kannst.
Für Backups nur mit Einschränkungen.

von Jan H. (j_hansen)


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Gerhard O. schrieb:
> Siehe Link zu Seagate.
>
> 
https://www.seagate.com/ca/en/tech-insights/lies-damn-lies-and-ssd-benchmark-master-ti/

Der Artikel ist übrigens wohl von 2015. Und ein Test eines 
Festplattenherstellers über SSDs wird auch bestimmt äußerst objektiv 
sein.

von MaWin (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Wer hat dazu eine realistische oder erfahrungsbedingte Meinung?

Du offenbar, eine vorgefasste Meinung, siehe Überschrift.

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn die Files nicht sehr gross sind, hängt die Übertragungszeit stärker 
von der Anzahl Dateien als von deren Gesamtgrösse ab. Ganz besonders 
spürbar ist das bei mobilen Medien (in Windows), da solche Medien 
aufgrund des Risikos einer Entfernung mitten in der Arbeit anders 
behandelt werden. Das sollte man bei Vergleichen im Auge behalten.

von Peter D. (peda)


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Gerhard O. schrieb:
> Was mich aber jetzt interessiert ist das
> Langzeitverhalten solcher Speicher.

Die Samsung PM1643 garantiert eine Schreibleistung von 30TB täglich für 
5 Jahre.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Es wurd auch anderswo begauptet, daß Random
> Access Writes für SSDs Gift sind. Kann es alsomsein, daß in ein paar
> Jahren die SSDs unbrauchbar wird oder nur grotten langsam und mit
> Kapazitätsverlust? Ich habe sowieso vor die SSD nur bis zu 50%
> aufzufüllen.

Wir haben über viele Jahre den aktivsten Teil einer auch schreibend gut 
genutzten Oracle-Datenbank auf einem RAID-1 Paar aus Intel-SSDs 
betrieben. Kein Defekt.

> frischen ihre Daten im Betriebsfall im Hintergrund ständig auf?

Es ist davon auszugehen, dass alte Daten rechtzeitig aufgefrischt 
werden. Samsung hatte das bei einer EVO Reihe auf die harte Tour 
gelernt.

: Bearbeitet durch User
von WD (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Siehe Link zu Seagate.
>>
>>
> 
https://www.seagate.com/ca/en/tech-insights/lies-damn-lies-and-ssd-benchmark-master-ti/
>
> Der Artikel ist übrigens wohl von 2015. Und ein Test eines
> Festplattenherstellers über SSDs wird auch bestimmt äußerst objektiv
> sein.

Genau, da Seagate ja auch freiwillig ihre SSD,SSHD(pfui) Produkte 
schlecht reden wird.

Fakt ist aber das vor allem bei Einsteiger SSDs bei denen unter anderem 
an Cache gespart wird, bestimmte Schreib und Leseraten nicht gerade SSD 
"würdig" sind.
Kann aber durch kauf teurerer Modellreihen eingedämmt werden.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

danke für Eure Ansichten. Ja, Seagate wird wahrscheinlich seine Bias 
haben, das ist anzunehmen. Deswegen der reißerische Titel:-) Naja, werde 
mal sehen wie mein Experiment mit USB-SSD im täglichen Betrieb 
weitergehen wird. Bei Euch hat es ja im großen und Ganzen geklappt. Da 
der T5 ziemlich neu ist, sollte diesbezüglich die neueste Technik im 
Zuge zu sein.

Da ich auf verschiedenen PCs arbeite ist diese Portabilität nicht zu 
verachten. Wie gesagt, das ist mein erster Versuch mit SSDs. Deshalb 
schätze ich Eure Erfahrungen. Da ich den T5 schon habe, werde ich 
natürlich alles Gute und Schlechte erfahren:-)

Wie gesagt, für mich ist normaler Ordner Speicherbetrieb mit vielen 
Dateien wichtig. Aber 15MB/s ist wirklich nicht schlecht bei Datenmengen 
im 25-200MB Bereich. Ich merke da natürlich auch keinen Unterschied 
zwischen USB 2 und 3.

Ich habe allerdings etwas Skepsis bezüglich des USB-C Stecksystem. 12 
Leiter auf so kleinen Raum unterzubringen und 10K Zyklen anzugeben 
scheint schon recht sportlich zu sein. Da ziehe ich lieber den A Stecker 
an und ab. Allerdings ist die beidseitige Einführung nett so daß man auf 
der Rückseite des PCs nicht immer rum fummeln muß.

Schönes Wochenende noch,
Gerhard

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Da ziehe ich lieber den A Stecker an und ab.

Der auf 1500 Steckzyklen definiert ist, statt der 10000 von USB-C.

von Gerhard O. (gerhard_)


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A. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Da ziehe ich lieber den A Stecker an und ab.
>
> Der auf 1500 Steckzyklen definiert ist, statt der 10000 von USB-C.

Das ist mir schon klar. Nur ist das USB-A auf C Kabel billiger zu 
ersetzen als die kleine C-Buchse mit 12-Leitern und so miniaturisiert im 
SSD.

Noch etwas. Ich finde im Prinzip solch kleine SMD aufgelötete Buchsen 
als sehr gefährdet. Es braucht nicht viel um solche Buchsen von der LP 
abzureißen. Das scheint anderen mit ähnlichen Verbindungssystemen oft 
genug zu passieren wenn man die Anfragen hier im Forum berücksichtigt. 
Der Trend zu immer mehr miniaturisierten Geräten hat seinen Preis in der 
Überlebensfähigkeit in der typischen rauhen Welt.

Auch ist die Eindringtiefe des Stecker relativ kurz und neigt zu 
Verkanntungen.

: Bearbeitet durch User
von ACDC (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Lies, damn lies and SSDs.
>
> Das ist der Titel eines Testberichts von der Firma Seagate.
>
> Ich habe ein Problem. Um portabel mit CAD arbeiten zu können hatte ich
> mir einen USB 256GB Flash Stick zugelegt.

Ewig Gestriger,

der Auf ein Flash Laufwerk Arbeitet....

Das hat doch wohl überhaupt nix mit SSD zu tun.

von Andre (Gast)


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Ich habe einen ZFS Cache auf ner SSD liegen. Wenn damit was schief geht 
hätte ich das definitiv sehr deutlich mitbekommen.
Meiner Meinung nach sind SSD schon seit Jahren betriebssicher und im 
normalen Einsatz absolut unproblematisch.
Muss man sich nur rantrauen.

von ACDC (Gast)


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Andre schrieb:
> Meiner Meinung nach sind SSD schon seit Jahren betriebssicher und im
> normalen Einsatz absolut unproblematisch.

SSD fürs Betriebssystem ist Pflicht.

Daten gehören wie schon immer auf ein externes Laufwerk..

Aber keiensfalls auf USB Laufwerke....

von Gerhard O. (gerhard_)


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ACDC schrieb:
> Andre schrieb:
>> Meiner Meinung nach sind SSD schon seit Jahren betriebssicher und im
>> normalen Einsatz absolut unproblematisch.
>
> SSD fürs Betriebssystem ist Pflicht.
>
> Daten gehören wie schon immer auf ein externes Laufwerk..
>
> Aber keiensfalls auf USB Laufwerke....


ACDC schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Lies, damn lies and SSDs.
>>
>> Das ist der Titel eines Testberichts von der Firma Seagate.
>>
>> Ich habe ein Problem. Um portabel mit CAD arbeiten zu können hatte ich
>> mir einen USB 256GB Flash Stick zugelegt.
>
> Ewig Gestriger,
>
> der Auf ein Flash Laufwerk Arbeitet....
>
> Das hat doch wohl überhaupt nix mit SSD zu tun.

Das ist schon richtig. Die Random Access Zugriffzeit Unterschied auf USB 
Flash Disks zwischen 64GB und 256GB ist gewaltig. Deshalb die Änderung 
auf USB SSD. Da ist Tag und Nacht Unterschied in dieser Betriebsart. Für 
ein Projekt mit einigen hundert Dateien ist die Lade und Abspeicherzeit 
einige Minuten auf dem Flash Disk. Mit der externen SSD dauert es unter 
10s. Ein konventionelles Laufwerk war mir aus Stoßsicherheitsgründen zu 
riskant. Alle diese Flash Disks sind nur für Mediengebrauch vermarktet. 
Aber zumindest das SSD hat eine Geschwindigkeit mit der man leben kann.

Es mag verwunderlich erscheinen bzgl. Datenverlust Portable mit einem 
solchen Laufwerk zu arbeiten. Aber da ich jeden Tag mit 
Synchronisationssoftware die Daten auf einem NAS RAID System automatisch 
innerhalb von ein paar Minuten sichere kann ich mit dem möglichen 
Produktivitätsverlust von einem Tag leben, sollte ich Pech haben. 
Obendrein sichert das CAD Program sowieo die 15 minütlichen 
Arbeitsbackup auf dem Betriebslaufwerk. Da verliere ich im schlimmsten 
Fall vielleicht 15 Minuten Arbeit. Bei Source Code wäre es unangenehmer.

Und das Schild "Ewig gestriger" übersehe ich mal im Augenblick gnädig:-)

Wer hörig immer blind dem Fortschritt nachrennt, macht auch seine 
Erfahrungen...

: Bearbeitet durch User
von ACDC (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Und das Schild "Ewig gestriger" übersehe ich mal im Augenblick gnädig:-)
>
> Wer hörig immer blind dem Fortschritt nachrennt, macht auch seine
> Erfahrungen...

Das ganze geht doch am Thema Vorbei.

USB Stick ist für den Austausch von Dateien, die man widerherstellen 
kann.

Also Urlaubsfotos, Screenshoots...usw...

von ACDC (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Und das Schild "Ewig gestriger" übersehe ich mal im Augenblick gnädig:-)
>
> Wer hörig immer blind dem Fortschritt nachrennt, macht auch seine
> Erfahrungen...

Betriebssyytem gehört auf SSD oder eMMC, eben Abhängig von dem 
PC/Tablett...

Daten gehören auf ein gesichertes Netzlaufwerk....

USB ist und bleibt nicht sicher.

von Teo D. (teoderix)


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ACDC schrieb:
> USB ist und bleibt nicht sicher.

Aha, warum?

von Soul E. (Gast)


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ACDC schrieb:

> USB Stick ist für den Austausch von Dateien, die man widerherstellen
> kann.

Es geht nicht um USB-Stick, sondern um eine über USB3.0 angeschlossene 
SATA-SSD, die als Datenlaufwerk genutzt werden soll.

Meine Externe ist über E-SATA angeschlossen, aber ich sehe wenig Gründe 
warum USB3.0 da schlechter sein sollte.

von Teo D. (teoderix)


Angehängte Dateien:

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Andre schrieb:
> Ich habe einen ZFS Cache auf ner SSD liegen. Wenn damit was schief geht
> hätte ich das definitiv sehr deutlich mitbekommen.
> Meiner Meinung nach sind SSD schon seit Jahren betriebssicher und im
> normalen Einsatz absolut unproblematisch.
> Muss man sich nur rantrauen.

Das obige Teil tut seit fast 5J ~5h pro Tag unter Win7.
(Sagt zwar nich viel, kann aber beruhigend wirken;)

von Elbi (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Das obige Teil tut seit fast 5J ~5h pro Tag unter Win7.

mit welchem tool wurde das bitte erstellt?

danke

ich habe mehrere SSDs, festverbaute und auch USB3-externe, deren Werte 
poste ich dann gerne

von Timmo H. (masterfx)


Angehängte Dateien:

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Meine P3600 hat jetzt 10k Stunden mit 23 TBW (ist bei mir System und 
Spiele). Ich nehme auch keine besondere Rücksicht auf die SSD. Aber sie 
ist mit 4.38 PBW natürlich auch etwas besser als ne EVO 860 1TB kann ja 
nur 600 TBW (also theoretisch nach 600 mal voll schreiben kaputt)

von Teo D. (teoderix)


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Elbi schrieb:
> mit welchem tool wurde das bitte erstellt?

CrystalDiskInfo

von (prx) A. K. (prx)


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Eine 128GB Crucial M4 von 2011 ist bei mir weiterhin als Systemplatte im 
Einsatz. Mittlerweile im zweiten Rechner. SMART zufolge hat sie noch 99% 
ihrer Lebenszeit vor sich.
1
ID# ATTRIBUTE_NAME          FLAG     VALUE WORST THRESH TYPE      UPDATED  WHEN_FAILED RAW_VALUE
2
  1 Raw_Read_Error_Rate     0x002f   100   100   050    Pre-fail  Always       -       0
3
  5 Reallocated_Sector_Ct   0x0033   100   100   010    Pre-fail  Always       -       0
4
  9 Power_On_Hours          0x0032   100   100   001    Old_age   Always       -       4461
5
 12 Power_Cycle_Count       0x0032   100   100   001    Old_age   Always       -       4761
6
170 Grown_Failing_Block_Ct  0x0033   100   100   010    Pre-fail  Always       -       0
7
171 Program_Fail_Count      0x0032   100   100   001    Old_age   Always       -       0
8
172 Erase_Fail_Count        0x0032   100   100   001    Old_age   Always       -       0
9
173 Wear_Leveling_Count     0x0033   099   099   010    Pre-fail  Always       -       38
10
174 Unexpect_Power_Loss_Ct  0x0032   100   100   001    Old_age   Always       -       156
11
181 Non4k_Aligned_Access    0x0022   100   100   001    Old_age   Always       -       723 226 497
12
183 SATA_Iface_Downshift    0x0032   100   100   001    Old_age   Always       -       0
13
184 End-to-End_Error        0x0033   100   100   050    Pre-fail  Always       -       0
14
187 Reported_Uncorrect      0x0032   100   100   001    Old_age   Always       -       0
15
188 Command_Timeout         0x0032   100   100   001    Old_age   Always       -       0
16
189 Factory_Bad_Block_Ct    0x000e   100   100   001    Old_age   Always       -       122
17
194 Temperature_Celsius     0x0022   100   100   000    Old_age   Always       -       0
18
195 Hardware_ECC_Recovered  0x003a   100   100   001    Old_age   Always       -       66
19
196 Reallocated_Event_Count 0x0032   100   100   001    Old_age   Always       -       0
20
197 Current_Pending_Sector  0x0032   100   100   001    Old_age   Always       -       0
21
198 Offline_Uncorrectable   0x0030   100   100   001    Old_age   Offline      -       0
22
199 UDMA_CRC_Error_Count    0x0032   100   100   001    Old_age   Always       -       0
23
202 Perc_Rated_Life_Used    0x0018   099   099   001    Old_age   Offline      -       1
24
206 Write_Error_Rate        0x000e   100   100   001    Old_age   Always       -       0

: Bearbeitet durch User
von Christian R. (supachris)


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Ich hab hier eine 840 Evo 120GB als System SSD im Einsatz. Bisher keine 
Probleme und immer noch so schnell wie am Anfang. Ist jetzt bestimmt 
auch etwa 6 Jahre alt...

von Erstaunter (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Lohnt sich der Einsatz von PC Desktop SSDs?

Ähm, wir haben in ein paar Monaten 2020. Ist die Frage ein Witz?


Christian R. schrieb:
> Bisher keine
> Probleme und immer noch so schnell wie am Anfang. Ist jetzt bestimmt
> auch etwa 6 Jahre alt...

Ja, meine über 7 Jahre alte Intel 120 GB Platte läuft wie am ersten Tag:

 ID# ATTRIBUTE_NAME          FLAG     VALUE WORST THRESH TYPE 
UPDATED  WHEN_FAILED RAW_VALUE
   3 Spin_Up_Time            0x0020   100   100   000    Old_age 
Offline      -       0
   4 Start_Stop_Count        0x0030   100   100   000    Old_age 
Offline      -       0
   5 Reallocated_Sector_Ct   0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       0
   9 Power_On_Hours          0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       63239
  12 Power_Cycle_Count       0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       357
 170 Reserve_Block_Count     0x0033   100   100   010    Pre-fail 
Always       -       0
 171 Program_Fail_Count      0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       0
 172 Erase_Fail_Count        0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       0
 184 End-to-End_Error        0x0033   100   100   090    Pre-fail 
Always       -       0
 187 Reported_Uncorrect      0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       0
 192 Unsafe_Shutdown_Count   0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       42
 225 Host_Writes_32MiB       0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       339763
 226 Workld_Media_Wear_Indic 0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       12929053
 227 Workld_Host_Reads_Perc  0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       58
 228 Workload_Minutes        0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       2151548360
 232 Available_Reservd_Space 0x0033   100   100   010    Pre-fail 
Always       -       0
 233 Media_Wearout_Indicator 0x0032   097   097   000    Old_age 
Always       -       0
 241 Host_Writes_32MiB       0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       339763
 242 Host_Reads_32MiB        0x0032   100   100   000    Old_age 
Always       -       64501

von Erstaunter (Gast)


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Tip Top. Die Forums-Software hat volle Arbeit geleistet...
1
 ID# ATTRIBUTE_NAME          FLAG     VALUE WORST THRESH TYPE      UPDATED  WHEN_FAILED RAW_VALUE
2
   3 Spin_Up_Time            0x0020   100   100   000    Old_age   Offline      -       0
3
   4 Start_Stop_Count        0x0030   100   100   000    Old_age   Offline      -       0
4
   5 Reallocated_Sector_Ct   0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       0
5
   9 Power_On_Hours          0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       63239
6
  12 Power_Cycle_Count       0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       357
7
 170 Reserve_Block_Count     0x0033   100   100   010    Pre-fail  Always       -       0
8
 171 Program_Fail_Count      0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       0
9
 172 Erase_Fail_Count        0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       0
10
 184 End-to-End_Error        0x0033   100   100   090    Pre-fail  Always       -       0
11
 187 Reported_Uncorrect      0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       0
12
 192 Unsafe_Shutdown_Count   0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       42
13
 225 Host_Writes_32MiB       0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       339763
14
 226 Workld_Media_Wear_Indic 0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       12929053
15
 227 Workld_Host_Reads_Perc  0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       58
16
 228 Workload_Minutes        0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       2151548360
17
 232 Available_Reservd_Space 0x0033   100   100   010    Pre-fail  Always       -       0
18
 233 Media_Wearout_Indicator 0x0032   097   097   000    Old_age   Always       -       0
19
 241 Host_Writes_32MiB       0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       339763
20
 242 Host_Reads_32MiB        0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       64501

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Im Laptop meiner Eltern läuft noch meine allererste je gekaufte SSD, 
eine Corsair F80.
Die läuft immernoch bestens.

Seagate sieht einfach die Felle davonschwimmen.
Auch wenn sie Flash(nahe) Hersteller aufgekauft haben zündet das nicht.
(Im Gegensatz zu WD, die SanDisk gelauft haben und jetzt eigene SSDs 
rausbringen.)
Seitdem Seagate LSI gelauft haben (die mit dem Sandforce controller) ist 
dieser COntrolelr nicht mehr das nonplusultra, von dem hört man absolut 
nix mehr! -> hammse wohl gut in den Sand gesetzt.

von Weg mit dem Troll ! Aber subito (Gast)


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Dann sollte man nicht den billigsten Ramsch kaufen. Ein 256GB USB Stick 
vom Grabbeltisch wird's nicht bringen.
Ich verwende zZ 64GB SD Karten fuer 4K Videos. Die kosten aber heftig, 
und bringen die 90MByte/s beim Schreiben.

von (prx) A. K. (prx)


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Bei USB-Sticks die Spreu vom Weizen zu trennen, macht keinen Spass. Für 
produktive Dauernutzung per USB scheint es mir verlässlicher, in ein 
USB-Gehäuse eine SATA- oder M.2-SSD einzubauen.

von c-hater (Gast)


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A. K. schrieb:

> Bei USB-Sticks die Spreu vom Weizen zu trennen, macht keinen Spass.

Ja, isso.

Immerhin: Der ganzen Scheiss, der "preiswert" erscheint, ist prinzipiell 
Gülle. Man muss nur noch den teuren Rest genauer durchleuchten. Dank der 
sehr viel geringeren Zahl wird das tatsächlich machbar. Ist aber immer 
noch eine ziemliche Strafarbeit.

> Für
> produktive Dauernutzung per USB scheint es mir verlässlicher, in ein
> USB-Gehäuse eine SATA- oder M.2-SSD einzubauen.

Jepp. Ist zumindest deutlich einfacher, als einen wirklich brauchbaren 
USB-Stick zu kaufen...

von Timmo H. (masterfx)


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Zumal USB-Sticks bzw. µSD Karten doch ein sehr abgespecktes 
Wear-Leveling aufweisen. Echte SSDs bzw. (die meisten) eMMCs sind da 
schon etwas intelligenter.
Zudem sind die meisten USB 3.0 Sticks vom Cache auch so ausgelegt, dass 
sie bei sequentiellen Schreibzugriffen die ersten ~1GB sehr schnell 
schreiben können und danach geht es in den Keller auf USB 2.0 Niveau. 
Reicht natürlich um bei den meisten Benchmark (z.B. Atto) erstmal gut 
auszusehen.

: Bearbeitet durch User
von MM (Gast)


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A. K. schrieb:
> 9 Power_On_Hours    ...       4461

Ist doch wie gerade erst eingefahren.  :)
(Ich bin bei knapp 32T. (830er Samsung))


Erstaunter schrieb:
> 9 Power_On_Hours    ...       63239
>12 Power_Cycle_Count ...       357

Mehr als 7 Jahre Dauerbetrieb oder zählt die SSD doch nur die Minuten 
statt Stunden wie es mal ein HD-Hersteller gemacht hatte?

von Bernhard (Gast)


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Das große Problem bei SSDs ist weniger die theoretische Lebenszeit 
sondern die Stabilität der Firmware.

Durch die immer schlechter werdenden Flashzellen passiert es in der 
Lebenszeit immer öfter dass die Fehlerkorrektur (meistens Reed-Solomon) 
getriggert wird.
Je nach Zustand der Firmware kann das sehr lange dauern oder sogar dazu 
führen dass der Controller sich aufhängt (Speicherleck, Bug etc).

Ich hatte noch nie eine kaputtgeschriebene SSD im Labor zur Datenrettung 
sondern immer nur Laufwerke die den ein oder anderen Controller-Firmware 
Bug zum Opfer gefallen sind.

Ob nun Intel Datacenter SSD oder normale Corsair, Kingston.... überall 
schon gesehen.


Daher: BACKUP BACKUP BACKUP :)

von Rolf M. (rmagnus)


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Weg mit dem Troll ! Aber subito schrieb:
> Ich verwende zZ 64GB SD Karten fuer 4K Videos. Die kosten aber heftig,
> und bringen die 90MByte/s beim Schreiben.

Also eine 128 GB Samsung EVO Plus mit 90 MB/s Schreibrate bekommt man ab 
gut 20 € inklusive Adapter auf normale SD. Finde ich jetzt nicht 
"heftig".

MM schrieb:
> A. K. schrieb:
>> 9 Power_On_Hours    ...       4461
>
> Ist doch wie gerade erst eingefahren.  :)
> (Ich bin bei knapp 32T. (830er Samsung))

Meine 840 PRO ist bei 44388. Da sind laut smartctl noch 91% der 
Lebensdauer übrig. Allerdings hab ich auch folgendes:
1
 5 Reallocated_Sector_Ct   PO--CK   099   099   010    -    74

Aber es gibt wohl noch genug Reservesektoren, wie man an der 99 sehen 
kann.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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A. K. schrieb:
> Bei USB-Sticks die Spreu vom Weizen zu trennen, macht keinen Spass. Für
> produktive Dauernutzung per USB scheint es mir verlässlicher, in ein
> USB-Gehäuse eine SATA- oder M.2-SSD einzubauen.

Wenn man die Wahl hat, sollte man zur größeren SATA im 2,5" Gehäuse 
greifen.
Was SSDs nämlich nicht gut tut, sind zu hohe Temperaturen und bei M.2 
SSDs kriegt man die Wärmeleistung nur schlecht weg.
Außerdem kann USB 3.0 ohnehin nur 300 MB/s beschreiben, USB 3.1 900 
MB/s. Bei ersterem liegt man also noch gut im Bereich von dem, was SATA 
schafft.

von Nano (Gast)


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Bernhard schrieb:
> Ich hatte noch nie eine kaputtgeschriebene SSD im Labor zur Datenrettung
> sondern immer nur Laufwerke die den ein oder anderen Controller-Firmware
> Bug zum Opfer gefallen sind.

Welche Firmwareversionen sind bei den SSDs von Samsung betroffen?
Bzw. reicht es den neusten zu haben oder gibt es bei älteren SSDs 
Firmware, die so einen Bug immer noch haben, der also noch nicht behoben 
ist?

von (prx) A. K. (prx)


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Bernhard schrieb:
> Das große Problem bei SSDs ist weniger die theoretische Lebenszeit
> sondern die Stabilität der Firmware.

Firmware-Probleme wurden indes auch bei HDDs schon gesehen. Seagate 
beispielsweise fiel vor einigen Jahren unangenehm auf, SSDs gab es 
damals schon.

> Daher: BACKUP BACKUP BACKUP :)

Natürlich. Daran ändert eine SSD auch nichts. Behauener Stein aus der 
Antike ist zwar etwas besser aufgestellt, zumal die oft darauf 
vermittelte Lobhudelei letztlich nur für Historiker wirklich wichtig 
wurde, aber narrensicher ist das auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Rolf M. schrieb:
> Aber es gibt wohl noch genug Reservesektoren, wie man an der 99 sehen
> kann.

SSDs müssen verfahrensbedingt immer eine etwas höhere Brutto- als 
Nettokapazität haben. Ich tippe mal drauf, dass dieser Überstand bei 
fehlerhaften Blöcken eben etwas schrumpft.

von Bernhard (Gast)


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Nano schrieb:
> Welche Firmwareversionen sind bei den SSDs von Samsung betroffen?
> Bzw. reicht es den neusten zu haben oder gibt es bei älteren SSDs
> Firmware, die so einen Bug immer noch haben, der also noch nicht behoben
> ist?

Eine aktuelle Firmware ist bei SSDs m.E. viel wichtiger als bei 
Festplatten.

Aussagen zu konkreten Herstellern sind schwierig da diese sehr viele 
unterschiedliche Modelle im Programm haben (dazu noch gleiche Modelle 
mit kundenspezifischer Firmware für Dell, Lenovo, HP usw.)

Firmware bekommt man nicht überall zuverlässig.

Bei SLC und MLC/eMLC SSDs war die Firmware meistens noch recht robust.

TLC oder QLC ist die Speicherung der Daten schwieriger: Hier müssen 
permanent sehr viele Fehler korregiert werden und der Controller hat 
deutlich mehr Arbeit.

Bei einer Flash-Zelle sechzehn (!!) unterschiedliche Levels korrekt 
auslesen.. das muss man sich mal vorstellen.
Dann ist die SSD vielleicht auch mal 6 Wochen im Urlaub ausgeschaltet, 
wird warm und kalt.... da werden die Zustände der Zellen ordentlich 
durcheinandergewürfelt.

Ich finde es immer wieder ein Wunder wie da noch sinnvolle Daten am Ende 
rauskommen :)

von (prx) A. K. (prx)


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Seit vielen Jahren haben wir in der Firma zunehmend SSDs in PCs und 
Notebooks, beginnend mit einer weiteren Crucial M4 von 2011. In jenem 
Bereich, in dem ich das mitkriegen würde, gab es bisher noch keinen 
Ausfall.

Die M4 wurde anfangs recht heftig mit Performance- und Datenbank-Tests 
bearbeitet und landete danach in PCs als Systemplatte. Auch die ist 
heute noch im Einsatz. Nach knapp 32000 Betriebsstunden hat sie immerhin 
schon 2% ihrer Lebenszeit verbraucht.

Kaputt kriegte ich bisher nur eine 30GB Kingston, kurz vor Ablauf der 
Gewährleistung. ;-)

Das zentrale und daher gut verwendete Speichersystem des Unternehmens 
verwendet nur SSDs. In einem Jahr Betrieb fiel davon bisher keine 
einzige aus. Im Vorgängersystem fielen pro Jahr einige 2,5er SAS HDDs 
aus.

: Bearbeitet durch User
von Franko S. (frank_s866)


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Ist es ein Märchen, dass die Gefahr Daten zu verlieren steigt, wenn eine 
SSD länger als ein Jahr nicht am Strom hängt?

von Soul E. (Gast)


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Eine SSD gilt als "defekt" wenn sie unbestromt nach weniger als einem 
Jahr ihre Daten verliert. D.h. das Medium ist dann abgenutzt und muss 
ausgetauscht werden. Das ist eine Definition, nach der die Anzahl der 
nominell erlaubten Schreibzyklen (bzw TBW) festgelegt wird.

Irgendwann sehr viel später kommt dann der Punkt, wo direkt nach dem 
Schreiben Lesefehler auftreten. Nun ist der Defekt auch für den Laien 
ersichtlich.


Das Risiko eines Datenverlustes bei einem unbestromten 
NAND-Flash-Archivmedium steigt also mit der Lagerdauer und mit der 
Anzahl der Schreibzyklen. Im Gegensatz zur Magentfestplatte, da sind es 
Lagerdauer und Betriebsstundenzahl.

von Rolf M. (rmagnus)


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Nein, das ist kein Märchen. Die Flash-Zellen sollten ab und zu 
aufgefrischt werden. Deshalb wird empfohlen, SSDs zumindest alle paar 
Monate mal in Betrieb zu nehmen.
Siehe 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/SSD-Lagerung-und-Temperaturen-2639898.html

von noname (Gast)


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Von SanDisk gibt es mittlerweile USB3.1 Sticks, günstig (Saturn)...

Die sind wesentlich schneller (ahci ähnlich ?).

Weil mir die Temperaturen zu hoch sind betreibe ich sie an USB2.0 .
40MB lesen und schreiben beim Raspberry. 100MB an USB 3.0

von (prx) A. K. (prx)


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soul e. schrieb:
> Eine SSD gilt als "defekt" wenn sie unbestromt nach weniger als einem
> Jahr ihre Daten verliert. D.h. das Medium ist dann abgenutzt und muss
> ausgetauscht werden. Das ist eine Definition, nach der die Anzahl der
> nominell erlaubten Schreibzyklen (bzw TBW) festgelegt wird.

Wie kann man bei einer stromlos im Schrank liegenden Platte die 
Schreibzyklen überschreiten? M.a.W: Hast du einen Originaltext zu dieser 
Aussage?

Die nutzt sich im Schrank nicht ab, sondern die Pegel laufen davon. 
Abnutzung entsteht durch die begrenzte Anzahl von Löschvorgängen.

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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A. K. schrieb:
> soul e. schrieb:
>> Eine SSD gilt als "defekt" wenn sie unbestromt nach weniger als einem
>> Jahr ihre Daten verliert. D.h. das Medium ist dann abgenutzt und muss
>> ausgetauscht werden. Das ist eine Definition, nach der die Anzahl der
>> nominell erlaubten Schreibzyklen (bzw TBW) festgelegt wird.
>
> Wie kann man bei einer stromlos im Schrank liegenden Platte die
> Schreibzyklen überschreiten? M.a.W: Hast du einen Originaltext zu dieser
> Aussage?

Man kann die Speicherzellen erst durch viele Schreibzyklen "abnutzen" 
und die SSD dann in den Schrank legen.

von Soul E. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Wie kann man bei einer stromlos im Schrank liegenden Platte die
> Schreibzyklen überschreiten? M.a.W: Hast du einen Originaltext zu dieser
> Aussage?

Die Schreibzyklen erfolgen logischerweise bevor das Medium gelagert 
wurde.

Wenn ein (fiktives) NAND-Flash nach hundert Löschzyklen (eigentlich geht 
es um das Löschen, nicht um das Schreiben) fünf Jahre seine Daten hält, 
dann hält es diese nach tausend Löschzyklen noch ein Jahr, nach 
zehntausend Löschzyklen noch drei Monate und nach hunderttausend 
Löschzyklen noch eine Woche. Die exakten Daten variieren, aber so in 
etwa sind die Verhältnisse.

Ein Monat data retention time kann völlig ausreichen wenn der Controller 
regelmäßig nachguckt und die Speicherblöcke rechtzeitig auffrischt. Der 
Benutzer merkt davon nichts. Liegt die SSD aber unbestromt im Schrank 
kann der Controller natürlich nichts ausrichten.

von Timmo H. (masterfx)


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Das Problem ist, das die Hersteller nur Angaben zur Data Retention für 
das wirst case Szenario machen (müssen). Die 1 Jahr bzw 3 Monate sind 
nur dann gültig wenn bereits die maximale Anzahl der P/E Cycles erreicht 
ist. Wie das bei einer SSD aussieht die gerade mal 10% der Cycles 
erreicht hat findet man in der Regel keine Infos

von (prx) A. K. (prx)


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Rolf M. schrieb:
> Man kann die Speicherzellen erst durch viele Schreibzyklen "abnutzen"
> und die SSD dann in den Schrank legen.

Ok, so herum kann man einen Sinn darin sehen. Allerdings muss man auf 
eine gewöhnliche 1 TB Crucial MX500 ein Jahr lang jeden einzelnen Tag 
1TB draufschreiben, um so weit zu sein, sie in den Schrank zu legen und 
ein weiteres Jahr auf die Verflüchtigung der Daten zu warten.

von Rolf M. (rmagnus)


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Und laut dem von mir verlinkten Artikel hängt es auch stark von der 
Temperatur ab. 5°C mehr bei der Lagerung halbieren die Lebensdauer der 
Daten.

von Soul E. (Gast)


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Das eine  Jahr bzw die drei Monate ist halt die JEDEC-Definition für 
"kaputt". Wenn Du den Stick oder die SSD nur zum Datentransport benutzt 
und sowieso jeden abend neu beschreibst, dann reichen für Dich 24 
Stunden und Du kannst 10-100x mehr Zyklen fahren als im Datenblatt 
stehen.

Umgekehrt, wenn das Ding lange liegen soll, sollte man es eher selten 
beschreiben.


Für LEDs gibt es eine ähnliche Definition: die sind "kaputt" wenn sie 
70% ihrer Anfangshelligkeit unterschreiten. Für viele Anwendungen wären 
aber auch 50% noch akzeptabel, und schon "hält" die LED doppelt so lange 
wie im Datenblatt steht.

von FPGA zum Spass (Gast)


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Wenn du SSDs wegen der Leistung einsetzen willst, dann ist USB als 
Vergleich vielleicht auch nicht der Idealfall.

USB 3 hat 125µs Frametime. Schneller geht es nicht. Dazu kommt die 
Zugriffzeit der SSD.
(http://www.arstech.com/install/cms-display/usb3-vs-usb2.html)

Eine NVMe SSD bringt es auf typische Zugriffszeiten bei 10-20 µs.
(https://www.enterprisestorageforum.com/storage-hardware/nvme-speed.html)


D.h. bei schnellen Einzelzugriffen (kleine Dateien) ist die ~7-14 mal so 
schnell.

von Franko S. (frank_s866)


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Weils gerade reinpasst:
Aktuelle News rund um Flash Speicher:

https://www.heise.de/ct/artikel/Der-Ausblick-vom-Flash-Memory-Summit-4494958.html

Jetzt gibts 5bittige Speicherzellen, schnellere Controller,....

von Rolf M. (rmagnus)


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Hmm, und die Möglichkeit, Berechnungen auf die SSD auszulagern. Erinnert 
an den C64. Da hat man sowas mit dem Diskettenlaufwerk gemacht.

von M.M.M (Gast)


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Hallo

Franko S. schrieb:
> Ist es ein Märchen, dass die Gefahr Daten zu verlieren steigt,
> wenn eine
> SSD länger als ein Jahr nicht am Strom hängt?

Ohne die Randbedingungen (Lagertemperatur, Schreibtemperatur) zu nennen, 
ist das allerdings ein übles Märchen. Je nach Veränderung dieser 
Randbedingungen kann es auch sein, daß die Daten nur 2 Wochen oder aber 
gar 8 Jahre gehalten werden sollten. Dazu soll die Zeit der 
Datenerhaltung auch erfüllt werden, wenn der Wert TBW bereits 
überschritten ist.

Über die reale Zeit des Datenerhalts lassen sich damit kaum Aussagen 
machen. Man kann daraus nicht ableiten, daß nach soundsoviel Wochen die 
Daten weg sind. Allgemein läßt sich aber sagen, daß Daten, die bei 
höherer
(Zellen)Temperatur geschrieben werden, länger erhalten bleiben und daß 
sich geringere Lagertemperatur des Datenträgers positiv auswirkt.

A. K. schrieb:
> soul e. schrieb:
>> Eine SSD gilt als "defekt" wenn sie unbestromt nach weniger als einem
>> Jahr ihre Daten verliert. D.h. das Medium ist dann abgenutzt und muss
>> ausgetauscht werden. Das ist eine Definition, nach der die Anzahl der
>> nominell erlaubten Schreibzyklen (bzw TBW) festgelegt wird.
>
> Wie kann man bei einer stromlos im Schrank liegenden Platte die
> Schreibzyklen überschreiten? M.a.W: Hast du einen Originaltext zu dieser
> Aussage?

Es gibt halt Leute, die ungefragt gerne und oft ihr Halbwissen zum 
Besten geben.

soul e. schrieb:
> Das eine  Jahr bzw die drei Monate ist halt die JEDEC-Definition für
> "kaputt". Wenn Du den Stick oder die SSD nur zum Datentransport benutzt

So wie Du das schreibst, nämlich ohne Nennung der Randbedingungen, ist 
es schlicht und ergreifend dummes Zeug. Endweder hast Du die "Definiton" 
nie gelesen oder verstanden.

MfG

von Peter D. (peda)


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Weg mit dem Troll ! Aber subito schrieb:
> Dann sollte man nicht den billigsten Ramsch kaufen.

Ich habe bisher immer nur Angebote von Saturn/Mediamarkt gekauft, die 
laufen alle noch. Selbst die erste 256GB Sandisk.

von (prx) A. K. (prx)


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Sandisk gehört ja auch zu den besseren Namen. Egal ob im Mediamarkt oder 
in der Apotheke. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn man die 
irgendwo auch als Fakes kriegt - gerade deshalb.

von Soul E. (Gast)


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Peter D. schrieb:

> Ich habe bisher immer nur Angebote von Saturn/Mediamarkt gekauft, die
> laufen alle noch. Selbst die erste 256GB Sandisk.

Was wahrscheinlich mehr an Sandisk liegt als an Saturn/Mediamarkt ;-)

Sandisk-Speichermedien kaufe ich allerdings auch gerne dort, da das 
Risiko Produktfälschungen zu erhalten deutlich geringer ist. Und man 
kann die Dinger gleich mitnehmen.

Alte Grundregel: Flashspeicher kauft man von Firmen, die auch 
Flashbausteine herstellen. So z.B. Samsung, Sandisk (WD), Toshiba, 
Intel.

von (prx) A. K. (prx)


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soul e. schrieb:
> Alte Grundregel: Flashspeicher kauft man von Firmen, die auch
> Flashbausteine herstellen. So z.B. Samsung, Sandisk (WD), Toshiba,
> Intel.

Yep. Crucial = Micron.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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A. K. schrieb:
> soul e. schrieb:
>> Alte Grundregel: Flashspeicher kauft man von Firmen, die auch
>> Flashbausteine herstellen. So z.B. Samsung, Sandisk (WD), Toshiba,
>> Intel.
>
> Yep. Crucial = Micron.

Korrekt und somit auch keine SSDs von Seagate, um mal wieder aufs Thema 
zurückzukommen ;)

Kingston geht auch grade noch so, wobei sich hier ein DTSE9 G2 USB 3.0 
komplett abschießen lässt.
Dazu vom foobar mit 16 Threads ein Flac Album zu mp3 konvertieren und 
direkt auf den Stick schreiben.
Nach ein paar min steht bei foobar, dass die Geschwindigkeit nicht mehr 
40x Abspielzeit ist, sondern 0.00.
Nur abstecken und anstecken erweckt das Teil wieder zum Leben.
(Allein die 40x sind langsam, von SSD nach SSD hab ich 450x)

von (prx) A. K. (prx)


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Seagate hat letztes Jahr einen Teil der Flash-Sparte von Toshiba 
übernommen.

von DvD (Gast)


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Interessant finde ich, daß windows ungefähr gleich viel schreibt und 
liest.
Ich hätte nicht vermutet, daß die Schreibrate so hoch ist. Die SMART 
Satistiken belegen dies aber.

von (prx) A. K. (prx)


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Bernhard schrieb:
> Bei einer Flash-Zelle sechzehn (!!) unterschiedliche Levels korrekt
> auslesen.. das muss man sich mal vorstellen.

Weshalb SSDs u.U. etwas langsamer werden, wenn aus wenig Bits pro Zelle 
mehr werden. Zu den Verfahren, die bei SSDs zum Einsatz kommen können, 
gehört es, anfangs pro Zelle weniger Bits zu schreiben als reinpassen. 
Das geht schneller. Erst wenn die Kapazität benötigt wird, kommen die 
übrigen Bits hinzu. Bei Benchmarks frischer SSDs ist das sicherlich 
nicht von Nachteil. Nebeneffekt ist aber, dass in der gleichen Zelle 
Daten verschiedener Files liegen können.

Das kann zum Risiko für Altdaten werden, wenn die Disk abgeschaltet 
wird, während Daten geschrieben werden. Datenverlust bei diesen Neudaten 
kann dann auch Datenverlust bei den in den gleichen Zellen gespeicherten 
Altdaten mit sich bringen. Die SSDs können sich dabei im Verhalten auch 
unterscheiden, je nach exakter Arbeitsweise. Enterprise-SSDs sind zudem 
durch Caps gepuffert (Samsungs PM Reihe), Consumer-SSDs nicht (Samsungs 
8xx EVO und auch 8xx Pro).

: Bearbeitet durch User
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