Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromversorgung realisieren bzw. step up Problem


von Christoph H. (christoph_b)


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Hallo zusammen,

Ich habe folgendes Problem bei dem ihr mir sicher weiterhelfen könnt.
Zur Ausgangslage.

Auf einer Seite steht eine Batterie (24V 100Ah) die über über ein Kabel 
(20m) 2.5mm² etwas versorgt. (ca 400mA). Über ein weiteres Kabel !! 900m 
!! (2.5mm²) hängen wieder Geräte mit einem Stromverbrauch von ca 400mA.

Nun konmmen bei den Geräten hinten natürlich keine 24V mehr an. Es sind 
knapp 11V. Also eine Step up Wandler zu dem Gerät und schon habe ich 
wieder 24V.

So zumindest die Theorie. Leider will kein Wandler aus dem Auktionshaus 
etc. funktionieren. Sobald ich das Gerät anschließe "schwingt" der 
Wandler und liefert nur noch die Eingangsspannung etc. Der Wandler ist 
aber für 100W ausgelegt und ich hab nur ca 4-5W.

Weiters ist es so das wenn vorne die Spannung schnell absinkt hinten die 
Geräte neustarten.


Das das doof ist müsst ihr mir nicht erklären. Es geht einfach nicht 
anders.

Habt ihr eine Lösung wie ich die Geräte halbwegs stabil (24V+-35%) 
versorgen kann. Wieso schwingt der Regler bei einem der Geräte?

Ich komme erst Mitte nächster Woche zum testen, daher dachte ich mir ich 
frage schon mal nach ,-)

Danke Chris

: Verschoben durch Moderator
von ArnoR (Gast)


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Christoph B. schrieb:
> Über ein weiteres Kabel !! 900m
> !! (2.5mm²) hängen wieder Geräte mit einem Stromverbrauch von ca 400mA.
>
> Nun konmmen bei den Geräten hinten natürlich keine 24V mehr an. Es sind
> knapp 11V.

Dann wurdest du beschissen. 900m 2,5² haben einen Widerstand von 
RL=(0,018/2,5)*1800=13Ohm. 400mA erzeugen daran nur 5V Spannungsabfall. 
Es müssten hinten also 19V rauskommen.

Christoph B. schrieb:
> Wieso schwingt der Regler bei einem der Geräte?

Er versucht zu starten, aber Versorgung zu hochohmig, Spannung bricht 
ein, Wandler schaltet ab, Spannung erholt sich, Wandler versucht wieder 
zu starten...

Christoph B. schrieb:
> und liefert nur noch die Eingangsspannung

Der inaktive Stepup liefert am Ausgang die Eingangsspannung (minus 
Ufdiode).

von Philipp K. (philipp_k59)


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Testweise 200-1000uF Elkos bei jedem Gerät mit ranhängen.. mindestens 
nach der ersten Strecke.

Vielleicht ist die Leitung zu lang damit der Regler reagieren kann.

von Michael B. (laberkopp)


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Christoph B. schrieb:
> Habt ihr eine Lösung wie ich die Geräte halbwegs stabil (24V+-35%)
> versorgen kann. Wieso schwingt der Regler bei einem der Geräte?

Dein Wandler ist wohl am Kabelende.

Der Wandler hat einen negativen Eingangswiderstand, das Kabel einen 
positiven Widerstand -> Oszillator.

Setze den Wandler an den Anfang, wo er aus 24V dann eben 29V macht.

Christoph B. schrieb:
> Über ein weiteres Kabel !! 900m !! (2.5mm²)

6 Ohm hin und 6 Ohm zurück machen mit 400mA keine 24-11V = 13V 
Spannungsabfall.

von Christoph H. (christoph_b)


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ArnoR schrieb:
> Christoph B. schrieb:
>> Über ein weiteres Kabel !! 900m
>> !! (2.5mm²) hängen wieder Geräte mit einem Stromverbrauch von ca 400mA.
>>
>> Nun konmmen bei den Geräten hinten natürlich keine 24V mehr an. Es sind
>> knapp 11V.
>
> Dann wurdest du beschissen. 900m 2,5² haben einen Widerstand von
> RL=(0,018/2,5)*1800=13Ohm. 400mA erzeugen daran nur 5V Spannungsabfall.
> Es müssten hinten also 19V rauskommen.


Was noch dazu kommt ist das ungefähr bei 700m noch ein Gerät hängt. Da 
kenne ich aber den genauen Stromverbrauch nicht. Die Spannung ist auch 
nicht ganz stabil am Einspeisepunkt da die Batterie zu einem Notstrom 
Aggregat gehört welches nach dem Start ca 29V liefert.

Bei ausgeschalterem Aggregat kommen ca 11-12V hinten unter Last an. Das 
ist das Worst Case. Unter 11V komme ich nur während des Startvorgangs 
des Aggregats.

von Christoph H. (christoph_b)


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Michael B. schrieb:
> Christoph B. schrieb:
>> Habt ihr eine Lösung wie ich die Geräte halbwegs stabil (24V+-35%)
>> versorgen kann. Wieso schwingt der Regler bei einem der Geräte?
>
> Dein Wandler ist wohl am Kabelende.
>
> Der Wandler hat einen negativen Eingangswiderstand, das Kabel einen
> positiven Widerstand -> Oszillator.
>
> Setze den Wandler an den Anfang, wo er aus 24V dann eben 29V macht.
>

Ja er ist am Kabelende. Es sind insgesamt 4 Geräte. 3 hängen am Wandler 
und funktionieren. Wenn ich das 4 Gerät dazu hänge geht nicht mehr. Auch 
das 4 Gerät alleine funktioniert nicht.

Wie bringe ich den Wandler dazu einfach das zu tun für was er 
angeschafft wurde ;-)

von Dietrich L. (dietrichl)


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Ein Step-Up wird dir aber auch nicht richtig weiterhelfen, denn am 
Eingang des Step-Up hast du einen höheren Strom als 400mA, der dann 
wieder einen höheren Spannunfgabfall erzeugt.

Du musst also die benötigte Leistung betrachten und mit dem 
Leitungwiderstand rechnen, ob diese Leistung überhaupt hinten rauskommen 
kann.
Die maximle Leistung ergibt sich bei Leistungsanpassung, und das ist bei 
12V am Ausgang.

Wenn du Pech hast ist das so also überhaupt nicht lösbar.

Oder du nimmst einen Step-Up am Eingang der Leitung, damit weniger Strom 
fließt, und einen Step-Down am Leitungsende.

von Christoph H. (christoph_b)


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von Jim M. (turboj)


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Christoph B. schrieb:
> Würde es so realisieren.
> Einen Step UP auf z.B 60V am Anfang der Leitung.

Wenn die Leitung vernünftig isoliert ist: "Inverter" auf 230V AC, und 
dann am anderen Ende wieder per Netzteil auf die passende Spannung. Die 
Dinger gibt es für "24V" (aka 12 Blei-Säure Zellen) fertich für kleines 
Geld.

Ist bei den Leitungsverlusten vermutlich deutlich effizienter.

Der Aufwärts Wandler am Ende will Strom sehen, die die Leitung 
offenbar gar nicht liefern kann.

von Christoph H. (christoph_b)


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Es ist eine Leitung für 230V. Also Isolation ist kein Problem.
Das Problem ist nur das ich so effizient wie möglich sein muss.

Ich muss wenn die Batterie leer ist ein Aggregat mit 150KW laufen lassen 
nur damit die Lichtmaschine wieder die Batterie lädt.

Daher alles so effizient wie nur möglich. Es wird noch die Batterie 
vergrößert sodass ein Start des Aggregats nur einmal Wöchentlich 
notwendig ist.

Oder sowas als step up.
https://www.meanwell-web.com/en-gb/dcdc-converters/all-application/all-power-format/48/dc-dc-ultra-slim-industrial-din-rail-converter-ddr--240b--48?returnurl=%2fen-gb%2fdcdc-converters%2fall-application%2fall-power-format%2f48%2f%3fcount%3d30%23ddr-240b-48

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Christoph B. schrieb:
> Wie bringe ich den Wandler dazu einfach das zu tun für was er
> angeschafft wurde ;-)
Den richtigen Wandler anschaffen. Die normale Step-Up setzen halt 
voraus, dass ihre Eingangsspannung unter Last nicht erheblich absackt.

Christoph B. schrieb:
> Es ist eine Leitung für 230V. Also Isolation ist kein Problem.
> Das Problem ist nur das ich so effizient wie möglich sein muss.

Je höher die Spannung, umso geringer die Verluste. Deswegen nutzt die 
Bahn und unsere Energieversorger noch höhere Spannungen.

von Falk B. (falk)


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Christoph B. schrieb:
> Es ist eine Leitung für 230V. Also Isolation ist kein Problem.
> Das Problem ist nur das ich so effizient wie möglich sein muss.

Na dann rechne mal die Effizienz JETZT aus.

Wenn von deinen 24V nur 11V am Ende rauskommen, hast du satte 
(24-11)/24=54% LEITUNGSVERLUSTE!

Das schafft ein Schaltregler spielend, wenn es nicht gerade die mieseste 
China-Gurke ist.

> Oder sowas als step up.
> 
https://www.meanwell-web.com/en-gb/dcdc-converters/all-application/all-power-format/48/dc-dc-ultra-slim-industrial-din-rail-converter-ddr--240b--48?returnurl=%2fen-gb%2fdcdc-converters%2fall-application%2fall-power-format%2f48%2f%3fcount%3d30%23ddr-240b-48

Naja, 48V DC ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber wenn man mal 
von konstanter Leistung am Ende ausgeht, noch nicht so der Hit. Denn bei 
48V zu 24 V hat man zwar schon den halben Strom und damit 1/4 der 
Verluste auf dem Kabel, macht aber immer noch relativ hohe ~26% 
Leitungsverluste + Verluste im DC/DC Wandler. Das Problem der 230VAC 
Wechselrichter ist die geringe Leistung, dafür wirst du kaum was finden, 
was wiederung bedeutet, daß ein 500W oder mehr Wechselrichter relativ 
ineffizient in Teillast läuft. Man braucht halt einen expliziten Typ mit 
~20W Nennleistung und hohem Wirkungsgrad. Viel Spaß beim Suchen.

Oder man macht einen Bastelwettbewerb draus! Ist ja am Ende nicht sooo 
schwer. Eine Vollbrücke mit 4 MOSFETs, Treiber, Filter, Trafo, kleiner 
Mikrocontroller. Dazu noch a bisselr Schutzschaltung, damit das Ding 
auch Überlast und Kurzschluß überlebt.

von Falk B. (falk)


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von Christoph H. (christoph_b)


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Ich denke bevor ich einen Spannungswandler auf 230V einsetze werde ich 
es mit 48 oder 60V DC probieren. Das scheint mir einfacher. Habe mit den 
DC/AC Wandler schlechte Erfahrungen gemacht ;-)

von sw (Gast)


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Christoph B. schrieb:
> Das scheint mir einfacher.

Nicht immer ist die intuitiv einfach erscheinende Lösung adäquat.


"So effizient wie möglich" - hm. Bei der derzeitigen Leitung wäre
das vielleicht wirklich nur mit recht hoher Spannung drin. (Hier
gehe ich mit Falk konform: Ein angepaßter Gegentakt-Wandler wäre
ideal, so einen könnte man aber wohl nicht leicht kaufen - bauen
allerdings schon... nur kostet das für Laien viel Zeit/Aufwand.)

Kläre erst einmal den tatsächlichen Leitungswiderstand, denn bei
2,5mm² sollte die Bilanz wirklich nicht so dermaßen übel sein.


Außerdem ist es Quatsch, Schaltwandler um ein vielfaches überzu-
dimensionieren - die laufen im Teillastbereich oft (manchmal sogar
SEHR) ineffizient.

Umgekehrt brauchen manche davon sogar eine Mindestlast.

(Optimal ohmscher Widerstand - der von Anfang an Strom entprechend
der ausgegebenen Spannung zieht, einen bestimmten Mindestwert ...
ein Gerät, das z.B. erst ab best. Spannung einschaltet, geht nicht.)

Kläre ab, was genau zu welchen Zeiten versorgt werden soll - und
nenne es dann auch. Für einen (dringend nötigen) Überblick hier.


Statt zu kaufen und ausprobieren systematisch vorgehen. (#)


Sonst erreichst Du das Ziel "max. Effizienz" nicht so wirklich.
Die Chancen stehen nicht mal gut, ohne zuvor mehrfachen "Griff ins
Klo" eine zumindest_funktionale Lösung zu kriegen.

(#) Als letzten Schritt vor einem Kauf auch immer zeigen.


HTH

von Dieter (Gast)


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Kannst Du da nicht noch Solarzellen dazu schalten, damit der Generator 
noch laenger nicht laufen muss?

Komponenten vor dem Kauf hier vorzustellen um Feedback einzuholen, sei 
Dir hier empfohlen.

von Christoph H. (christoph_b)


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So ich würde folgendes verbauen.

1x DDR-120B-48 und das auf 56V drehen
https://www.meanwell.com/webapp/product/search.aspx?prod=DDR-120

und im der Station für die Geräte
1x RSD-30L-24
https://www.meanwell.com/webapp/product/search.aspx?prod=RSD-30

Und was meint ihr?

von Stefan F. (Gast)


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Der 120W Schaltregler für weniger als 10W Last scheint mit extrem 
unangemessen. Maximale Effizienz ist so nicht zu erwarten. Siehe das 
entsprechende Diagramm auf Seite 8 an.

von Christoph H. (christoph_b)


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die kleinere Serie kann leider kein 48V

von Stefan F. (Gast)


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Christoph B. schrieb:
> die kleinere Serie kann leider kein 48V

Mag ja sein, aber wenn dein Schaltwandler schon 50% verluste erzeugt, 
kannst du gleich bei der alten Lösung bleiben, wo im Kabel die Hälfte 
flöten geht.

von Zombie (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Der 120W Schaltregler für weniger als 10W Last scheint mit extrem
> unangemessen. Maximale Effizienz ist so nicht zu erwarten. Siehe das
> entsprechende Diagramm auf Seite 8 an.

er hat ja mehrere Geräte (400mA@20m / ?@700m / 400mA@900m) + 
Kabelverluste. Finde das jetzt nicht so verkehrt.

Stefanus F. schrieb:
> Christoph B. schrieb:
>> die kleinere Serie kann leider kein 48V
>
> Mag ja sein, aber wenn dein Schaltwandler schon 50% verluste erzeugt,
> kannst du gleich bei der alten Lösung bleiben, wo im Kabel die Hälfte
> flöten geht.

Nö, kann er nicht. Funktioniert ja mit dem aktuellen Konzept nicht.

Ich frage mich allerdings, ob man bei dieser Kabellänge nicht noch 
spezielle Entstörungen vorsehen sollte. 900m sind eine riesen Antenne.

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