Forum: HF, Funk und Felder Anritsu MS8604A Netzteilfehler


von Ralph B. (rberres)


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Hallo Freunde

Kennt jemand von euch den Mobilfunkanalyzer Anritsu MS8604A?

Ich habe seit ein paar tagen eines erhalten, der folgenden Fehler zeigt.

Man schaltet den Hauptnetzschalter auf der Rückseite ein, vorne die 
Standby-LED leuchtet. An eine bestimmten Pin liegen 12Volt an.Man 
betätigt vorne den Netzschalter, welches die 12Volt an eine anderen Pin 
legt. Gerät versucht zu starten. 1 Sek später geht Standby Led aus, und 
die 12Volt fehlen. Das Gerät fing an zu stinken.

Man muss eine Minute warten bis man die Prozedur wiederholen kann.

Ich habe dann das Netzteil ausgebaut und einen Elco mit Kurzschluss im 
24V Netzteil gefunden.

Nach dem ich den gewechselt habe lies sich das Netzteil auf dem Tisch 
einschalten und ich habe folgende Spannungen gemessen.

+16,6V
-15V
+6,27V
+13,35V
+5V
+12V
+22V

Alle Spannungen bis auf die +12V konnte man durch anlegen der 12V an 
einen Steuerpin ein und ausschalten.

Ich habe dann das Netzteil wieder eingebaut.

Jetzt läuft er ca 2-3 Sekunden an die Lüfter starten jetzt auch kurz, 
und danach schaltet er wieder ab. Auch die 12V fehlen wieder und ich 
muss ca 1 Minute lang den Hauptnetzschalter wieder abschalten, ehe die 
12 Volt wieder anliegen.

Das Netzteil ist von der Fa Sanden und nennt sich S-PS-0402A

Hat jemand von euch diesen Fehler schon mal gehabt? oder hat jemand von 
euch das Gerät und könnte mal die ganzen Spannungen nachmessen?

Hat jemand eventuell Unterlagen über das Netzteil oder sogar von dem 
ganzen Gerät?

Ich vermute das das Gerät aus irgendeinen Grund immer noch in ein 
Abschaltmodus wegen Überlast geht.

Die Frage, die sich mir stellt, schaltet das Netzteil aus irgendeinen 
Grunde zu früh ab, weil er nicht mehr genug Strom liefert, oder liegt 
ein versteckter Kurzschluss im Rest des Gerätes vor.

Leider weis ich ja auch nicht, wie stark die einzelnen Spannungen 
belastet werden können muss.

Ralph Berres

von Ralph B. (rberres)


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keiner da der so ein Gerät besitzt?


Ralph

von A. K. (Gast)


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Hallo
Ich habe das genannte Gerät zwar nicht....aber
Für mich sieht es so aus als wenn das Netzteil versuchen würde das Gerät 
zu starten, das Gerät fährt auch hoch, bis es ein Modul/Teil aktiviert 
welches einen Kurzschluss auf einem Versorgungsbus verursacht, dann 
schaltet das Netzteil ab, eventuell Polyfuse?

Was auch sein kann:
Das Gerät versucht zu starten, merkt dann aber, dass die 12V fehlen und 
schaltet sich sicherheitshalber wieder ab.
Was passiert wenn du die 12V extern einspeist?

LG, hoffentlich konnte ich helfen

EDIT:
http://exodus.poly.edu/~kurt/manuals/manuals/Other/ANRITSU%20MS462xx%20Maintenance.pdf

Vlt. sind ja ähnliche NTs drin, ist bei R&S ja auch so.

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> Ich vermute das das Gerät aus irgendeinen Grund immer noch in ein
> Abschaltmodus wegen Überlast geht.
>
> Die Frage, die sich mir stellt, schaltet das Netzteil aus irgendeinen
> Grunde zu früh ab, weil er nicht mehr genug Strom liefert, oder liegt
> ein versteckter Kurzschluss im Rest des Gerätes vor.

Wenn Du anders nicht weiter kommst, könntest Du mal versuchen, das Gerät 
so weit es geht zu zerlegen und so viele Verbraucher wie möglich vom 
Netzteil zu trennen. D.h. Einsteckkarten herausnehmen, 
Frontpanel/Frontcontroller, Rechnerbaugruppe, Display und 
Hintergrundbeleuchtung abhängen, etc., so dass im Idealfall nur die 
Backplane übrig bleibt. Dann nochmal versuchen und die Baugruppen 
nacheinander einsetzen. Vielleicht kann man so eine Baugruppe isolieren.

Mit Informationen zum Gerät kann ich leider nicht dienen.

von Ralph B. (rberres)


Angehängte Dateien:

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Es liegt definitiv am Netzteil

Mittlerweile lässt sich das Netzteil auch solo auf dem Tisch nicht mehr 
einschalten.

Hier mal ein paar Bilder

Ralph

von Ralph B. (rberres)


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Gibt es hier niemand in dem Forum der das Gerät hat, und wenigstens mal 
nachmessen könnte, welche Spannungen das Netzteil im eingeschalteten 
Zustand tatsächlich liefert ?

Dann könnte ich versuchen mal eine Reihe Labornetzteile anzuschließen 
und die geforderten Ströme messen.

Das Netzteil könnte man dann gegebenfalls durch eine Reihe fertige 
Schaltnetzteilmodule ersetzen.

Oder andere Frage.

Gibt es hier jemanden der sich mit Schaltnetzteile gut auskennt, und mir 
das Netzteil natürlich gegen Bezahlung reparieren würde?

Schaltungsunterlagen sind leider keine vorhanden.

Ralph Berres

von Ralph B. (rberres)


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ich habe zwischenzeitig noch was rausgefunden.

Das Netzteil hat auch die Typenbezeichnung Sanden 55-1060-C

Aber ich finde da nur ein abgelaufenes Ebayangebot

https://www.ebay.com/itm/Sanden-55-1060-C-Power-Supply-Module-fr-Anritsu-MS8604A-Signal-Spectrum-Analyzer-/113712746284?nma=true&si=rqt9hSBB93KanGIkmvZtVGJso1A%253D&orig_cvip=true&nordt=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557

Ralph Berres

von A. K. (Gast)


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Wenn sich das NT jezt gar nicht mehr einschalten lässt, vlt. sind die 
Elkos/Tantals hinüber?
So viel kann es ja eigentlich nicht haben solange es nicht extrem 
überlastet wurde.
Also Elkos vorallem im Ausgang prüfen, Transistoren und Dioden testen.

LG

von Ralph B. (rberres)


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Ich habe mir gestern die Datenblätter der ganzen ICs runter geladen. 
vielleicht wachsen ja meine Erkenntnisse dadurch etwas.
Heute Mittag gehe ich nochmal auf Fehlersuche.

Bei anlegen der Netzspannung kommt aus einen Pin 12V , welche ich mit 
einen anderen Pin verbinden muss, um das Netzteil einzuschalten.

Wenn ich das tue, verschwinden die 12V, und diese bleiben auch nach 
trennen der Startleitung weg.

Ich muss die Netzspannung für ca. 1 Minute wegnehmen, damit die 12V 
wieder kommen.

Ralph Berres

von A. K. (Gast)


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wie gesagt, ohne Rücksicht alle Elkos gegen low ESR Typen tauschen, 
vorallem im Ausgangsbereich.
Dann alle Transistoren und Dioden überprüfen, die Keulenmethode hat hier 
schon öfters funktioniert,

LG

von Ralph B. (rberres)


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Jetzt melde ich mich nochmals zu Wort.

Ein befreundeter Student aus unserer Hochschule hat mir geholfen den 
Fehler zu suchen, und er hat ihn auch promt gefunden.

Die Lötstelle bei welcher ich einen Elco gewechselt hatte hatte eine 
defekte Durchkontaktierung.

Das hatte zur Folge das der Draht des Elcos mal mit der Leiterbahn auf 
der Oberseite Kontat hatte und mal nicht. Nach dem wir diesen Draht auch 
von oben verlötet haben, funktioniert das Netzteil wieder einwandfrei.

Jetzt muss ich erst mal die Bedienung dieses hochkomplexe Gerätes 
erlernen.

Vielen Dank nochmals für die Hilfestellungen in diesem Thread.

Ralph Berres

von A. K. (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Vielen Dank nochmals für die Hilfestellungen in diesem Thread.

Ich glaube zwar nicht, dass ich recht hilfreich war, es freut mich aber 
trotzdem, dass das Gerät nun wieder läuft.

LG

von Ralph B. (rberres)


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Arno K. schrieb:
> Ich glaube zwar nicht, dass ich recht hilfreich war, es freut mich aber
> trotzdem, dass das Gerät nun wieder läuft.

Immerhin kamen von dir Ratschläge, die es in der Tat auch hätte sein 
können.

Es ist unglaublich schwer konkrete Reparaturtipps für ein Gerät zu 
geben, welches offenbar nur sehr selten in Deutschland zu finden war.

Man muss hier im Mikrokontrollernet sich ja mittlerweile daran gewöhnen, 
das man zunächst erst mal angepöpelt wird. Das war hier Gott sei Dank 
absolut nicht der Fall.

Jetzt kann ich mich wieder meiner anderen Großbaustelle widmen. Nämlich 
das Rauschen im Rohde&Schwarz Swob5 Wobbler im anderen Thread.

Viele Grüße an alle hier im Thread.

Ralph Berres

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