Großes Ärgernis: git-gui weigert sich standhaft, in ein neu angelegtes
Repositorium auf meinem neuen Mint 19.2 zu committen. Es behauptet, die
hinterlegte mailadresse sei von der Bauart name@domain.(none)
Ich habe mir schier einen abgewürgt, bis ich die Ursache gefunden habe:
ein Vergleich der aktuellen ~/.gitconfig auf der neu eingerichteten Mint
19.2-Platte mit der auf der alten Mint 17-Installation brachte es an den
Tag.
git config hat eine fehlerhafte ~/.gitconfig geschrieben. Die
fehlerhafte Section lautete:
1
[user]
2
name = user
3
mail = user@domain.de
So muss sie korrekt aussehen:
1
[user]
2
name = user
3
email = user@domain.de
Wie sowas passieren kann, will ich lieber nicht wissen - es scheint bei
den Mint-Machern irgendwie zum Standard zu gehören, dass in einer neuen
Distribution alles mögliche an Unmöglichem scheitert:
- der Menü-Editor zerkloppt das System-Menü. (Ein Fehler, den ich aus
grauer Linux-Vorzeit nur zu gut kenne…)
- streamtuner2 stürzt beim Start ab
- und jetzt auch noch git…
Uhu U. schrieb:> - der Menü-Editor zerkloppt das System-Menü. (Ein Fehler, den ich aus> grauer Linux-Vorzeit nur zu gut kenne…)
Ähem, welchen Menü-Editor meinst du? Den für das Startmenü? Da kann ich
dich beruhigen, der zerkloppt garnix, jedenfalls nicht bei Mint Mate
"Tina". Er weigert sich statt dessen schlicht, neue Einträge
aufzunehmen.
Keine Fehlermeldung, kein garnix. Aber der eben erstellte Eintrag
erscheint auch nicht...
Offensichtlich sind da kaum noch Leute am Werk, die wirklich
programmieren können. Wenig beruhigend, wenn schon so eine wenig
kritische Allerweltsscheisse nicht mehr ordentlich funktioniert...
c-hater schrieb:> Ähem, welchen Menü-Editor meinst du? Den für das Startmenü?
Genau den. Das Teil heißt MenuLibre.
> der zerkloppt garnix, jedenfalls nicht bei Mint Mate> "Tina". Er weigert sich statt dessen schlicht, neue Einträge> aufzunehmen.
Bei mir funktionier er, nur sind hinterher die manuell angelegten
Einträge doppelt im Menü und der Menü-Ordner, der bearbeitet wurde,
sicherheitshalber auch…
Uhu U. schrieb:> Bei mir funktionier er, nur sind hinterher die manuell angelegten> Einträge doppelt im Menü und der Menü-Ordner, der bearbeitet wurde,> sicherheitshalber auch…
Agile Entwicklung...
Mein Gott, wo soll das alles noch hinführen...
Aber schon spannend, welcher Fehler bei zwei Installationen desselben
Systems zu derart unterschiedlichen Ergebnissen führen kann. Ich denke,
das werde ich mir morgen mal etwas näher ansehen. Aufgefallen war es mir
das Problem schon früher, ich hatte nur keinen Bock, der Sache
nachzugehen. Habe statt dessen einfach Starter im Panel angelegt. Das
ging problemlos.
Noch so ein kleiner Gag: Psensor. Das Teil funktionierte unter Mint 17
Mate klaglos und merkte sich Größe und Bildschirmposition.
Nicht so unter Mint 19.2: nach dem Start hängt die Krücke in einer hart
codierten Größe mitten auf dem Bildschirm. Dt. mit dem Layout. Die
Einstellungen aus dem Properties-Dialog scheinen nicht zu interessieren.
Programmbedingt ist Verschieben und Größenänderung eine größere Aktion,
denn einfach per Mauszeiger verschieben oder Größe anpassen ist nicht…
Da hat wohl mal wieder irgend ein Schläfer einen tiefen Griff in die
Mottenkiste getan, um die "aktuellen" Quellen herbeizuzaubern…
Ja solange es nur solche Kleinigkeiten sind. Vorgestern hat sich mein
Server aufgehängt. Ich glaub eins der linux raid hat sich gedeadlockt.
Nicht Pingbar, auch mit Tastatur ging zunächst nichts. Nach ein paar
SysRq eingaben (alle Prozesse abschiessen und disks syncen) ging es dann
doch wieder, dan hab ich das dmesg gespeichert und neu gestartet:
https://dpa.li/dump
Kann man die Stacktraces eigentlich irgendwo hinsenden, damit die Kernel
Bastler merken, dass das zeug nicht mehr stabil läuft?
Vor einem Jahr hat das Ding schon immer mal wieder rumgezickt, immer ein
anderer Kernel stack trace. Ich dachte mittlerweile, das wär jetzt
durch, aber nein, nur ein paar Wochen nach dem Switch von 4.9 auf 4.19,
wieder das selbe... Ich meine, das sind nicht nur mainline oder stable,
das sind longterm Releases, da sollte man doch meinen, das das
einigermassen Zuverlässig laufen sollte. Die Linux Kernel sind echt
nicht mehr, was sie mal waren...
Uhu U. schrieb:> fehlerhafte Section lautete:[user]> name = user> mail = user@domain.de>> So muss sie korrekt aussehen:[user]> name = user> email = user@domain.de
mail vs email? Oder nur ein Tippfehler im Beitrag?
Uhu U. schrieb:> Genau den. Das Teil heißt MenuLibre.
Nö, der ist bei mir garnicht installiert. Du benutzt als einen anderen
Menüeditor als ich. Das erklärt schonmal das unterschiedliche Verhalten.
c-hater schrieb:
>>> der zerkloppt garnix, jedenfalls nicht bei Mint Mate>> "Tina". Er weigert sich statt dessen schlicht, neue Einträge>> aufzunehmen.
Tja, wie ich inzwischen herausgefunden habe legt er die Einträge sehr
wohl an, nur nicht da, wo ich sie haben wollte, sondern unter
"Sonstiges".
Bleibt eigentlich nur die Frage: Bug oder soll so?
Letzteres wäre aber zumindest ein absolut beschissenes GUI-Design. Wenn
ich das Verzeichnis "Entwicklung" offen habe und dort auf "Eintrag
hinzufügen" klicke, erwarte ich natürlich, dass der genau hier erscheint
und nicht unter "Sonstiges"...
Bin wohl viel zu sehr von Windows verwöhnt...
c-hater schrieb:> Nö, der ist bei mir garnicht installiert. Du benutzt als einen anderen> Menüeditor als ich. Das erklärt schonmal das unterschiedliche Verhalten.
Ich habe Mint 19.2 Mate so wie es vom Web kommt installiert und zunächst
keinen anderen Menüeditor installiert.
Mittlerweile habe ich gemäß
https://forums.linuxmint.com/viewtopic.php?p=1664562#p1664562 das Repo
von gm10 eingebunden und eine funktionsfähige Version der Menüeditors
bekommen. Bevor das allerdings vom SystemUpdater installiert werden
konnte, musste gm10 den erst selbst reparieren…
Das Menüsystem von Mint (stammt nicht ursprünglich von denen) scheint
intern eine ziemliche Missgeburt zu sein.
Mint ist eine hervorragende Baustelle mit allerlei losen Brettern und
unter tollen Etiketten verborgenen Fallgruben…
Uhu U. schrieb:> Mint ist eine hervorragende Baustelle mit allerlei losen Brettern und> unter tollen Etiketten verborgenen Fallgruben…
Das sieht man an der Menge an Threads die du dazu die letzten Jahr
erstellt hast.
Darf ich fragen was dich noch an dieser Distri hält?
Ich habe Mint auch lange benutzt, aber irgendwann merkt man doch dass
denen die Manpower fehlt.
Le X. schrieb:> Darf ich fragen was dich noch an dieser Distri hält?>> Ich habe Mint auch lange benutzt, aber irgendwann merkt man doch dass> denen die Manpower fehlt.
Was kann man zur Zeit denn für eine Anfänger Distri empfehlen?
Ich hätte gerne etwas das Out of the Box für die Standard Home/Office
Geschichten(Web,Video und Co) funktioniert.
Ich hatte am Wochenende mal wieder Ubuntu getestet bin aber beim
Einrichten eines WLan Sticks fast verzweifelt. Fast alle Anleitungen die
man im Internet findet beziehen sich auf die alte Benamsung wlan0 usw
Meine heisst aber plötzlich wlx001cdf25xxxx.
Als ich dann endlich den Grund gefunden hatte:
https://www.freedesktop.org/wiki/Software/systemd/PredictableNetworkInterfaceNames/
hatte ich keine Lust mehr.
Tek schrieb:> Was kann man zur Zeit denn für eine Anfänger Distri empfehlen?> Ich hätte gerne etwas das Out of the Box für die Standard Home/Office> Geschichten(Web,Video und Co) funktioniert.
Gute Frage.
Mint ist tatsächlich eine gute Anfängerdistri weil es vieles schon
mitbringt was man anderswo erst installieren muss und eigentlich alles
out-of-the-box läuft.
Insbesondere gefällt mir dass man da ohne ideologische Scheuklappen
bzgl. proprietäre SW rumläuft.
Unter Kubuntu musste ich viele Codecs für Audio/Video nachinstallieren.
Das ist etwas was man als Beginner eigentlich keine Lust hat.
Keine Ahnung ob sich das geändert hat.
Bei so grundlegenden Funktionen wie Wlan-Sticks sollte sich Mint oder
Ubuntu aber nicht viel geben, außer dein Mint hat einen älteren (oder
neueren) Unterbau. Das ist dann aber eher ein Artefakt der
Update/Release-Zyklen als ein "Feature" von Mint.
Ich denke für Einsteiger ist Mint immer noch solide.
Aber irgendwann merkt man dass es doch stellenweise hakt.
Tek schrieb:> Ich hatte am Wochenende mal wieder Ubuntu getestet bin aber beim> Einrichten eines WLan Sticks fast verzweifelt. Fast alle Anleitungen die> man im Internet findet beziehen sich auf die alte Benamsung wlan0 usw> Meine heisst aber plötzlich wlx001cdf25xxxx.
Wieso ist der Netzwerkname relevant? Der NetworkManager verwaltet die
doch komplett automatisch.
Tek schrieb:> Was kann man zur Zeit denn für eine Anfänger Distri empfehlen?
Ubuntu. Linux Mint ist auch nur Ubuntu mit leicht anderer GUI, also zu
99% äquivalent zu empfehlen.
Le X. schrieb:> Darf ich fragen was dich noch an dieser Distri hält?
Eigentlich nur Mate. Ich bin von Ubuntu weg, als die auf GNOME 3
gegangen sind. Ich hatte keine Lust, die ganzen Routinen und kleinen
Helferlein, ich ich mir über die Jahre zurechtgelegt hatte, neu zu
erfinden.
Nichts ist frustrierender, als wenn man von heute auf morgen vor einem
Rechner sitzt, von dem man nicht weiß, wie die primitivsten Aktionen zu
erledigen sind, während man ein kompliziertes Projekt weiterführen will…
Tek schrieb:> Fast alle Anleitungen die> man im Internet findet beziehen sich auf die alte Benamsung wlan0 usw> Meine heisst aber plötzlich wlx001cdf25xxxx.
Tja, das ist ein Problem, das immer größer wird: massig alter Mist und
alle waren/sind zu faul, auch nur die mindesten Angaben wie Datum und
Version, auf die man sich bezieht, zum eigenen Sermon dazu zu schreiben…
Es gibt ja sogar noch Zeitgenossen, die sich bei EMails den Betreff
sparen. Bei mir hat diese Sorte von vorn herein verschissen…
Uhu U. schrieb:> Eigentlich nur Mate.
Manjaro gäbe es in einer Mate-Edition.
Manjaro ist im Prinzip ein vorkonfiguriertes Arch Linux.
Ich hab damit eigentlich ganz gute Erfahrung gemacht bevor ich komplett
auf Arch umgestiegen bin.
Die Konfigurationen sind in der Regel durchdacht und sinnvoll. Die haben
sogar eine Edition mit (sinnvoll konfiguriertem) i3wm, das ist eher
selten.
Aber durch die Rolling Releases und dem Arch-Unterbau ist Manjaro
erstmal komplett anders als alles was du kennst. Der Paketmanager ist
dort pacman, funktioniert aber immerhin ähnlich wie apt.
Keine Ahnung ob du dir so einen Umstieg antun willst.
Le X. schrieb:> Manjaro ist im Prinzip ein vorkonfiguriertes Arch Linux.
Ich würde gerne bei Debian bleiben. Ein Umstieg auf Arch würde nur den
Sack von unbekannten Kleinigkeiten vergrößern…
Dr. Sommer schrieb:> Wieso ist der Netzwerkname relevant? Der NetworkManager verwaltet die> doch komplett automatisch.
Das mag ja sein, wusste ich aber nicht. Hab also nach einer Lösung
gesucht und das hier gefunden:
https://wiki.ubuntuusers.de/WLAN/Installation/
"Deswegen sollte man zuerst kurz im Terminal [3] prüfen, ob die Karte
erkannt wurde. Mit dem Befehl 'iwconfig' "
Nachdem meine Netzwerknamen dann komplett anders ausgesehen haben, habe
ich zuerst ein grundlegendes Problem vermutet.
Tek schrieb:> Das mag ja sein, wusste ich aber nicht. Hab also nach einer Lösung> gesucht und das hier gefunden:
Ja, nicht alle (insb. Nicht-Englische) Doku ist aktuell.
Open-Source-Software ist oft eher bereit dazu alten Kram wegzuwerfen und
neu zu machen. Das hat schon viele Verbesserungen der Usability mit sich
gebracht; sonst wären wir jetzt noch auf dem Stand von
Neunzehnhundertsowieso...
Die meisten WLAN-Karten/Sticks werden direkt automatisch erkannt und
werden dann im Netzwerk-Menü (NetworkManager) angezeigt. Da muss man gar
nix mehr manuell machen, und der Name der Karte wird nichtmal
(prominent) angezeigt.
Uhu U. schrieb:> Nichts ist frustrierender, als wenn man von heute auf morgen vor einem> Rechner sitzt, von dem man nicht weiß, wie die primitivsten Aktionen zu> erledigen sind, während man ein kompliziertes Projekt weiterführen will…
Einer der Gründe warum ich mir das, wozu dein Eingangspost hier geführt
hat nicht mehr antun würde, es sei denn, ich hätte viel, viel Zeit, Lust
und Nerven (typisch für Studenten, aber nicht für Vollzeitmalocher),
mich immer und immer wieder von allerlei schwer nachzuvollziehenden,
herum zickenden, Verhaltensweisen meines OS gängeln zu lassen, anstatt
mich mit meinen Anwendungen befassen zu können.
Kommt noch hinzu, die Sache wird mit der Zeit ja nicht wirklich besser,
sondern es kommen immer und immer wieder ähnliche Alltags-Frustrationen
hinzu und zwar bei jeder Distri jeweils ganz eigene, weil gut gemeinte
Änderungen wie eh und je oft lausig umgesetzt und mit Hochmut gegenüber
dem Anwender vertreten werden ("Akzeptiere es einfach oder lass
es"-Methode).
Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar.