Forum: Platinen EAGLE Platine Layouten


von Heinz (Gast)


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Guten Morgen zusammen :)

ich arbeite grad (das erste Mal) mit Eagle um eine zweiseitige Platine 
zu layouten. Da der Aufbau zum Teil analoge als auch digitale Teile hat, 
würde ich diese gerne so trennen, dass die digitalen Bahnen auf der Top- 
und die analogen Bahnen auf der Bottomseite liegen. jetzt meine Frage:

Kann man irgendwie definieren welche Leiterbahnen der Autorouter 
zwingend auf Top und Bottom legt ?

: Verschoben durch Moderator
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Die Trennung über top/bottom ist eine ziemlich nutzlose Trennung. Denn 
ich gehe mal davon aus, dass du keine 4/6-Layer-Platine davon machen 
willst. Ohne Versorgungs- und GND-Planes in den Innenlagen hast du eine 
kapazitive Kopplung zwischen Analog- und Digitalteil.

Wenn du sie räumlich auf der Platine trennst ("links/rechts") macht auch 
der Autorouter in etwa das, was du willst. Am Ende musst du dich eh von 
Hand um die korrekte Verlegung von Masseflächen und GND allgemein 
kümmern.

Und wenn es für einseitige Layouts reicht, müsste es auch von Hand recht 
einfach zu routen sein. Der Autorouter ist zumindest für mich immer nur 
eine Möglichkeit, sich Ideen für's manuelle Routen zu holen und die 
generelle Machbarkeit anhand der Design Rules zu checken.

von fop (Gast)


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So nicht vorgesehen. Du müsstest ihn zweimal laufen lassen. Dann kannst 
Du beim ersten Mal wählen, welche Signale er routen soll.
Dann erlaubte Layer umschalten und Rest routen lassen.
Ist aber alles andere als toll, da der Router quasi einseitig nicht so 
gute Ergebnisse bringt. Eventuell über Cost die andere Lage so weit wie 
möglich vermeiden, aber nicht ganz sperren.
Die Zuordnung der Signale zu den Gruppen nicht gespeichert wird und 
jedesmal, wenn der Autorouter nochmal verwendet wird mühsam wieder alle 
Signale der einen Gruppe wieder angeklickt werden müssen.
Dein Konzept ist auch eher unüblich. Zwischen oben und unten sind ja nur 
so 1,5 mm. Wenn Du die Bereiche in eine andere Richtung voneinander 
trennst, kannst Du viel größere Abstände erreichen.

von MaWin (Gast)


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Heinz schrieb:
> ich arbeite grad (das erste Mal) mit Eagle um eine zweiseitige Platine
> zu layouten. Da der Aufbau zum Teil analoge als auch digitale Teile hat,
> würde ich diese gerne so trennen, dass die digitalen Bahnen auf der Top-
> und die analogen Bahnen auf der Bottomseite liegen. jetzt meine Frage:
>
> Kann man irgendwie definieren welche Leiterbahnen der Autorouter
> zwingend auf Top und Bottom legt ?

Klingt alles falsch.

Mach dir mal Gedanken, warum andere Leute das nicht so bauen, das hat 
seine Gründe, Gründe die du heute noch nicht kennst. Autorouter 
verwendet man nur für Unkritisches, und du glaubst mit A+D schon was 
Kritisches vor dir zu haben.

von Heinz (Gast)


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Ach okay alles klar, hatte es bei AnalogDevices in einer Empfehlung 
gelesen. Aber gut möglich, dass es da tatsächlich um mehrere Layer PCB 
handelte. Ich werde das Ganze dann mal Räumlich auf einer Seite 
versuchen zu realiseren, viele Dank !

von Heinz (Gast)


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Eine Frage hätte ich doch noch offen:
Wie mache ich das ganze bei einem allg. ADC, wenn dieser nur einen GND 
hat? Dieser hat ja einen Analogeingang und Digital "Ausgang".

von Falk B. (falk)


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Heinz schrieb:
> Wie mache ich das ganze bei einem allg. ADC, wenn dieser nur einen GND
> hat? Dieser hat ja einen Analogeingang und Digital "Ausgang".

Der kommt an die durchgängige Massefläche.

von Michael B. (laberkopp)


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Heinz schrieb:
> Eine Frage hätte ich doch noch offen:
> Wie mache ich das ganze bei einem allg. ADC, wenn dieser nur einen GND
> hat? Dieser hat ja einen Analogeingang und Digital "Ausgang".

Kommt drauf an wie genau und wie schnell der ADC messen soll.

Im Prinzip geht die Stromversorgungs-Masse an diesen Pin, er wird also 
zum Sternpunkt, und von dort geht es zur Analogschaltung als Masse und 
an der Stromversorgungs-Masse hängt noch die Digitalschaltung.
1
              Digitalmasse
2
                  |
3
Netzteilmasse-----+-o-- Analogschaltungmasse
4
                  | :
5
                    ADCMasse
Da Analogschaltungen Masse häufig nur als Referenz und nicht 
Stromversorgung benutzen. Hast du analog Stromversorgung über Masse, 
sollte die vom Punkt abgehen, wo Digitalmasse auch abgeht, und nur die 
Refernzmasse über den ADCMassePin führen.

von Michael K. (Gast)


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Heinz schrieb:
> der Autorouter

Ist Murks für alles was nicht absolut trivial ist.
Kein Autorouter kann einseitig routen.
Wie sollte er denn Leitungskreuzungen aufheben?

Ich benutze nie den Autorouter.
Sicher könnte man einem guten Autorouter ganz exakt beibringen wie jedes 
einzelne Signal zu behandeln ist, aber dann hat man das schon selbst 
geroutet.
Bei reinen Digitalschaltungen mag Autorouter gehen, wenn man die high 
speed Signale sauber definiert.

Wie schon Anfangs gesagt wurde, ist die räumliche Trennung das einzig 
sinnvolle.
Top Bottom Verteilung macht es erst richtig schlimm, da beide 
Schaltungsteile sich perfekt beeinflussen können.

Meist fehlen aber ohnehin Schaltungstechnisch alle Maßnahmen zur 
Entkopplung, so das auch ein grausiges Layout nicht mehr viel schlimmer 
machen kann.

von Tobi P. (Gast)


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Heinz schrieb:
> Kann man irgendwie definieren welche Leiterbahnen der Autorouter
> zwingend auf Top und Bottom legt ?

Mein Vorschlag:
1. Die Netze mit einem prefix versehen (z.B. AN für analog oder DI für 
digital) und

2. Mit "Auto AN*"  die ein Seite routen
3. Mit "Auto DI*"  die andere Seite routen

Für 2 und 3 muss der Autorouter natürlich entsprechend eingestellt 
werden.

Ob der Autorouter für analoges gut geeignet ist war ja nicht die Frage.

von Tobi P. (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Ich benutze nie den Autorouter.
> Sicher könnte man einem guten Autorouter ganz exakt beibringen wie jedes
> einzelne Signal zu behandeln ist, aber dann hat man das schon selbst
> geroutet.


Das Teil von eagle macht dir verschiedene Vorschläge. Du kannst Sie dir 
einzeln anschauen, übernehmen oder verwerfen. Leitungen selektieren geht 
auch (s.o.) und du kannst ihn mal zwischendurch anwerfen.

Das ist finde ich ein sehr brauchbares Werkzeug, aber eben nicht mehr 
als ein Werkzeug.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> ich arbeite grad (das erste Mal) mit Eagle um eine zweiseitige Platine
> zu layouten.
Meine Tipps: mach das Layout fertig. Lass das Layout hier begutachten 
und diskutieren. Lösche das Layout (dieser Schritt ist ganz wichtig). 
Fange mit dem neu dazugewonnenen Wissen nochmal ganz von vorn wieder an.

Das ist bei deinem derzeitigen Wissensstand die billigste und schnellste 
Methode um zu einer halbwegs funktionierenden Leiterplatte zu kommen. 
Hört sich eigenartig an, aber wenn du es anders machst und ungesehen mit 
dem ersten Layout eine Platine herstellst, dann dauert es eben ein paar 
Tage länger bis zum brauchbar funktionierenden Design.

Und vergiss den Autorouter. Der kennt nämlich dein Design nicht und auch 
nicht deine Anforderungen und noch viel weniger die kritischen Stellen. 
Wenn auch du sie noch nicht kennst, dann hast du dem Autorouter trotzdem 
was voraus: du kannst dazulernen...  ;-)

von Wolfgang (Gast)


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Sebastian R. schrieb:
> Wenn du sie räumlich auf der Platine trennst ("links/rechts") macht auch
> der Autorouter in etwa das, was du willst. Am Ende musst du dich eh von
> Hand um die korrekte Verlegung von Masseflächen und GND allgemein
> kümmern.

Das klingt irgendwie genau falsch rum. Erst müssen die 
Verorgungsspannungen solide liegen und dann kann, wenn es sein muss, der 
Autoroute ans Werk gehen.

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