Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wer hat Erfahrungen mit "Datenrettern" und kann eine Firma empfehlen?


von Klaus (Gast)


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Moin,

Während einer Langzeitmessung ist uns eine 2GB CF-Card in einem 
Messgerät gestorben.
Das Messgerät landet im Fehlermodus, sobald die Karte steckt und 
PC-Kartenleser versagen komplett den Dienst, bzw. verlangen die 
Formatierung der Karte.

Es dürfte sich wohl um einen Hardwareschaden an der Karte handeln, evtl. 
ist auch nur der Controller hin.

Nun gibt es eine ganze Menge Firmen, die eine Datenrettung direkt aus 
dem Speicherchip anbieten, was ich mir aus elektronischer Sicht auch 
vorstellen kann, solange der halbwegs intakt ist.

Hat hier schon mal jemand Daten von einer Speicherkarte retten lassen 
und kann eine Firma empfehlen?

Da scheinen sich neben Ontrack jede Menge halbseidene zu tummeln...

Vielen Dank!

Klaus

von Rufus (Gast)


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Kroll ontrack

von Rufus (Gast)


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Kroll ontrack

Die Antwort hast du dir schon selbst gegeben

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus schrieb:
> Es dürfte sich wohl um einen Hardwareschaden an der Karte handeln, evtl.
> ist auch nur der Controller hin.
Ich würde einfach auf das Naheliegendste tippen: der Controller tut noch 
tadellos, kann aber seine Firmware nicht mehr laden, denn die Firmware 
für den Controller ist naheliegernderweise auch im Flash gespeichert und 
wurde evtl. durch die wiederholte Löschung eines danebenliegenden Blocks 
jeweils ein wenig "mitgelöscht" und so korrumpiert.
Ich habe hier wieder mal einen Test laufen, bei dem genau sowas 
passiert: Dateien, die nur 1x geschrieben wurden und dann nicht mehr 
angefasst werden, ändern ihren Inhalt, wenn drumherum "viel los ist". 
Und irgendwann startet dann die Karte nicht mehr (so wie du es auch 
beobachtest)...

> Hat hier schon mal jemand Daten von einer Speicherkarte retten lassen
> und kann eine Firma empfehlen?
Es ist recht simpel, Bilder wiederherzustellen. Es ist aber ungleich 
aufwändiger, Binärdaten ohne bekannte Struktur ("Datenlogger") so 
wiederherzustellen, dass man sich hinterher noch drauf verlassen kann.

> eine 2GB CF-Card
Nur interessehalber: welcher Hersteller, welche Karte?

von Klaus (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Es ist recht simpel, Bilder wiederherzustellen. Es ist aber ungleich
> aufwändiger, Binärdaten ohne bekannte Struktur ("Datenlogger") so
> wiederherzustellen, dass man sich hinterher noch drauf verlassen kann.

Tja, ich werde mich wohl morgen mal an Ontrack wenden. Das Datenformat 
ist zumindest bekannt und ich würde mir bzw. uns schon zutrauen, die 
geloggten Daten aus einem binären Haufen herauszufischen, wenn wir den 
erstmal wieder haben. Sehr spannend ist dann noch, wann genau die Karte 
ausgestiegen ist, also wie viele Daten überhaupt noch aufgezeichnet 
worden sind...

Lothar M. schrieb:
> Nur interessehalber: welcher Hersteller, welche Karte?

Kingston CF/2GB in einem PCMCIA Adapter.

Die Kombination funktioniert(e) eigentlich ganz gut, es ist der erste 
Ausfall über recht viele Messungen mit mehreren Geräten.

von oszi40 (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Es ist recht simpel, Bilder wiederherzustellen. Es ist aber ungleich
> aufwändiger, Binärdaten ohne bekannte Struktur ("Datenlogger")

Die Datenstruktur sollte man dem Datenretter vorsorglich mal mitteilen. 
Das könnte seine Arbeit etwas erleichtern. Evtl. habt Ihr noch ein 
Muster von einer ähnlichen Messung als Beispiel von gesunder 
Speicherkarte?

Klaus schrieb:
> PC-Kartenleser versagen komplett den Dienst, bzw. verlangen die
> Formatierung der Karte.

Keinesfalls noch herumexperimentieren, es wird nur schlimmer.
Es kostet. https://www.ontrack.com/de/kostenlose-analyse/

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Klaus,

Klaus schrieb:
> Hat hier schon mal jemand Daten von einer Speicherkarte retten lassen
> und kann eine Firma empfehlen?

nein, bin Selbstretter (keine Hardware!).

>
> Da scheinen sich neben Ontrack jede Menge halbseidene zu tummeln...

...und provisiongeile Wiederverkäufer!

Artikel:
https://shop.heise.de/katalog/wenn-nichts-mehr-geht

Getestet wurden:
Attingo
Cbl Datenrettung
Convar
Kroll Ontrack

von svensson (Gast)


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Moin,
wir haben Kroll schon mehrfach in Anspruch genommen, allerdings für HDD 
(interne und externe). Die sind freundlich, hilfsbereit und wirken 
kompetent. Leider hat es in keinem Fall das gewünschte Ergebnis 
gebracht. Wir wären gerne bereit gewesen, das Geld für die Rettung 
(maximal waren 2.000 Euro veranschlagt) auszugeben.

Dem Medium mußten umfangreiche unterschriebene Papiere mitgegeben 
werden, das dürfte nicht weniger geworden sein. Wer möchte kann auch 
seine evtl. wiederhergestellten Daten verschlüsseln lassen und den 
Datenträger per Express-Boten persönlich zurückerhalten - für einen 
Aufpreis.

Bei der internen Laptopplatte vermute ich, daß der Besitzer das OS 
bereits einmal vor dem Crash neu installiert hat, weil Kroll zwar hätte 
Windows retten können, aber keine einzige Datendatei... Bei den externen 
5 Stk USB vom gleichen Hersteller bleibt es ein Rätsel, wie die alle 
gleichzeitig defekt sein konnten - allerdings standen sie jahrelang 
unbenutzt im Regal herum.

Auch zu bedenken ist, daß ein evtl. Rückversand des Originaldatenträgers 
bzw. seiner Einzelteile, extra gekostet hätte.

Etwas nervig ist allerdings, daß die auch heute noch die Kontakt-e-Mail 
für etwa halbjährliche Werbung für ihre Dienste benutzen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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svensson schrieb:
> Bei den externen 5 Stk USB vom gleichen Hersteller bleibt es ein Rätsel,
> wie die alle gleichzeitig defekt sein konnten - allerdings standen sie
> jahrelang unbenutzt im Regal herum.
Dann ist es mir kein Rätsel.
Die Flashzelle verliert ganz einfach im Laufe der Zeit ihre Ladung und 
damit kippen einzelne Bits um. Wenn der Stick nicht rechtzeitig mal 
Spannung für einen passenden Refresh sieht, dann verliert der Stick 
irgendwann auch seine Software für den Controller, denn die ist 
natürlich auch auf dem Flash gespeichert. Und dann startet der 
Controller nicht mehr, der Stick wird nicht mehr erkannt oder macht 
sonstige kuriose Dinge.

von Jan H. (j_hansen)


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Lothar M. schrieb:
> Dann ist es mir kein Rätsel.
> Die Flashzelle verliert ganz einfach im Laufe der Zeit ihre Ladung und
> damit kippen einzelne Bits um. Wenn der Stick

Es ging um:

svensson schrieb:
> allerdings für HDD

von svensson (Gast)


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Jepp, das waren noch "echte" magnetische Datenträger. Das war schon 
nicht schlecht: 5 Backups und alle Müll -> shit happens...

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