Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drucksensor über ADC einlesen


von M. W. (mw73)


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Hallo zusammen!

Ich möchte für mein Hydraulikprojekt einen Drucksensor (Hydrotech - 
Datenblatt im Anhang) über den ADC eines AVR (Mega2560/5V) einlesen. Der 
Drucksensor sollt lt. Datenblatt mit einer Spannung von 10 - 30VDC 
versorgt werden. Da ich 24V zur Verfügung habe, möchte ich diese als 
Versorgung nutzen. Der Sensor gibt am Ausgang eines Strom von 4-20mA 
aus. Diesen Strom möchte ich über eine Bürde schicken und die Spannung 
am ADC einlesen (Schaltplan im Anhang). Soweit so gut.

Im Datenblatt auf S.5 ist eine Berechnung für die Bürde angegeben. Diese 
ist aber für eine Spannung von 14V ausgelegt, was einen Widerstandswert 
von 700 ohm ergibt. Ich nehme an, dass ich den Bürdewiderstand 
entsprechnend meiner benötigten 5V für den ADC auf 250 0hm abändern 
kann.

Weiters hätte ich euch ersucht, Vorschläge für Schutz- und ev. falls 
notwendig Filterbeschaltung zu machen. Hierbei würde ich um eure 
Unterstützung bitten.

Ich freue mich auf eure Antworten.

Grüße
Markus

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ich wuerd' die 700 Ohm, die der Sensor sehen will, so lassen. Bzw. 
aufteilen in 560 + 100 + 47 Ohm. Die Spannung, die an den 47 Ohm 
abfaellt, noch ueber einen Tiefpass 1kOhm und 100nF an den ADC Eingang. 
Den ADC auf 1.1V Vref einstellen.
Dann kann die Sensorleitung auch kurzgeschlossen werden, ohne dass was 
qualmt. Vorsichtige Gemueter nehmen einen 1W Widerstand fuer die 560 
Ohm.

Gruss
WK

von Tobi P. (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Vorsichtige Gemueter nehmen einen 1W Widerstand fuer die 560
> Ohm.

Oder mehrere in Reihe bzw. parallel. Die Bürde teile ich manchmal sogar 
noch in zwei gleiche Hälften und messe beide. Dann sieht man ob die 
Widerstandskette Ok ist. Der Überstromfall ist gleich mit abgedeckt.

Vref würde ich aber so groß wie möglich machen (u.a. wg. bestmöglicher 
Störabstände). R = 4,096V / 21mA (21mA fängt dann den Überstromfall ab).

Markus W. schrieb:
> Weiters hätte ich euch ersucht, Vorschläge für Schutz- und ev. falls
> notwendig Filterbeschaltung zu machen.

Das hängt u.a. mit deinen Messfrequenzen zusammen und dem Aufbau 
(Platine, Handgestrickt ...). Ein paar Bauteile zum einschleifen und 
auch gegen VCC VSS und Shield einzubauen ist nie verkehrt. Die werden 
dann bestückt oder eben weggelassen (bzw. mit 0 Ohm Widerständen 
gebrückt).

von Wolfgang (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Diese ist aber für eine Spannung von 14V ausgelegt, ...

Und das entnimmst du woraus genau?

von HildeK (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Und das entnimmst du woraus genau?

Datenblatt: (Vs-10V)/20mA für den Lastwiderstand (=700Ω beim 4-20mA 
Sensor und 24V Versorgung).
Damit ist automatisch bei 20mA eine Spannung von 14V da.

Offenbar ist es keine reine Stromquelle mit 4-20mA - dann wäre es ja nur 
der passende Widerstand - sondern halt eine Krücke.

Aber den Sensor gäbe es auch mit 0-5V oder 0.5V-4.5V am Ausgang. Dann 
muss man gar nichts machen.

von Tobi P. (Gast)


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HildeK schrieb:
> Aber den Sensor gäbe es auch mit 0-5V oder 0.5V-4.5V am Ausgang. Dann
> muss man gar nichts machen.

das hat viele Nachteile (u.a. eine sehr hohe Impedanz auf der 
Messstrecke),  würde ich nicht machen.

HildeK schrieb:
> Datenblatt: (Vs-10V)/20mA für den Lastwiderstand (=700Ω beim 4-20mA
> Sensor und 24V Versorgung).
> Damit ist automatisch bei 20mA eine Spannung von 14V da.
>
> Offenbar ist es keine reine Stromquelle mit 4-20mA - dann wäre es ja nur
> der passende Widerstand - sondern halt eine Krücke.

Verstehe ich so das die an der Bürde abfallende Spannung nicht mehr als 
Versorgung - 10V sein soll. Etwas hoch aber durchaus nicht 
ungewöhnliches.

von HildeK (Gast)


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Tobi P. schrieb:
> Verstehe ich so das die an der Bürde abfallende Spannung nicht mehr als
> Versorgung - 10V sein soll.

Offenbar. Zu Näherem schweigt das Datenblatt.

von M. W. (mw73)


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Guten Abend!

recht herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten. Diese lieferten mir 
bereits wichtige Erkenntnisse. Ich hätte noch eine Frage zu den 
Schaltungsvorschlägen von "Der gute W." und "Tobi P."
Die 700 ohm, die der Sensor lt. Datenblatt sehen möchte, sollten also 
erhlaten bleiben. Ich würde die Referenzspannung des ADC gerne von der 
Versorgung also 5V nehmen. Es müssten mir also am letzten 
Reihenwiderstand der Bürde 5V abfallen. Wäre das in Ordnung, wenn ich 
470 + 250 ohm in Reihe nehmen und den Abgriff vorm 250R machen würde?

Hierzu würde ich noch um eure Meinung bitten

HildeK schrieb:
> Aber den Sensor gäbe es auch mit 0-5V oder 0.5V-4.5V am Ausgang. Dann
> muss man gar nichts machen.

mir steht ohnehin nur die 4-20mA Variante zur Verfügung.


Danke und LG
Markus

von Dergute W. (derguteweka)


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Markus W. schrieb:
> Wäre das in Ordnung, wenn ich
> 470 + 250 ohm in Reihe nehmen und den Abgriff vorm 250R machen würde?

Rechnerisch vielleicht schon. Aber ich wuerd' eben gerade nicht die 5V 
Referenz von der Versorgungsspannung nehmen. Da ist ja der ganze Dreck 
drauf - wenn da z.B. irgendeine LED blinkt oder irgendwas schaltet, dann 
wackeln die 5V um ein paar mV. Daher die von der Versorgung getrennte 
Vref. in meinem Vorschlag.
OK, wenn der ADC noch hoehere, "selbstgemachte" Vrefs anbietet, kann man 
die schon hernehmen, um die von Tobi erwaehnten Stoerabstaende zu 
verbessern. Weiss nicht auswendig, was der ADC alles so anbietet. Die 
1.1V sind bei AVR halt recht verbreitet.

Gruss
WK

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich nehme dafür meistens eine Referenz mit 2,5V (z.B. den TL431A) und 
stelle die Mess-Bürde auf 125 Ohm ein - mit 100 Ohm R + 50 Ohm 
Trimmpoti.

von Tobi P. (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Die 700 ohm, die der Sensor lt. Datenblatt sehen möchte, sollten also
> erhalten bleiben.

Du kannst jeden Widerstand (Bürde) nehmen an dem weniger als Vin - 10V 
abfällt. Selbst 0 (null) Ohm, das ist dem Sensor piepegal.

500 Ohm als Gesamtbürde sind üblich weil du dann mit jedem Voltmeter 
kontrollieren kannst ( I(mA) = Vbürde x 2 ).

Wenn du eine externe Ref nimmst (würde ich wenn irgend möglich machen, 
du hast nur 16mA Bereich) nimm 4,096. Das geht bei 12 Bit Wandlern genau 
auf und spart die Wandlung. Ist auch beim debuggen praktisch.

Das ist auch wg.Offsets, Rauschen, Toleranzen usw. ein guter Bereich. 
Bei 1,2 V hast du von allem mehr als das dreifache. Aber wo ist der 
Vorteil?

Im Zweifel nimmst du einen Angstspannungteiler und bestückst den gegen 
Vref mit 0 Ohm und den gegen Masse nicht.



Dergute W. schrieb:
> Da ist ja der ganze Dreck
> drauf - wenn da z.B. irgendeine LED blinkt oder irgendwas schaltet, dann
> wackeln die 5V um ein paar mV.

Auch deshalb die 4,096. Ist einfach ein bewährter Kompromiss. 
Fetischisten nehmen zur Versorgung nen Lion Akku und laden den in der 
Pause. Dann hast du 0 externe Einflüsse. Ist aber Overkill wenn dein 
Sensor mehr als ppm Toleranzen hat.

von M. W. (mw73)


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Alles klar,
danke nochmal für die Hilfe

Gruß
Markus

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