Forum: Platinen Erfahrung mit ENIG Oberflächen löten


von Johann S. (johann_s554)


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Hallo,
Also ich habe neulich mir einen Print herstellen lassen. Das war recht 
preisgünstig, aber leider war die Oberfläche nicht wählbar sondern ENIG. 
Ich komme mit dem Löten einfach nicht klar, Was ist ein passendes 
Flußmittel, damit das Zinn greift

von Nils (Gast)


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Huch? ENIG lässt sich normalerweise super löten, daher zwei Gegenfragen:

* Was benutzt Du denn als Lötzinn?

* Hast Du wohlmöglich Probleme bei Lötstellen, die mit großen 
Masseflächen verbunden sind?

von Teo D. (teoderix)


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War das ~6Wochen auf nem Schiff unterwegs?
Wenn ja, zu Viel Schwefel abbekommen. Löttemperatur hoch setzen o. das 
Zeug abkratzen.
Nein, zu viel Phosphat bei der Herstellung zurückgeblieben -> Abkratzen 
o. ab in die Tonne.

von Wolfgang (Gast)


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Johann S. schrieb:
> Ich komme mit dem Löten einfach nicht klar, Was ist ein passendes
> Flußmittel, damit das Zinn greift

Normales Lötzinn mit Flussmittelseele und eine Löttechnik, bei der das 
Flussmittel nicht schon verbrannt ist, bevor es an der Lötstelle ankommt 
;-)

Wie MACHST DU DAS, dass du beim Löten mit ENIG Oberflächenvergütung 
Probleme  hast?

von Johann S. (johann_s554)


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Also ich habe mir Prints herstellen lassen bei einer Firma die heißt 
AISLER
das  ist glaube ich ein Niederländisches Unternehmen. Scheint 
preosgünstig zu sein. Die Platinen schauen auch super aus. Aber löten 
ist ein Krampf. Ich habe es mit STANOL S321 1mm  stark versucht, das 
perlt einfach ab Lötkolben Ersa 30W /400 Grad aber das Zinn greift erst 
wenn der Print schon schwarz ist. Das ist für mich nicht akzeptabel. 
Große Masseflächen sind da auch nicht im Spiel. Kann es sich um 
Lötstopplack handeln und wenn ja wie kriege ich den weg

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Glas-Radierer/Pinsel.

von Ro n. (rwth2212)


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Ich hatte auch schon schlecht lötbare ENIG Platinen (von Contag).
Mit etwas extra Fluxpaste ging es dann doch zu verarbeiten.

von Johann S. (johann_s554)


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Danke für den Tipp, werde ich mal probieren. Ich hab ja drei bekommen 
weil für 1 Stück hätte es sich vermutlich nicht gelohnt,
Welches Flussmittel empfiehlt sich bei bleifreiem Zinn? Irgend eine 
Empfehlung ?

von Wolfgang (Gast)


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Johann S. schrieb:
> Ich habe es mit STANOL S321 1mm  stark versucht

Dann guck mal in die Lötdraht Infobroschüre von Stannol.
Auf S.7 steht zu S321: "Nicht für Elektronik geeignet".
Vielleicht hat das seinen Grund.
https://www.stannol.de/fileadmin/user_upload/Kataloge/Loetdraehte_2017_1_small.pdf

Johann S. schrieb:
> ... 400 Grad ...

400°C für einen Lötdraht, der bei 220°C schmilzt, ist auch großzügig.

von Georg (Gast)


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Johann S. schrieb:
> Ich habe es mit STANOL S321 1mm  stark versucht

Das ist für Dachrinnen usw., selbst wenn du damit löten könntest wären 
die Schaltungen innerhalb von Monaten defekt.

Georg

von Johann S. (johann_s554)


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welches Zinn nehme ich dann, denn früher hatte ich eiin 60/40 er aber 
das soll man ja auch nicht mehr. Irgendwelche Empfehlungen?

von Gerd E. (robberknight)


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Johann S. schrieb:
> welches Zinn nehme ich dann, denn früher hatte ich eiin 60/40 er aber
> das soll man ja auch nicht mehr.

60/40 mit einem für Elektronik passenden Flussmittel ist für privaten 
Einsatz weiterhin vollkommen ok. Du solltest Dir halt nach dem Löten die 
Hände waschen und die gelöteten Teile nicht aufessen, das war aber auch 
schon vor RoHS nicht anders...

> Irgendwelche Empfehlungen?

Wenn Du wieder bleihaltiges möchtest, dann z.B. sowas hier:
https://www.reichelt.de/loetzinn-bleihaltig-1-0-mm-250-g-sta-505-1-0-p217691.html?&trstct=pol_8

Wenn es bleifrei sein soll, dann siehe hier:
Beitrag "Bleifreies Lötzinn - welches empfehlenswert"
Beitrag "Vergleich Lötzinne: Felder EL Sn100Ni+ und Amasan BF32-3"

von Wolfgang (Gast)


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Johann S. schrieb:
> Irgendwelche Empfehlungen?

Eins, dass vom Hersteller für Elektronik empfohlen wird.

Wolfgang schrieb:
> 
https://www.stannol.de/fileadmin/user_upload/Kataloge/Loetdraehte_2017_1_small.pdf

von Johann S. (johann_s554)


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von Daniel B. (daniel_3d)


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Hallo,

ich habe erst letzte Woche eine Platine von Aisler gelötet.
Wobei, soweit ich weiß, Aisler nur ein Vermittler ist und die Platinen 
bei unterschiedlichen Firmen fertigen lässt. Es ist also gut möglich, 
dass deine Platine von einem anderen Leiterplattenfertiger produziert 
wurde als meine.

Ich nutze Folgendes und es funktioniert gut:
https://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzinn-lote/bleifreies-loetzinn-2-2.html
https://de.beta-layout.com/elektronik-shop/loetzinn-lotpaste/10753-lotpaste-(bleifrei)/

von Johann S. (johann_s554)


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Danke euch allen für die vielen guten Tipps

von GEKU (Gast)


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Johann S. schrieb:
> Danke euch allen für die vielen guten Tipps

Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man bei Groundanschlüsse keine 
Wärmefallen macht, die Anschlüsse (PADS) schwer zu löten sind.

von Johann S. (johann_s554)


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Gut, aber wie macht man eine Wärmefalle, hab keine Idee dazu.

von Teo D. (teoderix)


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Stichwort: Thermal Pad

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich hatte mal ein China LCD Display, da waren die Lötaugen zwar 
vergoldet, ließen sich aber ebenfalls exterm mieserabel löten. Das ging 
nur mit Ersäufen in Flussmittel (Kolo in ISO) und darauf rumbraten, bis 
es ging.

von Teo D. (teoderix)


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von GEKU (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Stichwort: Thermal Pad

Manche Layoutprogramme machen die Leitungen zwischen dem PAD und der 
Massefläche zu dick.

Beim Beispiel oben würde ein 1/4 der definierten Leiterbahnstärke 
reichen, nachdem es vier Verbindungen zur Masse gibt.

Z.B. 0,8 mm Leiterbahnbreite für Versorgungsleitungen ergeben 4x 0,2 mm 
für die  Leiterbahnen der Wärmefalle.

von Teo D. (teoderix)


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GEKU schrieb:
> Manche Layoutprogramme machen die Leitungen zwischen dem PAD und der
> Massefläche zu dick.

Tun sich NICHT!
Das stellt man nach Bedarf ein und beachtet dabei, das der Hersteller 
nicht noch einen extra Aufschlag, für /überzogene Vorstellungen der 
Realität/ nimmt!

von GEKU (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Lötaugen zwar vergoldet, ließen sich aber ebenfalls exterm mieserabel
> löten.

Wenn die Wärmefallen fehlen, dann hilft auch Gold nicht, im Gegenteil 
Gold ist auch ein guter Wärmeleiter.

von Wolfgang (Gast)


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GEKU schrieb:
> Manche Layoutprogramme machen die Leitungen zwischen dem PAD und der
> Massefläche zu dick.

Normalerweise hängt das davon ab, wie man die Breite eingestellt hat - 
bei EAGLE z.B. der Parameter Width.

von Wolfgang (Gast)


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GEKU schrieb:
> Wenn die Wärmefallen fehlen, dann hilft auch Gold nicht, im Gegenteil
> Gold ist auch ein guter Wärmeleiter.

Bei den paar Atomlagen ist die Wärmeleitfähigkeit der Goldbeschichtung 
ziemlich schnuppe und fällt im Vergleich zum Kupfer kaum auf.

von GEKU (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Tun sich NICHT!

Dann würde eine Leitung zwischen Pad und Massefläche reichen. Der 
Widerstand der Leiterbahn ist sowieso klein, da die Leitung sehr kurz 
ist. Dann wäre auch der Abfluss der Wärme ein 1/4.

von Teo D. (teoderix)


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GEKU schrieb:
> Dann würde eine Leitung zwischen Pad und Massefläche reichen.

Wie lange willst du dich hier eigentlich noch zum Affen machen?

von Johann S. (johann_s554)


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Das Ding ist nur, ich habe bei meinen kleinen 30x30mm  Peints gar keine 
Masseflächen, wo also Wärmefallen bilden?

von GEKU (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Wie lange willst du dich hier eigentlich noch zum Affen machen?

Wenn die Argumente ausgehen, dann kommen die Affen.
Zeigt das Niveau!

von Gerd E. (robberknight)


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Johann S. schrieb:
> Das Ding ist nur, ich habe bei meinen kleinen 30x30mm  Peints gar keine
> Masseflächen, wo also Wärmefallen bilden?

Ohne große Kupferflächen brauchst Du gar keine Wärmefallen, denn dann 
gibt es nichts, was so stark die Wärme von der Lötstelle wegziehen 
könnte.

Das Problem bei Dir dürfte ausschließlich das falsche Lötzinn sein.

von Teo D. (teoderix)


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GEKU schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Wie lange willst du dich hier eigentlich noch zum Affen machen?
>
> Wenn die Argumente ausgehen, dann kommen die Affen.
> Zeigt das Niveau!

Ja, deines!
Du zeigst hier seit Wochen, in jedem deiner Beiträge, das du keine 
Ahnung von dieser Materie hast, stellt aber deine Intelligenz über 
jedes Wissen und Erfahrung anderer. -> Affiges verhalten in 
Reinkultur^3! Egal, ob du nun nur provozieren willst, oder wirklich 
unter Niveau rangierst.

von Johann S. (johann_s554)


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Gerd E. schrieb:

>
> Das Problem bei Dir dürfte ausschließlich das falsche Lötzinn sein.

Das vermute ich inzwischen auch. Weiter oben hat Daniel eine Lötpaste 
und ein Zinn vorgeschlagen, nur wo kaufe ich das. Amazon hat es nicht 
und bei Reichelt haben sie was anderes aber dasselbe auch nicht. Wo 
kauft Ihr?

von test (Gast)


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Johann S. schrieb:
> Das vermute ich inzwischen auch. Weiter oben hat Daniel eine Lötpaste
> und ein Zinn vorgeschlagen, nur wo kaufe ich das.

Evtl. in den Shops die er im selben Posting verlinkt hat?

von GEKU (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Ja, deines!
> Du zeigst hier seit Wochen, in jedem deiner Beiträge, das du keine
> Ahnung von dieser Materie hast, stellt aber deine Intelligenz über jedes
> Wissen und Erfahrung anderer. -> Affiges verhalten in Reinkultur^3!
> Egal, ob du nun nur provozieren willst, oder wirklich unter Niveau
> rangierst.

Dann nenne mal Beispiele und mach dich selbst zum A

von Teo D. (teoderix)


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GEKU schrieb:
> Dann nenne mal Beispiele und mach dich selbst zum A

GEKU schrieb:
> Wenn die Wärmefallen fehlen, dann hilft auch Gold nicht, im Gegenteil
> Gold ist auch ein guter Wärmeleiter.

GEKU schrieb:
> Dann würde eine Leitung zwischen Pad und Massefläche reichen.

.....

BB Äffchen

von Johann S. (johann_s554)


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test schrieb:

> Evtl. in den Shops die er im selben Posting verlinkt hat?
Ups, das hab ich ganz übersehen. Danke.

von Daniel B. (daniel_3d)


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Hallo Johann,

an deiner Stelle würde ich mir auch ein anderes Lötzinn besorgen, schon 
deswegen, weil Stannol für deinen Typ (Stannol S321) explizit angibt, 
dass die Flussmittelreste entfernt werden sollten. Das allein wäre mir 
schon Grund genug. Außerdem scheint dein Lötzinn eher etwas für die 
Metallverarbeitung zu sein als für die Elektronik.

Die von mir verlinkten Produkte sind alle bleifrei. Als privater 
Hobbybastler kannst du allerdings (noch) bleihaltiges Lot verwenden. Ich 
habe allerdings keinen großen Unterschied von bleihaltigen Loten zu dem 
jetzt von mir verwendeten bleifreien Typ feststellen können.
Laut zahlreichen Threads hier im Forum zum Thema Lötzinn kann man aber 
wohl als Erkenntnis mitnehmen, dass die Produkte von Felder und 
Amasan/Armack (das von mir verlinkte) wohl ganz gut sind. Wobei das 
Amasan/Armack BF32-3 wohl noch einen kleinen Ticken besser sein soll. 
Deswegen habe ich es mir gekauft und bisher nicht bereut.

Andererseits:
Das Löten von ENIG-Oberflächen sollte allerdings mit jedem halbwegs 
brauchbaren Elektroniklot ohne Probleme funktionieren.
Wenn ich Probleme mit der Benetzung habe (egal ob HASL oder ENIG), weil 
die Platine vielleicht zu lange gelagert wurde, dann gehe ich mit der 
blauen Seite eines Radiergummis oder kleinen Messingbürste drüber um die 
Oberfläche zu reinigen.

Gruß Daniel

: Bearbeitet durch User
von Johann S. (johann_s554)


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Vielen herzlichen Dank, Du warst sehr hilfreich.

von Wolfgang (Gast)


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Daniel B. schrieb:
> Ich habe allerdings keinen großen Unterschied von bleihaltigen Loten
> zu dem jetzt von mir verwendeten bleifreien Typ feststellen können.

Ein Unterschied ist der um rund 35K höhere Schmelzpunkt. Bei der 
Verarbeitung müssen dann die Prozessgrenzen, insbesondere bei SMD-Lötung 
entsprechend genauer eingehalten werden, wenn man Schädigung von 
Bauelementen vermeiden will.

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