Moin, ich habe hier eine alte digitale Lichtsteuerkonsole, die folgendes Phänomen zeigt: einige wichtige Tasten sind ohne Funktion, dafür sind diese Funktionen nun teilweise auf andere Tasten vorhanden. Diese Tasten sind aber alle an dem gleichen Schieberegister dran. Das Gerät besteht aus einer Frontplatte mit zig Digitastern, die gruppenweise via Schieberegistern vom Typ 74165 "zusammengefasst" werden um danach einem 74254 zugeführt zu werden, von dem aus es dann zum CPU-Board geht. Nun frage ich mich ob so ein Schieberegister, wenn es denn kaputt sein sollte, so ein Phänomen, oder "Schadensbild" verursachen würde, oder ob ich da an völlig falscher Stelle suche? Ist es eher untypisch daß so etwas kaputt geht? Die Taster sind alle in Ordnung. skippa
Hast du mal den Schaltplan? Und/Oder aussagekräftige Fotos von der Schaltung? Vielleicht ist auch nur ein Taster verklemmt.
Martin K. schrieb: > Die Taster sind alle in Ordnung. Gemessen? Statistisch gesehen sind z.B. Dreck, Kontaktprobleme und vagabundierende Zinnkugeln beliebte Fehler. Dann kommen Fehler an den Eingängen der Logik. So gesehen, würde ich erst mal die Eingänge mit dem Oszi ansehen, was ankommt wenn ein Kontakt schaltet. https://www.ti.com/lit/ds/symlink/sn54ls165a-sp.pdf
oszi40 schrieb: > Gemessen? Statistisch gesehen sind z.B. Dreck, Kontaktprobleme und > vagabundierende Zinnkugeln beliebte Fehler. Ein gern übersehener Fehler sind auch zB: def. Abblockkondensatoren.
Moin, vielen Dank erstmal für die rege Beteiligung. Meine Meßmöglichkeiten beschränken sich auf die Durchgangsprüfung der Taster mittels Multimeter, ich muss hier mal anführen daß ich kein Elektroniker bin und vor allem die Digitaltechnik für mich nicht leicht verständlich ist. Ich werde morgen bei Tageslicht mal ordentliche Fotos von der Tasterplatine machen, der eine oder andere kennt das Gerät vielleicht sogar, es ist ein alter Scancommander von MA-Lighting. skippa
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Martin K. schrieb: > sorry, ein 74245 Hm, der macht eigentlich wenig Sinn hinter einem 74165. Evtl. als Level Translator? Sind denn an den Tastern Dioden zu sehen? Dann sind die eventuell als Matrix verschaltet.
yesitsme schrieb: > Hast du mal den Schaltplan? Und/Oder aussagekräftige Fotos von der > Schaltung? Ich hab mal probiert, von MA Lighting sinnvolle Informationen zu einem fetten Lichtpult zu bekommen, das sehr merkwürdige Effekte zeigte ( IRQs ohne Sinn, M68k Fehleranzeigen auf dem Display). Da war nichts zu holen. Die Firma stellte auf stur, hat aber wenigstens auf E-Mails geantwortet. Die einzige Info war, das ich den Backup Akku wechseln sollte. Hat natürlich nichts geändert.
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Martin K. schrieb: > Typ 74165 "zusammengefasst" werden um danach einem 74245 Wahrscheinlich wird im Schiebregister der Zustand der Taster gespeichert und die 74245 kommen vom Taster?
Joe F. schrieb: > Sind denn an den Tastern Dioden zu sehen? Dann sind die eventuell als > Matrix verschaltet. Moin, 2 der Tasten haben LEDs, aber die sind unabhängig verschaltet. skippa
Martin K. schrieb: > einige wichtige Tasten sind ohne Funktion Dieser Rat ist wirklich ernst gemeint: Betätige die Taster sehr oft, mit viel Druck, auch 100 mal oder mehr. Hintergrund: Wenn die Taster z.B. an 5V hängen, dann reicht diese Spannung nicht aus, um evtl. Oxidschichten zu überwinden. https://de.wikipedia.org/wiki/Frittspannung Ich selbst hatte ein gebrauchtes DMX512-Lichtpult gekauft, bei dem einige Tasten ohne Funktion waren. Bei meinem Gerät habe ich die Tasten so oft gedrückt, bis die Oxidschicht rein mechanisch zerböselt wurde.
Moin, danke, ich hab die Taster alle mehrfac gedrückt, die funktionieren einwandfrei, schießen und öffen prima. Das ganze Pult ist zwar alt, aber in ausgezeichnetem Zustand, die Taster sind originale ITT/Schadow Digitaster. Ich werde mal messen ob die Taster bis zum 74165 schalten. Ansonsten kann ich den ja mal tauschen. sippa
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Martin K. schrieb: > einige wichtige Tasten sind ohne Funktion, dafür sind diese Funktionen > nun teilweise auf andere Tasten vorhanden. Das spricht allerdings nicht dafür, dass es nur an einem Kontaktproblem des/der Taster liegt. Ist das "springen" der Funktionen zu anderen Tastern eher zufällig, oder reproduzierbar (also immer auf den gleichen, aber falschen Taster gewandert)? Gibt es irgendwo gesockelte ICs oder Steckverbinder (z.B. zwischen Platinen), die korrodiert sein könnten? Da lohnt es sich mal die Verbindungen zu lösen und wieder herzustellen. Das ein 74xxx kaputt geht ist seeeeehr unwahrscheinlich, mühe dich daher erstmal nicht mit einem Tausch ab. Wahrscheinlicher ist es, dass irgendwelche Kondensatoren ausgetrocknet sind, und z.B. die Spannung der Digitalversorgung nicht mehr sauber ist, und die Schieberegister evtl. zusätzliche Clockimpulse bekommen, oder die Versorgungsspannung nicht mehr die benötigte Spannung aufweist, oder oder oder. Ohne Messinstrumente wird man da nicht weit kommen, wenn es ein komplexerer Fehler sein sollte.
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Moin, ich hab mal ein hoffentlich scharfes Bild der Rückseite des Tasterbereiches angehängt. Einige Leiterbahnen haben Korrosionsspuren, und nicht alle Lötstellen glänzen, einige haben so einen Oxidbelag. Leider erschöpfen sich meine Messmöglichkeiten bei Spannung, Widerstand & Durchgang. skippa
Joe F. schrieb: > Ist das "springen" der Funktionen zu anderen Tastern eher zufällig, oder > reproduzierbar (also immer auf den gleichen, aber falschen Taster > gewandert)? Moin, das Verhalten ist immer gleich, als ob die Taster eine neue Zuordnung bekommen hätten. Gesockelt ist da leider nichts außer des EPROMS, den hab ich im Vorwege schonmal durch einen "neuen" mit aktuellster Software ersetzt. skippa
Das sieht nicht gut aus. Ich würde erst einmal alles mit Iso sauber pinseln. Dann an den engen Stellen mit Leiterbahn Durchführungen auf Kurzschluss prüfen. Vermutlich liegt das Problem unter einer Stiftleiste. Also dort alle Nachbar Pins auf Kurzschluss prüfen.
Und mal die ganzen Flachbandverbinder mehrmals aus- und wieder einstecken. Wenn da eine Verbindung durch Korrosion schlecht geworden ist, hat man eine gute Chance hinterher wieder guten Kontakt zu haben.
Ich meine mich düster zu erinnern, als in den 80ern diese Taster aufkamen, daß sie als nichtprellend für TTL-Schaltungen beworben wurden. Was natürlich toll war, weil man sich 1/2 7400 sparte. Ich tippe auch auf verrottete Kontaktflächen, die man mal freireiben/freibrennen muß. Die Klimaanlage meines Autos wurde vom Vorbesitzer auch nie betätigt, sodaß die Tasten erst nach 10, 20 mal kräftig drücken und dabei wackeln wieder zu funktionieren begannen. Kratzende Taster ohne Oszi ankucken wollen ist aber eine Herausforderung. Ein nachgeschalteter Digitalzähler täte es zwar auch, aber den muß man genauso erstmal haben oder bauen können. Der OP versuche doch einmal, so eine Taste durch direkten Kurzschluß der Beinchen zu betätigen. Dem Foto der Platine nach scheint da schonmal was gerottet zu haben. Z.B. Bierdunst und warm/kalt-Kondenswasser in der Halle.
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spannungsversorgung, Stützkondensatoren... Labornetzteil anschliessen und testen. Oder die doofe Tour und alle Netzteilkomponenten tauschen. Dürfen wir ein Bild vom Netzteil sehen??
Wollvieh W. schrieb: > so eine Taste durch direkten Kurzschluß der Beinchen zu betätigen ... oder als DAU zu beschädigen? Prio 1 ist Messen und nochmals messen! Ohne billigen Oszi ist alles Mist. 2.Es kann aber durchaus sein, daß mit der Zeit irgendwelche Durchkontaktierungen verrottet sind? Ein TTL-Prüfstift mit LED könnte da schon erste Erkenntnisse bringen wenn man die Tasten betätigt. Oszi wäre natürlich besser.
Die Lötstellen der Digitaster sind auf dem Foto nicht wirklich gut zu erkennen, es scheint einige der Lötstellen haben Risse. Kann mich auch täuschen... Mal genau hinschauen kann nicht schaden. Edit: Und Feuchtigkeit war auch mit im Spiel. Sieht man an den dunkelgrünen Leiterbahnen auf der rechten Seite.
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Martin K. schrieb: > Gesockelt ist da leider nichts außer des EPROMS, den hab ich im Vorwege > schonmal durch einen "neuen" mit aktuellster Software ersetzt. Und der Fehler war auch mit dem alten EPROM vorhanden? Nicht, das die Jungs da was verschlimmbessert haben.
Matthias S. schrieb: > Martin K. schrieb: >> Gesockelt ist da leider nichts außer des EPROMS, den hab ich im Vorwege >> schonmal durch einen "neuen" mit aktuellster Software ersetzt. > > Und der Fehler war auch mit dem alten EPROM vorhanden? Nicht, das die > Jungs da was verschlimmbessert haben. Genau das habe ich auch gedacht als ich es gelesen habe.
Matthias S. schrieb: > Und der Fehler war auch mit dem alten EPROM vorhanden? Nicht, das die > Jungs da was verschlimmbessert haben Moin, nein, die neue Firmware macht keine Schwierigkeiten, das Problem war mit der alten auch schon vorhanden. Ich werde mal nach so einem CMOS-Pegelprüfer gucken. Zudem habe ich noch Zugriff auf ein funktionierendes Gerät zum Vergleich. skippa
Moin, entschuldigt, daß ich mich so lange nicht gemeldet habe. Inzwischen ist das Gerät repariert und funktioniert einwandfrei. Um es kurz zu sagen: es war ein defekter shift-Register-Chip, den ich mit Hilfe des Herstellers lokalisieren und erneuern konnte. Die gesamte Geschichte gibt es hier nachzulesen: https://paforum.de/forum/index.php?thread/136830-scancommander-restauration-ni-cd-akku-durch-was-anderes-ersetzen/ Vielen Dank an alle die sich hier beteiligt haben. skippa
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