Meine Tochter kommt mit einem defekten USB-Stick zu mir mit der Frage, ob ich den Inhalt retten könnte. Stick wird weder an MacOs noch an Windows10 erkannt. Led geht auch nicht an. Welcher Chip auf der Platine ist das Memory? Ich überlege, ob ich das Memory auf einen identischen funktionierenden auflöte. Grüße Christoph
Natürlich der abgeschliffene und vergossene Chip, damit man den auch ja nicht reparieren kann. Die Lötstellen sehen noch OK aus - das ist dann leider ein Fall für Ontrack o.ä. Profis.
Sollte der Flashchip tatsächlich noch funktionieren, so dürfte nur ein identischer Controller die Daten interpretieren können. Evtl. auch, weil dessen Firmware im Flash ist. D.h. es ist sinnvoller, den Controller zu tauschen: - Das geht einfacher. - Ist der Controller das Problem ist das Problem gelöst - Ist der Flash defekt, sind die Daten futsch. - Ist der Flashblock mit der Firmware defekt, kann eh niemand noch irgendwas lesen. (Außer evtl. Ontrack und Kollegen) - Ist die Firmware im Controller, so muss der Flash dennoch an einen Controller mit identischer Firmware. Wenn also überhaupt was geht, dann nur durch transplantation des Controllers eines identischen Sticks. Der Flash überlebt solche Transplantationen nicht, ebenso wie die Leiterplatte. Sicher das die Lötstellen des Steckers sowie die Leiterbahnen vom Stecker zum Chip ok sind? Meist biegen die sich ab und haben dann schlechte Verbindung. Oder wurde da was mit angestellt (gewaschen, drübergefahren, sowas)? Und immer dran denken: Daten von denen es keine Kopie gibt sind per definitionem unwichtig.
Danke für die die Beurteilung der Situation. Der Flash ist solder ball gelötet, richtig? Term im Deutschen? Kügelchen gelötet? Kann man da mit Heißluft vielleicht einfach mal probieren? Ich weiß, daß das sogar bei iMac Graphik chips auf dem Motherboard mal eine - wenn auch etwas hazardöse - Methode war. Chips werden selbst ziemlich heiß im angeschlossenen Zustand, fast zu heiß zum Anfassen. Dann wahrscheinlich † Grüße Christoph
Ja, der Flash scheint ein BGA zu sein. Das Problem ist, das er verklebt ist. Das zu lösen & den Chip aus und wieder einzulöten ist beinah unmöglich ohne das es Leiterbahnen abreißt. Die Platine geht normal nicht kaputt (außer durch mechanische Belastung) und andere Teile sind ja nicht da. Der Controller ist als "bedrahtetes" Bauteil zur Not per Lötkolben tauschbar, ohne das die Platine leidet. Und wie gesagt, du brauchst einen identischen Stick als Spender, andere Chips können den Flash nicht lesen, selbst wenn er noch ok wäre (was ehrlich gesagt unwahrscheinlich ist). zum Thema heißwerden: Ein sehr schneller USB3-Stick sollte nach Dauerbetrieb immer noch anfassbar bleiben. Deine lahme Möhre darf nicht wesentlich über Hauttemperatur gehen, ansonsten ist da eh schon was kaputt und eine Operation verschenkte Zeit.
ChristophK schrieb: > Kann man da mit Heißluft vielleicht einfach mal probieren? Der geht mit Heissluft ab, aber Du bekommst den nicht wieder angelötet. Denn dafür müsstest du die Lötbällchen unter dem Chip erneuern - die sind ja nach dem Entlöten weg. Das kann man sich z.B. bei Louis Rossmann auf Youtube live anschauen - der repariert Apple Geräte und ersetzt öfters BGA Chips. Es gehört einiges an Erfahrung dazu, das einem weder Chip noch PCB bei der Aktion verbrennt.
Noch was: Kann es sein, das ein Flash beim Heißluftlöten Alzheimer hat? Mir war da mal was.
Jens M. schrieb: > Noch was: Kann es sein, das ein Flash beim Heißluftlöten Alzheimer hat? > Mir war da mal was. Falls der Ausfall nicht doch durch einen Riss auf dem PC verursacht wurde, hat er bereits jetzt deutlich Alzheimer. Ja, bei hoher Temp verliert der Flash die Daten schneller. Aber der sollte ja eigentlich 10 Jahre bei 85°C halten. Und wenn es beim Löten zu heiss wird, ist der Chip ohnehin "verbrannt". Deswegen nimmt man auch Hot-Air Rework Station und nicht einfach einen Heissluftfön. Aussicht auf Erfolg hat aber nix von beidem.
Ich habe mal Glück gehabt und konnte durch das Nachlöten der Kontakte (Stecker -> Platine) den Inhalt retten. Das ist, vor allem bei grober Behandlung, eine "Sollbruchstelle". Sollte was im Stecker oder auf der Platine sein, könnte man noch mittels eines Durchgangsprüfers Klarheit schaffen. Mehr glaube ich aber ist nicht drin. Die Idee mit dem identischen Controller halte ich für rein Teoretisch.
Jens M. schrieb: > Noch was: Kann es sein, das ein Flash beim Heißluftlöten Alzheimer > hat? > Mir war da mal was. Ach so :) Bei der "Geburt" verträgt er das Löten noch, später wir ihm dann das Hirn frittiert.
Wenn der Controller nicht defekt ist, sondern nur die Firmware korrupt, nuetzt das Tauschen des Controller ueberhaupt nichts. Die Firmware findet sich naemlich ueblicherweise im Flash. Und die Firmware kann man relativ leicht kaputt kriegen. Dafuer reicht schon ein Betrieb mit 3 V statt der vorgesehen 5 V vom USB, z.B. wenn der Stick in einem nicht ganz so hochwertigem USB-PCMCIA-Adapter steckt. Schlechte Aussichten also. Bei einem vermeintlich "defekten" USB-Stick konnte ich die Firmware neu schreiben. Dabei wird der Flash allerdings geloescht und neu formatiert.
Jim M. schrieb: > Aber der > sollte ja eigentlich 10 Jahre bei 85°C halten. Und bei 300°??? ;) Das ist ja nun nicht so das ~4x Temperatur auch ~1/4 Haltezeit wären... Jim M. schrieb: > Falls der Ausfall nicht doch durch einen Riss auf dem PC verursacht > wurde, hat er bereits jetzt deutlich Alzheimer. Schon klar. Was ich meinte war "sollte überhaupt noch irgendwas sinnvolles drin sein, ist es soweit ich weiß nach dem Löten nicht mehr sinnvoll".
Prüfe mal, ob die beiden inneren Kontakte (D+ und D-) des USB Steckers Kontakt mit dem metallenen "Gehäuse" (Einfassung des USB Steckers) haben - auf dem Foto kann man das nicht genau sehen, bzw. vermuten dass dem so sein könnnte. Zur Not mit dem Multimeter ausklingeln, ob da ein Kurzschluss ist.
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Bearbeitet durch User
mit Chance geht mit mech. Druck auf den Flash noch etwas. siehe hier: Beitrag "Re: Quick&dirty - schnelle Problemlösungen selbst gebaut" diesen Stick hatte ich vorher schon mal wegen Wackler getoastet, nach ein paar Wochen fing der wieder an zu spacken. zwischendurch lief der aber normal.
Sehr oft sind die Lötstellen zum Stecker kalt, oder die Kontaktfedern brechen. Am sichersten ist es, ein altes USB-Kabel zu nehmen, und die 4 Drähte einzeln an die Platine zu löten.
sowas hab ich mit einigen 32GB-SSDs gemacht, die auch einen USB-Anschluss hatten. Die Dinger wollte man nicht ohne das Herausbrechen der Anschlüsse (auch SATA) wegwerfen. USB neu ran und läuft.
● J-A V. schrieb: > sowas hab ich mit einigen 32GB-SSDs gemacht, > die auch einen USB-Anschluss hatten. Du hattest [32 GB] SSD mit einem (zusätzlichen?) USB-Anschluss? staun Wodurch unterscheiden die sich denn von einem "klassischen" USB-Stick gleicher Kapazität?
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