Forum: HF, Funk und Felder Grundig Resonanzmeter II, Typ 701


von R. K. (Gast)


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Hallo,



Ich kämpfe jetzt schon länger mit dem genannten Gerät, das einfach nicht 
funktionieren will.
Einen Schaltplan findet man hier: 
http://www.radiomuseum.hu/muszerek_e/gdo701.pdf

Weder lässt sich damit an der Resonanzfrequenz ein Dip messen, 
Schalterstellung "G", noch Wellen, Stellung "W", feststellen, noch 
möchte es als Testsender funktionieren, "S", oder überhaupt etwas 
empfangen, "E".

Dass das Gerät gar nicht anschwingt, nämlich mit keiner einzigen 
Steckspule, habe ich zudem mit einem Frequenzzähler (Tastkopf mit Klemme 
auf Schleife) festgestellt.

Also habe ich das Gerät aufgemacht und nach dem Bild zunächst die 
Spannungen gemessen. Darauffolgende Überprüfungen ergaben:
Am Siebwiderstand Rg (10k) liegen statt 190 Volt bloß etwa 150 Volt, die 
Gitterspannung der EC92 beträgt statt 6V sogar -250 mV.

Lade- und Siebelkos mit jeweils 2µF am Isolationsmesser (Testspannung 
250V) sollten mit einmal etwa 8 MOhm und einmal etwa 10MOhm in Ordnung 
sein. Das Ausmessen eines neuen Typen ergab in etwa dasselbe Resultat.

Der Anodenstrom beträgt etwa 6mA, im Schaltplan wären es "ca. 5mA".

Betrieben wurde das Gerät beim Messen über einen Stelltrafo, eingestellt 
auf 220 Volt.

Die beiden Widerstände Rg und R8 mit jeweils 10 kOhm sind in Ordnung.

Eine Ersatzröhre wurde sicherheitshalber ebenso ausprobiert.

Drehkondensator hat nirgendwo einen Schluss.

Dann kommt ein weiteres Stück dazu, denn die im Schaltplan angegeben 
Widerstände stimmen mit denen, die letztlich verbaut sind, nicht 
überein, was ich nicht als Fehler werte. Ich möchte es nur erwähnen.
R3 wurde mit 15 kOhm bemessen, R4 mit 820 Ohm und R7 schließlich mit 240 
kOhm.

Was bleibt nun übrig? Möglicherweise dieser ominöse Gleichrichter?
Was ist das überhaupt für ein Typ? "E235 C5"? Ich nehme an, "C5" bezieht 
sich auf den maximalen Strom, also 5mA vorwärts. Er lässt sich mit dem 
0815-Diodenprüfer auch gar nicht erst durchmessen.




Vielen Dank im Voraus,

von Holm T. (Gast)


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R. K. schrieb:
> Hallo,
>
>
>
> Ich kämpfe jetzt schon länger mit dem genannten Gerät, das einfach nicht
> funktionieren will.
> Einen Schaltplan findet man hier:
> http://www.radiomuseum.hu/muszerek_e/gdo701.pdf
>
> Weder lässt sich damit an der Resonanzfrequenz ein Dip messen,
> Schalterstellung "G", noch Wellen, Stellung "W", feststellen, noch
> möchte es als Testsender funktionieren, "S", oder überhaupt etwas
> empfangen, "E".
>
> Dass das Gerät gar nicht anschwingt, nämlich mit keiner einzigen
> Steckspule, habe ich zudem mit einem Frequenzzähler (Tastkopf mit Klemme
> auf Schleife) festgestellt.
>
> Also habe ich das Gerät aufgemacht und nach dem Bild zunächst die
> Spannungen gemessen. Darauffolgende Überprüfungen ergaben:
> Am Siebwiderstand Rg (10k) liegen statt 190 Volt bloß etwa 150 Volt, die
> Gitterspannung der EC92 beträgt statt 6V sogar -250 mV.
>
> Lade- und Siebelkos mit jeweils 2µF am Isolationsmesser (Testspannung
> 250V) sollten mit einmal etwa 8 MOhm und einmal etwa 10MOhm in Ordnung
> sein. Das Ausmessen eines neuen Typen ergab in etwa dasselbe Resultat.
>
> Der Anodenstrom beträgt etwa 6mA, im Schaltplan wären es "ca. 5mA".
>
> Betrieben wurde das Gerät beim Messen über einen Stelltrafo, eingestellt
> auf 220 Volt.
>
> Die beiden Widerstände Rg und R8 mit jeweils 10 kOhm sind in Ordnung.
>
> Eine Ersatzröhre wurde sicherheitshalber ebenso ausprobiert.
>
> Drehkondensator hat nirgendwo einen Schluss.
>
> Dann kommt ein weiteres Stück dazu, denn die im Schaltplan angegeben
> Widerstände stimmen mit denen, die letztlich verbaut sind, nicht
> überein, was ich nicht als Fehler werte. Ich möchte es nur erwähnen.
> R3 wurde mit 15 kOhm bemessen, R4 mit 820 Ohm und R7 schließlich mit 240
> kOhm.
>
> Was bleibt nun übrig? Möglicherweise dieser ominöse Gleichrichter?
> Was ist das überhaupt für ein Typ? "E235 C5"? Ich nehme an, "C5" bezieht
> sich auf den maximalen Strom, also 5mA vorwärts. Er lässt sich mit dem
> 0815-Diodenprüfer auch gar nicht erst durchmessen.
>
>
>
>
> Vielen Dank im Voraus,

Ersetze den Gleichrichter mal probehalber mit einer 1N4007 und einem in 
Reihe geschalteten 100 Ohm Widerstand..aber so richtig glaube ich nicht 
daran. Die Spannungen sollten weitgehend unkritisch sein,

Selengleichrichter sind eine Reihenschaltung aus Selendioden (die 
Platten) von denen jede so ca. 25V verträgt. Bei der Reihenschaltung 
addieren sich aber auch die Flußspannungen der Dioden und Dein Meßgerät 
arbeitet mit zu geringer Spannung als da da überhaupt ein Strom fließen 
könnte, es ist normal das Du da nichts messen kannst.

Es ist möglich das Du das Gerät mit Deinem Zähler und seinem Tastkopf zu 
sehr belastest, am einfachsten testest Du mit einem AM Radio im LW/MW/KW 
Bereich ob Schwingungen erzeugt werden, es müßte sich eine deutliche 
Pfeifstelle finden lassen. In Schalterstellung S wird auf die 
Anodenspannung eine 37V Wechselspannung aufgestockt, was in einem AM 
Empfänger zu einem deutlich hörbaren Brummen führen sollte.
Damit der Laden schwingt muß vom Gitter der Röhre ein Gleichstrompfad 
zur Masse existieren, die Röhre richtet die Schwingkreisenergie am 
Gitter selbst gleich und erzeugt damit die Gittervorspannung von -6V 
..die man aber nur mit einem sehr hochohmigen Meßgerät messen kann. Hast 
das Meßwerk Durchgang (etliche 100 Ohm bis einige Kiloohm?) und zeigt es 
etwas mit R10 veränderliches an? Sind C1 und C2 noch in Ordnung und 
nicht etwa die Anschlüsse von der Scheibe abgefallen?

Gruß,
Holm

von Volker S. (sjv)


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R. K. schrieb:
> Was ist das überhaupt für ein Typ? "E235 C5"? Ich nehme an, "C5" bezieht
> sich auf den maximalen Strom, also 5mA vorwärts. Er lässt sich mit dem
> 0815-Diodenprüfer auch gar nicht erst durchmessen.

Das ist normal, da ein Selengleichrichter. Ersetze ihn probeweise durch 
eine 1N4007.

von oldeurope O. (Gast)


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R. K. schrieb:
> Also habe ich das Gerät aufgemacht und nach dem Bild zunächst die
> Spannungen gemessen. Darauffolgende Überprüfungen ergaben:
> Am Siebwiderstand Rg (10k) liegen statt 190 Volt bloß etwa 150 Volt, die
> Gitterspannung der EC92 beträgt statt 6V sogar -250 mV.
>
> Lade- und Siebelkos mit jeweils 2µF am Isolationsmesser (Testspannung
> 250V) sollten mit einmal etwa 8 MOhm und einmal etwa 10MOhm in Ordnung
> sein. Das Ausmessen eines neuen Typen ergab in etwa dasselbe Resultat.
>
> Der Anodenstrom beträgt etwa 6mA, im Schaltplan wären es "ca. 5mA".

Das ist alles normal. Erst wenn die EC92 schwingt, wirst Du eine
negative Gleichspannung von einigen Volt messen.
Der Anodenstrom sinkt dann etwas.
Dazu benötigst Du diesen "Spezialtastkopf":
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=12830&pid=154904#pid154904
Ohne den setzen die Schwingungen, aufgrund der Kapazitiven
Last der Messstrippen in der Regel aus.

Löte und zerre nicht unnötig an den alten Bauteilen herum,
damit machst Du mehr kaputt als ganz.
Alle Kontakte reinigen und prüfen, speziell die für die Spulen.
Auch mal die Spulen durchpiepsen.

Du kannst auch mit HF-Generator und Oszilloskop prüfen
ob der Kreis überhaupt in Resonanz kommt.

LG
old.

von A-Freak (Gast)


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@oldeurope:
hier wird die Röhre mit einer positiven Gitterspannung versorgt, ist 
etwas anders als beim normalen Oszilator

@r_k:
Messe bitte einmal alle Spannungen an der Röhrenfassung wenn die Röhre 
nicht drinsteckt.

Ich mag Röhrentechnik restaurieren, auch deinen Dipper bekommen wir zum 
laufen.

von oldeurope O. (Gast)


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A-Freak schrieb:
> @oldeurope:
> hier wird die Röhre mit einer positiven Gitterspannung versorgt, ist
> etwas anders als beim normalen Oszilator

Mit der Spannung vom Poti stellst Du die Position des
Zeigers am Instrument ein.
Das Instrument schließt die Spannung praktisch kurz.
Da wird keine positive Spannung an das Gitter gelegt.
Ist ein "normaler" Oszillator.

LG
old.

von Günter Lenz (Gast)


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Heizspannung in Ordnung? Kathode der Röhre muß glühen.
Mach dir mal ein Meßkabel für Oszillograf oder Frequenzzähler
Dünnes abgeschirmtes Kabel, wo am Ende eine Koppelwindung
drann ist. Koppelwindung so etwa 2- 3cm Durchmesser. Einfach
eine Schleife aus dem Mitteldraht und dann den Mitteldraht auf
die Abschirmung löten. Damit kannst du dann mit Abstand
kontaktlos messen, der Oszillator wird dabei kaum belastet.
Die Schaltung ist ja sehr einfach, sollte also wieder zum
Laufen zu bekommen sein. Ich tippe auch auf Kontaktfehler
der Schalter.

von ~Mercedes~ (Gast)


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Prüfe bitte auch, ob der Drehko Schluß hat,
dieser kann auch hochohmig sein!
Wenn kein Schluß vorhanden auch mal mit andrer Röhre
versuchen.

mfg

von Holm T. (Gast)


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~Mercedes~ schrieb:
> Prüfe bitte auch, ob der Drehko Schluß hat,
> dieser kann auch hochohmig sein!
> Wenn kein Schluß vorhanden auch mal mit andrer Röhre
> versuchen.
>
> mfg

Liest Du manchmal den Eröffnungsthread um herauszufinden um was es so 
geht?

Gruß,
Holm

von Platinen Frickler (Gast)


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Vorsichtshalber sollte man noch mit dem Ohmmeter prüfen ob die 
Mittelanzapfung tatsächlich noch am  Massebezugspunkt der Spulensockels 
angeschlossen ist. Durch das vielmalige Einstecken verschiedener Spulen 
können die Fassungspins ermüdet werden und manchmal abbrechen. Ein 
Dreipunkt Hartley Oszillator ist davon funktionsmäßig abhängig.

Eine andere Fehlermöglichkeit besteht durch mit der Zeit sulfatierte 
Oberflächen der Spulenanschlußpins und des Spulensockels sollten diese 
Anschlußstellen versilbert sein. Wenn das Material schwarz aussieht 
liegt Silbersulfatierung vor. Früher wurden solche Komponenten meist 
versilbert. Silbersulfatierung erhöht den Übergangswiderstand 
beträchtlich weil es wie ein Isolator wirkt.

Wenn die Spulenfassung nicht aus Keramik ist, besteht auch die 
Möglichkeit, daß der Kunstoff/Pertinax mit der Zeit (vielleicht durch 
Wasseraufnahme und Verschmutzung) zu verlustbehaftet geworden ist.

Da ich das Gerät nicht habe, kann ich das nicht beurteilen. Mach mal ein 
paar gute Innenaufnahmen und Bilder um den Spulensockel herum.

Es gab da mal übrigens vom Josef Reithofer ein Buch (RPB Reihe) speziell 
über Dip Oszillatoren. "Dipmeter mit Röhren, Transistoren und 
Tunneldioden", RPB 141/142

Sonst müßte anhand der bisherigen Angaben der Oszillator schwingen. 
Stromversorgungsmäßig sind die Bedingungen grundsätzlich gegeben. Also 
liegt ein HF Komponenten Schaden vor. Das Messinstrument zeigt ja am 
besten an, ob Schwingungen vorliegen. In der "E" Position kann der 
Oszillator ohne niederohmige Verbindung nach Masse natürlich nicht 
funktionieren.

Es ist natürlich auch möglich, daß ein (unsichtbarer) Haarbruch in den 
50pF DC-Kopplungs-Blocks vorliegt. Die sollte man nach Möglichkeit auch 
noch gewissenhaft überprüfen.

An sich funktionieren solche Schaltungen in der Regel anstandslos. Als 
Schüler baute ich damals zahlreiche Oszillatoren in ähnlicher Schaltung 
im UKW und KW Bereich und es gab niemals Schwierigkeiten mit dem 
Colpitts bzw. der Dreipunkt-Schaltung.

von R. K. (Gast)


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Hallo,



Vielen Dank für Eure Rückmeldungen.

Folgendes hat sich nun verbessert:
Nach einer gründlichen Reinigung, wie "old" auch erwähnt hat, der 
Röhrenfassung samt dem Drehschalter sowie auch der Steckspulenfassung 
mit "Kontakt 60" und anschließendem Nachspülen von "Kontakt WL" kann ich 
nun einerseits dippen und andererseits den 50 Hz-Brumm in mein Radio 
einkoppeln - geht wunderbar.

Mittlerweile hat sich ebenso die richtige Spannung in Höhe von 190 V am 
Siebkondensator "Rg" eingestellt.

Das heißt für die anderen: danke für eure Tipps. Dass es sich dabei um 
einen Seelengleichrichter handeln würde, darauf wäre ich nicht so 
schnell gekommen. Nun leuchtet mir allerdings ein, warum zwischen den 
Dioden-Symbolen im Schaltplan die Punkte eingezeichnet sind: die deuten 
nämlich die erwähnten Plättchen an, deren Flussspannungen sich derart 
hoch addieren, dass der 0815-Diodenmesser da freilich nicht nachkommt.

Heizspannung passt ebenso unter Belastung und liegt bei 6,8V~ und die 
Gitterspannung war ebenso schön negativ.

Das Zeigerinstrument hat um die 500 Ohm. Es arbeitet, was ich eingangs 
zu erwähnen vergessen habe, nun ordentlich und lässt sich schön bis zum 
Anschlag einstellen, was vorhin nicht der Fall war. Es hat sich bloß 
hinter der Null verkrochen und ließ sich durch Drehen am Poti nur schwer 
aus der Reserve locken.

Bis dahin herzlichen Dank für eure kompetente und schnelle Hilfe.



Nun frage ich mich noch, wie das mit dem Messbereich "W" und "E" 
funktioniert, denn da kann ich kaum irgendwas anfangen.

Dass bei der Stellung "E" das Messwerk abgeschaltet wird und man 
wahrscheinlich einen hochohmigen Ohrhöher anschließen kann, macht es ein 
wenig unbedeutend. Aber in der Stellung "W" bewegt sich der Zeiger kaum, 
wenn man sich etwa einem Draht von einem HF-Generator nähert.
Woran kann man diese Funktion am besten prüfen? Das FM-ZF im 
Transistorradio, allerdings teils geschirmte Filter, wird ebenso nicht 
registriert.



MfG,
Kohlhammer

von Günter Lenz (Gast)


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R. K. schrieb:
>Nun frage ich mich noch, wie das mit dem Messbereich "W" und "E"
>funktioniert, denn da kann ich kaum irgendwas anfangen.

Da arbeitet das Ding als Detektorempfänger, also passiev.
Damit kannst du einen Oszillator testen ob er schwingt.
Und falls er Amplitudenmoduliert ist kannst du das mit
dem Kopfhörer hören.

von nachtmix (Gast)


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R. K. schrieb:
> Nun frage ich mich noch, wie das mit dem Messbereich "W" und "E"
> funktioniert, denn da kann ich kaum irgendwas anfangen.

Steht auf Seite 2 der Beschreibung.

von oldeurope O. (Gast)


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R. K. schrieb:
> Aber in der Stellung "W" bewegt sich der Zeiger kaum,
> wenn man sich etwa einem Draht von einem HF-Generator nähert.
> Woran kann man diese Funktion am besten prüfen? Das FM-ZF im
> Transistorradio, allerdings teils geschirmte Filter, wird ebenso nicht
> registriert.

Da solltest Du Dich der Oszillatorspule eines Röhrenradios nähern.
Dann bekommst Du da satten Ausschlag. Dafür ist das Gerät gedacht.

LG
old.

von A-Freak (Gast)


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@oldeurope:

Ja, du hast recht. Ich war verpeilt und hatte das Anzeigeinstrument als 
hochohmigen Spannungsmesser betrachtet gehabt.

Mit dem kleinem Kathodenwiderstand wären +6V am Gitter natürlich sehr 
falsch gewesen.

von Claus H. (hottab) Benutzerseite


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@R. K. (r_kohlhammer)

Danke für deine und die anderen Beiträge. Es passt ja perfekt. 
Übermorgen erhalte ich einen RM II (Funkwerk Dabendorf) per Post. Der 
Schaltplan ist sehr ähnlich.

Er soll auch defekt sein; na mal sehen.

Bei uralten Geräten war der erste Hauptfehler öfter die 
Sicherungshalterung. Der Grünspan ist meist gut zu erkennen.

von ~Mercedes~ (Gast)


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Holm T meinte:

> Liest Du manchmal den Eröffnungsthread um herauszufinden um was es so
> geht?


Mein Hase, du hast ja so Recht.
Kannst Du mir noch einmal verzeihen? :-O ;-P

mfg

von R. K. (Gast)


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Hallo,



Melde mich nun bezüglich der beiden Funktionen "W" und "E" zurück.
Beides wurde nun an LC-Schwingkreisen eines alten HF-Generators durch 
Annähern der Steckspule getest. Sowohl ein Ausschlag des Messinstruments 
im Bereich "W", bei dem die Röhre passiv geschaltet wird, ist zu 
vermerken, wie auch ebenso die Abnahme eines aufmodulierten 1kHz-Tones 
über entsprechend hochohmige Kristallhörer gelingt.

Nochmals vielen Dank an alle, die mir geholfen haben!



@hottab:
Ich gratuliere zum Gerät, wünsche viel Erfolg beim Reparieren und 
anschließend viel Spaß mit dem feinen Tausendsassa.

Ich erlaube mir, noch einen kleinen Tipp mitzugeben, falls größere 
Reparaturen anstehen sollten. Die Gehäuserückseite ist über fünf 
Schrauben befestigt und ist gleichzeitig eine Art Schanier. Ist der 
Deckel entfernt, findet man die Technik vor und es lässt sich alles, bis 
auf die Gitterspannung relativ gut messen. Sollte nun aber etwa die 
Röhre getauscht oder bloß nur die Kontakt gereinigt werden, empfiehlt es 
sich, jene umlaufende Gehäusewand zu entfernen. Sind zwei Schrauben auf 
der Oberseite. Danach sitzt das Teil auf der Bedienplatte noch drauf, da 
die Steckspulenfassung ganz vorne ein Abmachen leicht behindert. Man 
muss ein wenig zerren, aber nicht stark. Dazu empfehle ich, die durch 
das Metall in größere mechanische Berührung kommende Seite der 
Steckspule mit einem Klebeband, ggf. Malerband abzukleben und dann 
versuchen, das Teil durch sanftes Wippen zu lösen. Nachher hat man keine 
Kratzer an der Steckspulenfassung. Die Poti- sowie der 
Drehkondensator-Drehknopf (was für ein Wort) sind notwendigerweise nicht 
zu lösen, da es wohl nicht vorgesehen ist, jene mechanischen Halterungen 
für die Bauteile von der Bedienplatte zu lösen. Ebenso sollte nicht 
versucht werden, die zwei zur Bedienplatte gelegenen Schrauben des 
mittigen Haltebügels, an dem die Rückplatte mit der mittig liegenden 
Schraube befestigt wird, zu lösen, da sich auf der unzugänglichen 
Unterseite wohl Muttern befinden, die bloß noch der Teufel wieder 
anbringen könnte, wenn die Schrauben ganz gelöst wären.

Ebenso ist es mir passiert, dass sich beim Messwerk der transparente 
Deckel, der den Drehspulkörper umfasst, wegen mangelnden Halt des 
ursprünglichen Klebers gelöst hat. Hier besteht vielleicht die Gefahr, 
dass er im Gefecht, da die Netzzuleitung in geöffnetem Zustand nur noch 
über die Lötpunkte gehalten wird und somit dagegendrücken kann, verloren 
geht.

Und ganz am Schluss: wie bereits gesagt, die Widerstandswerte im 
Schaltplan stimmen nicht mit den in der Fertigung zum Einsatz gekommenen 
überein. Hier bitte nicht irritieren lassen. Siehe dazu auch den 
Eingangspost.



Edit: merke gerade, es handelt sich nicht um dasselbe Gerät und den 
Stuss hätte ich mir sparen können. Als Nicht-Deutscher ist mir nicht 
sofort aufgefallen, dass "Dabendorf" eben nicht aus "West-Produktion" 
stammt. Naja, vielleicht brauchts ja jemand einmal.


MfG,
Kohlhammer

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Claus H. schrieb:
> Er soll auch defekt sein; na mal sehen.

Falls du jemanden brauchst, der Vergleichsmessungen machen kann: ich 
habe auch noch so ein Teil daliegen.

von Claus H. (hottab) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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@ Jörg W. (dl8dtl)

Sehr nett und hilfsbereit, eben perfekter Mod.; gerne komme ich darauf 
zurück, wenn der Schaltplan nicht ausreicht.

Leider müffelt das Gerät nach Keller und bekommt sicherheitshalber 3 
Tage Zwangslüftung. Danach fasse ich vorsichtig die bereits so erwartete 
Sicherung an (siehe Foto) und später (!) regele ich langsam den 
Trenntrafo hoch.

Und ... .

: Bearbeitet durch User
von Claus H. (hottab) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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@R. K. (r_kohlhammer)

Danke trotzdem für deine Erfahrungen.

Wichtig ist, dass man seine Erkenntnisse hier einbringt. Oft reicht 
schon die prinzipielle Beschreibung von einer bestimmtem Gerätegruppe, 
wenn man ähnliche Geräte reparieren möchte. Den "Deckeleffekt" und 
ablösende Skalen deren Krümel in dem Schlitz der Drehspule klemmen, 
kennen bestimmt viele Nutzer von Zeigerinstrumenten. Erstaunlicherweise 
sieht von meinem "neuen" RM II das 100 myA-Instrument noch ganz gut aus.

Meine Erfahrungen mit Röhrengeräten sind über 50 Jahre alt. Die 
Fachlehrer und die Meister haben uns zu den pratischen Prüfungen oft mit 
defekten Gitterableit- oder Schirmgittervorwiderständen getriezt, weil 
es dadurch undefinierte Zustände gab. Der Fehler war in der Praxis nicht 
häufig, aber sehr lehrreich.

Etwa 50 % der praktischen Fehler waren verbrauchte Röhren. Das kommt auf 
die EC92 zu. Gibt es hier erfolgreiche Tester für Triodennachbildungen?

Ein Kandidat ist der Supertex LN150 MOSFET. Er verträgt 500V und hat 2 
mS Steilheit. Damit kann eine Triode evenuell gut nachgebildet werden. 
Für die EC92 werden jedoch ca. 6 mS gebraucht.

Ist zwar nicht stilecht sondern einen Versuch wert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Claus H. schrieb:
> Das kommt auf die EC92 zu.

So viel wird die nicht gelaufen sein in so einem Dipmeter. Falls sie 
wirklich verbraucht ist, würde ich mich an deiner Stelle einfach nach 
einer EC92 umsehen, die ist sicher noch irgendwie zu bekommen. Ich 
müsste da auch noch eine in der Kiste liegen haben, sicher auch andere 
Mitforisten hier. In der Bucht bekommt man sie teilweise schon unter 10 
Euro.

von Claus H. (hottab) Benutzerseite


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Danke, ich kann ja zuerst in "Markt" suche EC92 einstellen. Bei manchen 
verstauben die Röhren nur :-)

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Claus H. schrieb:
> Danke, ich kann ja zuerst in "Markt" suche EC92 einstellen. Bei manchen
> verstauben die Röhren nur :-)

Genau:
https://www.reichelt.de/elektronenroehre-triode-miniatur-7-pol-6-3-v-tube-ec92-p258440.html?r=1

von Claus H. (hottab) Benutzerseite


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Das Röhrenproblem ist gelöst. Mein Schwager hat seine Röhren- und 
-Radiosammlung aufgelöst. 2 EC92 waren noch übrig.

Hi Jörg, ich komme auf dein Messangebot zurück. Der RM II hängt jetzt an 
100 V~ und zieht 8 mA~ langsam sinkend. Was meinst du? Sieht relativ gut 
aus und ich lasse es bis morgen so. Die Feinsicherung hat den Wert 35 
mA.

Wahrscheinlich war das Gerät schon "verbastelt". Der Stecker hatte 
zusätzliche Feinsicherungen, natürlich auch verkeimt, und die 
zerspleisten Adern im Stecker waren dem Kurzschluß vor den Sicherungen 
(!) gefährlich nahe. Die Adern rot und braun sind als L bzw. N 
stromführend und die schwarze Ader als Schutzleiter (Trafomasse) 
geschaltet. Das ist sehr unüblich. Wenn alles zu ist, stört es keinen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lass uns für den RM II einen eigenen Thread eröffnen.

von Claus H. (hottab) Benutzerseite


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Ich kopiere meinen letzten Beitrag in

Resonazmesser (Grid Diper) RM II Funkwerk Dabendorf/Köpenick
Beitrag "Resonazmesser (Grid Diper) RM II Funkwerk Dabendorf/Köpenick"

Ich hatte überlegt, auch einen Artikel anzulegen zu dem Thema 
"Resonanzmesser". Das ist mein dritter RM, 1983 Eigenbau, jetzt Tradiper 
TE-15 und RM II.

Hat sich leider zeitlich überschnitten.

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