Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik diskreter Wiederanlaufschutz bei 12V


von Phil J. (exloermond)


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Moin zusammen,

ich schalte eine Last per Relais.

Versorgungsspannung: 12V
Geschaltet wird mit einem Schalter (1 Öffner, notfalls auch 1 Schließer 
frei)
Spulenspannung Relais: 12V

Nun möchte ich, dass nach "Stromausfall", also dem erneuten anlegen der 
12V Spannung bei aktiviertem Schalter, dass Relais nicht sofort anzieht.

Das ganze mit möglichst Hühnerfutter.

Ich hab leider keine Idee wie man sowas umsetzt, mein Gedanke ist eine 
Zeitkomponente zu integrieren:

Bevor geschaltet wird, verzögert ein Kondensator einen 
Transistortreiber, falls der Schalter geschlossen (oder Offen ist), wird 
von einem weiteren Transistor der Schaltkreis gesperrt.

Gibt es dafür einen Namen?
Oder wie baut man sowas?

von sebbel (Gast)


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Hallo,

geht auch nur mit dem Relais ohne Zusatz.
=> Stichwort: "Selbsthaltung"

Mit einem Taster wird das Relais geschaltet. Danach "hält" es sich über 
einen seiner Schlißer-Kontakte "selbst".

Wenn Du den Schalter gegen einen Taster austauschen kannst und ein 
Relais mit einem weiteren Schließerkontakt einsetzen kannst, ist das 
genau Deine Lösung.

Siehe z.B. hier:
http://www.iadm.info/fileadmin/template/IADM/files/iadm_alt/steuerungstechnik/arb/arbi040.htm

von Peter P. (peterpo)


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Eltako Stromstoßschalter, nach abfall der Versorgungsspannung bleibt das 
Relais aus. Gibt es sowohl für Gleich- als auch Wechselspannung.
Für dies Relais muss man dann natürlich einen Taster nehmen.

von sebbel (Gast)


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edit:

...OK, zum Abschalten brauchst Du auch nochmal einen Taster, wenn Du die 
Spannung nicht anderweitig abschalten kannst... den hatte ich 
unterschlagen.

von HildeK (Gast)


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An die bisherigen Poster:
Ich hatte das so verstanden, dass nach Wiederkehr der Spannung 
verzögert, aber selbsständig wieder eingeschaltet wird.

von MaWin (Gast)


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Phil J. schrieb:
> Nun möchte ich, dass nach "Stromausfall", also dem erneuten anlegen der
> 12V Spannung bei aktiviertem Schalter, dass Relais nicht sofort anzieht.

Wann soll es denn dann jemals wieder anziehen ?

Klingt wie unzureichend durchdacht.

Ein Taster und ein Thyristor wäre vieleicht eine Lösung, aber anders.

von Teo D. (teoderix)


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Phil J. schrieb:
> Bevor geschaltet wird, verzögert ein Kondensator einen
> Transistortreiber, falls der Schalter geschlossen (oder Offen ist), wird
> von einem weiteren Transistor der Schaltkreis gesperrt.

Ich versteh da so: Ist der Schalter geschlossen während die 
Stromversorgung eingeschaltet wird, soll verzögert der Verbraucher 
zugeschaltet werden. Ansonsten soll der Schaler normal, also ohne 
Verzögerung arbeiten.

Phil bitte ausfüllen:
[] Ja
[] Nein

von HildeK (Gast)



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Teo D. schrieb:
> Ich versteh da so: Ist der Schalter geschlossen während die
> Stromversorgung eingeschaltet wird, soll verzögert der Verbraucher
> zugeschaltet werden. Ansonsten soll der Schaler normal, also ohne
> Verzögerung arbeiten.

So dürfte es gemeint sein - der TO sollte das aber noch bestätigen.
Wenn dem so ist, könnte mein Bildchen im Anhang helfen.

von HildeK (Gast)


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Nachtrag:
Eine Zeit wurde nicht genannt. Wenn diese viele Sekunden oder länger 
betragen soll, dann wird das so nichts werden.
Außerdem fehlt noch eine Diode parallel zu R2, um beim Spannungsausfall 
das C auch schnell zu entladen.
Unschön ist auch, und deshalb nur für recht kurze Zeiten verwendbar, 
dass das Relais mit langsam ansteigender Spannung eingeschaltet wird.

Wenn das stört, braucht man einen Komparator oder einen µC (speziell 
auch für längere Zeiten).

von Teo D. (teoderix)


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HildeK schrieb:
> dass das Relais mit langsam ansteigender Spannung eingeschaltet wird.
>
> Wenn das stört, braucht man einen Komparator

Täts da nich auch ne ZDiode, um das langsame ansteigen zeitlich zu 
begrenzen?!

von HildeK (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Täts da nich auch ne ZDiode, um das langsame ansteigen zeitlich zu
> begrenzen?!

Wie meinen?
Ich sehe halt, dass das C für lange Verzögerungszeiten auch langsam 
geladen werden bzw. groß sein muss und dann der FET einen sehr weichen 
Übergang vopn sperrend auf leitend hat.

von Teo D. (teoderix)



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HildeK schrieb:
> Wie meinen?

von HildeK (Gast)


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Das bringt eine deutliche Zeitverlängerung bei gegebenem C, aber die 
Flanke am C und damit am Gate wird noch flacher. Der Kondensator ist da 
schon weiter aufgeladen und die Steigung der e-Kurve nimmt ab.

Was bei 12V noch gehen würde, wäre ein Schmitt-Trigger aus der 
4000er-Serie. Je nach Relais könnte der dieses mit parallel geschalteten 
Buffern ggf. direkt treiben. Er muss natürlich direkt an der 
Stromversorgung hängen.

von Phil J. (exloermond)


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Teo D. schrieb:
> Ich versteh da so: Ist der Schalter geschlossen während die
> Stromversorgung eingeschaltet wird, soll verzögert der Verbraucher
> zugeschaltet werden. Ansonsten soll der Schaler normal, also ohne
> Verzögerung arbeiten.

Nein, ist der Schalter geschlossen, während die Stromversorgung 
eingeschaltet wird, soll gar nichts passieren.

Also erst Schalter aus, dann Schalter ein.

Auf die Idee mit der Verzögerung des Schaltvorgangs kam ich, da mir 
keine andere Möglichkeit einfiel vorher zu Prüfen ob der Schalter 
geschlossen ist.

Mit anderen Worten: Sobald ich Spannung anlege und der Schalter 
geschlossen ist, gibt mir die Verzögerung eine Zeitfenster in dem ich 
den Schaltkreis blockieren kann.

Oder igbt es da ne bessere Lösung

von Teo D. (teoderix)


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MaWin schrieb:
> Ein Taster und ein Thyristor wäre vieleicht eine Lösung, aber anders.

von Praktiker (Gast)


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Du kannst ein zweites Relais nehmen, wenn der Ein-Aus-Schalter ein 
Wechselschalter ist:

  - Mittelkontakt des Ein-Aus-Wechselschalter an Vcc.

  - In Aus-Stellung betätigt der Schalter das Relais K1 das
    dann in Selbsthaltung geht.

  - In Ein-Stellung geht das Signal über einen zweiter Schließer
    von K1 zum Relais K2, das Deine Last schaltet.


D.h. nach Spannungsausfall muss mit der Aus-Stellung erst das Relais K1 
"geladen" werden, damit nachher in Ein-Stellung das Hauptrelais 
geschaltet werden kann. Fällt die Spannung ab, fällt auch K1 wieder ab 
und der Schalter muss mindestens einmal in Aus-Stellung gebracht werden.

von HildeK (Gast)


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Phil J. schrieb:
> Oder igbt es da ne bessere Lösung

Nachdem endlich klar wird, was du willst, kann ich meine Ansätze in die 
Tonne werfen.
Dann ist aber die allererste Antwort von sebbel (Gast) bereits die 
Beste.
sebbel schrieb:
> ...

So gibt es das an vielen Maschinen (Tischkreissäge z.B.). Du musst dich 
nur mit zwei Taster anfreunden, einen für EIN und einen für AUS.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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HildeK schrieb:

>
> So gibt es das an vielen Maschinen (Tischkreissäge z.B.). Du musst dich
> nur mit zwei Taster anfreunden, einen für EIN und einen für AUS.

Sogar als Selbsthaltemodul mit roter Kappe drüber, die als Not-Aus 
dient.

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