Forum: /dev/null Werden die Klimaskeptiker gewinnen?


von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

mir kommt es so vor, als würde die Ansicht, der Einfluss des 
menschlichen Handelns auf das Weltklima sei vernachlässigbar gering, im 
Rahmen der aktuellen Klimadebatte gewinnen werden. Ist das realistisch?

Was wird aus den Klimafirschern, wenn diese Ansicht gewinnt?

Sollten Klimaforscher sich öffentlich besser dazu bekennen, der Einfluss 
des menschen auf das Klima sein viel geringer als angenommen, um sich 
selbst zu schützen? - Angeblich haben Klimaforscher schon Morddrohungen 
erhalten, weil sie von der offiziellen Überzeugung des 
menschenverursachten Klimawandels nicht abrücken wollen.

: Gesperrt durch Moderator
von Pandur S. (jetztnicht)


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Nun. Das ist keine Schlacht, die zu einem Zeitpunkt beginnt, andauert 
und dann vorueber ist. Sondern ein Prozess, der sich hinzieht.
Auf der einen Seite.. man kann die Daten ignorieren und fahren, fliegen, 
feuern. Das Klima macht was es macht, und die Forscher werden nicht mehr 
benotigt.
Und auf der anderen Seite .. Wir hoeren auf die Daten und aendern uns... 
was leider absolut unwahrscheinlich ist. Also, in dem Sinne, die 
Klimaforscher werden nicht mehr benotigt. Wir erleben das Klima ja.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Was ich an der Sache eben so schlimm finde ist, wie man in die Politik 
hineingezogen werden kann: Man wird Wissenschaftler, wertet ein paar 
Daten aus und schreibt darüber Veröffentlichungen. Plötzlich wird man 
mit Vorwürfen konfrontiert, man würde eine "Klimalüge" konstruieren, 
eine "Ökoreligion" schaffen, welche Mittel zur Abschaffung der 
Demokratie und aufbau einer "Klimadiktatur" sei. Dabei wollte der 
Wissenschaftler nur Daten auswerten und Modelle bilden. Plötzlich erhält 
er Drohungen, öffentliche Diffamierungen usw. - Man geht doch dieses 
Risiko nicht für eine befristete TV-L-13-Stelle ein?!

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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O Ohhhh ...

Damit zündest du ein Thema an, was wohl in kürzester Zeit aus dem Ruder 
läuft, wenn es die Admins überhaupt dulden.

Dass wir im Moment eine Erderwärmung haben, ist wohl unbestritten, das 
kann man mit einem Blick in die Statistiken prüfen und die meisten 
spüren es wohl auch selber.

Spätestens aber dann, wenn es darum geht, wer oder was schuld daran ist, 
beginnt der große Streit. In der Erdgeschichte gab es schon immer Kalt- 
und Warmzeiten. Man denke nur daran, dass die Römer einst Europa in 
Sandalen und Lederröckchen eroberten ...

Dann kommen andere daher und meinen, diesmal sei aber Alles anders, 
wegen des menschengemachten Co2. Andere behaupten wiederum, es sei genau 
anders herum: Wenn es wärmer wird, gast nämlich das im Meerwasser 
gelöste Co2 aus und beweisen das mit Diagrammen, bei denen man deutlich 
sehen kann, dass zuerst die Erwärmung kommt und dann der Co2-Anteil in 
der Atmosphäre steigt.

Dann gibts da irgend einen Streit um einen Prof, der die ganze 
Diskussion angesoßen hat und manche meinen, seine sog. 
"Hockeyschläger-Grafik" beruhe auf gefälschten bzw. geschönten oder 
"zurechtgerückten" Daten.

Und bitte nicht ganz vergessen: Im Umfeld der Klimadiskussion lauert ein 
gewaltiges Geschäftspotenzial. Es ist ein wenig so wie nach 9/11, als 
man damit beinahe jede denkbare Schweinerei in Überwachung, 
Bürgerrechtsabbau bis hin zu Regimechange und Krieg begründet hat. Es 
ist eben auch ein riesen Geschäft.

Es ist wohl kompliziert. Kein normaler Maensch hat etwas gegen den Abbau 
von Umweltbelastungen, man muss das Problem ja auch nicht zusätzlich 
anheizen und niemand will eine verdreckte Umwelt.

Anderseits macht sich der geradezu hysterischen Aktionismus in meinen 
Augen höchst verdächtig. Wenn Regierungen und "Großkopferte" zu 
irgendwas aufrufen, ist eher Skepsis angesagt ...

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Stefan H. schrieb:
> mir kommt es so vor, als würde die Ansicht, der Einfluss des
> menschlichen Handelns auf das Weltklima sei vernachlässigbar gering, im
> Rahmen der aktuellen Klimadebatte gewinnen werden. Ist das realistisch?
>
> Was wird aus den Klimafirschern, wenn diese Ansicht gewinnt?

Kann es nicht!


Ansichten sind Ansichten und Tatsachen sind die, die wir alle schon
lange erleben, wer das noch leugnet, der verleugnet auch seine Welt
und seine Erde, auf der er leben möchte!

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Mani W. schrieb:
> Ansichten sind Ansichten und Tatsachen sind die, die wir alle schon
> lange erleben, wer das noch leugnet, der verleugnet auch seine Welt
> und seine Erde, auf der er leben möchte!

Sie werden aber argumentieren, die Klimaerwärmung wäre sowieso in diesem 
Umfang aufgetreten ohne menschlichen Einfluss.

von Mani W. (e-doc)


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Stefan H. schrieb:
> Sie werden aber argumentieren, die Klimaerwärmung wäre sowieso in diesem
> Umfang aufgetreten ohne menschlichen Einfluss.

Kann ich mir nicht vorstellen, denn in den letzten 250 Jahren (ca.)
gab es die industrielle Revolution mit Teufel komm raus Ausstoß und
auch eine gewaltige Population der Menschheit, die auch alle etwas
essen und natürlich viel konsumieren wollen, fliegen und autofahren,
urlauben und heizen oder auch kühlen...

von Alex G. (dragongamer)


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Mani W. schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> Sie werden aber argumentieren, die Klimaerwärmung wäre sowieso in diesem
>> Umfang aufgetreten ohne menschlichen Einfluss.
>
> Kann ich mir nicht vorstellen, denn in den letzten 250 Jahren (ca.)
> gab es die industrielle Revolution mit Teufel komm raus Ausstoß und
> auch eine gewaltige Population der Menschheit, die auch alle etwas
> essen und natürlich viel konsumieren wollen, fliegen und autofahren,
> urlauben und heizen oder auch kühlen...
Leider ist exakt das, das Hauptargument zu dem diese Leute 
übergewechselt sind, nachdem sie die Erwärmung an sich nicht mehr 
leugnen können (wobei es leider auch solche noch gibt.. wie der US 
Senator der mit einem Schneeball in der Hand "argumentiert" hat..).


Allerdings muss man das ganze nicht GANZ so pessismistisch sehen.
Alleine was in den letzten Monaten in Deutschland geschehen ist, ist 
beeindruckend und immerhin ein gewisser Schritt. Es wird mehr über das 
Thema geredet und verhandelt als noch vor wenigen Jahren als man auch 
schon sagen konnte dass das Thema present ist.
Fast alle traditionellen Autobauer entwickeln gerade E-Autos oder 
verkaufen sie sogar schon inkl. viel Werbung. Das war vor kurzem noch 
undenkbar.
Und auch in den USA ist das Thema noch immer da, trotz Trump.

Es ist natürlich eine Entwicklung die noch Jahrzehnte dauern wird, aber 
radikale Änderungen sind so oder so nicht machbar, ohne die Massen gegen 
sich aufzubringen.
Zudem braucht die Entwicklung neuer Technologie ebenfalls Zeit und daran 
arbeiten durchaus auch die die lieber das Thema vom Tisch hätten, weil 
sie wissen dass man ihnen den Rang ablaufen könnte.

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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1) Nein, es gibt keinen Klimawandel. Machen wir einfach so weiter.

2) Mag sein, dass sich da was leicht verschiebt, aber alles gut. Da 
müssen wir nichts tun.

3) Ja, es gibt einen, aber der ist ganz natürlich und nicht 
menschengemacht. Machen wir einfach so weiter.

4) Ok, der ist wohl menschengemacht, aber wir müssen erstmal schauen, 
wie wir was ändern können, ohne was zu ändern. Machen wir erstmal so 
weiter.

5) Ja, gibt einen, wir haben ihn verursacht, aber jetzt können wir eh 
nichts mehr ändern.


Mein Eindruck ist, dass gerade grössere Teile der Skeptiker mühsam von 2 
zu 3 wechseln.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Stefan H. schrieb:
> Hallo,
>
> mir kommt es so vor, als würde die Ansicht, der Einfluss des
> menschlichen Handelns auf das Weltklima sei vernachlässigbar gering, im
> Rahmen der aktuellen Klimadebatte gewinnen werden. Ist das realistisch?
>

Was ist "vernachlässigbar geringer Einfluss"?
Wie deterministisch soll das zu Grunde zu legende Modell der Welt sein?
Was ist bedeutsamer in der Geschichte, der Flügelschlag eines 
Schmetterlings oder ein beschissener Politiker, der einen Vogel hat?

von Mani W. (e-doc)


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Georg A. schrieb:
> 3) Ja, es gibt einen, aber der ist ganz natürlich und nicht
> menschengemacht. Machen wir einfach so weiter.
>
> 4) Ok, der ist wohl menschengemacht, aber wir müssen erstmal schauen,
> wie wir was ändern können, ohne was zu ändern. Machen wir erstmal so
> weiter.

4.1) Wir, also unsere Vertreter, müssen erst einmal prüfen, ob das
     stimmt...

4.2) Wir lassen uns von denen verarschen samt zugänglichen Medien

4.3) Wir sehen nicht, was rund um uns seit Jahrzehnten geschieht,
     weil wir selbsternannten Wissenschaftern Glauben schenken sollen

4.4) Wir werden belogen und betrogen

5.0) Mit mir nicht

5.1) Unsere Vertreter können mir den Buckel runter rutschen

5.2) Ich beobachte selbst die Natur

5.3) Es hat sich in den letzten 40 Jahren viel geändert

5.4) Ich sage das, weil ich die 20 Jahre vor den 40 Jahren auch
     kannte

6.0) Ich lasse mich nicht belügen

von Martin L. (makersting)


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"Klimaskeptiker" ist ein derart dumme Wortkreation, dass ich die, die es 
verwenden, nicht ernst nehme.

von Mani W. (e-doc)


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Martin L. schrieb:
> "Klimaskeptiker" ist ein derart dumme Wortkreation, dass ich die, die es
> verwenden, nicht ernst nehme.

Die kann man auch nicht ernst nehmen!

von Mike J. (linuxmint_user)


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Frank E. schrieb:
> Dann gibts da irgend einen Streit um einen Prof, der die ganze
> Diskussion angesoßen hat und manche meinen, seine sog.
> "Hockeyschläger-Grafik" beruhe auf gefälschten bzw. geschönten oder
> "zurechtgerückten" Daten.

Ich verstehe nicht weshalb der "Wissenschaftler" nicht einfach die Daten 
aufgezeigt hat durch welche er seine Arbeit beweisen konnte.

Frank E. schrieb:
> Und bitte nicht ganz vergessen: Im Umfeld der Klimadiskussion lauert ein
> gewaltiges Geschäftspotenzial.

Da gibt es einerseits die Öl-Lobby, welche die Felle davon schwimmen 
sieht und dann noch die Windanlagen- und Solarmodule-Bauer, welche 
dieses Jahr noch keine einzige neue Anlage errichtet haben ... weil die 
Politik ihnen ein paar Knüppel zwischen die Beine geworfen hat.
Einerseits gibt es diese blödsinnige 5h Klausel für Windkraftanlagen und 
dann wurden die Förderungen noch gestoppt.


Frank E. schrieb:
> Es ist wohl kompliziert. Kein normaler Maensch hat etwas gegen den Abbau
> von Umweltbelastungen, man muss das Problem ja auch nicht zusätzlich
> anheizen und niemand will eine verdreckte Umwelt.

Wenn ich so sehe wie viel Müll die Autofahrer aus den Fenstern schmeißen 
und auch die Leute auf die Straße schmeißen, dann bin ich mir da nicht 
sicher. Ich selbst bin im Stande meinen Müll in die Tasche/Rucksack zu 
stecken und das Zeug an einem dafür passenden Ort (z.B. zu Hause) zu 
entsorgen und es nicht in die Natur zu schmeißen.

Alex G. schrieb:
> Alleine was in den letzten Monaten in Deutschland geschehen ist, ist
> beeindruckend und immerhin ein gewisser Schritt. Es wird mehr über das
> Thema geredet und verhandelt als noch vor wenigen Jahren

Was ist denn passiert?
Ich habe jedenfalls nicht gesehen dass irgend etwas großartiges passiert 
ist!
Meinst du das Gequatsche, das mediale Interesse?
Was ist denn ernsthaft passiert und welche Auswirkungen sollten deiner 
Meinung nach eintreten?

Die Leute werden von Informationen nur so überflutet, so dass sie eine 
interne Informationsbremse eingebaut haben (keinen Filter, eine einfache 
Datendrosselung) und nach ein paar Monaten haben sie alles wieder 
vergessen ... ganz gleich wie groß der mediale "Aufschrei" war.

von Mani W. (e-doc)


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Martin L. schrieb:
> "Klimaskeptiker" ist ein derart dumme Wortkreation, dass ich die, die es
> verwenden, nicht ernst nehme.

Die kann man auch nicht ernst nehmen!

klimaskeptiker
Webdefinitionen
Als Klimaskeptiker oder Klimawandelleugner werden Personen bezeichnet, 
die in der Kontroverse um die globale Erwärmung einen menschlichen 
Einfluss auf den Klimawandel bestreiten, nicht für relevant halten oder 
die Folgen nicht für relevant halten. ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Klimaskeptiker

von Jemin K. (jkam)


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Ich würde die Leute eher Klimaidioten nennen. Klimaskeptiker wäre ja 
jemand der sich das Thema genau anschaut und dann die Hypothese als 
Arbeitshypothese übernimmt, die am wenigsten Löcher aufweist. Das wäre 
dann eher die des anthropogenen Klimawandels.

Als Aussicht auf die Zukunft vermute ich, dass wir am Arsch sind. Es 
kommt gar nicht so sehr auf die Überzeugung an. Am Ende muss jemand eine 
Entscheidung treffen, die sofortigen Verlust für einen fernen Gewinn 
bedeutet. Und das wird nicht schnell genug geschehen. Und selbst wenn es 
in Deutschland gelingt, werden irgendwelche Entwicklungsländer schnell 
herausfinden, dass sie mit dem Verbrennen von billigen Energieträgern 
schnell zu Wohlstand kommen können. Die Klimaskeptiker betreffen eh nur 
einen kleinen Teil von vielleicht 10% der Menschheit. Die anderen 90% 
sind Klimaignoranten, die über sowas gar nicht nachdenken oder viel zu 
ungebildet sind, um es zu verstehen. Schaut Euch doch mal die 
Umweltzerstörung jedweder Art in Indien an. Selbst an den Rändern 
Europas wird es schon kritisch.

von Percy N. (vox_bovi)


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Jemin K. schrieb:
> Ich würde die Leute eher Klimaidioten nennen. Klimaskeptiker wäre
> ja jemand der sich das Thema genau anschaut und dann die Hypothese als
> Arbeitshypothese übernimmt, die am wenigsten Löcher aufweist.

Und warum sind das Klimaskeptiker, aber keine Klimakritiker?

von Karl K. (karl2go)


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Mike J. schrieb:
> Ich verstehe nicht weshalb der "Wissenschaftler" nicht einfach die Daten
> aufgezeigt hat durch welche er seine Arbeit beweisen konnte.

http://www.meteo.psu.edu/holocene/public_html/shared/articles/mbh98.pdf

Ist 20 Jahre her, und wurde mehrfach bestätigt.

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