Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Eisenpulverringe (gelb/weiß) als KHz Trafo geeignet?


von Mariella M. (mauriella)


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Kann man diese Eisenpulverringe rein theoretisch auch wie ein Trafo 
verwenden..also 4Wicklungen auf der einen und 12 auf der anderen und er 
4und 4 als galvanische Trennung?

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #5966263 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Georg G. (df2au)


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Natürlich kann man die Ringe als Trafokern verwenden. Allerdings muss 
die Frequenz passen. Mit 50Hz wird das nichts.

Beitrag #5966282 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mariella M. (mauriella)


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Die Frequenz ist schon klar, also 15Khz oder so sollten bei gelb/weiß 
schon passen:-)
Es geht halt tatsächlich nur um die grundsätzliche Möglichkeit..beim 
Step up z.b. wenn nur Spannungen von 7-17VV zur Verfügung stehen könnte 
man dann deutlich besser stabile 14V erzeugen z.B:

von Olaf (Gast)


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> Die Frequenz ist schon klar, also 15Khz oder so sollten bei gelb/weiß
> schon passen:-)

Was das nicht auch ein bisschen von der Firma abhaengig? Die Farben 
waren IMHO nicht genormt.

> Es geht halt tatsächlich nur um die grundsätzliche Möglichkeit..

Die Grundsaetzliche Moeglichkeit haengt wohl erstmal davon ab ob 
Luftspalt oder nicht und welche dazu passende Schaltreglertopologie.

Olaf

von Georg G. (df2au)


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Olaf schrieb:
> Luftspalt

Luftspalte sind bei Ringkernen eher unüblich.

Vermutlich sind Amidon Kerne gemeint. Gelb/weiß ist Material "26", bis 
500kHz sinnvoll einsetzbar. Bei 15kHz also gut geeignet.

Aus dem Datenblatt:  kostengünstiges Allzweckmaterial, das in einer 
Vielzahl von Stromumwandlungs- und Netzfilteranwendungen nützlich ist.

von MaWin (Gast)


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Mariella M. schrieb:
> Kann man diese Eisenpulverringe rein theoretisch auch wie ein Trafo
> verwenden..also 4Wicklungen auf der einen und 12 auf der anderen und er
> 4und 4 als galvanische Trennung

Nein.
Wie du sagst handelt es sich bei gelb/weiss um Eisenpulverkerne.
Das sind keine Kerne mit hoher Permeabilität und Kopplung wie für einen 
Trafo sinnvoll, sondern Kerne mit (verteiltem, distributed) Luftspalt, 
für hohe Strombelastung durch eher hohen magnetischen Widerstand und 
damit hohem Energiespeichervermögen.
Diese Kerne sind am Ausgang von Flusswandlern zur Glättung, bei step up 
oder step down Wandlern, bei TRIAC-Dimmern (dafür aber eher zu 
hochfrequenztauglich, gelb reicht da) zur Flankenfilterung.

Als Trafo nimmg man Ferrit, also die unlackierten dunkelgrauen.

von A-Freak (Gast)


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Nicht praktikabel

Hauptproblem ist daß das Material sehr wenig µ hat, also die 
Querinduktivität vom Trafo viel zu gering ausfällt.

Nebenproblem sind die recht hohen Verluste.

Was du brauchst ist Ferrit wie N30

von Werner H. (werner45)


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Eisenpulverringe haben einen eingebauten Luftspalt wegen des Pulvers 
(Körner sind isoliert).
Mit "Wicklungen" meinst Du vermutlich Windungen. 4 - 12 Windungen sind 
bei 15 kHz aber ein Kurzschluß!
Da mußt Du wesentlich mehr durchfädeln.

von Tany (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Gelb/weiß ist Material "26", bis
> 500kHz sinnvoll einsetzbar

Schon ein "0" zuviel...

von Georg G. (df2au)


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Tany schrieb:
> Schon ein "0" zuviel...

Du kennst das Datenblatt? Oder Bauchgefühl?

von Lurchi (Gast)


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Wegen der kleinen Permeabilität sind Eisenpulverkerne nur schlecht als 
Trafo geeignet. Vor allem mit deutlich getrennten Wicklungen (für gut 
Isolierung) ist die Kopplung schlecht. Man bekommt einen Trafo aufbauen, 
aber einen schlechten.

Deutlich besser sind weiche Ferrite oder Nano-crystalllines Material 
(teurer, aber deutlich höheres B_max).

Ob 4 Windungen bei 15 KHz ausreichen hängt von der Spannung ab -  es 
geht auch mit nur 1 Windung.

von Rübezahl (Gast)


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Werner H. schrieb:
> 4 - 12 Windungen sind
> bei 15 kHz aber ein Kurzschluß!
> Da mußt Du wesentlich mehr durchfädeln.

Och, 10 Wdg. 1,5mm Cul. Draht reichen bei einem gelb/weißen Kern schon 
aus, um bei niederohmiger Ansteuerung einen Trafo für etwa 20 kHz zu 
realisieren!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Georg G. schrieb:
> Tany schrieb:
>> Schon ein "0" zuviel...
>
> Du kennst das Datenblatt? Oder Bauchgefühl?

Ich kenne das Datenblatt. Und für Material 26 (weiß/gelb) sind selbst 
50kHz schon reichlich. Da wäre Material 52 (grün/blau) besser.

Ist aber egal, weil diese Materialien für Speicherdrosseln gemacht sind; 
sprich für hohe Flußdichten und Energiespeicherung im Kern. Man kann sie 
zwar als Trafo bewickeln, aber halt mit schlechten Daten. Für Trafos 
nimmt man Ferrit. Bei 50kHz reicht schon N27.


Rübezahl schrieb:
> 10 Wdg. 1,5mm Cul. Draht reichen bei einem gelb/weißen Kern schon
> aus, um bei niederohmiger Ansteuerung einen Trafo für etwa 20 kHz zu
> realisieren!

Das kommt neben dem Material auch auf die Kerngröße an. Diese Ringkerne 
gibt es von winzig klein (T16 = 4mm Außendurchmesser) bis riesig groß 
(T400 = 10cm Außendurchmesser). Der A_L Wert variiert entsprechend.

von A-Freak (Gast)


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So, gerade mal eine Speicherdrossel aus Material #26 , 18mm 
Außendurchemsser, 28 Windungen mit ca. 1mm Drahtdurchmesser ans 
LCR-Meter geklemmt

DC-Widerstand 20mOhm
1kHz L=68µH Q=18
10kHz L=68µH Q=50
100kHz L=67µH Q=14,5

von Falk B. (falk)


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Axel S. schrieb:
> Ist aber egal, weil diese Materialien für Speicherdrosseln gemacht sind;
> sprich für hohe Flußdichten und Energiespeicherung im Kern. Man kann sie
> zwar als Trafo bewickeln, aber halt mit schlechten Daten. Für Trafos
> nimmt man Ferrit. Bei 50kHz reicht schon N27.

In der Tat. Siehe Transformatoren und Spulen.

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