Hallo Miteinander, ich habe eine Frage zur Hochspannungsmessung. Es geht dabei um den Bereich 20kv - 40kv, der allerdings aus ca 12V/1A hochtransformiert wurde, und daher einen sehr geringen Strom hat. Es müsste sich dabei um den Mikroamperebereich handeln. Nun zur Situation. Ich habe ein Messgerät mit 10MOhm Innenwiderstand (konstant, kein Auto Range) und maximalem Messbereich von 1000VDC/750VAC. Kann ich daher mit einem 10GOhm Widerstand in Reihe und die dadurch gegebene Spannungsteilung von 1:1000 die Hochspannung anstelle im KV im V Bereich messen? Ich habe ähnliches im Netz gefunden wo sich jemand eine Hochspannungs-Messsonde (für geringe Ströme!) damit auf günstige Weise gebaut hat und würde das auch gerne so machen. Ich habe dazu allerdings nicht ausreichend Information gefunden und würde es gerne vermeiden mein Messgerät zu braten :-) Daher meine Fragen, von denen ich hoffe, dass mir die jemand beantworten kann: 1. Kann ich damit so vorgehen wie ich beschrieben habe (entsprechende Isolierung und Sicherheitsvorkehrungen natürlich vorausgesetzt), oder gibt es etwas, was ich dabei nicht bedacht habe? 2. Ich habe 2 Ausgänge, die ich messen möchte, weiss aber nicht was davon die Masse bzw. die Spannung ist. Ist das problematisch beim Messen bzw. gefährlich für das Messgerät, oder ist eine "Verpolung" bei diesem Aufbau möglich? 3. Ich habe einen entsprechenden 10GOhm/10W Widerstand gefunden, der allerdings nur bis zu 20KV zugelassen ist. Bei entsprechender Isolierung und nur sehr kurzzeitigen Messzyklen, könnte ich diesen Widerstand dann bis zu 40KV verwenden? Vielen Dank im Voraus
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Elektro F. schrieb: > 3. Ich habe einen entsprechenden 10GOhm/10W Widerstand gefunden, der > allerdings nur bis zu 20KV zugelassen ist. Bei entsprechender Isolierung > und nur sehr kurzzeitigen Messzyklen, könnte ich diesen Widerstand dann > bis zu 40KV verwenden? Die Spannungsfestigkeit hat nichts mit der Dauer zu tun. Die Isolierung in dem Widerstand ist nur für 20kV ausgelegt. Es kann also passieren, dass dir bei 40kV die Isolierung im Widerstand selber durchschlägt und du die volle Spannung aufm Messgerät hast. Also lieber 2 5GOhm in Reihe. Ansonsten sollte das so funktionieren und eine Verpolung sollte auch unkritisch sein, sofern dein Messgerät potentialfrei ist. (Keine Garantie auf irgendetwas. Ausprobieren auf eigene Gefahr ;) ) Zum Querlesen: https://www.fingers-welt.de/gallerie/eigen/elektro/roentgen/roentgen.htm
Elektro F. schrieb: > 1. Kann ich damit so vorgehen wie ich beschrieben habe (entsprechende > Isolierung und Sicherheitsvorkehrungen natürlich vorausgesetzt), Grundsätzlich ja, ein sicherer Betrieb ist m.E. allerdings nur mit fertigen HV-Tastköpfen machbar. > oder gibt es etwas, was ich dabei nicht bedacht habe? Ja, den Schutz des Bedieners gegen Stromschläge. > 3. Ich habe einen entsprechenden 10GOhm/10W Widerstand gefunden, der > allerdings nur bis zu 20KV zugelassen ist. Bei entsprechender Isolierung > und nur sehr kurzzeitigen Messzyklen, könnte ich diesen Widerstand dann > bis zu 40KV verwenden? Vermutlich nicht, da es da zu Überschlägen kommen würde.
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Parallel zu dem Messgerät könntest du eine Schutzdiode einsetzen. Die kapazitiven Effekte sind schwer abzuschätzen bei so hohen Spannungen. Da könnte für eine kurze Zeit erst der kapazitive Spannungsteiler wirken, bis dann der ohmsche Teiler wirkt.
Elektro F. schrieb: > wo sich jemand eine > Hochspannungs-Messsonde (für geringe Ströme!) damit auf günstige Weise > gebaut hat Ein geeigneter Widerstand ist nur ein Teil der Lösung, dazu kommt eine berührsichere Ausführung, die für diese Spannungen ausgelegt ist - da du das sicher nicht garantieren kannst, würde ich dringend empfehlen, Messungen nur druchzuführen, wenn du selbst nichts berühren kannst und auch für 40 kV weit genug von deinem Aufbau entfernt bist. Ein Physiker hat mir mal glaubhaft erklärt, Spannungen im Bereich 30 kV wären die tödlichsten überhaupt: 300 kV spürt man deutlich wenn man auch nur in die Nähe kommt, 30 kV aber nicht, da ist man einfach tot bevor man weiss warum. Georg
Georg schrieb: > Spannungen im Bereich 30 kV > wären die tödlichsten überhaupt: Die Spannung ist so ziemlich egal. Strom macht schwarz, klein und hässlich. Auch 30kV können nur als Kribbeln wahrnehmbar sein, solange der Strom klein genug ist (Picoampere vermutlich). Sobald eine Spannung zulässt, dass ~40mA durchs Herz fließen, ist es auch egal, ob dich 3, 30 oder 300kV ins Nirvana brutzeln. Auch wenn mit steigender Spannung natürlich das Risiko eines ungewollten Kontaktes steigt.
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Unser Physiklehrer fuchtelte mal mit einen Kugelschreiber vorm Bandgenerator rum, bis er eine gezappt bekam. Danach wusste jeder, was Spitzeneffekt ist. Wenn du öfters an Hochspannung messen möchtest, wäre sicher das das zuverlässigste: https://www.reichelt.de/hochspannungstastkopf-300-hz-1000-mohm-testec-hvp-40-p32426.html?&trstct=pos_2
Marek N. schrieb: > Wenn du öfters an Hochspannung messen möchtest, wäre sicher das das > zuverlässigste: > https://www.reichelt.de/hochspannungstastkopf-300-hz-1000-mohm-testec-hvp-40-p32426.html?&trstct=pos_2 Nett, hat aber nur 1GOhm. Macht an 40kV 40uA bzw. 1,6W. Wenn die Quelle wirlich sehr schwach ist und nur eine handvoll uA schafft, wird das eng. HV-Tastköpfe mit 10Gohm sind eher selten, erst recht bei "nur" 40kV. Die Dinger in der 4ma bei uns haben 30kV/250M und 60kV/400M. Nur der größte Meßteiler hat 300kV/4500M.
Mein Hochspannungs-Tastkopf für TV Geräte hat mir gute Dienst geleistet. Im Tastkopf sind 45 Widerstände je 10MOhm verbaut, im Messgeräte Zusatz ist ein 470MOhm Widerstand eingebaut. Das Tastkopgehäuse ist aus Polystyrol angefertigt. Gruß!
Spannung ist nicht nur einfach /spannung, die man ueber einem Widerstand teilt. Oberhalb einer gewissen Grenze an Feldstaerke gibt es Koronaeffekte, welches dir das Material zersetzen.
Vielen Dank an alle! Ich habe wirklich sehr viel interessantes in den Antworten lesen können und glaube, ich muss meinen Ansatz doch noch ein wenig überdenken.
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