Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ReedContact als Schalter für ESP01 Stromversorgung


von Danny (Gast)


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Hi ich hab ne Kurze Frage.
ich hab aktuell einen ESP8266 01 den ich alle 10Sekunden aus dem 
Deepsleep aufwachen lasse, um zu überprüfen ob ein ReedContact mir den 
gewünschten Zustand zurück gibt. Sollte das der Fall seine versende ich 
ein http Post request. Andernfalls geht er wieder in den Deepsleep.

Da ich einen N.C. Reed habe, würde ich gerne den den Reed als eine Art 
Schalter zwischen der Stromversorgung und dem ESP einsetzen,  damit der 
ESP aufwacht sobald der Magnet vom Reed entfernt wird.  Somit spare ich 
mir den regelmäßige Wakeup und kann die Batterielaufzeit wohl deutlich 
erhöhen.

Ist der Reedcontact dafür gemacht oder muss ich einen Transistor 
einplanen?

Danke für die Antworten

von Harald W. (wilhelms)


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Danny schrieb:

> Da ich einen N.C. Reed habe, würde ich gerne den den Reed als eine Art
> Schalter zwischen der Stromversorgung und dem ESP einsetzen,  damit der
> ESP aufwacht sobald der Magnet vom Reed entfernt wird.

Meinst Du mit N.C. das der Kontakt ohne Magnet geschlossen ist?
Das ist bei Reedkontakten ziemlich ungewöhnlich. Falls Du wirklich
ein derartiges Spezialmodell hast, kannst Du damit natürlich den
Betriebsstrom Deines µCs direkt schalten.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Die STrombelastbarkeit des Kontakt weiß nur der, der die Datenblätter 
dazu lesen kann.
Was ist eigentlich, wenn man den Kontakt wieder abschaltet, bevor der 
ESP fertig ist?

von Joe F. (easylife)


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Wenn der Reedkontakt 200mA aushält (so viel benötigt der ESP max. beim 
Senden lt. Datenblatt) sollte das gehen.
Allerdings sollte zwischen Reedkontakt und ESP dann keine lange 
Zuleitung liegen, bzw. muss man eine entsprechende Schutzbeschaltung 
(ESD, Pufferkondensatoren) vorsehen. Und das Laden/Entladen der 
Pufferkondensatoren kann dir den Stromverbrauchsvorteil wieder zunichte 
machen.
Die Kombination Reedkontakt + ESP hört sich spontan nach 
Alarmanlagen-Anwendung an.
Da hätte man eigentlich auch gerne eine Überprüfung der Alarmleitung, so 
dass Durchschneiden des Kabels den Alarm nicht ausser Betrieb setzen 
kann (was in deinem Fall dann so wäre).

von Danny (Gast)


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Ja mein Reed ist ohne Magnet geschlossen also leitet dann Strom.

Da das Modul von einem chinesischen Importeur sind bin ich bei den 
Angaben in den Datenblätter etwas vorsichtig.

Um das Durchschneiden als potenzielle Sicherheitslücke umgehen zu 
können, wie sollte ich den Aufbau der Schaltung verändern?

von Joe F. (easylife)


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Danny schrieb:
> Um das Durchschneiden als potenzielle Sicherheitslücke umgehen zu
> können, wie sollte ich den Aufbau der Schaltung verändern?

Für diesen Zweck sind die Alarmkontakten in nicht auslösenden Zustand 
geschlossen und am Kontakt ist in die Leitung zusätzlich ein Widerstand 
verbaut.
So kann man einen Prüfstrom durch die Leitung fließen lassen.
Öffnet der Kontakt oder wird die Leitung durchgeschnitten: kein 
Stromfluß mehr -> Alarm.
Überbrückt jemand den Kontakt (also auch den Widerstand), ändert sich 
der Prüfstrom -> Alarm.
So sind beide mögliche Angriffszenarien abgedeckt.

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Joe F. schrieb:
> 200mA aushält (so viel benötigt der ESP max. beim
> Senden lt. Datenblatt)

Wir wissen beide das das nicht reicht.

Joe F. schrieb:
> Und das Laden/Entladen der
> Pufferkondensatoren kann dir den Stromverbrauchsvorteil wieder zunichte
> machen.

Vor allem mag der Kontakt es total, wenn er erstmal ein paar hundert µF 
aufladen muss.
Sicher, das geht. Aber eben nicht oft. Wobei $oft hier je nach Elko und 
Stromversorgung auch als "mehr als 3 mal" definiert sein kann.

von Wolfgang (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Wenn der Reedkontakt 200mA aushält (so viel benötigt der ESP max. beim
> Senden lt. Datenblatt) sollte das gehen.

Das wird wohl nicht reichen. Wenn man nachmisst, sind es beim ESP8266 in 
der Spitze kurzzeitig etwa 350mA.

von Joe F. (easylife)


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Jens M. schrieb:
> Joe F. schrieb:
>> Und das Laden/Entladen der
>> Pufferkondensatoren kann dir den Stromverbrauchsvorteil wieder zunichte
>> machen.
>
> Vor allem mag der Kontakt es total, wenn er erstmal ein paar hundert µF
> aufladen muss.

Deswegen wird man den Ladestrom wohl begrenzen müssen.

Wolfgang schrieb:
> Das wird wohl nicht reichen. Wenn man nachmisst, sind es beim ESP8266 in
> der Spitze kurzzeitig etwa 350mA.

Daher sind ja die monströs anmutenden Pufferkondensatoren nötig.

von G. H. (schufti)


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du kannst aber auch einiges an Energie sparen, wenn du den ESP-01 
dauernd bestromst und EN über den Reedkontakt steuerst. Mit EN low ist 
der Stromverbrauch auch deutlich unter Deepsleep: 0.4µA für ESP8266 plus 
Standby vom Flash.

von Danny (Gast)


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G. H. schrieb:
> du kannst aber auch einiges an Energie sparen, wenn du den ESP-01
> dauernd bestromst und EN über den Reedkontakt steuerst. Mit EN low ist
> der Stromverbrauch auch deutlich unter Deepsleep: 0.4µA für ESP8266 plus
> Standby vom Flash.

Sorry für die vermeintlich dumme frage aber was ist der EN Pin und was 
bewirkt dieser?
Meine Recherche gab leider noch keine Ergebnisse im bezug auf den 
ESP8266 01

von G. H. (schufti)


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EN, PWR  oder auch !PD  (Enable, Power bzw. PowerDown; je nach 
Datenblatt oder Modul) macht genau, was der Name vermuten läßt.

von Danny (Gast)


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G. H. schrieb:
> EN, PWR  oder auch !PD  (Enable, Power bzw. PowerDown; je nach
> Datenblatt oder Modul) macht genau, was der Name vermuten läßt.

Danke. Schau ich mir mal genauer an.

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