Hallo allerseits. Nachdem die meisten Schaltungen für Microkontroller oder Einplatinencomputer eine Dauerstromversorgung vorsehen mache ich mir Gedanken, wie ich ein Gerät richtig stromlos bekomme - inklusive Netzteil. Die Idee ist, einerseits Strom zu sparen und andererseits zu wissen dass im Gerät keine Spannungen sind, die beim Arbeiten daran stören könnten. Auch ein Stromausfall würde sich so nicht auswirken. Ich finde leider keinen Hinweis, dass sich jemand sowas schon gebaut hat, also schildere ich mal die Idee und das Problem: Ich möchte also, dass sich der Mikrocontroller selber vom Netz trennen kann. Das geht mittls einem Relais, welches ausgeschaltet wird und damit sowohl L als auch N vom Netzteil trennt. Zum Einschalten müsste man per Taster das Relais schalten oder überbrücken, bis das Netzteil die Spannung wieder aufgebaut hat und das Relais wieder zieht. Jetzt kann man den Taster loslassen und das System läuft, bis der Mikrokontroller es wieder ausschaltet. Bis hier sieht alles einfach aus: Man braucht lediglich ein Relais mit 2 Schließern sowie einen Taster mit 2 Schließern. Ich möchte aber auch, dass es fßür den Benutzer sehr intuitiv wird. Im laufenden Betrieb soll also ein Druck auf denselben Taster das System zum Runterfahren benachrichtigen, damit es alles nötie macht um dann dan Relais auszuschalten. Und jetzt kommts: Der Taster müsste jetzt also auf einen einzigen Druck sowohl L, N als auch eine Leitung für den GPIO schliessen. 230V und 3.3V gleichzeitig. Leider finde ich keine Taster für 230V mit mindestens 3 Schließern. Hat jemand eine Idee wie man sowas besser/einfacher bauen kann? Welcher Hersteller, welcher Händler hat passende Teile bereit? (das ganze Setup verhält sich ähnlich wie bei ACPI, ausser dass ein langer Tastendruck doch noch die Netzspannung kappt)
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Mal eine Idee:
1 | +------------------o/o------+ |
2 | | : | |
3 | o-+--|<|-|<|-|<|--+-------o/o-+-> |
4 | | | : : |
5 | +------|>|------+ : : |
6 | | | : : |
7 | 230V in +--R---|<|------+ : Relais 230V out |
8 | LED Opto- : : |
9 | Koppler Taste : |
10 | : : |
11 | o-+-----------------------o/o-+-> |
12 | | : | |
13 | +------------------o/o------+ |
Der Optokoppler schaltet dann ein, wenn das Relais "Ein" und die Taste nicht gedrückt ist. Das Signal am Ausgang des Optokopplers steht dem µC zur Verfügung, um mit passender Software-Logik abschalten zu können. Vielleicht braucht man ober mehr Dioden oder eine Zenerdiode, damit die Spannung für die LED des Optokopplers ausreicht. Ich nehme mal an, dass da keine großen Ströme fließen und die Verlustleistung an den Diode erträglich ist.
Hier ein Taster: https://media.digikey.com/pdf/Data%20Sheets/Schurter%20PDFs/EMF,AF.pdf Oder sowas: https://www.mouser.de/datasheet/2/140/D16_P16_L16-345993.pdf
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Hiran C. schrieb: > Hat jemand eine Idee wie man sowas besser/einfacher bauen kann? Versuche es mit einem SCHALTER statt einem Taster, manche Netzteile haben dem Schalter schon eingebaut. Intuitiv, 0 Strom wenn aus, optisch ist der Schaltzustand meist gut erkennbar. Runtrrfahren müssen uC nicht, und wenn was ins EEPROM zu retten ist, kann das in der Zeit erfolgen, die die Siebelkos noch Spannung liefern.
Ui, so viele konstruktive Antworten in so kurzer Zeit. :-) @MaWin: Ich habe mich wohl nicht klar ausgedrückt. Ein uC braucht wirklich wenig Zeit/Strom. Gerade hier finde ich das Verhältnis von Nutzstrom zu Verlust im Netzteil zu hoch. Aber mein Einplatinencomputer ist eigentlich ein Raspberry, und der soll dann doch irgendwie seine Programme parken, die Buffer ausleeren und die SD-Karte in einen guten Zustand hinterlassen. @Thomas.W: Danke, es gibt ja doch Hersteller für solche Taster! :-) Damit wäre mein Plan zumindest nicht zum Scheitern verurteilt. Die untere Idee finde ich zwar etwas eleganter, aber anscheinend braucht es dazu noch mehr Beschaltung. @dietrichl: Die Idee mit dem Optokoppler finde ich super. Immerhin hatte ich doch Bedenken, an einem Bauteil (Taster) 230V und 3.3V zu haben bzw eine Leitung von 'vor dem Netzteil' nach 'hinter dem Netzteil' zu ziehen. Ich bin nicht geübt im Lesen von Ascii-Schaltplänen, aber wenn ich das richtig verstehe leuchtet der Optokoppler immer nur bei einer Halbwelle. Würde das nicht evtl zum 'Messen der Netzfrequenz' führen? Wegen Verlustleistung: ich habe mal vor Jahren eine LED mit Vorwiderstand direkt an 230 V geklemmt und mich über die Temperatur des Widerstandes gewundert. Erst mit einer low current LED (2mA) wurde diese Leistung erträglich. https://www.mikrocontroller.net/articles/LED#Direktbetrieb_an_230V Da steht was von von Strombegrenzung, Gleichrichtern und Elkos. Mal sehen wie das alles zusammenarbeitet. Vermutlich ist die richtige Dimensionierung der Trick...
Eine low-tec Möglichkeit! Ein Relais mit einem Schließer (ev. Wechsler) hält sich nach tasterbetätigung selber. Klassische Selbsthaltung. In dem Versorgungskreis des Relais ist ein zweites Relais mit einem Öffner (ev. Wechsler). Dieses wird vom µP aus betätigt und trennt die Selbsthaltung. Das erste Relais muss den Arbeitsstrom der Schaltung aushalten, das Zweite nur den Steuerstrom des Ersten. Für die Erbsenzähler: Wird der Einschalttaster gehalten ist’s nichts mit ausschalten. Macht aber in 84,6% aller Fälle nichts. Oder so.
Hiran C. schrieb: > > @MaWin: Ich habe mich wohl nicht klar ausgedrückt. Ein uC braucht > wirklich wenig Zeit/Strom. Gerade hier finde ich das Verhältnis von > Nutzstrom zu Verlust im Netzteil zu hoch. Ich glaube, du hast MaWin nicht verstanden. Vermutlich noch nicht mal richtig gelesen. Er sagte: nimm einen Schalter. Keinen Taster, einen stinknormalen Schalter, der entweder auf EIN oder auf AUS steht. Ein Taster hat keinen Vorteil, den ich erkennen könnte. Und was soll eigentlich "intuitiv" daran sein, den gleichen Taster für das Ein- und für das Ausschalten zu verwenden? Mit zwei Tastern, einem für EIN und einem für AUS hättest du von Anfang an kein Problem gehabt. > Aber mein Einplatinencomputer ist eigentlich ein Raspberry Ach. Da schreibst du seitenweise sinnfreies Blabla in den Eröffnungspost, aber diese Information läßt du weg. Sehr sinnig.
Sebastian S. schrieb: > Eine low-tec Möglichkeit! > > Ein Relais mit einem Schließer (ev. Wechsler) hält sich nach > tasterbetätigung selber. Klassische Selbsthaltung. > In dem Versorgungskreis des Relais ist ein zweites Relais mit einem > Öffner (ev. Wechsler). Dieses wird vom µP aus betätigt und trennt die > Selbsthaltung. Wozu der Aufwand mit dem zweiten Relais? Man würde das erste Relais einfach nicht direkt an die Versorgungsspannung klemmen, sondern über einen Transistor. Sobald der µC aus dem Reset kommt (das dauert ein paar Millisekunden) schaltet er als erstes den Transistor durch. Und wenn er sich abschalten will, dann wieder aus. Allerdings: das "Problem" des TE ist ja, daß er unbedingt den gleichen Taster für EIN wie für AUS verwenden will. Und dann noch beide Pole der Netzspannung trennen (er ist wohl ein Esoteriker). Dabei hilft ihm deine Idee auch nicht weiter. Apropos low-tech. In meinem Plattenspieler aus der Tätärä steckt eine ganz ähnliche Mimik. Relais auf der Netzseite, das abgeschaltet wird wenn die Plattenseite fertig abgespielt ist. Da gibt es aber keinen netzspannungsfesten Taster zum einschalten, sondern der Einschaltknopf drückt einfach über eine (isolierende, natürlich) Schubstange auf den Anker des Relais. Einfach und effektiv.
Hiran C. schrieb: > Ich bin nicht geübt im Lesen von Ascii-Schaltplänen, aber wenn ich das > richtig verstehe leuchtet der Optokoppler immer nur bei einer Halbwelle. > Würde das nicht evtl zum 'Messen der Netzfrequenz' führen? Ja, am Ausgang des Optokopplers hast du Pulse mit 50Hz. Das Signal musst du dann per Hardware (RC-Tiefpass) oder per Software filtern. Aber du brauchst in der Software sowieso Logik, um zu unterscheiden, ob der Tastendruck zum Einschalten oder zum Ausschalten gehört. Also so eine Art Zustandsmaschine, die auch Zeiten messen kann.
@Dietrich L.: Gut, damit hab ich die Schaltung zumindest verstanden. :-) @Axel S.: Es tut mir immer noch leid, dass ich mich nicht klar ausgedrückt habe. Ich habe vieles - auch meine gesamte Familiengeschichte - weggelassen. Es handelt sich immer noch um einen Raspberry. Ob der so schnell aufwacht und erstmal einen Transistor am GPIO durchschaltet weiss ich nicht. Aber so lange müsste man die Taste drücken. Daran, dass der Taster das Relais mechanisch schaltet habe ich auch schon gedacht. Ist aber auch im Eröffnungspost untergegangen, und ich finde es nicht schlimm. Damit wäre es nämlich nicht möglich, denselben Taster zum Ausschalten zu benutzen. Ah, doch, eigentlich schon. Aber... Sebastian S.: Nur ein Taster, zwei Relais (und ein entsprechender Treiber für den Raspi) reichen? Das klingt sehr überschaubar. Ich glaub das bau ich. Danke an Alle für die Diskussion. Hat mir sehr geholfen. :-)
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Ah, und für die Anti-Esoteriker: Ich will beide Leitungen kappen, weil ich keine Spannung im ausgeschalteten System haben will. Immerhin kann ich nicht vorhersagen, wie herum der Schukostecker in die Steckdose kommt - also auf welcher der Leitungen die Phase ist. Vielleicht bin ich ein wenig vorsichtig, weil ich sowas schon überlebt habe aber nicht nochmal rausfordern will.
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