Hallo, ich habe hier zwei verschiedene Arten von Nixie-Röhren, die ich gerne gemeinsam in einer Uhr verbauen möchte. Zum einen 6 Stück IN-14, http://www.tube-tester.com/sites/nixie/data/in-14/in-14.htm Für diese hätte ich einfach einen Step-up Wandler auf 170V gebaut, mit 10k in der Anode, Kathoden mit npn über Schieberegister ausgewählt das ist soweit kein Problem. (Möchte absichtlich keinen Treiberbaustein dafür verwenden) Mein eigentliches Problem, jetzt habe ich aber noch eine ganze Box voller Leuchtpunkte vom Typ IN-3 hier liegen, die ich gern zwischen den Röhren verwenden würde. Zu denen bekommt man nur spärliche Informationen, hab hier ein Datenblatt auf russisch gefunden: http://www.tube-tester.com/sites/nixie/dat_arch/IN-3.pdf Die Zündspannung ist wohl 90V, die Betriebsspannung 60V bei 0.8mA. Grüble jetzt schon eine Zeit lang wie ich das am besten versorge. Gibt es da irgend eine andere Möglichkeit als einen zweiten Stepup für 90V zu bauen? Mein Wissen über Röhren ist bis jetzt überschaubar, was würde denn passieren wenn ich die mit Zündspannung 180V betreibe und den Vorwiderstand dementsprechend dimensioniere? Soweit ich das sehe wird da kein Maximalwert für die Zündspannung im Datenblatt angegeben. Gibts andere Möglichkeiten das sauber aufzubauen? Gruß,Thomas
Thomas schrieb: > Soweit ich das sehe wird da > kein Maximalwert für die Zündspannung Doch im Abschnitt 2. Wenn ich das richtig lese, dann sollst Du da nicht mehr als 95V anlegen. Mit einem passen Vorwiderstand sollte es aber kein Problem sein. Laut Datenblatt dürfen maximal 1mA Strom fließen. Nennstrom ist 0,8mA. Im ersten Abschnitt steht sogar was von einem Anodenwiderstand von 300kOhm. Wie das allerdings genau gemeint ist habe ich aber nicht raus bekommen. Denke mal wenn Du den Anodenwiderstand so bemisst das da max. 0,8mA bei 170V fließen wird es gut sein. Ich habe da 212kOhm ausgerechnet.
Thomas schrieb: > ie Zündspannung ist wohl 90V, die Betriebsspannung 60V bei 0.8mA. > Grüble jetzt schon eine Zeit lang wie ich das am besten versorge. Gibt > es da irgend eine andere Möglichkeit als einen zweiten Stepup für 90V zu > bauen? Nicht nötig. Die Angabe der Brennspannung ist nur für die Berechnung des Vorwiderstandes nötig. Die Zündspannung muss deine Versorgung mindestens zur Verfügung stellen, damit alle Röhren sicher zünden. Praktisch werden sie das schon bei geringerer Spannung tun, aber eben nicht zuverlässig. Deshalb kannst du als Betriebsspannung auch 300V nehmen, wenn: 1) du den Vorwiderstand entsprechend größer wählst und 2) dein Treibertransistor diese Spannung sperren kann. De 74141 z.B. ist da etwas auf "Kante genäht" und kann nur (mindestens) 60V sperren (Differenz zwischen Zündspannung und Brennspannung plus Sicherheitszuschlag). Daraus resultiert dann die relativ geringe Betriebsspannung von 170V. Wenn du diskrete Transistoren mit besserem Sperrvermögen verwendest, kannst du mit der Betriebsspannung auch höher gehen.
Thomas schrieb: > Zündspannung ist wohl 90V, die Betriebsspannung 60V bei 0.8mA. Nicht die Betriebsspannung, sondern die Brennspannung! Bei 170V wäre dann ein Vorwiderstand von (170-60)V / 8mA = 137,5 kOhm nötig. Etwas unterhalb der im Datenblatt genannten Brennspannung geht die Glimmlampe einfach aus, und damit errechnet sich die Mindestsperrspannung des Transistors zu z.B 170V-50V = 120V.
nachtmix schrieb: > Bei 170V wäre dann ein Vorwiderstand von (170-60)V / 8mA = 137,5 kOhm > nötig. Pardon: (170-60)V / 0,8mA = 13,75 kOhm
Heute ist wirklich der Wurm drin. Der erste Wert 137,5 k war richtig. Ich sitze z.Zt an einem anderen Rechner und da geht der Taschenrechner etwas anders. ;-(
nachtmix schrieb: > Nicht die Betriebsspannung, sondern die Brennspannung! Hi, ja obs jetzt Betriebsspannung oder Brennspannung heißt, ok :) , 137k hab ich auch ausgerechnet das sollte also passen danke :) Für die npn habe ich SMBTA42 ausgesucht, da dürfte Preis/Leistung passen da werd ich mir gleich ein paar mehr auf Lager legen. Die zu hohe Zündspannung wirkt sich also nicht irgendwie auf die Lebensdauer aus? Zeno schrieb: > Im ersten Abschnitt steht sogar was von einem Anodenwiderstand von > 300kOhm. Wie das allerdings genau gemeint ist habe ich aber nicht raus > bekommen. > > Denke mal wenn Du den Anodenwiderstand so bemisst das da max. 0,8mA bei > 170V fließen wird es gut sein. Ich habe da 212kOhm ausgerechnet. Kannst du zufällig russisch und kannst mir sagen was in der Zeile mit den 300kOhm steht? ich nehme an dahinter steht eine Spannung 55V? Und wie bist du auf die 212kOhm gekommen, ich nehme an du verwendest andere Werte als ich bei der Berechnung(170V-60V)/0.0008A=137.5k? Gruß, Thomas
Thomas schrieb: > Hi, > ja obs jetzt Betriebsspannung oder Brennspannung heißt, ok :) Das ist ein feiner Unterschied! Die Betriebsspannung musst du zu zur Verfügung stellem, während die um den Spannungsabfall am Vorwiderstand verminderte Brennspannung an den Elektroden der anliegt. Thomas schrieb: > Die zu hohe Zündspannung wirkt > sich also nicht irgendwie auf die Lebensdauer aus? Nein, der Strom muss halbwegs stimmen. Die Brennspannung stellt sich von selbst ein und ist i.W. konstruktiv bedingt und nur wenig vom Strom abhängig. Deshalb hat man früher, bevor es Zenerdioden gab, auch spezielle Glimmlampen (mit großer Kathodenfläche) zum stabilisieren von Spannungen verwendet. Vom Leuchten ist bei diesen Glimmstabis allerdings nicht viel zu sehen, weil das i.d.R. innerhalb eines Metallzylinders stattfindet. Wenn der Strom zu gering ist, wird nicht die gesamte Oberfläche von dem Glimmlicht bedeckt, und wenn der Strom allzu stark ist, sinkt die Lebensdauer unnötig, weil das Metall der Kathode von den schnell auftreffenden Ionen des Edelgases (i.d.R. Neon) zerstäubt wird. Thomas schrieb: > Für die npn habe > ich SMBTA42 ausgesucht, da dürfte Preis/Leistung passen Ja, das halte ich auch für eine gute Wahl.
Thomas schrieb: > Für die npn habe > ich SMBTA42 ausgesucht Ich nehme nur noch MOSFETs, da spart man den Basiswiderstand ein. Z.B. DMN60H080DS-7
Peter D. schrieb: > Ich nehme nur noch MOSFETs, da spart man den Basiswiderstand ein. Den du dann durch den meist benötigten Pull-Down Widerstand am Gate ersetzen mußt ;-)
nachtmix schrieb: > De 74141 z.B. ist da etwas auf "Kante genäht" und kann nur (mindestens) > 60V sperren (Differenz zwischen Zündspannung und Brennspannung plus > Sicherheitszuschlag). Ja, die brennen gerne mal durch. Ich würde da auch MOSFTEs nehmen und z.B. mit einem CD4028 dekodieren. Mit MOSFETs kann man auch führende Nullen abschalten, was mit dem 74141 nicht geht. Und man braucht deutlich weniger Strom auf den 5V.
Falk B. schrieb: > Den du dann durch den meist benötigten Pull-Down Widerstand am Gate > ersetzen mußt ;-) Nur wenn Du sie vom MC direkt ansteuern willst. Die Leistung ist hier allerdings so gering, daß sie auch den Analogbetrieb überstehen.
Hallo, mit passendem Vorwiderstand an die 170V legen ist ok, entscheidend ist nur die Begrenzung des Stroms nach dem Zünden. Zumindest bis ca. 300V kenne ich keine Nixie o.ä., die da Probleme mit hätten. Zur Ansteuerung gehen TPIC 6B595 sehr gut solange die Löschspannung über 50V liegt, klappt hir mit den üblichen Nixietypen in mehreren Uhren zuverlässig und problemlos. Meist mit einem ESP8266 Wemos D1 mini zur Ansteuerung incl. Zeit per NTP aus dem Internet. Spannung bei den letzten 2 mit diesem Wandler: https://www.ebay.de/itm/170V-DC-High-Voltage-NIXIE-Magic-Eye-Tube-HV-Power-Supply-Module-NIXIE-ERA/173992718872?epid=855274245&hash=item2882c63218:g:dmAAAOSwnc1a3sVl Kommt mit 5V aus und hat einen sehr guten Wirkungsgrad, Versorgung der Uhren mit üblichem 5V USB-Lader. Gruß aus Berlin Michael
Hallo, danke für die vielen Antworten, damit habe ich nicht gerechnet. nachtmix schrieb: > Die Betriebsspannung musst du zu zur Verfügung stellem, während die um > den Spannungsabfall am Vorwiderstand verminderte Brennspannung an den > Elektroden der anliegt. Da hast du wohl recht, Brennspannung ist wohl der richtige Ausdruck Peter D. schrieb: > Ich nehme nur noch MOSFETs, da spart man den Basiswiderstand ein. > Z.B. DMN60H080DS-7 Ich habe 3V-Logik, da ist der ein bisschen knapp bemessen. Vermutlich kommt sowas wie ein 74HC4514 als Treiber zum Einsatz. Hab mal kurz geschaut was es so gibt, ein FDV301N sollte in dem Fall wohl gehen. Muss ich mir noch überlegen ob ich mosfets oder npn nehme. Den 74HC4514 nehme ich da der gelatcht ist, ich also die Röhren nicht multiplexe.Hab mal wo gelesen dass das besser für die Lebensdauer wäre. Außerdem hat die IN-14 Röhre 12 Zeichen (2 kleine Punkte). Die werde ich vermutlich nicht verwenden aber zumindest hardwaremäßig mal alle 12 anschließen, weswegen ich 6x4to16 decoder brauche. Falk B. schrieb: >> Ich nehme nur noch MOSFETs, da spart man den Basiswiderstand ein. > > Den du dann durch den meist benötigten Pull-Down Widerstand am Gate > ersetzen mußt ;-) Ich denke für den Fall den pulldown könnte man aber sogar weglassen. Ich steuere das enable des Step-Up Reglers über den uC(hier mit einem externen Pulldown) :) , kann also sicherstellen dass die HV-Seite nur versorgt ist wenn auch die Ausgänge des uC aktiv sind. Oder ist der pulldown für noch was anderes gut? Michael U. schrieb: > Meist mit einem ESP8266 Wemos D1 mini zur Ansteuerung incl. Zeit per NTP > aus dem Internet. > Spannung bei den letzten 2 mit diesem Wandler: > Ebay-Artikel Nr. 173992718872 > Kommt mit 5V aus und hat einen sehr guten Wirkungsgrad, Versorgung der > Uhren mit üblichem 5V USB-Lader. Ich werde das ganze wohl mit einem stm32 mit rtc aufbauen. Bis jetzt habe ich immer Pics verwendet, und möchte mal einen Arm ausprobieren. Habe auch schon ein paar dieser ESP8266 bzw ESP32 herumliegen aber noch nie richtig was damit gemacht. Eventuell lasse ich dafür auch Platz, und lasse dann das ESP modul vom stm hin und wieder aufwecken und die aktuelle Zeit per ntp zu holen, rein aus Spielerei. Als step-up nehme ich wohl einen Max1771, da ich den noch hierhabe. Gruß, Thomas
Thomas schrieb: > steuere das enable des Step-Up Reglers über den uC(hier mit einem > externen Pulldown) :) , kann also sicherstellen dass die HV-Seite nur > versorgt ist wenn auch die Ausgänge des uC aktiv sind. Dann ist es ja gut. > Oder ist der > pulldown für noch was anderes gut? Nein.
Thomas schrieb: > Den 74HC4514 nehme ich da der gelatcht ist Ich schätze, dass der einigermassen teuer ist, weil selten gebraucht. Wenn du den anzuzeigenden Wert aus einem Microcontroller beziehst, dürfte es sinnvoller sein, die Decodierung mit dem µC zu machen, und das nötige Bitmuster in eine Kette von Serial-In-Parallel-out Schieberegistern zu speisen. 74HC4094 z.B. ist so ein Teil mit Latches. Vorteilhaft dabei ist auch, dass du vom µC zum Display nur 3 Datenleitungen brauchst (Data, Clock, Latch) - egal, wieviele Stellen dein Display hat. Ausserdem kannst du dir dann aussuchen, ob du Hi oder Low am Ausgang haben willst.
Thomas schrieb: > Für diese hätte ich einfach einen Step-up Wandler auf 170V gebaut, Vorsicht mit solchen Wandlern bei Funkuhren! Ein kleiner, umgekehrt arbeitender Netztrafo, der vom Haupttrafo versorgt wird, stört weniger. Die potentiellen Störungen sind auch der Grund, weshalb man bei anderen Empfängerschaltungen gerne aufs Multiplexen verzichtet.
Thomas schrieb: > Kannst du zufällig russisch und kannst mir sagen was in der Zeile mit > den 300kOhm steht? Also das Wort vor 300 heißt Anode, das Wort würde ich in diesem Context als angeschlossen, verbunden übersetzen. Der Buchstabe B nach Ohm ist ein russisches W und bedeutet Volt. Die 2 Worte vor der 55 bedeuten "nicht kleiner". Zu der Zeile gehört aber noch die darüber liegende Zeile. Das Wort direkt hinter 1.2 heißt Spannung, das folgende Wort kann man mit löschen übersetzen. Die anderen Worte weis ich nicht. Ich kann sie zwar lesen aber kenne die Bedeutung nicht. Alles zusammen würde ich mit "Löschspannung bei einem Anodenwiderstand von 300kOhm nicht kleiner als 55V" übersetzen. Aber ohne Garantie. Meine letzte Russischstunde war vor 42 Jahren im Studium, ist also schon lange her. Sprachen war nie mein Ding, da mußte man Vokabeln auswendig lernen - nix für mich. Ja und dann hätte man die Sprache auch regelmäßig sprechen müssen. Ich war zwar mehrfach dienstlich in der ehemaligen Sowjetunion, die Verständigung ging dann nach einer Woche zwar ganz gut aber danach hat man nicht mehr weiter geübt. Heute bereue ich, das ich das damals so locker gesehen habe - hätte alle Chancen gehabt die Sprache halbwegs ordentlich zu lernen.
Thomas schrieb: > Und wie bist du auf die 212kOhm gekommen, ich nehme an du verwendest > andere Werte als ich bei der Berechnung(170V-60V)/0.0008A=137.5k? Ich habe einfach Deine 170V genommen und den Widerstand berechnet bei dem der im Datenblatt genannte Strom von 0,8mA fließt. Damit stelle ich erst mal sicher das ich die Glimmlampe in keinem Fall überlaste. Ausgehend von diesem Wert würde ich den Widerstandswert Schritt für Schritt verringern bis sich bei leuchtender Glimmlampe ein Strom knapp unter 0,8mA (ist der Lebensdauer bestimmt zuträglich) einstellt. Das wäre zumindest mein Vorgehen wenn ich dasDatenblatt nur zum Teil verstehe. Deine 137KOhm werden unter Berücksichtigung der Brennspannung in Ordnung sein.
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