Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur Röhrenradio Loewe Opta Luna 1741W


von Christian S. (chris02)


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Hallo zusammen,

habe ein Loewe Opta Luna 1741 vor dem Sperrmüll gerettet, welches ich 
ganz gerne reparieren und aufbereiten würde um es dann in der Küche zu 
nutzen.

Allerdings habe ich von solch alter Technik überhaupt keine Ahnung und 
hoffe daher auf Fachkundige Hilfe.

Als erstes Würde ich das Radio wieder funktionsfähig bekommen. Aktuell 
lässt es sich einschalten und die Beleuchtung geht an. Mehr nicht.
Anfangs hört man gelegentlich eine Art pfeifen und wenn man den Regler 
dreht selten mal ein ganz kurzes Kratzen. Das magische Auge leuchtet mit 
einem grünem Strich.

Mehr ist dem Radio nicht zu entlocken.

Aufgefallen ist mir, dass ein Bauteil (Ist dies ein Kondensator?) bei 
dem ein Klebepröpfel ausgetreten ist. (siehe roter Kreis im Bild).

Unterlagen zu dem Gerät kann man sich kostenlos und ohne Reg. per E-Mail 
hier zusenden lassen:
https://www.radiomuseum.org/r/loewe_opta_luna_1741w.html#a

Vielen Dank für eure Hilfe.

Gruß
Chris

: Bearbeitet durch User
von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Christian S. schrieb:
> (siehe roter Kreis im Bild)

wirklich?

von Christian S. (chris02)


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Jetzt ja ;)

von Luca E. (derlucae98)


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Leider hast du die Bilder vergessen. Wahrscheinlich ist der Leckstrom 
der Teerkondensatoren mit der Zeit zu hoch geworden. Die wirst du durch 
moderne Folienkondensatoren ersetzen müssen. Auch den Glättungselko 
solltest du prüfen. Als nächstes die Röhren prüfen bzw. gegen neue 
ersetzen.

Beim ersten Test (den du leider schon gemacht hast...) die Spannung mit 
einem Stelltrafo langsam hochdrehen und die Anodenspannung beobachten.

Wenn du dem Radio dann etwas entlocken kannst, ist das schon mal gut.

Für einen Abgleich wirst du einen HF Signalgenerator brauchen.

In dem Radio sind teilweise gefährlich hohe Spannungen (250V DC), daher: 
aufpassen!

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Nee, das ist kein Kondensator, sondern ein ZF-Filter und dieser (auf dem 
Bild kaum erkennbare) "Pröpfel" hat keine Bedeutung.

Gruss
Frank

von Christian S. (chris02)


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Bild habe ich eben angehangen. Hatte ich tatsächlich vergessen.

Wenn ich messe, dann hinter Trennfrafo. Stelltrafo wäre auch vorhanden, 
aber wie du ja meinst schon zu spät.

D.h. erstmal alle Kondensatoren ersetzen? Oder beziehst du dich auf 
spezielle?
Mit Glättungskondensator meinst du den 50µF direkt nach dem 
Gleichrichter?

Röhren kann ich wie prüfen? Macht es soviel Sinn gleich zu Beginn alle 
auf Verdacht hin zu ersetzen?

Zum Abgleich reicht mein Funktionsgenerator?
https://www.reichelt.de/funktionsgenerator-jds6600-60-mhz-joy-it-jds6600-p245324.html

Wie gesagt, habe mich noch nie mit Röhrentechnik beschäftigt, 
entschuldigt daher meine Fragen.

von Mark S. (voltwide)


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ich sehe hinten rechts einen schwarzen Becher. Das könnte ein 
Selengleichrichter sein. Die gehen gerne mal kaputt und können durch 
eine einfache Diode  1N4007 ersetzt werden. Anodenspannung nachmessen - 
die sollte zwischen 200 und 300V liegen. Wenn das magische Auge grün 
leuchtet, dürfte aber die Anodenspannung vorhanden sein.

: Bearbeitet durch User
von Martin L. (makersting)


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Guck mal in Dampfradioforum. In der Rubrik zur Reparatur von 
Röhrengeräten findest du viele Infos und Hilfe. Infos zB über typische 
defektanfällige Kondensatoren sowie verlässliche Typen.

http://www.dampfradioforum.de/viewforum.php?f=2&sid=13da0a065aad18c29b6becf20cc6a054

von Röhrenfuzzi (Gast)


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Das Dampfradio Forum vergiss bitte ganz schnell. Das Niveau ist noch 
niedriger als hier. Fachkundige gibt es dort nicht mehr. Nur Möchtegern 
Admins.

von Hp M. (nachtmix)


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Christian S. schrieb:
> D.h. erstmal alle Kondensatoren ersetzen? Oder beziehst du dich auf
> spezielle?

Nein, erstmal die Koppel- und Abblockkondensatoren mit 
Papierdielektrikum. Das Papier ist im Laufe der Zeit feucht geworden, 
und die schlechte Isolation führt zur Überlastung von Röhren und 
Widerständen. Oder diese Kondensatoren schlagen sofort durch.
Typische Kapazitätwerte ab vielleicht 2nF bis 100nF.

Die Kondensatoren in den HF- und ZF-Stufen mit Kapazitäten unter 1nF 
lass in Ruhe! Das sind meist Keramikröhrchen oder -scheiben oder sie 
verwenden den glasklaren Kunststoff Trolitul.

Elkos allmählich auf Spannung bringen und auf Kurzschluss achten. Wenn 
sie das überleben, werden sie keine Schwierigkeiten mehr machen, können 
aber taub sein. Meist macht sich das als netzfrequentes Brummen 
bemerkbar. Den Elko  (50..100µF) in der Kathodenleitung der 
Lausprecherröhre solltest du auf Verdacht erneuern, denn wenn er 
vertrocknet ist, kostet das Verstärkung und ist ansonsten unauffällig.

Am einfachsten testet man auf taube Elkos, indem man probeweise einen 
guten Elko ähnlicher Kapazität und ausreichender Spannungsfestigkeit 
parallel schaltet. Wenn sich dadurch am Brummen oder der Lautstärke 
nichts ändert, wird auch der Alte noch ok sein.

von Hp M. (nachtmix)


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Christian S. schrieb:
> Röhren kann ich wie prüfen? Macht es soviel Sinn gleich zu Beginn alle
> auf Verdacht hin zu ersetzen?

Am einfachsten testet man sie, indem man ihre Funktion nachweist, also 
wenn  das Radio spielt.
Falls es das nicht tut, liegt es meist nicht an den Röhren, sondern dann 
ist eine systematische Fehlersuche angesagt.

Au keinen Fall erneuert man planlos alle Röhren, denn wenn defekte 
Bauteile im Spiel sind, könnten die auch die neuen Röhren ruinieren.

von Christian S. (chris02)


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Ein Problem habe ich glaube gefunden. Der Trimmerkondensator für die 
Verstellung der Frequenz ist durch die alten Fette dermaßen verklebt, 
dass er sich per Hand (ohne Seilzug) kaum drehen lässt. Ich werde also 
die Frequenz nicht verstellt haben. Diesen werde ich nun erstmal gangbar 
machen und mich danach den Kondensatoren widmen.

Würde den Trimmer evtl mal über nach in Isopropanol einlegen. Ist ja 
sowieso nur Metall. Oder spricht aus eurer Sicht was dagegen?

von Klaus R. (klaus2)


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- röhren vorsichtig ausbauen
- auf 240V stellen (falls mgl)
- schaltplan suchen
- andere thread zu den themen lesen
- gute (!) fotos einstellen
- den gleichrichterelko tauschen!!!
- den seleengleichrichter prüfen
- die koppelelkos tauschen
- die maßgeblichen spannungen prüfen
- röhren rein, testlauf
- wenn das nicht bringt: wirds schwierig...

Klaus.

von Mark S. (voltwide)


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isopropanol ist da imho unbedenklich

von Hp M. (nachtmix)


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Christian S. schrieb:
> Zum Abgleich reicht mein Funktionsgenerator?
> 
https://www.reichelt.de/funktionsgenerator-jds6600-60-mhz-joy-it-jds6600-p245324.html
>
> Wie gesagt, habe mich noch nie mit Röhrentechnik beschäftigt,

Dann  versuche dich auch nicht an einem Abgleich!
Das geht garantiert schief!

Der Becher, den du rot markiert hast, ist übrigens ein Bandfilter.
Die Wurst, die oben drauf liegt, gehört da nicht hin.
Prüfe mal ob das Wachs ist.
In diesem Fall hat schon jemand an dem Ferritkern herumgeschraubt und 
das als Kernbremse dienende Wachs entfernt.
Ich habe die Befürchtung, dass er dabei den Ferritkern zerbrochen hat 
und ein richtiger Abgleich nun ohnehin nicht mehr möglich ist.
Eine Reparatur eines derart beschädigten Bandfilters ist sehr aufwändig 
und unwirtschaftlich.

von Hp M. (nachtmix)


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Christian S. schrieb:
> Der Trimmerkondensator für die
> Verstellung der Frequenz ist durch die alten Fette dermaßen verklebt,
> dass er sich per Hand (ohne Seilzug) kaum drehen lässt.

Das ist kein Trimmer, sondern ein Drehkondensator.
Hoffentlich liegt die Schwergängigkeit wirklich an den alten Fetten!
Es kam nämlich auch vor, dass das Aluminium des Spritzgussrahmens 
"gewachsen" ist, und sich nun die Kondensatorplatten berühren.
Das kann man sehen!
Dieser Schaden durch schlechtes  Material ist irreparabel und wird im 
Laufe der Zeit immer schlimmer.
Tritt, wie gesagt, aber nur bei manchen Spritzgussteilen auf, nie bei 
Gehäusen aus Stahlblech.

von Martin L. (makersting)


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Röhrenfuzzi schrieb:
> Das Dampfradio Forum vergiss bitte ganz schnell. Das Niveau ist noch
> niedriger als hier. Fachkundige gibt es dort nicht mehr. Nur Möchtegern
> Admins.

Sehe ich anders. Hier ist erheblich rauher im Ton, und z. B. diese 
Informationen finden sich in der Vollständigkeit nirgends im Netz:

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=24&t=2700

: Bearbeitet durch User
von Martin L. (makersting)


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Mark S. schrieb:
> [...] Das könnte ein
> Selengleichrichter sein. Die gehen gerne mal kaputt und können durch
> eine einfache Diode  1N4007 ersetzt werden. Anodenspannung nachmessen -
> die sollte zwischen 200 und 300V liegen.

Was nicht heißt, dass der Gleichrichter völlig in Ordnung ist.
Wenn der durch Si-Dioden ersetzt wird, muss noch ein Widerstand in Serie 
dazu rein. Der Wert liegt bei etwa 150 Ohm, Leistung am besten 5W.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (chris02)


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Hp M. schrieb:
> Christian S. schrieb:
>> Der Trimmerkondensator für die
>> Verstellung der Frequenz ist durch die alten Fette dermaßen verklebt,
>> dass er sich per Hand (ohne Seilzug) kaum drehen lässt.
>
> Das ist kein Trimmer, sondern ein Drehkondensator.
> Hoffentlich liegt die Schwergängigkeit wirklich an den alten Fetten!
> Es kam nämlich auch vor, dass das Aluminium des Spritzgussrahmens
> "gewachsen" ist, und sich nun die Kondensatorplatten berühren.
> Das kann man sehen!
> Dieser Schaden durch schlechtes  Material ist irreparabel und wird im
> Laufe der Zeit immer schlimmer.
> Tritt, wie gesagt, aber nur bei manchen Spritzgussteilen auf, nie bei
> Gehäusen aus Stahlblech.

Drehkondensator meinte ich doch ;) Dieser ist nun wieder sauber gangbar. 
Die Welle war das Problem. Allerdings ist eine Feder rausgefallen und 
ich bin mir nicht sicher, ob ich diese richtig eingebaut habe (siehe 
Bild). Die Feder ist zwischen zwei drehbaren Messingscheiben, welche 
sich zueinander verschieben lassen. Muss ich da auf etwas achten?

Hp M. schrieb:
> Der Becher, den du rot markiert hast, ist übrigens ein Bandfilter.
> Die Wurst, die oben drauf liegt, gehört da nicht hin.
> Prüfe mal ob das Wachs ist.

Das scheint mir Wachs zu sein. Kann mir aber nicht vorstellen, dass 
jemand dieses weiche Wachs ohne jegliche Verformung so sauber da raus 
bekommen hat. Auch oben drauf ist das Wachs verlaufen, sieht für mich so 
aus ob das Wachs aufgrund von Temperatur da raus gekommen ist.

Wahrscheinlich komme ich erst am Wochenende wieder dazu weiter zu 
machen. Werde dann den Drehkondensator einbauen und mich um die 
Kondensatoren und Gleichrichter kümmern.

von Hp M. (nachtmix)


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Christian S. schrieb:
> Allerdings ist eine Feder rausgefallen und
> ich bin mir nicht sicher, ob ich diese richtig eingebaut habe (siehe
> Bild). Die Feder ist zwischen zwei drehbaren Messingscheiben, welche
> sich zueinander verschieben lassen. Muss ich da auf etwas achten?

Sieht ziemlich richtig aus.
Das ist ein spielfreies Zahnradgetriebe und die Feder dient dazu die 
beiden großen Zahnräder der Rotorwelle so vorzuspannen, dass sie an 
beiden Zahnflanken des kleinen Antriebszahnrades anliegen.

P.S.:
Wenn du etwas empfangen möchtest, solltest du den Stecker der 
eingebauten UKW-Antenne in die Anschlussbuchsen stecken ;-)
Vielleicht hast du Glück und dann tut sich schon etwas.
Auf den AM-Bändern ist heute nicht mehr viel los.

Vorher aber bitte unbedingt den Koppelkondensator zum G1 der EL84 
erneuern, sonst ist die bald hinüber!

Auch die richtige Stärke der Glasrohrsicherung überprüfen.
Eine wegen eines elektischen Fehlers durchgebrannte Sicherung ist 
deutlich billiger als ein durchgebrannter Netztrafo.

: Bearbeitet durch User
von Ham (Gast)


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Hallo

"Allerdings habe ich von solch alter Technik überhaupt keine Ahnung und
hoffe daher auf Fachkundige Hilfe."

Das sind nicht wirklich gute Startbedingungen...
Hast du wenigsten schon mal "neue" Technik instand gesetzt und eine 
grobe Idee wie man bei Reparaturen im E-Technikbereich generell vorgehen 
sollte.

Erst einmal sollte man verstehen wie die Geräteschaft, hier also ein 
klassischer Superhetempfänger funktioniert, aber eben auch wie das bei 
einen NF Verstärker ist (die Typen erkennen und wissen was sie 
unterscheidet), verstehen was ein Netzteil ist, was der Gleichrichter 
(ganz allgemein) machen soll und was sonst noch notwendig ist und wie 
das mit der  Technik der jeweiligen Zeit gemacht wurde und was für 
typische "Krankheiten" und Ausfallursachen bestimmte Komponenten (wie 
z.B. die Selengleichrichter oder Papierkondensatoren) haben die 
Jahrzehnte lang nicht mehr unter Spannung standen, weit mehr als das 3 
fache der erwarteten Nutzungsdauer noch als Gesamtkunstwerk (Radio) 
vorhanden sind usw.

Vor allem (nach reiner Sichtprüfung und gefühlvoller Reinigung - das ist 
noch viel Elektromechanik drin die nicht ohne genaues Wissen über die 
"Gefahren") aufteilen sprich Schaltungsteile "abklemmen" und diese 
überprüfen und instand setzen, aber Obacht - nicht alles (vor allem 
Netzteil) sollte/kann man nicht einfach abklemmen und blind überprüfen - 
Spannungsüberhöhungen (Netzteil), Schwingungen (Verstärker, HF Stufen) 
und anderes kann immer auftreten.

Hinzu kommt die relativ hohen Spannungen bei Röhrengeräten die schon mal 
heftig Zwicken kann wenn man nicht aufpasst (aber man muss aber erstmal 
aufpassen können - ohne Wissen leider recht schwierig denn zu zimperlich 
oder gar ängstlich darf man auch nicht sein denn Messungen und arbeiten 
unter Spannung gehören einfach dazu...)


Ganz ehrlich:
Sehe zu das dieses Radio vor weiteren Verfall geschützt wird und lege es 
erstmal bei Seite und fange kleiner an.

Einen NF Verstärker aufbauen, ein einfaches Radio (Geradeausempfänger 
und ähnliches) aufbauen -was leider ohne ohne Praktischen Nutzwert ist 
da die "Software" fehlt - sprich es keine Sender mehr in der Nähe gibt, 
dafür jede Menge Störungen, und die ganze Sache "nur" noch zum Üben und 
erlernen dient.

Ein UKW Radio (als Superhet) zu bauen ist ganz hohe Kunst wenn man nicht 
einen Fertigen Chip oder gar ein Modul nutzt - ein Zeitgemäßer SDR 
bringt leider im diesen Zusammenhang nichts da es sich um eine ganz 
andere Technik handelt und sehr viel vom Computer (Programm) erledigt 
wird.


Du hast auf jeden Fall noch einen langen Weg vor dir wenn du gezielt und 
"Professionell" vorgehen möchtest.
Und leider: Selbst die beste Hardware (AM Radio) nützt nicht wenn es 
keine Software mehr gibt (Sender - ja ja bei Dunkelheit empfängt man 
noch einige Sender - aber richtig Radio ->Hören und verstehen eventuell 
über Stunden<-  das ist seit 2015 nun endgültig Geschichte in den 
deutschsprachigen Ländern).
UKW analog wird es noch einige Jahre geben, wobei der UKW Teil aber auch 
der kritischste und Anspruchvollste ist.

Mal so als Idee was alles notwendig ist (sein kann) und vor allem was 
man an Erfahrung benötigt:

https://www.youtube.com/watch?v=d9dZDHu2VS8
und noch heftiger da dort eigentlich alles Erfahrung und Gefühl ist
https://www.youtube.com/watch?v=XauA2uYWfmE
mit reinen Messungen und Signalen stößt man da an Grenzen.

Und nebenbei: So sieht es bei einen Hobbyelektroniker der vorrangig mit 
aktueller Technik umgehen will schon lange nicht mehr aus - wer sich so 
einrichtet ist fast "gezwungen" Röhrentechnik zu nutzen und letztendlich 
schöne und interessante Gerätschaften zu verstehen und ans laufen zu 
bekommen, die aber leider kaum noch bzw. keinen Nutzwert (Reine AM 
Radios) mehr haben.

Ham

von Christian S. (chris02)


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Aktuelle elektronische Geräte und Leistungselektronik bis 30kW repariere 
ich nun schon seit vielen Jahren. Aber die heutige Elektronik hat ja 
rein gar nichts mit diesem Radio zu tun.

Ich will ja überhaupt erstmal rauschen daraus bekommen. Selbst wenn ich 
einen Abgleich brauchen sollte, dann bin ich aktuell ja noch weit davon 
entfernt.

Was mir, auch schon bei anderen Reparaturen aufgefallen ist, sind die 
Werte der Elkos die ich messe.
Die Kapazität alter Kondensatoren wird (sowohl mit dem Transistortester 
als auch mit meinem Atlas ESR) deutlich höher gemessen als nominal 
angegeben.
Der 100µF Kondensator aus dem Netzteil wird mit 150µF gemessen. Dies 
hatte ich auch schon bei der Reparatur von alten (aus den frühen 80er 
Jahren) Platinen. Da war der Elko sogar sichtlich ausgelaufen und die 
gemessene Kapazität war deutlich höher als angegeben. Auch der ES 
Widerstand ist unauffällig klein.

Gibt's dafür eine Erklärung, auch wenn es gerade Offtopic ist. :)

von Karl B. (gustav)


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Hp M. schrieb:
> Christian S. schrieb:
>> Zum Abgleich reicht mein Funktionsgenerator?
>>
> 
https://www.reichelt.de/funktionsgenerator-jds6600-60-mhz-joy-it-jds6600-p245324.html

Hi,
damit wirst Du beim Wobbeln Schwierigkeiten bekommen.
Wo ist der Eingang für den Time Base Sägezahn?

Also, der ist da besser:
https://www.conrad.de/de/p/voltcraft-8210-funktionsgenerator-netzbetrieben-10-mhz-max-2-kanal-549470.html

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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Christian S. schrieb:
> Die Kapazität alter Kondensatoren wird (sowohl mit dem Transistortester
> als auch mit meinem Atlas ESR) deutlich höher gemessen als nominal
> angegeben.

Hi,
meistens ist das genau andersherum.
Vielleicht hast Du einfach die falschen Anschlüsse erwischt.
Der Minus-Wickel ist nur einmal ausgeführt.

Der alte 50+50 Fabrikationsdatum 1957
hatte bis 2015 noch ca 32µF und 15µF mehr nicht.
Nach Auseinandernbauen hatte er 0 pF Kapazität (sollte ein Scherz sein) 
;-)

ciao
gustav

von Dietrich L. (dietrichl)


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Karl B. schrieb:
> Also, der ist da besser:
> 
https://www.conrad.de/de/p/voltcraft-8210-funktionsgenerator-netzbetrieben-10-mhz-max-2-kanal-549470.html

Der geht aber nur bis 10MHz. Wenn man auch UKW abgleichen will, reicht 
das nicht, weder am Antenneneingang noch für die ZF (10,7MHz).

von Andrew T. (marsufant)


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Christian S. schrieb:
> Die Kapazität alter Kondensatoren wird (sowohl mit dem Transistortester
> als auch mit meinem Atlas ESR) deutlich höher gemessen als nominal
> angegeben.
> Der 100µF Kondensator aus dem Netzteil wird mit 150µF gemessen. Dies
> hatte ich auch schon bei der Reparatur von alten (aus den frühen 80er
> Jahren) Platinen. Da war der Elko sogar sichtlich ausgelaufen und die
> gemessene Kapazität war deutlich höher als angegeben.

Das liegt an der (elektronischen) Schaltung des von Dir verwendeten 
Kapazitätsmeßgerätes: Der höhere Leckstrom wird fälschlich als 
Kapazitätserhöhung ausgewiesen.

hth.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn ihr mich fragt, sehen auch die Röhren verdammt fertig aus - so 
belegt, wie die schon sind. Für eine ernsthafte Reaktivierung sollte man 
sich mal nach neuen Röhren zumindest für UKW Tuner und Mischstufe 
umsehen (wobei die EF8x in der ZF und die NF Stufen auch nicht viel 
besser aussehen).

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Auf der Innenseite der Rückwand müsste der Schaltplan aufgeklebt sein, 
da sind normalerweise einige Messpunkte mit den Soll-Spannungen 
eingetragen. Die könntest du überprüfen. Ich würde mit den 
Versorgungsspannungen anfangen.

von Peter D. (peda)


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Die EL84 neben dem Elko sind verdächtig weiß aus. Ist das nur Dreck oder 
ist die taub.
Die Röhren kann man rausnehmen und säubern. Überhaupt würde ich da 
erstmal mit Pinsel und Staubtuch vorsichtig rein gehen. Außer Dreck ist 
auf dem Foto ja nicht viel zu erkennen.

Der Tastensatz ist oft oxydiert, daher mehrfach alle mal Tasten drücken 
(100 mal).
Und prüfe doch erstmal in Stellung TA, ob der NF-Teil geht.
Dann würde ich mich nur auf den UKW-Teil konzentrieren und mal die 
Rahmenantenne einstecken.
AM-Empfang ist kaum noch in vernünftiger Qualität möglich, mangels 
Ortssender.

von Christian S. (chris02)


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Danke für den vielen Input. Die Antenne hatte ich natürlich bei den 
Empfangsversuchen dran. Röhren sind oben stark verdreht. Das Gehäuse 
habe ich bereits mit Druckluft ausgeblasen, sah vorher noch viel 
Schlimmer aus.

Schaltplan ist auf der Unterseite des Gerätes vorhanden, aber auch in 
meinem ersten Beitrag verlinkt. Nun kommt der Drehkondensator aber 
erstmal wieder rein und dann wird weiter gesehen :)

Detailfotos von den (gereinigten) Röhren kann ich auch gerne noch 
nachreichen.
Wenn das Radio halbwegs läuft bin ich auch gerne bereit in neue Röhren 
zu investieren. Soll ja auch vernünftig gemacht werden.

Andrew T. schrieb:
> Das liegt an der (elektronischen) Schaltung des von Dir verwendeten
> Kapazitätsmeßgerätes: Der höhere Leckstrom wird fälschlich als
> Kapazitätserhöhung ausgewiesen.
>
> hth.

Danke für die Erklärung :)

von Stefan F. (Gast)


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Das ist ein schönes Gerät mit dem "Luna Plastik 3D Klang" (wie kommt man 
auf so einen Namen?). Die Arbeit lohnt sich bestimmt, denn das Gerät 
klingt tatsächlich gut.

Ich habe auch mal so eins wieder ans Laufen gebracht - musste es im 
Grunde genommen nur putzen, sowie zwei Elkos und ein paar Röhren 
erneuern.

von Martin L. (makersting)


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Hier ein direkter Downloadlink des Schaltplans:
https://nvhrbiblio.nl/schema/LoeweOpta_1741W.pdf

von Peter D. (peda)


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Martin L. schrieb:
> Hier ein direkter Downloadlink des Schaltplans:

Normale Hausmannskost. Die Siebdrossel wurde eingespart, die 
Brummspannung wird über eine Anzapfung des Ausgangsstrafos kompensiert. 
Man hört daher ein leichtes Brummen, wenn man direkt an der 
Frontbespannung hört.

von DK7SK (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Wenn ihr mich fragt, sehen auch die Röhren verdammt fertig aus -
> so
> belegt, wie die schon sind. Für eine ernsthafte Reaktivierung sollte man
> sich mal nach neuen Röhren zumindest für UKW Tuner und Mischstufe
> umsehen (wobei die EF8x in der ZF und die NF Stufen auch nicht viel
> besser aussehen).

Stimmt auffällig!!1!

Bei belegten Röhren kann sich das Klangbild auch nicht mehr so total 
luftig entwickeln, wie früher, als die Röhren noch nicht belegt waren.
Kein Wunder, dass der Kasten nur pfeift und kratzt.

von Karl B. (gustav)


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Dietrich L. schrieb:
> Der geht aber nur bis 10MHz. Wenn man auch UKW abgleichen will, reicht
> das nicht, weder am Antenneneingang noch für die ZF (10,7MHz).

Hi,
stimmt,
aber mit dem anderen kann ich nicht wie gewohnt wobbeln.(Ausgang Oszi 
Timebase an Modulations-Eingang Funktionsgenerator.) Die "Ext IN" 
BNC-Buchse ist bei dem Gerät IMHO nur zur Frequenzmessung gedacht. Im 
Datenblatt steht da auch nichts zu. Was nützt mir das tollste Messgerät, 
wenn keine Beschreibung zum Messaufbau mitgeliefert wird.

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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Christian S. schrieb:
> Als erstes Würde ich das Radio wieder funktionsfähig bekommen. Aktuell
> lässt es sich einschalten und die Beleuchtung geht an. Mehr nicht.

Hi,
erste Maßnahme:
Einen Parallelwiderstand zu dem niederohmigen Lautsprecheranschluss 
direkt am Übertrager anlöten. (ca. 47 ...100 Ohm 1 Watt)
Hatte bei meinem Gerät einen Drahtbruch an den Zuleitungen am großen 
Hauptlautsprecher und hörte nach Aufdrehen der Lautstärkestellers ein 
Pfeifen aus dem Hochtonlautsprecher. Und dann fing der 
Ausgangsübertrager an zu rauchen.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Hi,
staunte nicht schlecht, dass "Totsünden" in der Leitungsführung bei 
Transistortechnik hier durchgehen. So suchte ich vergeblich die 
Heizspannungsrückführung und die Rückführung der Anodenspannung. Für 
beides wird das Chassis genommen.
Und da gewinnen die Lötaugen für die Masseverbindung ganz gewaltig an 
Bedeutung. Wenn das Gerät pfeift oder sonst irgendein auffälliges 
Verhalten zeigt, das auf Verkopplung von Stufen bzw. deren 
Spannungsversorgung hindeutet, sollte man vielleicht die GND- bzw. 
Masseverbindungen überprüfen.

Beim Anlöten des Rs für den Schutz des Ausgangstrafos vor "Durchknallen" 
musste ich Isolierpappe dazwischenhalten, weil da die 
Netzschalterleitung direkt danebenliegt.

ciao
gustav

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Karl B. schrieb:
> und die Rückführung der Anodenspannung. Für
> beides wird das Chassis genommen.

Röhrentechnik ist generell viel hochohmiger und das Chassis ist dazu die 
beste Masse, die man finden kann. Deswegen ist das meist unkritisch, da 
fliessen eben keine hohen Ströme.
Überprüfen von Lötösen und den anderen Masseverbindungen ist aber sicher 
eine gute Idee.

: Bearbeitet durch User
von Röhrenfuzzi (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> und die Rückführung der Anodenspannung. Für
>> beides wird das Chassis genommen.
>
> Röhrentechnik ist generell viel hochohmiger und das Chassis ist dazu die
> beste Masse, die man finden kann.

??? was ist ein Chassis?

 Deswegen ist das meist unkritisch, da
> fliessen eben keine hohen Ströme.


??? Darauf kommt es überhaupt nicht an!

> Überprüfen von Lötösen und den anderen Masseverbindungen ist aber sicher
> eine gute Idee.

Ja vor allem die unsichtbaren!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Röhrenfuzzi schrieb:
> ??? was ist ein Chassis?

Wenn das eine ernsthafte Frage ist - Chassis ist der Metallrahmen, in 
dem die Schaltung aufgebaut ist. Da sind die Röhrensockel und die Elkos 
drauf befestigt und auf der Unterseite finden sich ein paar Lötigel, die 
die übrigen Bauteile tragen. Hoher Material- und Verdrahtungsaufwand, 
aber mechanisch nahezu unzerstörbar.

: Bearbeitet durch User
von Röhrenfuzzi (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Röhrenfuzzi schrieb:
>> ??? was ist ein Chassis?
>
> Wenn das eine ernsthafte Frage ist - Chassis ist der Metallrahmen, in
> dem die Schaltung aufgebaut ist. Da sind die Röhrensockel und die Elkos
> drauf befestigt und auf der Unterseite finden sich ein paar Lötigel, die
> die übrigen Bauteile tragen. Hoher Material- und Verdrahtungsaufwand,
> aber mechanisch nahezu unzerstörbar.

Unterstreiche "ein". In der  Regel besteht ein Chassis aus mehreren 
Metallteilen.

von michael_ (Gast)


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Nein.
Auf einmal erinnerst du dich?

Es ist durch tiefziehen verformtes Blech.
Ein Stück. Seit hundert Jahren.

von nachtmix (Gast)


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DK7SK schrieb:
> Bei belegten Röhren kann sich das Klangbild auch nicht mehr so total
> luftig entwickeln, wie früher, als die Röhren noch nicht belegt waren.

Belegt mit Salami, wie eine Pizza?


Muss für ein luftiges Klangbild nicht eher möglichst viel Luft in den 
Röhren sein, anstelle von Salami aussen drauf?

von nachtmix (Gast)


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Karl B. schrieb:
> So suchte ich vergeblich die
> Heizspannungsrückführung und die Rückführung der Anodenspannung. Für
> beides wird das Chassis genommen.

Für den hohen Strom im Heizkreis wurden i.d.R. schon verdrillte 
Leitungen genommen und nur an einem Punkt, evtl. mit Widerständen 
symmetriert, ans Chassis gelegt.
Andererseits wusste man natürlich auch bei Opta, wie man Material und 
Montagekosten sparen kann.
Ich weiß zufällig aus erster Hand, wie intensiv solche Kleinigkeiten in 
Heerdt untersucht und ausprobiert wurden. U.U. spielt es  eine Rolle WO 
man die Heizwicklung des Netztrafos an Masse legt und dann den 
Rückleiter sparen kann.

von Peter D. (peda)


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nachtmix schrieb:
> U.U. spielt es  eine Rolle WO
> man die Heizwicklung des Netztrafos an Masse legt und dann den
> Rückleiter sparen kann.

Von hochwertigen Radios kenne ich es nur so, daß durch das Chassis 
keinerlei Strom fließt. Die Heizung wurde eng verdrillt zu den Röhren 
geführt. Die einzige Masseverbindung war der 3,15V Abgriff am Netztrafo.
Und auch alle Elkos waren mit Isolierscheibe auf dem Chassis montiert, 
der Massedraht ging an eine Lötöse. Am 2. Siebelko war dann der 
Massesternpunkt.
Auch kommerzielle Anlagen (ELA-Einschübe) wurden so aufgebaut.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Aber das hier ist doch alles andere als ein hochwertiges Radio. Und 
Anodenstrom kenn ich praktisch nur mit Rückweg übers Chassis, auch wenn 
es eine 4*EL34 Kinoendstufe von Klangfilm war. Warum auch nicht - die 
Siebelkos hatten eh Masse am Gehäuse.

von Jens Romeikat (Gast)


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Grundsätzlich Empfehlenswert:

Erstmal Betrieb mit Unterspannung, z.B 100W- Glühlampe (nicht 
elektronisch !!!)

Als erstes dann Koppelkondensator der Endröhre (C74 war das glaube ich), 
der
Schaltplan wurde gepostet.

Ist dieser defekt, zieht die EL 84 Röhre zuviel Strom, das ist an dem 
Kathodenkondensator zu messen.
Auch müssen die Elkos der Anodenspannung-Siebung erstmal einige Zeit mit 
Unterspannung
laufen, da sie lange ausser Betrieb waren.

Wenn alles ok ist, kann man mit voller Spannung arbeiten.

Aber wenn du noch keine Erfahrung hast:
Die alten Geräte sind lebensgefährlich, die Netzanschlüsse liegen
frei

Jens

von Karl B. (gustav)


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Jens Romeikat schrieb:
> Die alten Geräte sind lebensgefährlich, die Netzanschlüsse liegen
> frei

Hi,
die Anodenspannung noch viel mehr. Gleichspannung von ca. 300 V hat es 
in sich. Und sogar 5nF Überbrückungskondensatoren halten die Ladung 
noch. Das habe ich selber spüren müssen.
Also, nach dem Abschalten Wartezeit einhalten.


ciao
gustav

von Röhrenfuzzi (Gast)


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Einfach eine Glimmlampen Schaltung parallel zum lade Elko und alles ist 
klar

von Volker S. (sjv)


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Matthias S. schrieb:
> Wenn das eine ernsthafte Frage ist - Chassis ist der Metallrahmen, in
> dem die Schaltung aufgebaut ist. Da sind die Röhrensockel und die Elkos
> drauf befestigt

Nein, die Röhrensockel befinden sich an den Röhren, in diesem Fall die 
Pressglasteller, früher waren das aber richtige Kunststoffteile mit 
Oktal oder Außenkontaktanordnung. Auf dem Chassis befinden sich die 
Röhrenfassungen.

von Karl B. (gustav)


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Röhrenfuzzi schrieb:
> Einfach eine Glimmlampen Schaltung parallel zum lade Elko und alles ist
> klar

Hi,
dann hast Du noch die Spannung an der Glimmlampe. Es wird nicht auf Null 
Volt entladen.
Zitat:
"Durch die einsetzende Glimmentladung kommt es zu einem Stromfluss und 
zu einem Absinken der Spannung an der Lampe. Wird bei zu geringem Strom 
die Haltespannung B unterschritten, erlischt die Lampe."
/Zitat
Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Glimmlampe

Man kann aber einen Entladewiderstand vorsehen. (ca. 2,2 Megohm 1 Watt) 
Aber dann müsstetst Du bei allen Konds., die Anodenspannungspotenzial 
führen könnten, das machen.
Darum ging es aber nicht. Sondern als allgemeinen 
Vorsichtsmaßnahmenhinweis.

Karl B. schrieb:
> Und sogar 5nF Überbrückungskondensatoren

Hier hatte ich mir einen Schlag eingefangen. Denn daran denkt man am 
wenigsten, weil man meint, die Konds. mit geringerer Kapazität als die 
"dicken" Elkos würden die Ladung nicht so lange halten.
Hier der Link zur Schaltung:
http://www.audioelektronik-shop.de/netzteile_mit_gleichrichterrohren.html

ciao
gustav

von michael_ (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Nein, die Röhrensockel befinden sich an den Röhren,

Freude!
Die Krümelkacker und Oberlehrer sind noch nicht ausgestorben.

von Bernd K. (bmk)


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michael_ schrieb:
> Volker S. schrieb:
>> Nein, die Röhrensockel befinden sich an den Röhren,
>
> Freude!
> Die Krümelkacker und Oberlehrer sind noch nicht ausgestorben.

So ist das nun mal in diesem Forum.

Es gibt Teilnehmer, die setzen sich die Korinthenbrille auf
und forschen nach Passagen, die nicht 100% korrekt sind.

Wenn gefunden, folgt dann häufig die Entgegnung "Falsch!"
Und das Dopamin als Belohnungssystem des Gehirns wird gefüttert.

Die Entgegnung "Nein" ist da vergleichsweise moderat.
Kann man mit leben.

von Christian S. (chris02)


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Matthias S. schrieb:
> Aber das hier ist doch alles andere als ein hochwertiges Radio. Und
> Anodenstrom kenn ich praktisch nur mit Rückweg übers Chassis, auch wenn
> es eine 4*EL34 Kinoendstufe von Klangfilm war. Warum auch nicht - die
> Siebelkos hatten eh Masse am Gehäuse.

Die Masse von dem 2x50µF Kondensator wird auch übers Chassis geführt.
Neue (Sieb-)Elkos sollten heute kommen, diese werde ich erstmal Tauschen 
und dann das Radio langsam über den Stelltrafo hochfahren. Und auch mit 
dem überarbeitetem Drehkondensator testen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Christian S. schrieb:
> diese werde ich erstmal Tauschen
> und dann das Radio langsam über den Stelltrafo hochfahren.

Schön, das du einen hast. Mit dem Voltmeter am ersten Siebelko und im 
abgedunkelten Raum wg. der Heizungen. Die sind bei diesen Röhren 
vermutlich nur noch schwer zu sehen, weil die Getter schon lange alle 
und die Röhren von innen belegt sind. Aber bei UB/2 bis 2/3 UB sollten 
man langsam ein dunkles Glimmen sehen.
Die Nase kann sich um den Gleichrichter kümmern. Die alten Dinger 
stinken oft  und werden warm.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Matthias S. schrieb:
> ie Nase kann sich um den Gleichrichter kümmern. Die alten Dinger
> stinken oft  und werden warm.

nur die aus Selen deswegen nannte man die "gleich riecht er"
https://de.wikipedia.org/wiki/Selen-Gleichrichter
https://www.google.com/search?q=selen+Gleichrichter

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Matthias S. schrieb:
> Die Nase kann sich um den Gleichrichter kümmern.

Hi,
ist laut Bild wohl der.
Aber auf Zusatzbuchstaben achten L für Lasche
und M für 12-er (oder so ähnlich) Schraubbefestigung.

Beitrag "[V] Diverse Selen-Gleichrichter"

Bild oben rechts.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
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