Hi, kann man auch mit Zink löten? Ich habe ein altes verzinktes Fass, wo ich ein Loch repariren will. Beim Löten nimmt man ja manchmal Zinn, aber geht auch Zink?
Loeti schrieb: > Beim Löten nimmt man ja manchmal Zinn, aber > geht auch Zink? Wenn du einen Lötkolben für mehr als 700 Grad hast, einfach probieren. Georg
Loeti schrieb: > Hi, kann man auch mit Zink löten? Ich habe ein altes verzinktes Fass, wo > ich ein Loch repariren will. Beim Löten nimmt man ja manchmal Zinn, aber > geht auch Zink? Zink anstelle von Zinn als Lot zu verwenden, wird nicht funktionieren. Aber Du kannst verzinktes Stahlblech durchaus mit Zinn weichlöten (<450°C). Allerdings nicht mit Elektroniklot und auch nicht mit einer Lötstation ;) Du brauchst ein Propanlötgerät, Flussmittel (in diesem Fall z.B. Salzsäure) und Stangenlot. Ein Klempner oder Dachdecker Deines Vertrauens wird Dir hier sicher weiterhelfen können.
Zn ist zwar Zuschlagstoff in vielen Loten, um deren Schmelzpunkt "einstellen" zu können, aber pur kann man m.W. damit nicht löten. Wenn Du das selbst löten willst: Geht am besten mit offener und weicher Flamme und Karosserielot, das normalerweise zum "Aufzinnen" an Karosserien verwendet wird. Dieses Lot hat den Vorteil, daß Du damit Lötstellen regelrecht "zubatzen" kannst. Denn, nachdem das Lot grob und reichlich aufgebracht wurde, kann man es glatt verstreichen, indem man es mit weicher Flamme breiig erwärmt und mit einem eingeölten Holz verstreicht.
Georg schrieb: > Wenn du einen Lötkolben für mehr als 700 Grad hast, einfach probieren. Du lötest wohl deine bleifreien Platinen auch mit 480°C. Was bringt es, den Lötkolben mehr als 280°C über den Schmelzpunkt des Lötmittels zu erwärmen?
Nimm Messinghartlot mit Flussmittel und Acetylenbrenner, eine Gasmaske oder geh nach drausen. Das Zink verdampft dir weg und gibt weisen Nebel, den man besser nicht einatmet.
Wenn man Zink mit Zink "lötet", dann ist das eigentlich schweissen, gleiche Metalle verbinden. Und ja, man kann Zink/verzinktes Blech auch mit sehr starken E-Lötkolben oder Propangasbrenner. Und es geht sehr wohl auch mit dem bleihaltigen Elektroniklot - so meine Erfahrung an einen Regenfallrohr.
svensson schrieb: > Wenn man Zink mit Zink "lötet", dann ist das eigentlich schweissen, > gleiche Metalle verbinden. Aber wenn man verzinktes Blech mit Zink lötet, dann ist das genau das gleiche, als wenn man eine verzinnte Leiterplatte mit Zinn lötet. Auch dort gibt es chemische und thermische (HAL) Verfahren, das initiale Zinn aufzubringen.
Was Du da als "Zinn" bezeichnest, ist eine Legierung aus verschiedenen Metallen, aber kein Zinn allein. Zink-Gefäße bestehen jedoch nur aus Zink, das sind keine Legierungen. Deshalb besteht ein Unterschied zwischen Schweißen und Löten. Blackbird
svensson schrieb: > Und es geht sehr wohl auch mit dem bleihaltigen Elektroniklot - so meine > Erfahrung an einen Regenfallrohr. Das kann ich bestätigen. So habe ich einen relativ großen Pflanzkübel repariert. Vorgewärmt mit Heissluft und dann einfach mit dem 80W Kolben und breiter Spitze drauf los.
Lothar J. schrieb: > Was Du da als "Zinn" bezeichnest, ist eine Legierung aus verschiedenen > Metallen, aber kein Zinn allein. Die meisten heutigen bleifreien Lote besitzen einen Zinnanteil von 97%-99%. Sehr gebräuchlich ist SnCu mit 99,3% zu 0,7%. Mikrolegierte Lote enthalten z.B. einen Kobaltanteil von höchstens 500ppm, also 0,05%. Die Lote, die für HAL eingesetzt werden, werden sicherlich eine sehr ähnliche Zusammensetzung habe. Nur bei der chemischen Verzinnung wird sicherlich reines Zinn verwendet. Auf Grund der nahezu identischen Zusammensetzung von HAL und Lot könnte man das also auch als Schweißen bezeichnen. Das tut man aber nicht, weil es ja nur ein Mittel zum Zweck ist, nämlich andere, deutlich höher schmelzende metallische Objekt miteinander zu verbinden. > Zink-Gefäße bestehen jedoch nur aus Zink, das sind keine Legierungen. Der TE hat aber kein Gefäß aus massivem Zink, sondern verzinktes Stahlblech: > verzinktes Fass > Deshalb besteht ein Unterschied zwischen Schweißen und Löten. Selbstverständlich ist mir dieser Unterschied bekannt.
Der Unterschied beim Schweißen und Löten besteht in der Temperaturdifferenz zwischen den beiden Komponenten. Beim Schweißen werden beide Komponenten geschmolzen, beim Löten nur das Lot. Lötzinn ist durch Zusätze, so gering sie auch sein mögen, in der Schmelztemperatung unter reinem Zinn. Blackbird
Lothar J. schrieb: > Was Du da als "Zinn" bezeichnest, ist eine Legierung aus verschiedenen > Metallen, aber kein Zinn allein. Zink-Gefäße bestehen jedoch nur aus > Zink, das sind keine Legierungen. Zinngefäße kann man übrigens auch löten. Das ist aber nicht ganz einfach, weil es einem schnell "wegläuft".
Harald W. schrieb: > Lothar J. schrieb: > >> Was Du da als "Zinn" bezeichnest, ist eine Legierung aus verschiedenen >> Metallen, aber kein Zinn allein. Zink-Gefäße bestehen jedoch nur aus >> Zink, das sind keine Legierungen. > > Zinngefäße kann man übrigens auch löten. Das ist aber nicht ganz > einfach, weil es einem schnell "wegläuft". Mit reinem Zinn oder mit "Lötzinn"? Zinn schmilzt bei 232°C, Lötzinn kann irgendwas von ca. 140°C bis über 300°C sein. Zink schmilzt bei 420°C. Blackbird
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Rote T. schrieb: > Nimm Messinghartlot mit Flussmittel und Acetylenbrenner, eine Gasmaske > oder geh nach drausen. Das Zink verdampft dir weg und gibt weisen Nebel, > den man besser nicht einatmet. Er will das verzinkte Fass reparieren und nicht das Zink abbrennen. Der einzig hilfreiche Beitrag war der: MikroMirko schrieb: > Aber Du kannst verzinktes Stahlblech durchaus mit Zinn weichlöten > (<450°C). > ... > Du brauchst ein Propanlötgerät, Flussmittel (in diesem Fall z.B. > Salzsäure) und Stangenlot. > > Ein Klempner oder Dachdecker Deines Vertrauens wird Dir hier sicher > weiterhelfen können. Einfach ein passende Stück verzinktes Blech oder Titanzinkblech. Das Fass rund um das Loch mit einer Drahtbürste für die Bohrmaschine oder Zopfbürste für die Flex säubern und das Ganze mit Dachrinnenlötgerät und Lot verlöten. Den Flicken möglichst innen anbringen.
Stimmt, die Stangen für den Sprengler bestehen zu 99% aus Zinn, so wie heute die meisten bleifreien Lote. Das Hauptproblem ist, die Temperatur an der Arbeitsstelle zu erreichen. So ein verzinktes Blech, von beiden Seiten luftgekühlt, ist etwas anderes als eine 35µ Kupferleiterbahn. Der Propanbrenner geht natürlich, ist aber ungewohnt, weil er sehr viel Leistung und hohe Temperaturen hat. Reines Zinkblech (gibt es heute nur noch sehr selten) ist sehr schnell durchgebrannt. Bei verzinktem Blech besteht die Gefahr, daß das Zink verbrennt, dann ist die Haftung weg. Und es geht auch mit dem Elektrokolben, wenn der stark genug ist. Mit einem 200 oder 300W Elektrokolben habe ich das schon selbst gemacht, indem vorher gut vorgewärmt wurde (damals Propan, heute würde ich die Heißluftpistole probieren).
m.W.n. oxidiert flüssiges Zink an Luft. Dann würde das nur unter Schutzgas funktionieren.
Lothar J. schrieb: >> Zinngefäße kann man übrigens auch löten. Das ist aber nicht ganz >> einfach, weil es einem schnell "wegläuft". > > Mit reinem Zinn oder mit "Lötzinn"? > Zinn schmilzt bei 232°C, Lötzinn kann irgendwas von ca. 140°C bis über > 300°C sein. > Zink schmilzt bei 420°C. Natürlich mit (niedrigschmelzenden) Lötzinn. Mit reinen Zinn wäre es ja schweissen. Ob das bei Zinn funktioniert, weiss ich nicht.
Mit Zink löten ist ungebräuchlich. Die einzige sinnvolle Anwendung ist das Ausbessern von Fehlstellen bei verzinkten Stahlkonstruktionen. Das wird heute praktisch nie gemacht, da den Firmen Wissen und technische Möglichkeiten fehlen. Es gibt ja Zinkstaubfarbe. Natürlich kann man auf Stahl Zink auflöten. (Aber nur als Korrosionsschutz) Grüße Bernd
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Bernd F. schrieb: > Natürlich kann man auf Stahl Zink auflöten. > (Aber nur als Korrosionsschutz) Probiere ich gerne mal aus. Brauche ich ein Flussmittel? Reines Zink oder eine Legierung? Ich hätte noch eine Opferanode für Schiffe hier rumliegen, geht die auch?
Flussmittel? Weiß ich nicht mehr. Da die Temperaturen deutlich über Weichlot liegen, eher was in Richtung Silberlot. Muss man testen. Grüße Bernd
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Udo S. schrieb: > Er will das verzinkte Fass reparieren und nicht das Zink abbrennen. Ja, wobei etwas unklar ist ob am Lochrand das Eisen angerostet ist. Nehmen wir einfach mal an, daß dies der Fall ist. ;) > Der einzig hilfreiche Beitrag war der: Denke, das kann man so nicht sagen; denn viele Beiträge waren teils ebenfalls hilfreich. :) > > MikroMirko schrieb: >> Aber Du kannst verzinktes Stahlblech durchaus mit Zinn weichlöten >> (<450°C). >> ... >> Du brauchst ein Propanlötgerät, Flussmittel (in diesem Fall z.B. >> Salzsäure) und Stangenlot. Salzsäure nimmt man als Flußmittel wirklich nicht mehr her. Einerseits weil es längst säurefreie Flußmittel gibt und andererseits, weil die Gefahr viel zu groß ist, daß in "Lötnestern", d.h. an nicht vom Lot "gefluteten" Stellen, Säure "eingeschlossen" verbleibt. Wodurch dort erneut Korrosion entsteht/beginnt. >> >> Ein Klempner oder Dachdecker Deines Vertrauens wird Dir hier sicher >> weiterhelfen können. Klempner und Dachdecker verwenden relativ reine Zinn-Weichlote, was sie sich auch "leisten" können, weil sie meistens nicht korrodiertes Material löten. Relativ reines Zinn-Weichlot ist hier aber aus meiner Sicht nicht die erste Wahl. Sondern, wie w.o. schon gesagt, Karosserielot: Z.B. Sn90Zn7Cu3 oder entspr. ältere Lote, die früher für sowas üblich waren und noch Pb enthielten. Früher sorgte der Pb-Anteil dafür, daß Karosserielot auch pastös aufgetragen und verstrichen werden kann, und heute tut das der Zn-Anteil. > > Einfach ein passende Stück verzinktes Blech oder Titanzinkblech. Das > Fass rund um das Loch mit einer Drahtbürste für die Bohrmaschine oder > Zopfbürste für die Flex säubern und das Ganze mit Dachrinnenlötgerät und > Lot verlöten. > Den Flicken möglichst innen anbringen. Der Erfolg etwas schwierigerer Verlötungen hängt in allererster Linie davon ab, wie sorgfältig die Vorverzinnungen beider miteinander zu verbindender Teile vorgenommen wurde. Dabei braucht man auch nicht zimperlich zu sein. ;) Angenommen, der Lochrand ist verrostet. Dann feilt oder schleift man den Rost komplett bis zum Stahl (in seiner vollen Blechstärke) weg. Danach nimmt man eine Flex, bestückt sie aber nicht mit einer Drahtbürste, sondern mit einer 3mm-Trennscheibe oder einem Lamellen-Schleifteller und fetzt ringsum um das Loch (innen und außen) am Faß die Verzinkung weg. Bis auf den blanken Stahl am Lochrand herunter. Mit einem "weichen" Übergang vom blanken Stahl in die Verzinkung. Anschließend macht man genau dasselbe mit dem Flicken und verzinnt alles erst mal vor. Dafür gibt es Vorverzinnungspasten. Und dafür muß man halt ein paar Euro investieren, um gute und sichere Lötergebnisse erreichen zu können. :D Nach der Vorverzinnung ist der Rest ganz einfach. Würde das genau so machen, wie von Dir angedacht: Den Flicken - auf passendes Spaltmaß vorgebogen - von innen per passendem Holz an die Faßwand drücken. Um dann von außen Karosserielot "draufpfunden" und so verstreichen zu können, daß die Verlötung todsicher abdichtet. Nun ist das alles aber sehr relativ zu sehen: Als Oldtimer-Liebhaber habe ich den ganzen dafür erforderlichen Sums sowieso im Haus. Weiß auch ganz genau, wie das ordentlich ausgeführt werden kann und sollte. Wie das jedoch diesbzgl. beim TE aussieht, weiß ich nicht. ;) Könnte ja sein, daß er sich in etwa denkt: Um Gottes Willen - da muß ich ja erst mal Unsummen investieren, um das Loch zulöten zu können oder zum Klempner gehen und den dann für die Lötung bezahlen. Da klatsche ich doch lieber einen verzinkten Blechflicken mit Silikon-Dichtmasse o.ä. von innen an die Faßwand. Wird das Loch sicher auch abdichten können. ;) Wozu so kompliziert mit Verlötung arbeiten, wenn's viel einfacher und kostengünstiger auch geht? Solche Fragen stellen sich ggf. zwangsläufig und müssen auch erlaubt sein. :)
Kommt drauf an, was da wieder rein soll. Bei einem kleinen Loch geht auch Mutter, Schraube, Karosseriescheiben.
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