Moin Ich versuche mich gerade an LTSpice. Ich möchte einen Bypass-Kondensator simulieren, der Störungen an einem Rechteckimpuls ableitet. Egal welche Kapazität ich wähle, die Simu sieht immer gleich aus. Jede Menge Rauschen. Durch die Widerstandsnetzwerke habe ich mich durchgearbeitet. Aber dieser Kondensator gibt mir Rätsel auf. Screenshot und Modell sind angehängt Noob-Alarm! Gruß Holger
Holger L. schrieb: > Ich versuche mich gerade an LTSpice. Ich möchte einen Bypass-Kondensator > simulieren, der Störungen an einem Rechteckimpuls ableitet. > > Egal welche Kapazität ich wähle, die Simu sieht immer gleich aus. Jede > Menge Rauschen. Tja, was du im 'real life' nicht hast, bekommst du problemlos bei Spice: die ideale Quelle. Real hast du einen Innenwiderstand, Induktivitäten und Widerstände in den Leitungen, einen begrenzte Treiberleistung der Quelle. Aber die ideale Quelle liefert beliebig viel Strom und lädt damit deinen Kondensator in idealer Null-Zeit auf jede beliebige Spannung auf.
Die Innenwiderstände der Quellen sind 0 Ohm. Der Bypasskondensator liegt nicht nur parallel zum 1k Widerstand, sondern auch zum 0 Ohm- Widerstand der Quellen. Blackbird HildeK war schneller ...
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Wie die zwei Vorredner schon schrieben haben die V-Quelle und die B-Quelle 0Ohm Innenwiderstand. Zuminest ein Serienwiderstand lässt sich in der V-Quelle einstellen. Alternativ einfach einen Widerstand mit dem Wert des Innenwiderstandes der Spannungsquelle in Reihe zu den Quellen einfügen. Rechtsklick auf dei V-Quelle, dann bei "Series resistance" einen Wert eintragen. Vielleicht wolltest du ja einen RC_Tiefpass mit 1kOhm und 100nF bauen. Dazu muss der 1kOhm in Reihe mit dem Kondensator liegen.
bitte durchlesen ... :-) www.allaboutcircuits.com/technical-articles/Noise-Analysis-Using-LTspice -Tutorial/
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...und warum funktioniert die Simulation nicht, wenn ich mit einem Kondensator die Spannung auskoppele, an dessen Ende keine Last angeschlossen ist? Dann kommt nämlich der Gleichspannungsanteil mit durch, als ob der Kondensator nur ein Draht wäre. Erst, wenn ich etwa 1Megohm am Ausgangspin anschließe, kommt das Signal ohne den Gleichspannungsanteil durch. Mfg
Z. B. an einer Emitter-Transistorschaltung mit Koppelkondensator am Ausgang.
juergen schrieb: > Dann kommt nämlich der Gleichspannungsanteil mit durch, als ob der > Kondensator nur ein Draht wäre. Das ist zu erwarten. Denn mit einem idealen Kondensator und einem unendlich großen "Lastwiderstand" hast du nach der Formel fg=1/(2*pi*RC) einen Hochpass mit der Grenzfrequenz 0Hz gebaut. Er lässt also auch Gleichspannungen durch. Sowas gibt es dank Leckströmen und sonstwas in der Realität natürlich nicht. Merke: eine Simulation ist immer bestenfalls so gut wie die ihr zugrunde liegenden Modelle der Bauteile und der Beschaltung.
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juergen schrieb: > ...und warum funktioniert die Simulation nicht, wenn ich mit einem > Kondensator die Spannung auskoppele, an dessen Ende keine Last > angeschlossen ist? Dann ist die Gleichspannung nach dem Kondensator nicht festgelegt. In der Realität würde sich der Gleichanteil hinter dem Kondensator durch parasitäre Effekte einstellen (z.B. den Eingangsstrom deines Messgeräts). In der idealen Simulation ergibt er sich durch die gewählte Anfangsbedingung und die darauf folgende Spannungsänderung vor dem Kondensator. juergen schrieb: > Erst, wenn ich etwa 1Megohm am Ausgangspin anschließe, kommt das Signal > ohne den Gleichspannungsanteil durch. Erst dann hast den Gleichanteil am Ausgang festgelegt.
Nö, die Simulation geht davon aus, das von Anfang an der Kondensator nicht aufgeladen ist. Und da kein Strom fließt, bleibt es dabei. Ein nicht aufgeladender Kondensator hat an beiden Platten dieselbe Spannung. Alles klar?
Mark S. schrieb: > Nö, die Simulation geht davon aus, das von Anfang an der Kondensator > nicht aufgeladen ist. Klingt gut, stimmt aber nicht immer. Siehe z.B. angehängte Simu, bei der LTSpice IV aufgrund der Anfangsbedingung mit einem auf 5V aufgeladenen Kondensator startet.
Achim S. schrieb: > Mark S. schrieb: >> Nö, die Simulation geht davon aus, das von Anfang an der Kondensator >> nicht aufgeladen ist. > > Klingt gut, stimmt aber nicht immer. Siehe z.B. angehängte Simu, bei der > LTSpice IV aufgrund der Anfangsbedingung mit einem auf 5V aufgeladenen > Kondensator startet. Der Kondensator ist nicht auf 5V aufgeladen sondern auf 0V. Ein originales SPICE-Programm würde die Simulation gar nicht starten, weil der Knoten rechts am Kondensator keine DC-Verbindung nach GND hat. Um das zu umgehen fügt LTspice automatisch parallel zu jedem Kondensator einen Widerstand Rpar hinzu. Der Wert von Rpar ist so hoch, dass er im allgemeinen nicht stört. Deshalb sind in Achims Schaltung am Anfang 5V auf beiden Seiten des Kondensators. Rpar = 1T/C 1T = 1 tera = 10^12
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Holger L. schrieb: > Ich möchte einen Bypass-Kondensator simulieren, Ja, schön, so ein Kondensator liefert einer Schalgung mit schnell (Megahertz bis Gigahertz) wechsrlnder Stfomaufnahme den Strom, auch wenn die Zuleitung durch ihre Indukgivität sie noch nicht zu liefern bereit ist. Du musst also die Verbindung von Spannungsquelle zu abgeblocktem Verbraucher wie eine reale Leitung moddllieren, mit Induktivität und Drahtwiderstand. > der Störungen an einem Rechteckimpuls ableitet Ähm, das wäre wohl ein Filterkondensator. Auch hier: realer Widerstand der rauschenden Rechteckspannungsquelle und Zuleitung mit modellieren.
Hallo Holger, vielleicht war ja die Filterwirkung der angehängten Schaltung das Ziel.
Helmut S. schrieb: > ..... > Deshalb sind in Achims Schaltung am Anfang 5V > auf beiden Seiten des Kondensators. Was du schreibst klingt alles sehr überzeugend. Aber ich kann das Ergebnis meiner Simu leider immer noch nicht anders lesen als dass bei t=0: - das linke Ende des Kondensators auf +5V liegt (die grüne Kurve von V(in) starte bei 5V) - das rechte Ende des Kondensators auf 0V liegt (die blaue Kurve von V(out) startet bei 0V) - der Kondensator also zu Beginn auf 5V aufgeladen ist und - weil das rechte Ende offen ist - auch während der gesamten Simulationszeit auf 5V aufgeladen bleibt - so dass am Ende der Simu links 0V und rechts -5V liegen.
Achim S. schrieb: > Helmut S. schrieb: >> ..... >> Deshalb sind in Achims Schaltung am Anfang 5V >> auf beiden Seiten des Kondensators. > > Was du schreibst klingt alles sehr überzeugend. Aber ich kann das > Ergebnis meiner Simu leider immer noch nicht anders lesen als dass bei > t=0: > > - das linke Ende des Kondensators auf +5V liegt (die grüne Kurve von > V(in) starte bei 5V) > - das rechte Ende des Kondensators auf 0V liegt (die blaue Kurve von > V(out) startet bei 0V) > - der Kondensator also zu Beginn auf 5V aufgeladen ist und - weil das > rechte Ende offen ist - auch während der gesamten Simulationszeit auf 5V > aufgeladen bleibt - so dass am Ende der Simu links 0V und rechts -5V > liegen. Hallo Achim, danke für deine Hartnäckigkeit. Ich ziehe meine Aussage bezüglich der 0V DC-Spannung am Kondensator zurück und stimme deinem Ergebnis zu. Ich habe bei meiner Überlegung übersehen, dass LTspice an alle Netze die keinen DC-Pfad nach Masse haben automatisch einen Widerstand von 10^12Ohm nach Masse einfügt. Siehe mein Beispiel.
juergen schrieb: > ...und warum funktioniert die Simulation nicht, wenn ich mit einem > Kondensator die Spannung auskoppele, an dessen Ende keine Last > angeschlossen ist? > > Dann kommt nämlich der Gleichspannungsanteil mit durch, als ob der > Kondensator nur ein Draht wäre. Du hast die Simulation nicht verstanden. Beim Start ist der Kondensator entladen und daran ändert sich ohne Lastwiderstand auch nichts. Das Potential an beiden Enden des Kondensators muss also gleich bleiben, egal was du am einen Ende treibst. Ohne Stromfluss sieht das bei reiner Betrachtung der Potentiale aus wie ein Draht. Alles gut.
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