Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arduino oder Nucleo


von Justin B. (Gast)


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Hallo Zusammen,

Ich würde mich gerne etwas mit Mikrocontrollern auseinander setzen und 
in Zukunft das ein oder andere Projekte realisieren. Im Moment überlege 
ich ob ich ein Arduino oder lieber einen Nucleo Board kaufen soll. Ich 
würde sagen ich besitze Grundkenntnisse in C (Informatikunterricht in 
der Schule). Ich hoffe das die Community mir vielleicht bei der 
Entscheidungsfindung helfen kann.

Schonmal Danke :)

von Alex G. (dragongamer)


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Willst du das eifnach nur als Hobby machen?
Dann würde ich sagen Arduiino wegen der einfach größeren Community und 
entsprechenden Zahl an Tutorials etc. die beim Einstieg helfen.
Wenn du langfristig Mikrocontrolerentwickler werden willst, schadet es 
nicht mit dem Nucleo anzufangen da dessen Umgebung etwas weniger 
abstrahiert. Dadurch ist das schwieriger, aber näher an den realen 
Bedingungen im Arbeitsumfeld mit Mikrocontrollern (wobei das 
Arduinoframework zumindest beim Prototyping durchaus mehr und mehr auch 
professionell eingesetzt wird).

: Bearbeitet durch User
von Profi (Gast)


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Wer
> professionell
Schaltungen entwickelt, braucht das
> Arduinoframework
ueberhaupt nicht.

Es ist auch nicht etwa "schwieriger" einen Controller direkt
zu programmieren. Das ist eben der "normale" Aufwand.
Spaetestens wenn man die Peripherie selbst komplett beherrschen
muss oder will, fuehrt daran sowieso kein Weg vorbei.

Da waere ein extra "Prototyping" mit einem solchen Framework
schlicht herausgeworfene Zeit.

von Stefan F. (Gast)


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> Im Moment überlege ich ob ich ein Arduino oder
> lieber einen Nucleo Board kaufen soll.

Kommt drauf an, was du Dir zutraust. Auf jeden Fall würde ich Dir 
empfehlen, die Arduino IDE und das Arduino Framework links liegen zu 
lassen. Es spricht nichts gegen das Board.

Nucleo Boards sind wegen der 32bit ARM Controller attraktiver, aber auch 
komplexer. Frage dich, ob du gleich mit dem harten Stoff anfangen 
willst, oder dich allmählich heran tasten willst.

Es ist sicher kein Fehler, sich mit beiden auseinander zu setzen. Die 
8bit Controller sind nämlich noch lange nicht tot.

Falls du kommerzielle Sachen in geringer Stückzahl bauen willst: 
Bedenke, dass man die originalen Nucleo Boards nur zum Lernen benutzen 
darf. Arduino Boards darf man hingegen kommerziell einbauen.

von echter Profi (Gast)


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>Es ist auch nicht etwa "schwieriger" einen Controller direkt
>zu programmieren. Das ist eben der "normale" Aufwand.
>Spaetestens wenn man die Peripherie selbst komplett beherrschen
>muss oder will, fuehrt daran sowieso kein Weg vorbei.

>Da waere ein extra "Prototyping" mit einem solchen Framework
>schlicht herausgeworfene Zeit.

Ein echter Profi macht das aber manchmal doch, wenn er sich wirklich 
auskennt, weils manchmal schneller geht.
Du bist leider keiner.

von Profi (Gast)


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> schneller geht

Das wäre für die Stundenabrechnung ganz schlecht.
Die ist immer das Mass der Dinge.

von svensson (Gast)


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Moin,

ich würde zum Arduino raten, denn der wurde genau für die 
Erwachsenenbildung erschaffen. Auch die IDE genügt für den ersten 
Einstieg völlig, da die Bedienung kinderleicht ist.

Zudem gibt es eine riesige Fülle an Hardwareerweiterungen, für die es in 
der Community vorgefertigte Bibliotheken gibt. Viele Projekte lassen 
sich so unglaublich schnell umsetzen.

Die Boards gibt es in vielen unterschiedlichen Bauformen: von der 
kleinen Digispark Briefmarke bis zum Mega mit 80 I/O-Ports. Außerdem ist 
Arduino Open-Source-Hardware, ein tolles Konzept.

von MeierKurt (Gast)


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Profi schrieb:
>> schneller geht
>
> Das wäre für die Stundenabrechnung ganz schlecht.
> Die ist immer das Mass der Dinge.

Was hat "wenns schneller geht" mit den Einträgen auf einer 
Stundenabrechnung zu tun? Papier ist sowas von geduldig...

von echter Profi (Gast)


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>ich würde zum Arduino raten, denn der wurde genau für die
>Erwachsenenbildung erschaffen.

Nicht ganz.
1
The objective of the thesis was to make it easy for artists and designers to work with electronics, by abstracting away the often complicated details of electronics so they can focus on their own objectives.
von https://arduinohistory.github.io/

von Profi (Gast)


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> kinderleicht

Das ist die Zielgruppe!

von svensson (Gast)


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> Nicht ganz.
Das Zitat betrifft aber den Vorgänger von Arduino. Arduino sollte bewußt 
günstiger sein, damit sich Studenten ihn leisten können.

Und Studenten sind keine Kinder, manchmal vielleicht noch Kindsköpfe. 
:-)

Und ich bin leider auch kein Kind mehr...

von Eric B. (beric)


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svensson schrieb:
> Und Studenten sind keine Kinder, manchmal vielleicht noch Kindsköpfe.
> :-)

Zudem sind viele Kinder erwachsener als so manche Erwachsene... -_-

von echter Profi (Gast)


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Svenson schrieb
> von https://arduinohistory.github.io/
> Das Zitat betrifft aber den Vorgänger von Arduino.
> Arduino sollte bewußt günstiger sein,
> damit sich Studenten ihn leisten können.

Das Zitat betrifft Wiring, die Software API von Arduino, die in dem 
Artikel auch als "Sprache" bezeichnet wird.
1
    pinMode()
2
    digitalRead()
3
    digitalWrite()
4
    analogRead()
5
    analogWrite()
6
    delay()
7
    millis()
    etc…

Die Befehle sind jedem bekannt, der einen Arduino benutzt hat.

Die Filenamen in den Arduino-Cores beginnen meist mit dem Präffix 
"wiring_":
https://github.com/arduino/ArduinoCore-avr/tree/master/cores/arduino

von Franz M. (elmo64)


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Zuerst must du zwischen dem Arduino-Framework, ("Abstraktion") und den 
Arduino-Boards unterscheiden. Letztere sind als günstige Dev-Boards 
recht brauchbar. Beides hängt aber nicht zwingend zusammen.


Justin B. schrieb:
> Ich würde mich gerne etwas mit Mikrocontrollern auseinander setzen

Wenn du damit auch die Hardware (Schnittstellen, etc.) meinst, halbwegs 
wissbegierig bist und gerne die Kontrolle über deinen µC hast, dann ist 
das Arduino Framework eher ungeeignet und es wäre sicher interessanter 
für dich die Register direkt anzusprechen.

Die 8-Bitter auf den klassischen Arduinos sind sehr überschaubar.
Mithilfe der DATENBLÄTTER, den Tutorials (va. dem C-Teil) hier im Forum 
und deinen C-Kentnissen ist das dann ziemlich einfach. Außerdem hast du 
einen besseren Überblick über die benutzte Peripherie.
Für manche spezifischen Aufgaben gibt es auch abseits der Arduino-welt 
Bibliotheken.

Arduino wurde bereits auf stm32 (nucleo) portiert.

Außerdem stellt ST eine eigene "HAL", inklusive grafischem Konfigurator 
(cubeMX) bereit. Natürlich funktioniert auch alles über die CMSIS.
In jedem Fall kaufst du dir mit einem Nucleo-Board einen performanteren, 
aber komplexeren µC.

: Bearbeitet durch User
von malsehen (Gast)


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A. M. schrieb:
> Arduino wurde bereits auf stm32 (nucleo) portiert.

Hallo elmo64,
hast Du schon mit Nucleo-Boards und
Arduino irgendwas gemacht?
Läuft das?

Danke

von Markus (Gast)


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Es gibt unterschiedliche Frameworks. Mittlerweile ist das von STM 
brauchbar, aber es fehlen noch einige wichtige Treiber wie z.B. der 
Display Treiber für das TFT des STM32F746 discovery.

Beitrag "Re: STM32 Core Arduino Framework"

Beitrag "STM32F746 Discovery ARDUINO"

Beitrag "Arduino Nucleo-H743ZI"

Beitrag "STM32F407 Black und Arduino"

von Nicht W. (nichtsowichtig)


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Die bisherigen Kommentare kannst du in der Pfeife rauchen, da diese 
größtenteils aus Schrott und Müll bestehen, da die Leute entweder keine 
Ahnung haben oder an Altersstarrsinn leiden.

Einfach ein 32-Bit Arduino nehmen, zb Cortex M7 mit 600Mhz und allem was 
das Herz begehrt (20€) und bei Bedarf! ist  das überhaupt kein Problem 
beispielsweise Inline ASM hinzuzufügen und Register direkt zu 
beschreiben.

So what.

von PittyJ (Gast)


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Beide Boards kosten um die 20 Euro, China-Versionen weniger.
Das ist der Preis von 2 McDonalds Menus oder 2 Kino-Karten oder 5 Togo 
Kaffee.
Sprich: billig, das kauft man mal aus der Portokasse. (die älteren 
kennen noch eine Porto und Kasse)
Also kauf irgendeinen, arbeite dich ein, und nimm nächsten Monat den 
anderen dazu. Da lernt man dann gleich noch die Unterschiede Atmel zu 
Arm CPU.

von malsehen (Gast)


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nichtsowichtig
hat nichtsowichtiges von sich gegeben.
@PittyJ:
hilft auch nicht.

Danke an Markus!

von Stefan F. (Gast)


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Der Arduino Core wurde ursprünglich von Roger Clark als Community 
Projekt unter dem Namen stm32duino entwickelt. Dieser Core ist recht 
schlank, unterstützt jedoch nur wenige STM32 Modelle.

Jemand hat die letzte Version seines Werkes gesichert und kümmert sich 
seit dem darum, ihn am Laufen zu halten. Download Links und 
Anwednungshinweise: http://stefanfrings.de/stm32/stm32f1.html#arduino

Inzwischen hat die Firma ST das Projekt übernommen und so umgebaut, dass 
ein ein Aufsatz auf deren Cube HAL Framework ist - ein richtiges 
Schwergewicht. Dafür unterstützt es jetzt beinahe alle STM32 Controller 
und hat eine breitere Auswahl an Treibern für externe I/O 
Schnittstellen. Außerdem unterstützt es mehr Funktionen des STM32 
selbst.

Projektseite: https://github.com/stm32duino/Arduino_Core_STM32

Ich vergleiche gerne:
- Arduino Nano Clone (ATmega328, 8bit, 16MHz, 32kB FLASH, 2kB RAM)
- Blue-Pill Board (STM32F103, 32bit, 72Mhz, 64 oder 128kB Flash, 20kB 
RAM)

Beide kosten ungefähr 2€ und sind ungefähr gleich groß. Beide haben eine 
USB Schnittstelle und werden von Arduino unterstützt. Der STM32 ist auf 
den ersten Blick erheblich stärker.

Wenn man diese beiden Controller mit dem aktuellen Arduino Framework 
programmiert, fällt allerdings auf, dass man auf dem STM32 für die 
gleichen Aufgaben sehr viel mehr System-Resourcen benötigt. Die 
technisch höhere Leistung wird zum großen Teil durch das Framework 
verbraucht.

Nach meiner Einschätzung hat das folgende Gründe:

Erstens wurde die avr-libc quasi von Hand speziell für AVR 
Mikrocontroller optimiert. Das Arduino Framework baut darauf auf und 
orientiert sich primär daran, was man mit fast allen AVR gleich gut und 
einfach umsetzen kann. Komplizierte Sachen hat man einfach weg gelassen.

Beim aktuellen STM32 Core hat man als Basis die newlib-nano verwendet, 
die im Vergleich zur newlib Library (von und für Linux) zwar abgespeckt 
wurde, aber immer noch erheblich ressourcen-fressender ist. Immersoll 
soll die newlib-nano prinzipiell alle ARM Mikrocontroller unterstützen - 
das ist ein viel weiteres Feld, als was die hand-gedengelte avr-libc 
beackern muss. Darauf baut die Cube HAL auf, die alle Funktionen on 
allen STM32 Modellen (das sind hunderte!) unterstützen soll. Jetzt haben 
diese Chips generell viel mehr Funktionen als AVR und diese jeweils in 
vielen unterschiedlichen Varianten ("Wenn du einen AVR kennst, kennst du 
alle" ist zwar nicht ganz richtig. Das selbe Prinzip trifft auf STM32 
aber ganz sicher gar zu). Der Foku bei Cube HAL ist nicht "klein und 
performant", sondern es soll möglichst universell sein und durch Cube MX 
(klickibunti Programmgenerator) konfigurierbar sein. Auf 
Ressourcen-Verbrauch nimmt das Cube HAL Framework noch weniger 
Rücksicht, als die darunter liegende newlib-nano. Und auf dieser 
klobigen Basis wurde jetzt auch noch eine Variante vom Arduino Framework 
oben drüber gelegt, das in seinen Grundzügen für ganz andere µC 
gestaltet war.

Was übrig bleibt, ist ein preisgünstiger Mikrocontroller mit einem 
mäßigen Entwicklungsframework, dass klobig wirkt und dafür sehr wenig 
Funktionlität bereit stellt. Es ist nicht einmal 100% kompatibel: die 
allermeisten Treiber für Zubehör mussten dafür extra angepasst und 
teilweise gar neu geschrieben werden.

Deswegen mein Appell: Wenn du dich mit den STM32 und der Arduino IDE 
beschäftigst, dann behalte immer im Hinterkopf, dass das Framework die 
wahre "Pracht" dieser Mikrocontroller verbirgt. Es geht viel mehr und 
viel besser, wenn man sich von den Frameworks löst.

Noch ein Tipp: Benutze digitalWrite() nur, wenn Dir die Performance 
scheißegal ist. Richtige Männer beschreiben die I/O Register direkt. 
Begründung: 
https://www.peterbeard.co/blog/post/why-is-arduino-digitalwrite-so-slow/

von Andreas S. (igel1)


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Hi Justin B.,

ich bin Hobbyist und habe mich zuerst in den AVR-uC gut eingearbeitet. 
Danach erst habe ich mich in die STM32-uC's eingearbeitet.

Beide Male habe ich zunächst ohne grosse Frameworks (Arduino, Cube HAL, 
...) programmiert. Nur so lernst Du meiner Meinung nach den Prozessor 
richtig kennen und kannst all seine Möglichkeiten ausschöpfen, ohne an 
die Möglichkeiten (oder eben Nicht-Möglichkeiten) eines Frameworks 
gebunden zu sein.

Der Einarbeitungsaufwand bei STM32-uC gegenüber dem AVR-uC lag bei mir 
bei einem Faktor von ca. 10:1.  Solltest Du also diesen Weg ohne 
Frameworks gehen wollen, so rate ich Dir, zunächst mit dem AVR-uC zu 
beginnen.

Dieser Rat gilt umso mehr, wenn Du noch keine uC-Erfahrung hast und wenn 
Du nicht extrem hartgesotten oder frustrationstollerant bist. In allen 
drei Fällen rate ich zu einem Start mit 8-bit uC von AVR (also 
denjenigen uC's, die auf den kleineren Arduino-Boards draufsitzen).

Als Einstieg sind die Arduino-Boards prima geeignet - Du solltest sie 
halt nur ohne das Arduino-Framework programmieren, wenn Du wirklich 
etwas über uC lernen willst.  Die meisten nehmen in diesem Fall "Atmel 
Studio" als Entwicklungsumgebung (und nicht "Arduino").

Erst wenn Du Fahrrad fahren kannst (= den AVR-Prozessor in Grundzügen 
beherrscht), würde ich auf den Düsenjäger (=STM32) umsteigen, denn dort 
gibt es nicht nur einen Lenker und eine Klingel, sondern 1000 weitere 
Knöpfchen. Oder konkret: die AVR-Datenblätter sind ca. 300-400 Seiten 
lang, während die STM32-Datenblätter ca. 2000 Seiten haben.

Solltest Du möglichst schnell kleine Projekte realisieren wollen und 
Dich nicht lange in uC einarbeiten wollen, lautet mein Rat komplett 
anders:
Dann nehme die Arduino-Boards mit der Arduino-Software und freue Dich, 
dass Du bereits nach 1h Einarbeitung Dein erstes Mini-Projekt am Laufen 
hast.
Auch STM32-Nucleo Boards kannst Du via Arduino-Framework programmieren 
(mit kleinen Einschränkungen) - dann bist Du genauso fix in der 
Einarbeitung und hast einen ca. 10x schnelleren uC.

Hier habe ich einmal zusammengestellt, was ich als Einstieg via 
Arduino-Framework (allerdings für einen 13-Jährigen) gut finde: 
Beitrag "Re: Arduino Starter Kit für 13-14 Jährigen gesucht"

Lass Dich  von diesem schnellen Erfolg aber nicht blenden: über uC hast 
Du in diesem Fall nicht viel gelernt, denn Du hast quasi nur die Knöpfe 
am Cola-Automaten gedrückt, weisst aber nichts über das Innenleben 
dieses Automaten.

Die "Gefahr" an der Sache: der schnelle Erfolg via Arduino-Framework 
macht es Dir schwerer, zurück auf den harten Weg ohne Frameworks zu 
gehen, denn Du bist es ja gewohnt, dass innerhalb kürzester Zeit alles 
funktioniert ... (Stichwort: innerer Schweinehund). Viele Arduino-Fans 
schaffen diesen "Rückschritt" nicht mehr und sind dann in ihrem 
"Framework" gefangen.

Trotzdem: wenn Du nur ein paar kleine Projekte mit uC machen willst und 
Dich nicht langfristig in uC einarbeiten willst, so finde ich Arduino 
genau den optimalen Ansatz. Willst Du langerfristig mit Elektronik und 
uC basteln, so rate ich Dir, den oben erwähnten steinigeren Weg zu 
gehen.

Viele Grüße

Igel1

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Inzwischen hat die Firma ST das Projekt übernommen und so umgebaut, dass
> ein ein Aufsatz auf deren Cube HAL Framework ist

Ist das so? Soweit ich weiss sind das verschiedene Kerne die beide ihr 
eigenes Leben haben. Der von Roger Clark liegt auch auf Github und ist 
noch aktiv: https://github.com/rogerclarkmelbourne/Arduino_STM32
Aber auf Stm32duino.com wurden beide unterstützt, man musste nur gut 
aufpassen in das richtige Unterforum zu posten, für Einsteiger ist die 
Variantenvielfalt nicht gerade übersichtlich.
Stm32duino erstickt aber gerade an seinem Erfolg, genau wie Kodi. Die 
Website ist down wg. zuviel Traffic und der Webhoster hat sie vom Netz 
genommen, es wird noch nach einer Lösung gesucht:
https://github.com/stm32duino/Arduino_Core_STM32/issues/577

von svensson (Gast)


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Der TE sollte noch ein paar Info's liefern, so werden die Fans des STM 
den STM empfehlen und die Fans des Arduino den Arduino, oder den Raspi, 
oder, oder...

Fakt ist, man kann irgendwie anfangen, der Rest kommt dann von ganz 
allein, weil irgendwann immer ein Problem auftaucht, das einen Blick 
über den Tellerrand erfordert.

Und natürlich kann man sich streiten, ob man mit Assembler beginnen soll 
oder lieber mit C. Ob mit Framework oder ohne.
Fakt ist aber auch, daß eine Ethernetschnittstelle wohl selbst der 
härteste Fan nicht mit Assembler im Zeileneditor schreiben möchte.

>Ich vergleiche gerne:
>- Arduino Nano Clone (ATmega328, 8bit, 16MHz, 32kB FLASH, 2kB RAM)
>- Blue-Pill Board (STM32F103, 32bit, 72Mhz, 64 oder 128kB Flash, 20kB
RAM)

Der ATmega328 hat auch noch 1 kB EEPROM als Datenspeicher.

von Alex G. (dragongamer)


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Profi schrieb:
> Es ist auch nicht etwa "schwieriger" einen Controller direkt
> zu programmieren. Das ist eben der "normale" Aufwand.
Sorry aber das ist ein unsinniges "Argument".
Es ist nicht schwieriger auf den Mount Everest zu steigen - es ist 
einfach der normale Aufwand =D

: Bearbeitet durch User
von Justin B. (Gast)


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Ich habe mir jetzt mal ein Nucleo Board zugelegt. Obwohl ich nicht allzu 
viel Erfahrung habe konnte ich dank CubeMX relativ schnell erste 
Ergebnisse erzielen. Ich finde, wenn man mal durchgestiegen ist wo man 
in den einzelnen HAL Files die Funktionen findet geht das ganz gut von 
der Hand. Die ganzen Beispiele die dort mitgeliefert werden sind 
wirklich hilfreich.

Natürlich gibt es nicht so viele Bibliotheken aber darum geht es mir 
auch nicht wirklich.

Da das Board über eine SDIO Schnittstelle verfügt werde ich mich glaube 
ich mal daran setzen eine SD-Karte zu beschreiben und das ganze über USB 
auszugeben.

Nochmal Danke!

von Markus (Gast)


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>Ich habe mir jetzt mal ein Nucleo Board zugelegt.

Welches ist es denn?

von Nicht W. (nichtsowichtig)


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Und wer genau hat jetzt nochmal behauptet, dass man mit CubeMX oder HAL 
mehr lernt als mit dem Arduino-Framework?

von Profi (Gast)


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>> Es ist auch nicht etwa "schwieriger" einen Controller direkt
>> zu programmieren. Das ist eben der "normale" Aufwand.
> Sorry aber das ist ein unsinniges "Argument".
> Es ist nicht schwieriger auf den Mount Everest zu steigen - es ist
> einfach der normale Aufwand =D

Ganz sicher ist es völlig normal, einen Controller an Hand
der Registerbeschreibung in der Dokumentation zu programmieren.
Das dein kleines Spielerhirn unfähig ist, dass zu erkennen,
beweist nur, dass genau du scheinbar dazu nicht in der Lage bist.

Der Mount Everest wird dir da wohl verschlossen bleiben.

von Nicht W. (nichtsowichtig)


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Profi schrieb:
>>> Es ist auch nicht etwa "schwieriger" einen Controller direkt
>>> zu programmieren. Das ist eben der "normale" Aufwand.
>> Sorry aber das ist ein unsinniges "Argument".
>> Es ist nicht schwieriger auf den Mount Everest zu steigen - es ist
>> einfach der normale Aufwand =D
>
> Ganz sicher ist es völlig normal, einen Controller an Hand
> der Registerbeschreibung in der Dokumentation zu programmieren.
> Das dein kleines Spielerhirn unfähig ist, dass zu erkennen,
> beweist nur, dass genau du scheinbar dazu nicht in der Lage bist.
>
> Der Mount Everest wird dir da wohl verschlossen bleiben.


Gegenfrage: wenn nicht aus beruflichen Gründen, warum dann sollten mich 
diverse Register interessieren? Das wäre in etwa so, als ob ich dich 
Frage, warum du deinen Wocheneinkauf nicht zu Fuß erledigst. Spart 
Benzin, gut also für die Gesundheit und Umwelt und du bist jeden Schritt 
gegangen. Trotzdem fahren die Leute mit dem Auto selbst zum Bäcker, da 
es durch die eingesparte Zeit wirtschaftlicher ist.

Der Unterschied zwischen einem Arduino Programmierer und einem „echten“ 
Programmierer ist der, dass ersterer genauso gut Register nach Anleitung 
im Datenblatt beschreiben kann, dies jedoch nur aus Notwendigkeit in 
Ausnahmefällen tut. Rechnet man billige 10€/h in die 
Gesamtwirtschaftlichkeit und ist nicht der Weg das Ziel, sondern das 
Ziel das Ziel, so ist ein 20€ Controller Cortex M7 mit dem Arduino 
Framework nicht zu schlagen und darüberhinaus ausreichend für 99,9% der 
Fälle.

Wer sagt denn, dass man innerhalb der Arduino IDE mit digital.write 
arbeiten MUSS, wenn einem das zu langsam ist?

von Nicht W. (nichtsowichtig)


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PS: in der Elektrotechnik fängt man bekanntlich in gleicher 
Vorgehensweise mit dem ohmschen Gesetz im stationären Fall anstatt mit 
Maxwell an. Warum wohl? Oder auch: natürlich lassen sich Gemischte Netze 
mit allen parasitären Induktivitäten und Kapazitäten durchexerzieren 
aber selbst die, die dazu (potentiell) in der Lage sind, werfen zunächst 
einmal den Simulator an. Und wenn sodurch mit Kanonen auf Spatzen 
geschossen wird, wen kümmert es, wenn nicht den eigenen Stolz?

von Dödel (Gast)


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"Hab mal C in der Schule gehabt" ---> Arduino mit dessen IDE

von Einer K. (Gast)


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Dödel schrieb:
> "Hab mal C in der Schule gehabt" ---> Arduino mit dessen IDE

Du offensichtlich nicht.
Denn dann würdest du wissen, dass Arduino in erster Linie C++ ist.

C und etwas asm versteckt sich in den tieferen Schichten des jeweiligen 
Core.

von Justin B. (Gast)


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Markus schrieb:
> Welches ist es denn?

Nucleo-F767Zi

Ich dachte ein 144 Pin schadet nicht weil auch schon USB und LAN mit 
drauf ist. Der F7 ist vielleicht für den Anfang sehr übertrieben aber 
wer weiß wohin mein Weg so führt :)

von F. F. (foldi)


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Andreas S. schrieb:
> Der Einarbeitungsaufwand bei STM32-uC gegenüber dem AVR-uC lag bei mir
> bei einem Faktor von ca. 10:1.  Solltest Du also diesen Weg ohne
> Frameworks gehen wollen, so rate ich Dir, zunächst mit dem AVR-uC zu
> beginnen.

Kann ich nur unterstreichen.
Wir haben das ja mal zusammen angefangen, doch dein Tempo war mir 
einfach zu schnell. Du kanntest dich schon mit Git Hub aus und ich 
musste das alles parallel machen.
Da ich ja gar nie solche komplexen Sachen mache, komme ich gut mit 8 Bit 
klar.

@TO
Die Arduino Boards sind preiswert und letztlich ist das ein Atmel 
Controller auf den Boards. Die kannst du ganz normal im Atmel Studio in 
C programmieren.

Ich nutze meist die Nano Boards zum probieren, ändere dann die Pins und 
nutze das Programm dann für einen Tiny10.
Das erwähne ich nur, dass du sehen kannst, dass das dann nicht auf dem 
Arduino bleiben muss.
Aber nicht alle Programme können so einfach übernommen werden. Die 
Tiny13 haben andere Behandlung der Register. Also andere Befehle.

von Markus (Gast)


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Justin B.
>Markus schrieb:
>> Welches ist es denn?
>Nucleo-F767Zi

Hmm... mittlerweile ist das ja echt schwer, die verschiedenen MCUs 
gegeneinander zu vergleichen. Ich finde nicht mal ein Datenblatt, dass 
ausschließlich für das Board gemacht ist
Welchen Vorteil hat das Board gegenüber dem H743 ( das hat 400MHz ).

von Johannes S. (Gast)


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https://www.st.com/en/microcontrollers-microprocessors/stm32f7-series.html

Da ist eine Matrix mit den Produktschlüsseln. Wenn man auf eine 
bestimmte Reihe klickt wird es weiter aufgedröselt, die Buchstaben am 
Ende stehen dann noch für die Speichervarianten.

von Bernd K. (prof7bit)


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Es gibt auch noch ARM von anderen Herstellern, die meisten sind 
erheblich weniger kompliziert und verschwurbelt als die STM32.

Zum Beispiel fand ich die Kinetis-Familie von ehemals Freescale ganz 
nett, die lassen sich echt entspannt auf Registerebene programmieren 
weil alles dort viel logischer und aufgeräumter organisiert ist. Die 
kleineren von denen sind kaum schwieriger zu handhaben als ein Atmega. 
Die E-Reihe (MKExxx) läuft noch mit 5V, das kann bei manchen Anwendungen 
auch ganz hilfreich sein.

Die Welt ist größer als nur AVR und STM32. Es gibt viele Zwischenstufen.

von Johannes S. (Gast)


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Justin B. schrieb:
> Natürlich gibt es nicht so viele Bibliotheken aber darum geht es mir
> auch nicht wirklich.

ist mbed enabled, da hast du schonmal ein RTOS und Komponenten wie 
Ethernet werden da auch unterstützt.

Bernd K. schrieb:
> Die Welt ist größer als nur AVR und STM32. Es gibt viele Zwischenstufen.

zu spät, er hat das STM board doch schon.

von Guest (Gast)


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Markus schrieb:
> Welchen Vorteil hat das Board gegenüber dem H743 ( das hat 400MHz

Das H7 läuft mittlerweile auf 480Mhz und ist das Flaggschiff von ST. Das 
Teil hat so viel Leistung, dass man es wirklich nur für sehr Spezielle 
Anwendungen braucht. Mal davon abgesehen, ist das Speichermanagement 
dort nochmal um einiges komplexer da es mehrere Speicherbereiche gibt 
unteranderem einen sehr schnellen RAM. Das hat so Späße wie eine 64Bit 
Busmatrix und Gott weiß was noch.

von F. F. (foldi)


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Da wird der TO sich demnächst sein eigenes Handy bauen.

Ist ungefähr so, als würde man vom Krabbeln direkt den Weltrekord im 100 
Meter Lauf brechen wollen.

: Bearbeitet durch User
von Dödel (Gast)


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Ich hab mal in Arma3 Flugzeug geflogen.
Soll ich mir jetzt ne Chessna oder lieber ne Boing kaufen?

von Insider (Gast)


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Dödel schrieb:
> Ich hab mal in Arma3 Flugzeug geflogen.
> Soll ich mir jetzt ne Chessna oder lieber ne Boing kaufen?

Airbus. Boing hat Flugverbot.

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