Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was für ein Bautail ist das?


von Michael (Gast)


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Hallo Liebes Forum

Ich versuche gerade für einen Freund eine DOT Matrix Platine für einen 
Flippe zu reparieren. Wie man auf Bild sehen kann, hat es auf der 
Platine wohl mal etwas geschmort und ich wollte bevor wir ne neue 
Platine kaufen, erst mal  die Bauteile auswechseln. Den IC und den 
Widerstand bei Reichelt zu finden war nicht schwer.

Das kleine gelbe Bauteil macht mir aber Probleme. Ich kann nicht 
einschätzen was das für ein Bauteil ist. Leider hilft mir auch das 
Handbuch hier nicht weiter. Dort ist nämlich leider keine Beschreibung 
dieser Bauteile aufgelistet.

Hat jemand von euch eine Idee was das sein könnte?

Vielen Dank
Michael

: Verschoben durch Moderator
von Stefan N. (stefan_n32)


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Das ist ein Kondensator.

von DasC (Gast)


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100nf blockkondi :P

Da der an jedem IC ist, wird es ein Blockkondensator sein. Afair sind so 
100nF üblich

von Wolfgang (Gast)


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Michael schrieb:
> Hat jemand von euch eine Idee was das sein könnte?

Ein Kondensator über der Versorgungsspannung eines jeden ICs, typischer 
Wert 100nF.

von hinz (Gast)


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103 = 10nF

von F. F. (foldi)


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hinz schrieb:
> 103 = 10nF

?

von Wolfgang (Gast)


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hinz schrieb:
> 103 = 10nF

Tatsächlich, mit etwas Fantasie lässt sich das auf dem Photo erahnen ;-)

von hinz (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> hinz schrieb:
>> 103 = 10nF
>
> Tatsächlich, mit etwas Fantasie lässt sich das auf dem Photo erahnen ;-)

Wolfgang schrieb:
> hinz schrieb:
>> 103 = 10nF
>
> Tatsächlich, mit etwas Fantasie lässt sich das auf dem Photo erahnen ;-)

Mann kann auch in der Teileliste nachsehen: BYPASS .01µF/50V

von Michael K. (Gast)


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Michael schrieb:
> hat es auf der
> Platine wohl mal etwas geschmort und ich wollte bevor wir ne neue
> Platine kaufen, erst mal  die Bauteile auswechseln

Lass das, da hat garnichts geschmorrt.
Verbrannte PCB siehst Du. Schwarze Kohle und die Glasfasern schauen 
raus.
Das hier ist einfach ein wenig Nebel vom jahrelangen Betrieb.

Mit Deinem Rumgestocher erreichst Du garnichts.
Besorg Dir einen Schaltplan und messe.

von c-hater (Gast)


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Michael schrieb:

> Wie man auf Bild sehen kann, hat es auf der
> Platine wohl mal etwas geschmort

Würde ich nicht so sehen. Sieht eher aus wie ordinärer Dreck, im 
konkreten Fall vermutlich Teer-Kondensat (aus Tabakqualm stammend).

Stimmts: Im normalen Betriebsfall steht die Platine senkrecht und zwar 
mit derselben Orientierung wie auf deinem Foto, der Dreckfleck also 
bezüglich der Schwerkraft oberhalb der vier Widerstände?

Das würde meine Theorie deutlich erhärten. Das Kondensat fällt an dieser 
Stelle an, weil die Widerstände im Betrieb relativ warm werden, die 
Platine darüber aber verglichsweise kalt ist. Die Widerstände erzeugen 
mit ihrer Abwärme sowas wie einen lokalen Zyklon, der den Teer in der 
Umgebungsluft förmlich anzieht und er fällt dann auf die kalte Platine 
aus.

> Das kleine gelbe Bauteil macht mir aber Probleme.

Vermutlich nicht. Das ist nur ein 10nF-Stützkondensator (Keramik). Die 
gehen fast nie nie kaputt, da fliegt viel eher der Deckel irgendeines IC 
weg. Ich möchte natürlich nicht ausschliessen, dass auch mal so ein 
Stützkondensator abrauchen kann, erlebt habe ich es aber in 40 Jahren 
Praxis noch nie.

Kurzfassung: das gelbe Teil wird mit an Sicherheit grenzender 
Wahrscheinlichkeit NICHT das Problem sein.

von Michael K. (Gast)


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in 9 von 10 Fällen fällt alte Elektronik aus weil irgendeine 
Betriebsspannung nicht mehr da ist oder durch eingetrocknete Elkos 
lustig vor sich hinrippelt.

von hinz (Gast)


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c-hater schrieb:
> Ich möchte natürlich nicht ausschliessen, dass auch mal so ein
> Stützkondensator abrauchen kann, erlebt habe ich es aber in 40 Jahren
> Praxis noch nie.

Die enden durchaus mal mit Kurzschluss.

von Michael (Gast)


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Das ging ja super schnell. Erstmal VIELEN DANK für die Aufklärung über 
die Thematik eines Blockkondensators und auch noch über die Bezeichnung 
eines solchen.

> Das kleine gelbe Bauteil macht mir aber Probleme.
Das war darauf bezogen, dass ich Probleme habe es zu identifizieren ;)

Nen Schaltplan hab ich zwar, weiß aber nicht genau wo ich anfangen soll 
mit dem messen. Komme aus der IT da stöpselt man heutzutage eher 
Messgeräte iwo rein und guckt aufs Display bis da OK/PASS steht :D

Betriebsspannung der Platine kann ich prüfen. Ein Multimeter hab ich 
hier Zuhause. Aber wie soll ich z.B. so einen 74HC74 IC messen? Der hat 
ja ne Schaltlogik intern. Da fehlt mir einfach die Erfahrung fürchte 
ich.

von Michael K. (Gast)


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hinz schrieb:
> Die enden durchaus mal mit Kurzschluss.

Ja, die SMD Typen durch falsche Orientierung auf einer instabilen PCB.
Bei THD noch niemals erlebt.

Michael schrieb:
> Aber wie soll ich z.B. so einen 74HC74 IC messen?

Du sollst keine einzel ICs messen, sondern das was hinten rauskommen 
soll.
Es gehen auch immer mehr Hersteller dazu über die hochkomplexe 
Schaltlogig eines D-FlipFlops wie dem 74HC74 im Datenblatt zu 
beschreiben. :-/

Multimeter ...
Ein besserer Phasenprüfer, mehr nicht.
Ziemlich ungeeignet um Logigabläufe zu checken.

Prüf die Spannungen!

von c-hater (Gast)


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Michael K. schrieb:

> in 9 von 10 Fällen fällt alte Elektronik aus weil irgendeine
> Betriebsspannung nicht mehr da ist oder durch eingetrocknete Elkos
> lustig vor sich hinrippelt.

So isses. Ich würde sogar auf 98..99 von 100 erhöhen.

von hinz (Gast)


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Michael K. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Die enden durchaus mal mit Kurzschluss.
>
> Ja, die SMD Typen durch falsche Orientierung auf einer instabilen PCB.
> Bei THD noch niemals erlebt.

Hab ich auch bei THD schon mehrfach erlebt.

von c-hater (Gast)


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Michael schrieb:

> Betriebsspannung der Platine kann ich prüfen. Ein Multimeter hab ich
> hier Zuhause.

Das ist ziemlich unzureichend. Damit kannst du bestenfalls überprüfen, 
ob im zeitlichen Mittel die richtige Spannung anliegt.

von Dieter W. (dds5)


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Ist denn überhaupt sicher dass der Fehler auf dem Controllerboard liegt 
und nicht das Display selbst defekt ist?

von Mike J. (linuxmint_user)


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Michael schrieb:
> Hat jemand von euch eine Idee was das sein könnte?


Ich habe es noch nicht erlebt dass ein Logik-Chip defekt war, jedenfalls 
nicht wenn die Versorgungsspannung im erlaubten Bereich blieb.

Du solltest erst mal ganz grundlegende Dinge prüfen.
Den Kondensator kannst du ruhig gegen einen 100nF Keramik-Kondensator 
austauschen, kostet 0,1 Cent und etwas Arbeit.

Wenn du die Versorgungsspannung nicht mit einem Oszi messen kannst, dann 
miss doch einfach die Kapazität der großen Elektrolyt-Kondensatoren, 
welche die niedrige Eingangsspannung (50Hz und vielleicht 12V ?) 
glätten.

Im laufe der Zeit trocknen sie aus und verlieren sie ihre Kapazität.
Sie können aber auch einen Parallelwiderstand bilden. So dass dir ein 
einfaches Kapazitätsmessgerät eine riesige Kapazität anzeigt wenn der 
Strom teilweise intern im Kondensator zu Wärme umgewandelt wird.

Also am besten:
- Elko (C4 und C7) auslöten
- Elko über einen Widerstand (1k oder 10k Ohm) laden (2V oder 5V reichen 
aus, wir wollen nur wissen ob er die Spannung hält) und den 
Spannungsabfall am Widerstand messen. Der Strom müsste irgend wann auf 
0V sinken da der Kondensator ja irgend wann voll sein sollte.

An 10kOhm müsste ein 150µF Elko nach 7,5 Sekunden zu 99% voll geladen 
sein.


Ansonsten:
Hast du die beiden Sicherungen geprüft?

Schau dir alle Bauteile an die warm werden können, die fallen am 
häufigsten aus. Auch die Widerstände, welche warm werden, ein mal 
durchmessen. Bei diesen Widerständen lösen sich durch das ausdehnen und 
zusammenziehen gerne mal eine der Endkappen (da wo die Drähte dran 
sind). Den Riss im Lack sieht man oft nicht.

Sind Relais vorhanden? Die Kontakte verbrutzeln mit der Zeit.

von Stephan (Gast)


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ich denke wer das gelbe Teil nicht als C erkennt sollte da gar nicht 
herum messen

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Was ist denn das genau für ein Gerät?

Evtl. findest du hier einen Spezialisten:
https://www.flippermarkt.de/community/forum/forums/

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Mike J. (linuxmint_user)


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Stephan schrieb:
> ich denke wer das gelbe Teil nicht als C erkennt sollte da gar nicht
> herum messen

Jeder hat ein mal so angefangen. Man lernt ja aus Neugier und nichts 
fördert den Willen sich Wissen anzueignen mehr als die Praxis und eine 
Herausforderung.

Wenn er es nicht hinbekommt landet die Platine im Elektroschrott. Wenn 
es nur eine Kleinigkeit ist und er es hinbekommt, dann gibt es aber 
einen Grund sich zu freuen.

von Michael K. (Gast)


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hinz schrieb:
> Hab ich auch bei THD schon mehrfach erlebt.

Okay, so sammelt jeder andere Erfahrungen.
Wenn es sowas ist, fehlt aber trotzdem eine der Spannungen und solange 
das NT noch versucht zu treiben wird der Kerko heiß, was gut mit 
Kältespray zu finden ist.

Da wo sich der Raureif zuerst auflöst, ist die Wärmequelle.

Ansonsten führt herumgestocher und Bauteiltausch auf Verdacht in der 
allerseltensten Fällen zum Erfolg.

Wenn der TO wenigstens irgendetwas über die Art des Defektes erzählen 
würde, könnte man ja qualifiziert raten.
WAS geht an dem Dotmatrix Display nicht mehr?
Auf welche Art zeigt sich der Fehler?
Fotos aller PCBs und des Gesammtaufbaues etc. pp.
Nichts davon haben wir.
Nur jemanden ohne Messequipment, ohne große Elektronik Kenntnisse, ohne 
Schaltplan, mit der festen Überzeugung das es diese PCB sein muss, weil 
ein völlig unwesentlicher Nebelschleier auf der PCB ist.

Jetzt einfach auf den völlig unwahrscheinlichen Fall eines defekten 
Kerkos zu tippen, nur weil der TO was über den Kerko fragt, halte ich 
für nicht Zielführend.

von hinz (Gast)


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Michael K. schrieb:
> fehlt aber trotzdem eine der Spannungen

Zweifellos, und die prüft man eh als Allererstes.

von Markus M. (adrock)


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Jupp, ich würde auch mal in 'nem Flipperforum das Fehlerbild 
beschreiben.

Dort kriegst Du bestimmt bessere Hilfe, einfach weil man da die 
typischen Macken der (alten) Elektronik schon gut kennt. Da sind die 
Chancen größer, dass Du auch ohne weitere Messgeräte die fehlerhaften 
Teile findest bzw. Tipps kriegst was typischerweise kaputt geht.

Lohnt sich auf jeden Fall sowas instandzusetzen, wenn man sich mal die 
Preise für (Gebraucht-)Flipper anschaut...

: Bearbeitet durch User
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