Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik I2C Oszillator und LDO


von Marc M. (bench)


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Hallo,

ich möchte für ein Projekt anfangen eine etwas generische Hardware 
aufzubauen.
Damit ich nicht immer wieder neu löten und bauen muss, möchte ich nun 
eine parametrierbare Einheit bauen.

Dazu würde ich gerne eine Platine fertigen lassen, auf der ich folgende 
Funktionen vereinen möchte:

- I2C ESD Schutz für den Eingang, damit die Platine auch mal irgendwo 
rumliegen kann und nicht gleich defekt geht.
Reicht da sowas, mit den Dioden in Sperrichtung an den I2C Leitungen?
https://www.st.com/resource/en/datasheet/esdalc6v1-5p6.pdf

- Oszillator 1MHz - 60MHz - parametrierbar via I2C
Vielleicht mit EEPROM, so dass ich nur Werte einmal schreiben muss und 
nicht immer wieder im gleichen Projekt?
Dabei soll er von der Performance nicht allzu weit von den Standard
Taktgebern entfernt sein, was Temperatur und Jitter angeht.
Ich habe an soetwas gedacht:
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/69034fe.pdf
Gibt es noch bessere Alternativen?
Wenn ich damit auch mal zwei Chips treiben will bzw. über einen 
Connector nach außen gehe, komme ich schnell über die 5pF hinaus, die 
angegeben sind.
Kann ich dazu jeden beliebigen Clock Driver nehmen, oder gibt es da 
super bewährte Bauteile, die man einsetzen sollte?

- ich bräuchte dazu noch 4 LDOs (300-500mA), die ich auch mit I2C 
einstellen kann.
Vielleicht mit EEPROM, so dass ich nur Werte einmal schreiben muss und 
nicht immer wieder im gleichen Projekt?
Kann ich dazu einfach einen I2C DAC nehmen und dann einen 
Spannungsfolger bauen?
Problem ist, dass ich nur 3,3V VCC habe, aber auch mal 3,3V an einem 
Ausgang brauche. Sollte ich da also noch einen 3,3=>5V Boost DC/DC 
aufbauen, um dann via LDO nach unten zu gehen? Denn der DAC an 3,3V wird 
auch nicht 3,3V genau einstellen können.

- Am liebsten hätte ich noch einen I2C ADC für die 4 LDO Spannungen, so 
dass ich immer kontrollieren kann, ob das Einstellen geklappt hat.

Gibt es dafür Standlösungen, oder muss ich speziell für jeden 
Baustein/Aufgabe tiefer recherchieren?

Vielen Dank!
Marc

: Bearbeitet durch User
von Patrick C. (pcrom)


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Es ist mich nicht ganz deutlich was das ziel dieser Platinen ist...
Ich wuerde sagen man entwickelt etwas als generelle tool
ODER als tool fuer ein bestimmtes projekt.

Beide als ziel gibt oft widerspruechliche Argumenten.

Dabei nehme ich an es ist dit bekannt das die standard I2C nicht 
wirklich geeignet sind als externe signalen; dafuer gibt es spezielle 
I2C drivers die dafuer mehr geeignet sind (zB P82B96)

Es gibt natuerlich auch methoden die ein project-specifisches Produkt 
mehr geeignet machen um im zukunft auch fuer andere Produkten zu 
benutzen UND schneller zwischen Projekten zu switchen so wie :
* Eine standard I2C pin-besetzung/connector (es gibt da kein richtigen 
standard, aber definier dein eigener)
* Standard connection fuer deine tools (programmer, oszi, analyser, 
multimeter)
* Unbenutzte prozessor-pins mittels headers verfuegbar machen
* Ich wuerde NICHT eeprom benutzen um die spannung ein zu stellen; das 
macht es unmoeglich um schnell zwischen projekten zu wechslen.
* Wenn man platz ueberig hat auf die Platine, setz da ein loch-raster 
und einige SMD shapes extra dabei.

von Wolfgang (Gast)


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Marc M. schrieb:
> - I2C ESD Schutz für den Eingang, damit die Platine auch mal irgendwo
> rumliegen kann und nicht gleich defekt geht.
> Reicht da sowas, mit den Dioden in Sperrichtung an den I2C Leitungen?
> https://www.st.com/resource/en/datasheet/esdalc6v1-5p6.pdf

Da kommt drauf an, wogegen du schützen möchtest. Ableitdioden nützen nur 
etwas, wenn der Ausgangswiderstand der Ladungsquelle oder ein 
zusätzlicher Widerstand verhindert, dass die Dioden sterben.

von Helmut S. (helmuts)


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Marc M. schrieb:
> Dabei soll er von der Performance nicht allzu weit von den Standard
Taktgebern entfernt sein, was Temperatur und Jitter angeht.
Ich habe an soetwas gedacht:
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/69034fe.pdf

Das ist bezüglich Jitter und Temperaturdrift mit einem guten internen 
RC-Oszillator vergleichbar aber auf keinen Fall ein Ersatz für einen 
Quarz-Oszillator, wenn du dessen Stabiltät und einne sehr kleinen Jitter 
haben willst.

von Marc M. (bench)


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Hallo,

EEPROM war falsch ausgedrückt, aber für die Spannungen dachte ich nun an 
so etwas:
https://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX5417-MAX5419.pdf

Nicht flüchtige I2C Potis, mit denen man dann ein LDO einstellen kann.
So bleibt die Spannung innerhalb eines Projektes nach einmaliger 
Programmierung erstmal gesetzt und nach ein paart Tagen/Wochen kann man 
dann nneu programmieren für den nächsten Einsatz,

Dazu ein 4 Channel ADC, um die Werte bei Bedarf checken zu können:
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ads7924.pdf


Projekt vs generisch meinte ich es wie folgt:
Ich habe immer mal wieder kleine Projekte, bei denen immer wieder die 
gleichen Aufgaben anliegen. Versorge Chip XY, sprich ihn mit I2C an, 
lese etwas aus usw.
Da wollte ich einfach eine Platine machen, die derartige standardisierte 
Aufgaben flexibel bereithält, ich immer nur wieder vom uC aus die 
gleiche Schnittstelle bedienen muss und sich der Aufwand von Projekt zu 
Projekt weiter reduziert. Dazu gehören dann auch für mich 
standardisierte Schnittstellen und Steckverbinder.

Das war die Grundidee...

Vielen Dank!

von Marc M. (bench)


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Helmut S. schrieb:
> Das ist bezüglich Jitter und Temperaturdrift mit einem guten internen
> RC-Oszillator vergleichbar aber auf keinen Fall ein Ersatz für einen
> Quarz-Oszillator, wenn du dessen Stabiltät und einne sehr kleinen Jitter
> haben willst.

Ja, ich hatte die Werte grob gegen einen RC-Oszi verglichen.
Diese werden ja z.B. bei CMOS Sensoren eingesetzt, um den "Pixeltakt" zu 
erzeugen. Da sollte es der LTC6904 ja tun.
CMOS Sensoren wären jetzt so die härteste Anforderung, die ich versuche 
mit dem generischen Board abzudecken.
Zumindest habe ich bei der fixen Bilder-suche nach Kemaramodulen keines 
gefunden, die einen echten Quarz verwendet. Auch meine Raspberry PI 
Kameras haben nur einen RC-Oszi drauf. Von daher sollte das denke ich 
passen?

Oder ich habe ein komplett falsches Bild von den Quarzen im Kopf, so 
dass ich alle rechteckigen gold/silbernen Chips automatisch als RC-Oszi 
einordne... muss ich nochmal recherchieren.

Danke!

: Bearbeitet durch User
von Marc M. (bench)


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Das mit dem Jitter hat sich gerade erledigt.
Gängige CMOS brauchen schon einen recht stabilen Clock im Bereich 
100-200ps Jitter.

Der LTC6904 hat 1% bei z.B. 18MHz sind das 550ps Jitter.

Wie kann ich also einen 50ps Jitter Takt via I2C einstellbar gestalten? 
:-/

Einen Quarz-Oszi nehmen, der 3ps Jitter hat und diesen dann mit einem 
Frequenzteiler herunterteilen?
Aber dann wird der Jitter auch wieder zunehmen, denn was anderes macht 
der LTC ja auch nicht.

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