Moin, gibt es Lithium Ionen Akkus die für den Einsatz in USVs einwickelt wurden? Also Akkus für wenige Zyklen die aber auch nach Jahren noch einen geringen DC-Innenwiderstand haben. Oder nimmt man da einfach die normalen Werkzeugakkus? (z.B. INR21700-40T)
Ist Google und Co grade down? Lithium-Akkus in USVs sind heute nicht mehr ganz so unüblich. Unsere PV-Anlage hat auch einen Lithium-Speicher
Kai B. schrieb: > gibt es Lithium Ionen Akkus die für den Einsatz in USVs einwickelt > wurden? Lies z.B. APC https://www.apc.com/de/de/campaign/lithium-ion-ups.jsp Brandschutz? https://www.youtube.com/watch?v=dYq75w9WBJM
Li Akkus mögen es nicht voll rum zu stehen. (Leer auch nicht, aber das ist hier nicht das Problem). Li Akkus können viele Zyklen machen wenn sie in der Mitte ihres Ladezustandes gehalten werden (ca zwischen 20 und 80% voll). Blei-Akkus vertragen eigentlich nur eines: Ständig voll rum stehen, und nur ab und zu mal entladen werden. Gewicht ist pro gespeicherte Menge Energie höher (selten ein Problem bei USVs), das Volumen ist aber gar nicht höher als bei Li-Akkus. Pro gespeicherte Energie billiger als Li. Un wenn sie wie bei USV-Anwendungen fast ständig voll sind, ist die Lebensdauer ähnlich wie bei Li (werden beide ca. alle 5 Jahre vorsorglich getauscht). Recycling ist bei Bleiakkus besser organisiert. -> Es spricht wenig gegen Bleiakkus bei USV.
Ausprobiert hab ich es zwar noch nicht aber LiFePO sollen doch fast 1:1 als Bleiakku Ersatz einsetzbar sein. Und haben noch eine längere Lebensdauer (mehr Zyklen) als andere Li-Ion. Es gibt schon LiFePO Akkus als Ersatz für Starterbatterien für Motorrad/Auto, vielleicht taugen die ja 1:1 in Bleiakku-USVs?
Natuerlich koennte man auch Lithiumakkus verwenden. Man wuerde sie halt etwas ueberdimensionieren und nur zu 80% laden. Also im Prinzip das was man auch bei Autos macht. Und genauso wie bei Autos waeren die Teile dann sauteuer. Der einzige Vorteil von Lithium ist ihr geringes Gewicht. Das spielt bei einem Geraet das nur rumsteht aber keine Rolle. Also wer bezahlt fuer eine USV 3-5x soviel ohne einen Vorteil zu haben? Olaf
Anstatt in Li Akkus zu investieren würde ich das mehr zu zahlende Geld eher in eine Line-interactive USV stecken - also in die Regelelektronik.
Ich würde für eine USV nach Zellen schauen die nicht gerade für höchste Ströme optimiert sind. Vorab gilt es aber zu klären welche Batteriespannung die vorgesehene USV den hat und für welche Leistung sie konzipiert ist. Wir haben im Geschäft beispielsweise eine 1000VA APC USV. Für die bestelle ich alle paar Jahre original Blei-Akkus für über 200€... Wäre die USV bei mir hätte ich zwischenzeitlich einen 7S Akkupack zusammengebaut. In diesem würden die einzelnen Zellen bei 27,6V Ladespannung nur auf 3,9V aufgeladen wobei etwa 20 - 25% der Nennkapazität verschenkt würden. Dafür könnte die Lebenszeit vervielfacht werden. Ausgehend von 3 - 5 Jahren bei nahezu dauerhaft vollgeladenenen Laptopakkus gehe ich davon aus, dass 10 Jahre locker drin sein sollten.
Auch Bleiakkus halten in vollklimatisieren Serverräumen (19°C) gerne
einmal 7-9 Jahre.
Und so eine 3kVA oder 5kVA würde unglaublich teuer mit Lithiumakkus -
die kosten so ja schon genug.
> Geld eher ...LI ... in die Regelelektronik stecken.
Wenn es das Budget zuläßt, unbedingt eine Dauerwandler/Online nehmen.
Armin X. schrieb: > Wir haben im Geschäft beispielsweise eine 1000VA APC USV. Da sind dann wohl zwei 12V Akkus drin. Wenn die USV bei Nennleistung(~700W) 5 Minuten überbrücken soll, braucht man 700/60*5 = 58 Wh (230V). Bei 24V sind es dann 58/24 = 2,4 Ah + Verluste. Ein Pb Akku müsste dann (2,4 + Verluste) * ~3 = 7,2 Ah (+Verluste) Nennkapazität (20h) haben wenn man kein Plus für die Alterung, niedrige Temperaturen, etc zu gibt. Bei Li+ Werkzeug Zellen kann man die '~3' durch ~1,4 ersetzen. Da würden 14 25R vielleicht schon reichen..
svensson schrieb: > Wenn es das Budget zuläßt, unbedingt eine Dauerwandler/Online nehmen. Dann hast Du ja noch immer keine Batterien die ein mögliches Spannungsausfallszenario abdecken...
M. K. schrieb: > Lithium-Akkus in USVs sind heute nicht mehr ganz so unüblich. > Unsere PV-Anlage hat auch einen Lithium-Speicher Irgendwie erkenne ich keinen Vorteil von Li-Akkus in einer USV. Bleiakkus sind für eine solche Anwendung m.E. deutlich robuster.
Armin X. schrieb: > Dann hast Du ja noch immer keine Batterien die ein mögliches > Spannungsausfallszenario abdecken... So etwas kaufe ich auch fertig von der Stange, ergänzt um eine Netzwerkkarte zum Management. Die Netzwerkkarte wird dann per SNMP abgefragt.
Mit Li-Akkus in der USV-Anlage muss die Betriebsfeuerwehr entsprechend geschult und ausgerüstet sein.
Na ja nicht jede USV steht in einem klimatisierten Serverraum und besonders wenn der Bleiakku bei höherer Temperatur ständig auf Ladeschlusspannung gehalten wird, dann ist der Akku gerne mal nach 2-3 Jahren im Eimer (eventuell bis zum ersten Stromausfall unbemerkt schon früher). Da geht mit vernünftig ausgelegten Lithium-Akkus deutlich mehr, so ein Tesla-Akku hält ja auch in warmen Gegenden (Südstaaten USA) seine 7-10 Jahre. Der Preis muss auch nicht so viel höher sein, nehmen wir als Beispiel für einen typischen USV-Bleiakku mal den WP 1236W von Kung Long. Der schafft laut Datenblatt eine Leistung von 216 Watt für 15 Minuten. Wenn man das durch einen Lithium-Akku ersetzen will, dann braucht man einen hochstromfähigen Akku wie z.B. den Konion VTC6 von Sony. Bei 10A Entladestrom sollte der laut Entladekurve unter [1] gut 90% der Nennkapazität erreichen. Wenn der Akku (wegen Lebensdauer) nur auf 80% geladen war und die nutzbare Spannung im Mittel bei 3.3V liegt, dann hätte man eine nutzbare Leistung von ca. 30W (9A bei 3.3V) pro Zelle für 15 Minuten. Man bräuchte also rechnerisch 7.2 Zellen (runden wir mal auf auf 8 Zellen), um einen 9Ah Bleiakku zu ersetzen. Bei 2.80 Euro pro Zelle (Preis bei Abnahme von 600 Stück unter [2]) wären wir also bei 22.40 Euro (zum Vergleich: Der WP 1236W Bleiakku kostet bei Reichelt 19 Euro). Das wäre für eine deutlich längere Lebensdauer und ein kompakteres/leichteres Gerät durchaus akzeptabel. Dazu kommt noch etwas mehr Aufwand für die Ladeelektronik mit BMS aber wirklich teuer muss das Massenproduktion auch nicht sein. Der Lithium-Akku wäre übrigens nicht nur leichter sondern auch deutlich kompakter: Kung Long WP 1236: 151 x 65 x 94 mm 8x 18650 Akkus nebeneinander: 144 x 65 x 18mm Da könnte man auch im Serverraum die eine oder andere Höheneinheit einsparen. [1] https://www.kronium.cz/uploads/SONY_US18650VTC6.pdf [2] https://eu.nkon.nl/sony-us18650vtc6.html
Wie kommst Du zu der Annahme, dass 7,2, also 8 Zellen ideal wären? Mach mal eine Rechnung mit vollständigen Spannungsangaben. Meine sieht jedenfalls so aus, dass bei einer Dauerladespannung von 27,6V(der TO hat sich dazu übrigens noch gar nicht geäußert) sich eine Zellenspannung von 3,45V einstellt. Damit würdest Du die von dir verlinkten LiIon-Zellen nahezu leer lagern und puffern. Solltest Du aber LiFePO4 Zellen mejnen solltest Du andere Zellen und Datenblätter anführen.
Jakob schrieb: > Da könnte man auch im Serverraum die eine oder andere Höheneinheit > einsparen. Wir haben bei uns in den Serverräumen zwei 15kVA-Anlagen stehen. Die sind fast so groß, wie ein komplettes Rack. Überbrückungszeit aktuell knapp 60 Minuten. Wir haben den Platz, und müssen nicht um Höheneinheiten ringen. LiIo darf auf Brandschutzründen auch nicht verbaut werden. Im Serverraum darf nicht mit Wasser gelöscht werden. LiIo bekommst Du aber nur mit Wasser gekühlt.
Ich rede von einem komplett neuen Produktdesign, nicht von einer nachträglichen Umrüstung einer für Blei-Akkus gebauten USV. Dafür geht wenn überhaupt nur LiFePO4 wegen der halbwegs kompatiblen Spannungslage und Anforderungen an die Ladeschaltung. Bei einem neuen Produkt kann man dagegen die Elektronik (Laderegler und Wechselrichter) direkt auf die Lithium-Akkus auslegen, bei 8 Zellen bietet sich beispielsweise eine 4S2P Anordnung an.
Christian H. schrieb: > Wir haben bei uns in den Serverräumen zwei 15kVA-Anlagen stehen. > Die sind fast so groß, wie ein komplettes Rack. Na ja das ist schon eine ganz andere Hausnummer als eine kleine USV, die zusätzlich zu den Servern noch im Rack rumsteht nach ein paar Jahren mit aufgeblähten AGM-Akkus ausfällt. Aber auch da könnte in den nächsten Jahren Bewegung in den Markt kommen. Gibt ja relativ viel Fortschritt bei der Entwicklung von Speichern für Solaranlagen (z.B. Tesla Powerwall) und so groß ist der technische Unterschied/nötige Entwicklungsaufwand von einem solchen Speicher zu einer USV auch nicht. Ob man die Brandsicherheit so weit in den Griff kriegt, dass so was gefahrlos im Serverraum stehen kann, wird sich noch zeigen.
Hallo -> Es spricht wenig gegen Bleiakkus bei USV. Wirklich? Auch nicht bei privater (relativer) Kleinleistung und unseren doch sehr zuverlässigen Stromnetz (bitte jetzt nicht mit seltenen Ausnahmen oder den Erlebnissen des Schwagers des Nachbarn vom Arbeitskollgen kommen) bzw. meist auch sehr zuverlässigen Hausverkabelungen? Nicht nur in diesen Forum ist oft genug zu lesen das wenn alle Jahre mal der Fall auftritt das eine USV "echt" aktiv werden soll diese es nicht schaffen ihre Aufgabe zu leisten (Das Computernetzwerk und alle seine Komponeten wenigstens sauber herunter zu fahren, oder der Heizungsteuerung über vielleicht eine Stunde zu versorgen, eine brauchbare Beleuchtung zu sichern, die Alarmanlage zu versorgen und zwar auch wenn diese anspricht und den entsprechende Strom zieht)und somit nutzlos sind. Die Akkus haben ihre Kapazität verloren , bzw. deren Innenwiderstand auf nutzlose Werte angestiegen (bedingt sich teilweise gegenseitig). Irgendwie kommt mir nicht nur hier im Forum, sondern auch in der Werbung (dort kann es nicht anders sein) und teilweise sogar bei "offiziellen" Anforderungen und auslegungen so vor als wenn die Realität in den entwickelten Ländern mit zuverlässigen Stromnetzen (und dazu gehört Deutschland eindedeutig) einfach ignoriert wird. Wieviel der in USV (und Alarmanlagen) genutzten Bleiakkus werden letztendlich "nie" auch nur einmal sinnvoll entladen worden sein, sondern einfach an überalterung (Akkuchemie) und teilweise einfach durch Wartungsvorschriften "gestorben worden" sein? 90%,95% oder gar 98%? Andere (kleiner, langleberige - aber eben auch teuere) Akkutechnologien dürften ganz bestimmt ihre berechtigung und durchaus einen finanziellen Vorteil haben wenn es nur um wenige Wh bis einige 100Wh geht und wenn mann von den Bedingungen hier besonders als Privatnutzer ausgeht. Bei unzuverlässigen Stromnetzen mag das anders sein - wobei dort es privat und bei den Behörden (die den Bürger direkt dienen) mit den Kapital für eine USV Anlage mit "normalen" Bleiakkus zum Großteil sehr übersichtlich aussieht... Oder mann nutzt halt ganz andere Energiespeicher - wobei diese aber dann leider sehr teuer und oft groß sind und einer aufwendigen Wartung bedürfen, bzw. so wie sie gebraucht werden einfach (noch) nicht exestieren, was ja auch bei ganz andern Speichergrößen einer der großen Herausforderungen bei einen zukünftigen "sauberen" (wirklich...) Stromnetz ist. Jemand
Jemand schrieb: > Wieviel der in USV (und Alarmanlagen) genutzten Bleiakkus werden > letztendlich "nie" auch nur einmal sinnvoll entladen worden sein, Vermutlich kann das daran liegen, dass die (Trivial-) Patente einer sinnvollen Zwischennutzung in Händen von bestimmten Firmen sind, wo die Hersteller von USV nicht heran können. Zum Beispiel die Nutzung von E-Auto-Akkus zur Netzstützung ist auch patentiert.
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