Ich überlege mir zur Zeit, von Windows komplett auf Linux zu wechseln. Da ich keine Games zocke fällt das schon mal weg. Software, die ich konkret für die Mikrocontroller-Entwicklung verwende, sind folgende: - Altium Designer 19 - Microchip MPLAB X IDE (Microchip µC) - Atmel Studio (Atmel µC) mit Atmel ICE - STM32 mit GCC (dürfte wohl noch am ehesten laufen) Hat jemand konkrete Erfahrungen damit, diese Programme auf Linux lauffähig zu bekommen bzw. kann allgemein Tipps geben, ob es bei diesen Anforderungen überhaupt sinnvoll ist bzw. welche Alternativen es gibt?
Also Altium wirbt mit Linux unterstützung: https://www.altium.com/de/solution/linux-pcb-design-software Statt Atmel Studio: CMake oder Makefile mit avr-gcc und einer beliebigen Linux fähigen IDE. Atmel Studio selber: Keine Chance da Visual Studio basiert. STM32: Kein Problem z.B. Makefile, arm-gcc-none-eabi und dann beliebiger IDE Microchip - Keine Ahnung
Max M. schrieb: > - Altium Designer 19 Nur in einer VM. Bei mir hat sich allerdings die Demo von AD19 in VMware zickig gehabt und mir irgendwas erzählt, dass ihr die DirectX-Version nicht gefallen würde, obwohl sie laut Microsoft-Tools zwei Nummern größer als die gewünschte war. Altium hat sich in Schweigen gehüllt. :/ AD16 läuft dagegen in gleicher Umgebung klaglos und zumindest schnell genug für mich. > - Microchip MPLAB X IDE (Microchip µC) Keine Ahnung. Habe mal gehört, dass sie auch eine Linuxversion hätten, musst du mal recherchieren. > - Atmel Studio (Atmel µC) mit Atmel ICE Auch nur in VM. Benutze ich hier nur, um ggf. einen Firmwareupgrade eines Atmel-ICE zu machen, oder um mal ein ASF-Beispiel zusammenzuschustern und mir dann den Code anzusehen. > - STM32 mit GCC (dürfte wohl noch am ehesten laufen) GCC an sich läuft üblicherweise auf !Windows drastisch schneller als auf Windows. Keine Ahnung warum, aber ist eine Beobachtung, die nicht nur ich gemacht habe. Allerdings ist es insgesamt sinnvoll, wenn du dich ggf. nach Alternativen IDEs umsiehst. Viele nehmen Eclipse als IDE, selbst Visual Studio soll es wohl mittlerweile als Linux-Version geben. Debuggen im ARM-Cortex-M-Umfeld geht mit GDB + OpenOCD, da kannst du x-beliebige billigste FT2232-basierte Bitbanger dafür nehmen *). Diese Lösung ist so genial einfach, dass wir sie mittlerweile in der Firma gleich auf unsere Demo-Boards als Onboard-Debugger integriert haben. Das spart die fummelige Kabelage. *) Aber natürlich genauso gut auch AtmelICE oder ST-Link.
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abcabc schrieb: > Also Altium wirbt mit Linux unterstützung: > https://www.altium.com/de/solution/linux-pcb-design-software "Cloudbasierte PCB-Design-Software" AD gibt es meines Wissens nach wie vor nur für Windows.
abcabc schrieb: > Microchip - Keine Ahnung Das X in MPLAB-X soll für Cross-Plattform stehen. ("Gefühlt" läuft es auf Linux besser)
abcabc schrieb: > Also Altium wirbt mit Linux unterstützung: Genau genommen geht es da um ein extra Browserprogramm "Upverter", nicht um Altium Designer selbst. Anscheinend gibt es jetzt eine neue IDE von STM die auch linuxkompatibel ist: https://www.st.com/en/development-tools/stm32cubeide.html abcabc schrieb: > Statt Atmel Studio: CMake oder Makefile mit avr-gcc und einer beliebigen > Linux fähigen IDE. Atmel Studio selber: Keine Chance da Visual Studio > basiert. Hört sich für mich so an, als das es nicht so komfortabel gehen wird wie das aktuell unter Windows der Fall ist.
Max M. schrieb: > Hört sich für mich so an, als das es nicht so komfortabel gehen wird "make" oder "CMake" sind nur die Backends, um die Compilierung zu organisieren. Was du da als Frontend (IDE) dranhängst, ist rein deine Sache. Wie geschrieben, für Eclipse gibt es da einiges, und wenn du PlatformIO als Build-System benutzt, soll die Visual-Studio-Integration gut sein. Wenn es dein Anspruch ist, alles genau so wie unter Windows zu haben: bleib bei Windows. Ansonsten wirst du beim ersten, was nicht 1:1 genau so (gut oder schlecht) klappt, sauer sein.
@Jörg Kann ich aus deinen Kommentaren schlussfolgern, dass du aktiv mit z.B. Altium unter Linux (bzw. in Form einer VM unter Linux) produktiv arbeitest?
Max M. schrieb: > Hat jemand konkrete Erfahrungen damit, diese Programme auf Linux > lauffähig zu bekommen Verstehe ich nicht wozu. Man hat ein komplettes Entwicklungssystem (einige Sachen kosten sogar richtig Geld). Alles läuft. Und jetzt will man das gleiche unter Linux haben. Installiere Linux doch parallel und nutze beide Systeme.
Max M. schrieb: > Kann ich aus deinen Kommentaren schlussfolgern, dass du aktiv mit z.B. > Altium unter Linux (bzw. in Form einer VM unter Linux) produktiv > arbeitest? So ist es, allerdings AD16, also vor den aktuellen (AD19) Grafikänderungen. Es gibt aber hier auch einen Thread, bei denen Leute es mit AD19 in einer VM problemlos geschafft haben. Keine Ahnung, was bei mir tatsächlich das Problem war. Allerdings will Altium mir ja was verkaufen, wenn sie sich also nicht um die Probleme kümmern wollen und man sie noch dazu regelrecht für eine Testversion betteln muss, habe ich keine Lust, dem hinterher zu rennen. AD16 tut alles, was wir hier in dieser Hinsicht brauchen; PCB-Design läuft bei uns eher am Rande und ohne allzu hohe Ansprüche. Brauch' ich meinen Chef halt nicht davon zu überzeugen, dass wir Geld für einen Upgrade investieren.
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>Verstehe ich nicht wozu.
DASS habe ich auch noch nicht begriffen -
was für Kopfstände man machen muss, damit es unter Linux geht und immer
geht irgendwas genau bei einem selbst nicht, was bei anderen geht, weil
sich die Buildnummer bei der 12,5ten Stelle unterscheidet.
Der gcc sollte die meisten µC unterstützen. Entwicklungsumgebungen gibt es auch wie Sand am Meer. Wenn Du nicht gerade den gestern herausgekommenen, neuesten µC behandeln willst und es nicht stört, dass die Bildchen nicht ganz so hübsch sind wie unter Fenster, so sollte es keine Probleme geben. Was ich aber nicht weis ist, wie es mit der Unterstützung, der neuesten HW-Debugger, aussieht.
Sebastian S. schrieb: > Was ich aber nicht weis ist, wie es mit der Unterstützung, der neuesten > HW-Debugger, aussieht. Das ist mit Cortex-M kein Thema mehr. Erstens hatte Segger, wenn man das nehmen will, schon viele Jahre lang Linux-Support. Zweitens, wie oben geschrieben, Cortex-M hat definierte Debugschnittstellen, gegen solch proprietäre Fisemadenzchen wie bei AVR hat man hier nicht zu kämpfen. Damit kann man ziemlich beliebige Debug-Adapter benutzen. Wenn man will, kann man unter OpenOCD auch mit einem AtmelICE einen STM32 oder mit einem STlink einen SAM debuggen. ;-)
Jörg W. schrieb: > Keine Ahnung, was bei mir > tatsächlich das Problem war. Hast du mit WINE Erfahrungen gemacht?
Max M. schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Keine Ahnung, was bei mir >> tatsächlich das Problem war. > > Hast du mit WINE Erfahrungen gemacht? Altium Designer unter Wine? Wenn es schon unter VMware nicht läuft (wo sonst so ziemlich alles funktioniert)? Kleine Korrektur: auch AD19 ließ sich natürlich im VMware-Windows installieren und starten, nur beim Aufruf des PCB-Editors maulte er über eine nicht unterstützte DirectX-Version, und die PCB-Fläche wurde einfach nicht aktualisiert. Wine ist sicher nicht schlecht, vieles geht damit, aber so ein komplexes Gebilde wie AD würde ich nicht versuchen, damit zu erledigen.
> Erstens hatte Segger, wenn man das nehmen will, schon viele Jahre lang > Linux-Support. Yep. Der j-Link funktioniert vollkommen problemlos. Der Anhang zeigt z.b einen Screenshoot eines kleines Programmes das ich mal geschrieben habe um mit dem j-Link aus einem laufenden Programm Variableninhalte auszugeben. > Der gcc sollte die meisten µC unterstützen. Die wenigen Teile fuer die es kein gcc gibt oder er sich nicht anpassen laesst wuerden die meisten hier vor Angst etwas anderes machen zu muessen als der Rest des Internet, sowieso niemals anpacken. Ich kann hier z.B problemlos Sachen fuer einen steinalten Hitachi H8 uebersetzen oder auch noch Programme fuer den Palmpiloten. Ich will nicht sagen des es noch NIEMALS nie ein Problem gab, aber die waren bisher immer loesbar. Linux ist sicherlich nicht perfekt und ich wuerde sogar sagen das es es sich in den letzen 10Jahren eher negativ Richtung Windows/Idiotensicherheit entwickelt, aber Embedded Entwicklung ist jedenfalls kein Problem. Olaf
Nachdem atollic von ST.com aufgekauft wurde, steht mit STM Studio und CubeMX eigentlich eine ganz fähige IDE für Linux, JLink oder ST-link laufen auch.
Max M. schrieb: > - Microchip MPLAB X IDE (Microchip µC) Habe ich auf Xubuntu im Einsatz. Mit dem AVR- & ARM-Toolchain aus den Ubuntu-Paketquellen habe ich MPLAB nicht ins Rennen bekommen,aber damit funktionierts: https://www.microchip.com/mplab/avr-support/avr-and-arm-toolchains-c-compilers > - STM32 mit GCC (dürfte wohl noch am ehesten laufen) Diese µC's verwende ich nicht, habe aber mal eine Test-Umgebung (zwecks Eval genannter µC's) mit Eclipse ausprobiert. Ging eigentlich ohne Probleme. Ansonsten verwende ich Eclipse zur Erstellung von PC-Software.
> - Microchip MPLAB X IDE (Microchip µC) Seit MPLABX recht gut läuft, und auch die AVR unterstützt, muss ich Win (wegen Atmel Studio) kaum noch starten. Recht freundlich ist auch dessen Build-system. Durch gnu-make ist man nicht auf die IDE angewiesen. Mit einem Editor deiner Wahl und in der Konsole ein "make" tuen es auch (natürlich nachdem ein Projekt erstellt ist). Für andere Cortexe gibt es auch noch das Segger Embedded Studio. Läuft bei mir unter Linux ebenfalls recht gut. Oder TI CodeComposerStudio. Natürlich alles neben dem omnipotenten Eclipse.
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