Hallo ihr lieben,
ich weiß das Internet ist voll von Anleitungen. Ich möchte aber dennoch
auf Nummer sicher gehen, da ich sowas bisher noch nicht gemacht habe und
mir ziemlich unsicher bin.
Daher die kurze Frage:
Wenn ich ein Image von einer Festplatte (320GB, sdc1) mit unbekanntem
Zustand und Inhalt ziehen möchte, kann ich dann einfach:
> dd if=/dev/sdc1 of=~/image_sdc1.img
verwenden? Kann ich dann später das Image wie eine Festplatte mounten
und weiter damit arbeiten? Geplant sind Maßnahmen zur
Datenwiederherstellung und/oder Sicherung.
Frage 2: Wird das Image so groß wie die Festplatte sdc1?
Danke und liebe Grüße,
eure Lea
PS: Auch andere Vorschläge oder Alternativen nehme ich gerne an ;)
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Hintergrund ist folgender: Jemand war der Meinung auf meinem Grundstück
Sperrmüll und Elektroschrott zu entsorgen.
Mit dabei war auch ein Laptop samt Festplatte. Daher will ich versuchen
Daten wiederherzustellen, um den Verursacher zu finden.
Kannst du so machen, das Image wird dann 1:1 genau so groß sein wie die Platte (also 320 GB). Du kopierst hier nur Partition 1 der Platte, wenn du die ganze willst, "/dev/sdc" statt "/dev/sdc1" verwenden. Das entstehende Image kannst du mit "mount -o loop ..." mounten. Zum Archivieren kannst du das ganze vor dem Speicher noch durch gzip leiten, aber wenn du direkt damit arbeiten willst, bringt das wenig.
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Bearbeitet durch User
Du kannst ja die Dateien auslesen und auf ein anderes Medium kopieren. Wenn es nicht geht kannst Du es hiermit versuchen: $ sudo ddrescue -f --no-split /dev/sda /dev/sdc logfile $ sudo ddrescue -f -r3 /dev/sda /dev/sdc logfile Sollten dann einige Dateien kaputt sein hilft evt. Testdisk, Photorec, Foremost, oder Scalpel. the Raccoon
Lea B. schrieb: > Wenn ich ein Image von einer Festplatte (320GB, sdc1) mit unbekanntem > Zustand und Inhalt ziehen möchte, kann ich dann einfach: > >> dd if=/dev/sdc1 of=~/image_sdc1.img Ja, schon, aber wenn es irgendwo zu nem Lesefehler kommt, bricht dd ab. Ich würde für sowas eher ddrescue nehmen. Ausserdem ist sdc1 nur die erste Partition von sdc. Für alle Partitionen, nimm /dev/sdc statt /dev/sdc1 > Frage 2: Wird das Image so groß wie die Festplatte sdc1? Ja. Eventuell könnte man es zwar durch gzip jagen und so komprimieren, und dann mit archivemount wieder normal nutzen, aber getestet hab ich das noch nie. Lea B. schrieb: > Kann ich dann später das Image wie eine Festplatte mounten > und weiter damit arbeiten? Ja. Falls das Image von einer Partition ist, mit:
1 | # Mounten |
2 | mount -o loop,ro ~/image_sdc1.img /mnt/bla |
3 | # Unmounten |
4 | umount -lf ~/image_sdc1.img |
(Falls readonly nicht gewünscht ist, das ro weglassen.) Bei Images von ganzen Festplatten:
1 | # Image als Loopdevice (r weglassen, falls readonly nicht gewünscht) |
2 | losetup -Pfr --show ~/image_sdc1.img |
3 | # Loopdevice wieder löschen |
4 | losetup -D /dev/loopX |
Das gibt dan ein Loopdevice aus, z.B. /dev/loop0. Die Partitionen sind dann /dev/loop0p1, /dev/loop2, etc. Kann man dan auch normal per mount Befehl mounten, z.B. "mount /dev/loop0p1 /mnt/bla". Dann hätte ich auch noch: https://github.com/Daniel-Abrecht/fuserescue Das kopiert die blöcke, auf die gerade zugegriffen wird.
Schon mal ein riesen Dankeschön für eure Infos :) Habe gerade mal "dd" mit einer Partition (12GB) getestet und komme auf nur 10,3 MB/s (nach HDD). Meine SSD ist leider zu klein für die große Partition, denn da bin ich bei 66,4 MB/s. Das wären dann fast 20 Tage für die Kopie, dass muss jetzt nicht sein :/
Hm? 10MByte/s sind 600 MB pro Minute und somit 36 GByte pro Stunde, also ganz grob etwa 10 Stunden!
SR schrieb: > Hm? > > 10MByte/s sind 600 MB pro Minute und somit 36 GByte pro Stunde, also > ganz grob etwa 10 Stunden! Huch, da hab ich wohl einmal vergessen durch 60 zu teilen facepalm ;) Sorry
Es ist auch immer eine gute Idee, dem dd eine Blocksize mitzugeben. Z.B. bs=1024000 Ein Bekannter hatte mal vor DDS-Tapes zu kopieren. Ohne Blocksize wird da wirklich immer nut ein Block (= 512 byte) gelesen und geschrieben. Das war fuer die beiden Streamer natuerlich Tierquaelerei und dauerte obendrein ewig.
... schrieb: > Es ist auch immer eine gute Idee, dem dd eine Blocksize mitzugeben. > > Z.B. bs=1024000 Oder einfacher: bs=1M
Lea B. schrieb: > Wenn ich ein Image von einer Festplatte (320GB, sdc1) mit unbekanntem > Zustand und Inhalt ziehen möchte, kann ich dann einfach: > >> dd if=/dev/sdc1 of=~/image_sdc1.img Nein, dann nimmst Du besser ddrescue. Das bleibt nicht bei kaputten Sektoren hängen sondern überspringt diese und merkt sie sich für später um erstmal so schnell wie möglich alle lesbaren Schäfchen ins Trockene zu bringen. Danach versucht es reihum nur noch gezielt die kaputten Daten zu lesen. Außerdem kann es eine Logdatei anlegen in der drin steht was es gemacht hat und was es noch machen muss, so kann man es zum Beispiel ein zweites mal starten nachdem man die Platte im Eisfach hatte und es versucht dann nur noch das zu lesen was er vorher noch nicht lesen konnte. ddrescue ist Stand der Technik auch bei kommerzieller Datenrettung, damit wird erstmal gelesen was überhaupt noch irgendwie zu lesen geht.
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Lea B. schrieb: > Mit dabei war auch ein Laptop samt Festplatte. Daher will ich versuchen > Daten wiederherzustellen, um den Verursacher zu finden. Das wäre zwar ein Indiz, reicht aber als Beweis möglicherweise nicht aus. Denn von wo willst du wissen, dass das wirklich der Verursacher war, wenn jemand einer anderen Person schaden will, dann müsste dieser ja nur den Laptop der Person klauen und ins nächste Nachbargrundstück werfen. Ansonsten gilt wenn alles andere nichts nützt, Elektroschrott kann man als Privatperson bei der dafür entsprechenden Kommune oftmals kostenlos entsorgen.
Danke nochmal an alle, habe jetzt ddrescue genommen :) "dd" ist fast schon wie erwartet mit einem I/O Fehler nach 5GB ausgestiegen. "ddrescue" hat bisher (210GB) nur 1 Error gefunden. Peter E. schrieb: > $ sudo ddrescue -f --no-split /dev/sda /dev/sdc logfile > $ sudo ddrescue -f -r3 /dev/sda /dev/sdc logfile Abweichend dazu habe ich "-f" weg gelassen, da ich ein Image schreibe. "--no-split" kennt die manpage nicht, nur "--no-scrape" oder "-n", welches ich jetzt verwende um die Platte zu schonen. Übrigens habe ich im Mittel eine Lese/Schreibrate von 52 MB/s, ohne besondere Einstellungen. Nano schrieb: > Das wäre zwar ein Indiz, reicht aber als Beweis möglicherweise nicht > aus. > Ansonsten gilt wenn alles andere nichts nützt, Elektroschrott kann man > als Privatperson bei der dafür entsprechenden Kommune oftmals kostenlos > entsorgen. Zu beweisen gibt's auch nichts, da ich keine Zivilklage anstrebe. Wir sind hier auf dem Dorf, da wird das so geregelt. Einfach hinzugehen und mal nett fragen :) Falls man sich jedoch unkooperativ zeigt, nehme ich meinen Radlager und fahre alles zurück. Denn leider hat der nette Kollege so viel Sperrmüll zu meinem gestellt, das mein 3m³ Kontingent nicht ausreichend war. Sein Müll ist zu großen Teilen weg, meiner aber noch komplett da. Schätzungsweise hat da jemand einfach 4-5m³ abgeladen. Bei uns kommt der Sperrmüll nur auf Bestellung, entweder 3x1m³ oder 1x3m³. Jetzt muss ich meinen Sperrmüll also entweder komplett bezahlen, oder ihn bis Januar stehen lassen. So, das wird jetzt aber zu viel OT.
Hallo Lea B., Lea B. schrieb: > Falls man sich jedoch unkooperativ zeigt, nehme ich meinen Radlager und > fahre alles zurück. Denn leider hat der nette Kollege so viel Sperrmüll ich hätte auch gerne so einen Radlager. Ich find's total gut, wenn Frauen wie Du sich so für Technik begeistern können. Liebe Grüße Schakeline
So, hat alles geklappt! Hat gute zwei Stunden gerödelt, nur 1 Error :) Vielen Dank nochmal! Auf der Festplatte sind direkt Lebensläufe, Bewerbungen und viele (teils "unvorteilhafte") Bilder zu finden. Zusätzlich noch einen Skype-Namen und mehrere Spielaccounts (z.B. League of Legends). Mal schauen ob ich auch noch einen Browserverlauf finde ;D Sehr interessant und lehrreich heute ;) Allerdings sind die Daten von 2012-2014 und der Verursacher scheinbar 75km weit weg. Ich rufe morgen mal die Telefonnummer an und warte ab was passiert. Ich halte euch auf dem laufenden, wenn ihr wollt ;)
Lea B. schrieb: > So, hat alles geklappt! Hat gute zwei Stunden gerödelt, nur 1 > Error :) > > Vielen Dank nochmal! > > Auf der Festplatte sind direkt Lebensläufe, Bewerbungen und viele (teils > "unvorteilhafte") Bilder zu finden. Zusätzlich noch einen Skype-Namen > und mehrere Spielaccounts (z.B. League of Legends). Mal schauen ob ich > auch noch einen Browserverlauf finde ;D > > Sehr interessant und lehrreich heute ;) > > Allerdings sind die Daten von 2012-2014 und der Verursacher scheinbar > 75km weit weg. Ich rufe morgen mal die Telefonnummer an und warte ab was > passiert. > > Ich halte euch auf dem laufenden, wenn ihr wollt ;) Ich rate mal, dass da ein Gewerbetreibender versucht hat, seine LKW Ladung Elektroschrott loszuwerden. Siehe dazu auch: https://www.mikrocontroller.net/articles/WEEE-Anmeldung Wenn dem so ist, dann kann der ursprüngliche Laptopbesitzer wohl nichts dafür, aber du könntest zur Polizei gehen, die können dann ermitteln an wen der Laptopbesitzer sein Laptop zum Entsorgen abgegeben hat.
Lea B. schrieb: > Falls man sich jedoch unkooperativ zeigt, nehme ich meinen Radlager und > fahre alles zurück. Denn leider hat der nette Kollege so viel Sperrmüll > zu meinem gestellt, das mein 3m³ Kontingent nicht ausreichend war. Sein > Müll ist zu großen Teilen weg, meiner aber noch komplett da. > Schätzungsweise hat da jemand einfach 4-5m³ abgeladen. Ach ja und noch etwas. Damit machst du dich nur selbst strafbar bzw. verstößt gegen irgendwas. Es gab schon Vermieter, die den Müll, den der Ex-Mieter in der Wohnung gelassen hat, vor dem Haus der neuen Wohnung des Ex-Mieters abgeladen haben und dann den ganzen Müll wieder mitnehmen mussten. Ob Geldbußen und Co im Spiel waren, kann auch sein.
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