Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fluoreszierende LED? Oder was ist das sonst?


von Robert (Gast)


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Habe hier eine Dynamo-Taschenlampe (Einhand Hebelprinzip) von ebay für 
3€. Angeschafft als Notfall Taschenlampe fürs Auto. Sie funktioniert 
sogar! :-)
Soweit so gut, allerdings leuchtet sie aber auch ohne Betätigung des 
Dynamo-Hebels schwach aber deutlich sichtbar bläulich weiss. Das Gehäuse 
ist durchsichtig, bis auf Hebel, Zahnrad, Spule und Magnet des Dynamos 
ist kein Energiespeicher zu sehen.
1. Vermutung Floureszierende LED:
Sie müssten also Licht aufsammeln und langsam wieder abgeben. Habe sie 3 
Tage im Schrank gelagert ohne Licht. Sie leuchtet wie zuvor...

2. Vermutung: Radioaktivität ?!?
Ich war soeben bei der Feuerwehr, die haben Messgeräte für Alpha, Beta 
und Gamma-Strahlung. Die Messung war ohne Befund.

Jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende. Welcher Effekt kann das sein?

von Klaus R. (klaus2)


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...der Speicherkondensator!

Klaus.

von Wolfgang (Gast)


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Robert schrieb:
> Ich war soeben bei der Feuerwehr, die haben Messgeräte für Alpha, Beta
> und Gamma-Strahlung. Die Messung war ohne Befund.

Zumindest bei Alpha-Strahlung reicht für die Abschirmung schon ein 
besseres Blatt Papier oder ein paar Zentimeter Luft. Die Abdeckung 
deiner Diode wird wohl deutlich solider sein.

> Soweit so gut, allerdings leuchtet sie aber auch ohne Betätigung des
> Dynamo-Hebels schwach aber deutlich sichtbar bläulich weiss.

Im Stockfinsteren oder bei Umgebungsbeleuchtung?
Vielleicht ist dort ein Kondensator als Puffer drin?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Ich tippe ebenfalls auf Kondensator.

von Schukostecker (Gast)


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Robert schrieb:
> Habe sie 3
> Tage im Schrank gelagert ohne Licht. Sie leuchtet wie zuvor...

Warst du mit im Schrank?  Vielleicht geht sie nur an, wenn du die Tür 
aufmachst.

Spass beiseite, ich tippe ebenfalls auf einen Kondensator.

von Jakob (Gast)


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Blaues Licht?

GAAANZ ÜBEL! Wenn das kein Reststrom aus irgendwelchen Kondensatoren
bewirkt, siehst du wohl Tscherenkow-Strahlung.

(Wikipedia:) Sie tritt in Schwimmbad-Reaktoren und in Abklingbecken
von Kernkraftwerken auf.

AEUSSERST UNGESUNDE UMGEBUNG!!!

von Tesla (Gast)


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Kann es sein, dass du keinen Atomstromfilter installiert hast? Dann wäre 
das nämlich ein Zeichen für Elektrosmog, der zusätzliche Energie aus dem 
Tachyonenfeld erhält und deine LED so zum leuchten bringt. Kann tödlich 
sein, zumindest bei Dicken.

von Michael B. (laberkopp)


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Robert schrieb:
> 1. Vermutung Floureszierende LED:

Nein.

> 2. Vermutung: Radioaktivität ?!?

Nein.

Wenn der Kondensator ausgeschlossen ist (eigentlich enthalten alle nicht 
nur einen Kondensator, sondern sogar eine Batterie, die nur durch den 
Handgenerator aufgesteuert wird), aber du sagst es wäre nichts 
derartiges drin:

EMV, Wechselfelder vor allem der 50Hz Netzleitungen, aber auch Handy 
etc. die in den Spulen des Dynamos einstreuen.

von Stefan L. (stefan_l134)


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Du solltest mal googeln, was Fluoreszenz ist. Zitat Wikipedia:
"Fluoreszenz ist [..] dadurch gekennzeichnet, dass sie nach dem Ende der 
Bestrahlung rasch (meist innerhalb einer Millionstel Sekunde) endet."

Du meinst wohl eher Phosphoreszenz.

von Testfall (Gast)


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Fluoreszenz zeigen übrigens alle "weißen" LEDs, da der Leuchtstoff da 
drin bei Bestrahlung mit blauem Licht gelb emittiert.

Meine Vermutung zum schwach blauen Leuchten wäre, wie schon von anderen 
genannt, die Spule des Generators, die hier einen auf "Energy 
Harvesting" macht.

von Robert (Gast)


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Ja, ich meinte Phosphoreszenz.
Ein nennenswerter Kondensator entfällt, das Gehäuse ist wie gesagt 
durchsichtig. Im nicht durchsichtigen Teil (die LED-Halterung) ist 
vielleicht Platz für einen 3mmx3mm Goldcap. Wie lange reicht dann wohl 
dessen Energie?. Wie gesagt, das Ding leuchtet seit Tagen.
Das Leuchten ist Lage- und Ortsunabhängig. Energie-Harvesting fällt 
damit auch raus.

Gibt es generell phosphoreszierende LED?

von jemand (Gast)


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Robert schrieb:
> 1. Vermutung Floureszierende LED:
> Sie müssten also Licht aufsammeln und langsam wieder abgeben. Habe sie 3
> Tage im Schrank gelagert ohne Licht. Sie leuchtet wie zuvor...

Alle weißen LED fluoriszieren. Wenn man sie mit Schwarzlicht (oder 
blauem Licht) beleuchtet, leuchten sie gelb-rötlich.

Warum ist auch klar: Da ist schließlich oft eine blaue LED drin, die 
gelben und roten Anteile werden vom Leuchtstoff erzeugt.

Im Normalfall fällt das nicht weiter auf, aber ich habe RGB-LED-Bänder 
als Zusatzbeleuchtung. Und mal 100% blau einschalten ist ziemlich 
interessant. Man sieht die gelben und roten Punkte dann im ganzen Zimmer 
sofort :-)

von Stefan L. (stefan_l134)


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Trenne doch mal die LED vom Schaltkreis und gucke ob sie weiterhin 
leuchtet.

von jemand (Gast)


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Robert schrieb:
> Ja, ich meinte Phosphoreszenz.
> Ein nennenswerter Kondensator entfällt, das Gehäuse ist wie gesagt
> durchsichtig. Im nicht durchsichtigen Teil (die LED-Halterung) ist
> vielleicht Platz für einen 3mmx3mm Goldcap. Wie lange reicht dann wohl
> dessen Energie?. Wie gesagt, das Ding leuchtet seit Tagen.
> Das Leuchten ist Lage- und Ortsunabhängig. Energie-Harvesting fällt
> damit auch raus.
>
> Gibt es generell phosphoreszierende LED?

Das gelb-rötliche Leuchten der Leuchstoffe ist im Normalfall sofort aus. 
Du sprachst ja von Fluoreszenz.

Also ist entweder der Schalter deiner Lampe kaputt, oder du hast eine 
UV-Quelle im Raum.

Nimm mal die Batterien raus. Wenns dann immer noch leuchtet, kannst du 
ja weiter suchen.

von Joerg W. (joergwolfram)


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Ich hatte mal so ein teil auseinandergenommen, da waren direkt hinter 
den zwei LEDs / Reflektoren zwei CR2016 verbaut. Der Reflektor-Teil war 
allerdings undurchsichtig, so dass man das nicht von außen sehen konnte.

Jörg

von Vancouver (Gast)


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Leuchtet sie nur, wenn du sie in der Hand hältst, oder auch wenn sie 
einfach nur auf dem Tisch liegt? Ich habe eine LED-Schreibtischlampe, 
die schwach glimmt, wenn man das Metallgehäuse berührt.


Das kommt daher, dass das Bio-Orgon-Feld des menschlichen Körpers dem 
Vakuum genug Nullpunkt-Energie entzieht, um die LED zu zünden. Das 
funktioniert übrigens nur dann, wenn deine innere Energiebalance sehr 
ausgeglichen ist. Ansonsten würde dein Körper die Orgon-Energie für sich 
selbst benötigen. Also falls die Lampe mal nicht mehr glimmt, dann 
sofort zur Heilpraktikerin und Ohrkerzen aufschreiben lassen.
Übrigens sollten wir solche Späße nicht zu oft machen. Wenn die 
Nullpunktenergie der Erde aufgebraucht ist, dann gibt es einen Polsprung 
und irgendwann tauchen dann die Hakenkreuzraumschiffe am Nordpol auf. 
Also Finger weg von slebstleuchtenden LEDs!

Ok ok, war nur ein Witz. Dein Körper wirkt wie eine Antenne im EM-Feld 
des Stromnetzes, und an deinen Fingern liegt genug Energie für ein 
schwaches Glimmen. Wenn du mal den Tastkopf eines Oszis berührst, kannst 
Du sehen, was du so alles an Energie einsammelt.

von jemand (Gast)


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Vancouver schrieb:
> Ok ok, war nur ein Witz. Dein Körper wirkt wie eine Antenne im EM-Feld
> des Stromnetzes, und an deinen Fingern liegt genug Energie für ein
> schwaches Glimmen. Wenn du mal den Tastkopf eines Oszis berührst, kannst
> Du sehen, was du so alles an Energie einsammelt.

Es ist VIEL einfacher ;-)

Der Körper hat eine Kapazität gegen Erde. Die Elektronik der Lampe hat 
ein AC-Potential.
Dadurch fließt ein Strom:
I=U/Xc

Xc ist sehr groß, Megaohm, weil pF. Aber bei 230V reicht das für 
zweistellige µA, und den LED reicht das zum glimmen.

Messen kann man ein paar µA problemlos mit einem DMM. Keine 
Mystery-Felder, keine Strahlung, keine Geheimnisse, keine 
Außerirdischen. Alles problemlos nachvollziehbar mit Hausmmitteln.

von Vancouver (Gast)


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Warum hat die Lampenelektronik ein AC-Potenzial? ich meine, wenn der 
Stecker herausgezogen ist? Und ein batteriebetriebenes DMM hat auch kein 
AC-Potenzial, trotzdem kann man eine kleine Spannung messen, wenn man 
die Messspitze berührt.

von jemand (Gast)


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Vancouver schrieb:
> Warum hat die Lampenelektronik ein AC-Potenzial? ich meine, wenn der
> Stecker herausgezogen ist?

Natürlich kann man mit dem Multimeter irgendwelche Störungen aus der 
Luft aufnehmen, da hast du schon recht. Ich wollte das gar nicht 
generell in Zweifel ziehen.

Die Sache ist halt die: Das reicht meistens nicht aus, LED zum glimmen 
zu bringen. Dazu sind schon ein paar µA nötig, und die bekommt man so 
einfach aus der Luft selten zusammen. Mit kapazitiver Kopplung aber sehr 
schnell.

Das war der Punkt ;-)

von Patrick C. (pcrom)


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Manche LEDs brauchen nur wenig strom (<1uA) um ein LED minimal leuchten 
zu lassen.

Warum nicht oeffnen und LED demontieren ?

Patrick

von Stefan M. (derwisch)


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Patrick C. schrieb:
> (<1uA) um ein LED minimal leuchten
> zu lassen.

Genau und das mit den heimlich verbauten Batterien kenne ich auch.
Ist eigentlich Verbraucherverar... .
Wenn die Knopfzellen fast leer sind, kann so eine LED Wochen und Monate 
vor sich hin glimmen, weil der Strom dann extrem klein ist.

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Der Unterschied bei LEDs zu klassischen Leuchtmitteln ist, dass sie 
schon bei sehr geringen Strömen leuchten können - entsprechend schwach, 
aber sichtbar. Gibt ja keinen Glühfaden, der erstmal auf Temperatur 
kommen muss, bevor er leuchtet.
Das habe ich letztes Jahr an Weihnachten sehen können. Die 
LED-Christbaumbeleuchtung war über eine schaltbare Steckdosenleiste 
angeschlossen. Bei abgedunkeltem Raum konnte man die LEDs auch noch 
leuchten sehen, wenn sie abgeschaltet war.

von Dominic F. (domfra)


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Das ist wohl nichts anderes als ein Detektorempfängfer. Interessant wäre 
jetzt die Resonanzfrequenz des Schwingkreises.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Rolf M. schrieb:
> Die
> LED-Christbaumbeleuchtung war über eine schaltbare Steckdosenleiste
> angeschlossen. Bei abgedunkeltem Raum konnte man die LEDs auch noch
> leuchten sehen, wenn sie abgeschaltet war.

Das passiert bei meinen Hoflampen auch. Ich versorge die Bewegungsmelder 
mit den 12V der Hausversorgung und verbrauche somit nur 35µA pro 
Bewegungsmelder. Wenn einer der Bewegungsmelder auslöst, dann wird der 
dazugehörige Triac mit Hilfe eines MOC geschaltet. Der Triac lässt einen 
ganz geringen Strom durch, so dass die LED der Hoflampe leicht glimmt.

Die Hof-LED wird aber nicht per Kondensatornetzteil + Widerstand 
betrieben, sondern besitzt ein ganz normales Netzteil 
(Flyback-Konverter). Ich weiß nicht wo der Strom da durch das Netzteil 
fließt, so dass es bei der LED ankommt. Ich bezweifle dass das Netzteil 
an sich bei diesem geringen Strom aktiv ist, der Strom wird irgend wie 
kapazitiv (über die Kapazität der primären und sekundären Wicklungen 
zueinander) durch die Schaltung fließen.

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