Ich hatte kürzlich (mal wieder) nach einem halbwegs genauen Verbrauchsmessgerät für Haushaltsteckdosen gesucht. Die üblichen Verdächtigen scheinen aber bei Schaltnetzteilen zum Teil immer noch Phantasiewerte anzuzeigen. Nun habe ich ein chinesisches (was sonst) Gerät gefunden, das Verbräuche ab 0,1 Watt anzeigt bzw. anzeigen soll. Testen konnte ich bislang nur das Netzteil für ein altes Tablet (ein Motorola Xoom mit 9V Ladebuchse). Da zeigt es im Leerlauf, also ohne angeschlossenes Tablet, 0,46 Watt und einen Powerfaktor von 0,76 an. So genau kenne ich das von anderen Verbrauchsmessgeräten nicht. So wird auch die Leistung einer Glimmlape in einer Schaltsteckdoese mit 0,25 Watt angezeigt, deren Powerfaktor mit 0,8. Ob Letzteres stimmt, kann ich allerdings nicht beurteilen. Man kann einen Stromtarif einstellen, es gibt eine Monatsstatistik mit den Tageswerten und eine Jahresstatistik mit den Monatswerten. Tarif ist einstellbar. Die bleiben auch erhalten, wenn man das Ding aus der Steckdose zieht. Die Menüführung ist schnell zu verstehen und das Display gut ablesbar. Hinzu kommen noch einstellbare Alarmfunktionen für Über/Unterspannung und für zu hohe Leistungsanforderung, mit denen auch die Steckdose automatisch ausgeschaltet werden kann. Anzeige von Spannung und Strom, sowie zehn (glaube ich) einstellbare Timerzeiten für AN/AUS. Die Timer verwende ich nicht, aber die Leistungsmessung um so mehr. Das Ding reagiert ziemlich flott auf Änderungen, ich kann z.B. recht genau sehen, wenn der Lüfter im Laptop hochläuft, oder der Monitor von einer dunklen zu einer hellen Anzeige wechselt. Für ein China-Gerät nicht billig, aber trotzdem preiswerter als z.B. das aktuelle ELV-Teil. Für mich endlich eine akzeptable Lösung für dieses Thema. Hier mal ein Link, da gibts auch Bilder. Gints natürlich auch direkt beim Chinesen. https://www.amazon.de/Metering-Haus-Messger%C3%A4t-Leistung-Brenner-Strom-Messger%C3%A4te/dp/B06VWMS7QS
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E. H. schrieb: > Testen konnte ich bislang nur das Netzteil für ein altee Tablet > (Motorola Xoom, 9V Ladebuchse). Da zeigt es im Leerlauf, also ohne > angeschlossenes Tablett, 0,46 Watt und einen Powerfaktor von 0,76 an. So > genau kenne ich das von anderen Verbrauchsmessgeräten nicht. Woher weißt Du daß das "so genau" ist, und nicht einfach nur eine hohe Auflösung von Phantasiewerten? Auflösung != Genauigkeit Hast Du die Messwerte z.B. mit einem kalibrierten Leistungsmessgerät verglichen?
Nein, so etwas besitze ich natürlich nicht. Und ich habe ja auch geschrieben, dass ich das (am Beipiel der Glimmlampe) nicht überprüfen bzw. beurteilen kann. Allerdings weiß ich von einem Kollegen, dass dieses Schaltnetzteil etwa 0,5 Watt im Leerlauf verbraucht. Der Mann ist, im Gegensatz zu mir, E-Techniker und hatte das mal für mich gemessen, weil ich wissen wollte, ob mein altes EKM (Conrad Teil) ernst zu nehmen ist. Die hundertstel Watt nehme ich auch nicht ernst. Vielmehr bezieht sich meine Aussage auf Vergleichsgeräte, die unter ein, zwei Watt erst gar nicht "anspringen".
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Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem KD-302 gemacht. Das ist sehr preiswert, hat einen Mess-Schaltkreis speziell für die Wirkleistungsmessung (also keine Krücke mit dem µC-ADC) und liefert sehr plausible Werte sowohl bei kleinen als auch großen Lasten.
NZR SEM16 hat nen Messchip von TDK/Teridian drin. Das Gerät misst sehr genau.
Ben B. schrieb: > Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem KD-302 gemacht. Das ist sehr > preiswert, hat einen Mess-Schaltkreis speziell für die > Wirkleistungsmessung (also keine Krücke mit dem µC-ADC) und liefert sehr > plausible Werte sowohl bei kleinen als auch großen Lasten. Das mag schon sein, bloss kann man das wohl nirgends mehr kaufen.
Ben B. schrieb: > Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem KD-302 gemacht. Das habe ich auch und bin zufrieden damit. Ich hatte es von reichelt.de bezogen. (Zur Verifikation schließe ich manchmal einen Verbraucher an, der 2W benötigt und vergleiche dann im Verhältnis den Wert noch einmal. D.h. ob die 0,4 dann in dem Falle parallel geschaltet auch 2.4 sind.)
Schöne und klar verständliche Anzeige. Hab ein meins ziemlich lange und da muss man an den Tasten noch die Anzeige umschalten. Habe ich daher schon mal auf meine Liste gesetzt. Danke für den Hinweis.
Hier gibt es einen Test: https://lygte-info.dk/review/Power%20Zhurui%20Power%20Recorder%20PR10%20UK.html
Hallo als grober Hinweis kann man einfach die Wärmeentwicklung eines Schaltnetzteil (zumindest die Wandwarzen und typischen Notbooknetzteile) im Leerlauf nehmen. Jeder der etwas Erfahrung in der praktischen E-Technik hat kann recht gut abschätzen wie stark die erwärmung bei einer bestimmten Wattleistung bei einer gegebenen (Netzteil) Größe ist. Wenn die Wandwarze mit z.B. einer Nennleistung von 5W (z.B. 5V bei ein 1A) schon im Leerlauf angeblich 5W aufnimmt die Wandwarze aber nicht mal Handwarm ist dann kann irgendwas nicht stimmen. Auch wenn diese Wandwarze bei volle Last (Gleichstromleistung lässt sich je einfach messen wenn dieser nicht getaktet ist) angeblich 4 W zieht dürfte etwas mit den Anzeigeergebniss nicht stimmen, oder die gesamte Physik und ein Gutteil der ansonsten hervorragend funktionierenden Theorien bzw. des Weltbilds (Welt als das All ) müsste auf den Kopf gestellt werden (Energie aus den nichts erzeugen hat wenn überhaupt in den ersten "Augenblicken" von allen funktioniert)
Jemand schrieb: > Jeder der etwas Erfahrung in der praktischen E-Technik hat kann recht > gut abschätzen wie stark die erwärmung bei einer bestimmten Wattleistung > bei einer gegebenen (Netzteil) Größe ist. ... und die Elektronen überschlagsmäßig berechen. So einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Ich glaube, wenn du Mediziner wärst, könntest du auch die Salmonellen im Ultraschall sehen. Es kommt nicht nur auf Größe, Aufbau, Bauart, sondern auch drauf an wo das Netzteil in der Wand steckt. Noch sicher einig Faktoren mehr, aber da habe ich keine Lust noch mehr dazu zu schreiben.
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Danke für die Blumen. Mit 100% Sicherheit kann jeder mit nur minimaler praktischer Erfahrung sagen ob z.B. 10W angezeigter Leerlaufaufnahmeleistung einer Wandwarze der Realität entsprechen können. Und zwar unabhängig davon wo das Netzteil in der Wand "sitzt" - zumindest wenn man praxisferne an den Haaren herbeigezogene Szenarien außen vor lässt (Draußen im Winter bei -5°C und Sturm, oder die Schwarze Wand hinter den Doppelfenster und Dachfenster mit Südausrichtung bei einer Außentemperatur von 35°C und Sonneneinstrahlung über 8h hinweg). Wende dich mal der Praxis und den normalen Umständen zu und versuche das Wort "Grob" zu verstehen. Theorie und Bücherwissen sind wichtig aber nicht alles... Praktiker
Das willst du ausgerechnet mir sagen? Aber wenn wir uns auf "sehr grob" einigen, dann kommen wir doch noch auf einen Konsens.
Ich benutze das SBC-500 von Voltcraft. Die Genauigkeit ist sehr gut, bis min.0,05W. Und es gibt ein Datenblatt als PDF https://produktinfo.conrad.com/datenblaetter/125000-149999/125419-an-01-ml-SBC_500_ENERGIEK_MESSG_de_en_fr_nl.pdf
Die Genauigkeit des SBC-500 ist OK, aber die Bedienung... Man muss 3s lang eine Taste drücken, um einen Messwert zu bekommen.
Diopter . schrieb: > Die Genauigkeit des SBC-500 ist OK, aber die Bedienung... > Man muss 3s lang eine Taste drücken, um einen Messwert zu bekommen. Ja stimmt. Ist gewöhnungsbedürftig. Es ist keine kontinuierliche Messung möglich. Wobei ich das zur Bestimmung der Wirkleistung im Standby-Bertieb nicht unbedingt als Nachteil sehe. Im Standby bleibt ja die Wirkleistung relativ Konstant. Für Messungen über 1-2 W nehme ich andere Geräte.
Zum Thema Standby Der TO hat mich aufmerksam gemacht. Glimmlampe von Steckdosenleiste. Brennestuhl Premium-Line 2x4 0,42W je Glimmlampe. (die alte mit den roten Schaltern) Und ein original USB-Netzteil von Samsung zieht grade mal 0,03W im Standby. Also kann man die Netzteile auch angestöpselt lassen. Mal abgesehen von der Brandgefahr ist das alles Verarschung. PS: USB,5V,2A
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Ich benutzte auch das KD-302, das hat auch mal bei einem Test in der ct sehr gut abgeschnitten. Das Gerät hat leider nur eine Auflösung von 0,1W, was mir für Standby-Verbraucher oft zu schlecht ist. Daher habe ich bei einem der Geräte den Strom-Shunt gegen einen mit dem 10-fachen Widerstand getauscht - das funktioniert super. Ist natürlich bei zu hoher Strombelastung problematisch - Mann / Frau sollte sich dessen bewußt sein. Gruß Stefan
E. H. schrieb: > So wird auch die Leistung einer Glimmlape in einer Schaltsteckdoese mit > 0,25 Watt angezeigt, deren Powerfaktor mit 0,8. Ob Letzteres stimmt, > kann ich allerdings nicht beurteilen. Jetzt habe ich mal eine Gegenfrage. Eine Glimmlampe mit Vorwiderstand verhält sich doch wie eine Ohmsche Last. Dann müsste doch der Powerfaktor = 1 sein ? Also Wirkleistung (W) = Scheinleistung (VA) Ok, etwas kapazitives ist drin, die Elektroden sind ja dicht beisammen.
Thomas B. schrieb: > Eine Glimmlampe mit Vorwiderstand verhält > sich doch wie eine Ohmsche Last. Nö, sie zündet ja in jeder Halbwelle neu, erst ab diesem Zeitpunkt fließt Strom. Daher wurden Glimmlampen ja früher auch als Stroboskopbeleuchtung bspw. für Stroboskopscheiben benutzt, mit denen man die Plattentellerdrehzahl einstellen oder kontrollieren konnte. E. H. schrieb: > Die üblichen Verdächtigen scheinen aber bei Schaltnetzteilen zum Teil > immer noch Phantasiewerte anzuzeigen. Warum hält sich diese Meinung eigentlich nach wie vor so hartnäckig? Schon vor Jahren gab's hier entsprechende Threads, und seit Cirrus Logic preiswerte Mess-Frontends für sowas herstellt, sind diese auch in 10-Euro-Geräten allerorten anzutreffen. In meinem (irgendwas, was es bei Reichelt gibt) ist ein CS5460A verbaut: https://www.cirrus.com/products/cs5460a/ Habe gestern mal spaßeshalber eine 3-W-Lampe an einem Kondensatornetzteil angeschaltet. Parallel eine zweite Lampe, mit DC betrieben. Die Kiste zeigte 2,4 W und Powerfaktor 8 (%) an. 2,4 W auf die Vergleichslampe bringen nach Augenmaß in etwa die gleiche Helligkeit. Da sind jetzt sicher 20 % Messfehler allein in der "Messmethode", andererseits ist die gemessene Leistung bei 0,1 % der Maximalleistung, dafür ist das für so ein billiges Teil allemal akzeptabel. Und ehrlich, wenn das Gerät unterhalb 0,1 W nichts mehr anzeigt, dann ist das doch auch OK. 0,1 W Dauerbetrieb ist nichtmal eine Kilowattstunde im Jahr – da gibt es andernorts mehr Optimierungspotenzial.
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> Warum hält sich diese Meinung eigentlich nach wie vor so hartnäckig? Weil ich außer den Heise-Tests nichts anderes als Grundlage hatte. Die sind zugegebenermaßen nicht mehr die neuesten, aber bei der Suche zeigte sich, dass die damals "gut" bewerteten Geräte nicht mehr am Markt waren. Mit dem PR10 bin ich ja nun zufrieden. Abgesehen von den (mutmaßlich) vernüftigen Messwerten hat das Ding vor allem ein gut ablesbares Display, was bei Steckdosen in der Ecke irgendwo in der Nähe des Bodens durchaus in Vorteil ist. Die gängigen mono-LCD Anzeigen waren da nur mit Taschenlampe ablesbar. Ich habe noch ein so ELV-Dingen neuerer Bauart, das scheint wohl auch einigermaßen realistische Werte anzuzeigen. Aber ich verwende es kaum, weil eben nur schlecht ablesbar. Ansonsten sind Verbräuche <= 0.1 W wirklich vernachlässigbar. Trotzdem versuche ich, all diese schlafenden Kleinverbraucher aufzuspüren, und, sofern sinnvoll, auszuschalten. Kleine Rechnerei am Rande (die Elektroagnostiker im Bekanntenkreis glaubens einfach nicht): Hier am Haus sind drei Haustürklingeln an unterschiedlichen Eingängen verbaut. Jede davon hat original eine 3W Soffitte als Klingelschildbeleuchtung eingebaut. Im Originalzustand brennen diese DInger 24/7. 3*3W = 9W 9W * (365*24h) = 79kWh/Jahr. :-O Wenn ich den Leuten erzähle, dass man damit eine mittlere Herdplatte 40 Stunden lang rot glühen lassen kann, wollen die wissen, was ich genommen habe. Ich hab das dammals als erstes auf Nachtbetrieb umgestellt. Nachdem sich nun eine der Soffitten verabschieded hat, habe ich eine LED eingebaut, 0,8W. Bei den anderen werde ich das auch so machen, wenns so weit ist. In diesem Fall lohnt sich das sogar. Aber mein Antrieb sind weniger die Kosten. Es ist einfach nur die Lust am Optimieren. Und bei den Soffitten lohnt sich das im Gegensatz zu 0,1W Netzteilen sogar. Aus dem Nachlass meines Vaters habe ich hier noch ein halbes Dutzend Funksteckdosen rumliegen. Da lag die Frage nahe, ob ich damit auch noch den Standbyverbrauch diverser Kleinverbraucher in den Griff bekomme. Mit dem PR10 war dann aber schnell klar, dass diese blöden Steckdosen selber 0,7W verbrauchen. Und für genau solche Fragen finde ich so ein Messgerät gut. PS: 0,7 Watt * 356*24h = 5,4 kWh. Et läppert sich ...
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E. H. schrieb: > ein gut ablesbares Display, was bei Steckdosen in der Ecke irgendwo in > der Nähe des Bodens durchaus in Vorteil ist Das wäre vermutlich eines der wirklich wesentlichen Kriterien, wonach man sowas auswählen sollte. Schön wäre natürlich ein OLED, aber erstens brennen die sich auf Dauer ein, und zweites verbrauchen sie natürlich dann selbst mehr als ein LCD …
> Schön wäre natürlich ein OLED
Das Ding hat ein TFT-Display, beleuchtet (logisch). Das ist, verglichen
mit den traditionellen Geräten, Weltklasse. Sehr gut ablesbar,
vernünftige Farbgebung. Ich schaue ja nicht permanent da drauf, da muss
es (für mich) kein OLED sein.
Man kann einen Timeout setzen, dann geht das Display aus. Bei mir stehts
auf 5 Minuten, passt.
Ben B. schrieb: > Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem KD-302 gemacht. Problem dürfte sein, dass man das KD-302 nur noch im Antiquariat bekommt.
Jörg W. schrieb: > Thomas B. schrieb: >> Eine Glimmlampe mit Vorwiderstand verhält >> sich doch wie eine Ohmsche Last. > > Nö, sie zündet ja in jeder Halbwelle neu, erst ab diesem Zeitpunkt > fließt Strom. Dann geht wohl mein Gerät auch nicht so genau wie ich dachte Bei der Schalterglimmlampe ist Wirkleistung und Scheinleistung der gleiche Wert, 0,43W (VA) Mein altes SBC-500 gibt’s noch bei Amazon. Für mehr als den doppelten Preis. Habe damals bei Conrad um die 35 Euro bezahlt. (Rechnung suche ich noch raus) https://www.amazon.de/Voltcraft-SBC-500-VOLTCRAFT-Energiekosten-Messger%C3%A4t/dp/B003A5TD4G/ref=sr_1_10?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=sbc-500&qid=1572464783&sr=8-10
> Problem dürfte sein, dass man das KD-302 > nur noch im Antiquariat bekommt. Ja das ist echt traurig, daß die nicht mehr gebaut werden. Gelegentlich tauchen noch welche bei ebay auf. Die waren wohl für ihre Qualität einfach zu günstig.
Ben B. schrieb: > Die waren wohl für ihre Qualität einfach zu günstig. Was glaubst du, unterscheidet diese antiken Teile von den aktuellen Geräten? Vermutlich nur, dass sie einen älteren Cirrus Logic Chip benutzen, und dass das Gehäuse anders ist. Ansonsten wette ich mit dir auf ein virtuelles Bier, dass deren "Qualität" sich nicht grundlegend von den drei oder vier Geräten unterscheidet, die Reichelt aktuell in dieser Preislage im Angebot hat.
Thomas B. schrieb: > Bei der Schalterglimmlampe ist Wirkleistung und Scheinleistung der > gleiche Wert, 0,43W (VA) Naja, mal ganz ehrlich: du erwartest von einem Gerät, das 16 A als Maximalstrom messen kann, dass es auch im Bereich von 1 mA noch eine Genauigkeit von 10 % oder besser schafft? (Das ist ungefähr das, was eine Glimmlampe als Strom aufnimmt.) Ich denke, da brauchst du schon ein Multimeter der Spitzenklasse dafür.
In der Preislage wo die angeboten wurden (20 Euro) gibts einen riesen Haufen Scheiße, der probiert, nur mit dem internen ADC eines µC auszukommen. Der sieht gegenüber einem auf Wirkleistungsmessung spezialisiertem IC natürlich entsprechend schlecht aus und da haben dann (vor allem kleine) Lasten mit erheblicher Phasenwinkel-Verschiebung oder Verzerrungsblindleistung nur noch Phantasiewerte an Leistung. Ich weiß nicht welches der aktuell angebotenen Modelle auch einen spezialisierten IC verwendet, würde aber nichts anderes kaufen.
Ben B. schrieb: > In der Preislage wo die angeboten wurden (20 Euro) gibts einen riesen > Haufen Scheiße, der probiert, nur mit dem internen ADC eines µC > auszukommen. Hast du denn konkrete Beispiele? Also Fotos von geöffneten Geräten oder zumindest aussagefähige Messungen – bswp. wie die mit dem Kondensatornetzteil und einer Glühlampe? Ich weiß, dass wir hier schon vor gefühlt 10 Jahren (möglicherweise sogar noch mehr) drüber diskutiert haben, und dass selbst damals die besseren (aber durchaus preiswerten) Geräte so einen Cirrus-Logic-IC benutzt haben.
Ben B. schrieb: > Ich weiß nicht welches der aktuell angebotenen Modelle auch einen > spezialisierten IC verwendet, würde aber nichts anderes kaufen. Das hier ist das, was ich habe, mit dem CS5460A: https://www.reichelt.de/energiekostenmessgeraet-digital-ts-45-25111-p155326.html Anbei ein Foto des relevanten ICs aus dem Innenleben. Hing alles an recht kurzen Strippen, und ich wollte sie nicht erst ablöten nur für das Foto.
Thomas B. schrieb: > Eine Glimmlampe mit Vorwiderstand verhält > sich doch > wie eine Ohmsche Last. > Dann müsste doch der Powerfaktor = 1 sein ? > Also Wirkleistung (W) = Scheinleistung (VA) Durch die Zündspannung verhält sich die Schaltung wie ein nichtlinearer Widerstand. Der Leistungsfaktor ist allerdings tatsächlich 1, da zwischen Spannung und Strom keine Phasenverschiebung besteht.
Die c't hat sich auch mal damit beschäftigt https://www.heise.de/multimediadatei/Irrlichter-Was-taugen-preiswerte-Verbrauchsmessgeraete-1508131.html war allerdings schon 2008, inzwischen sind weitere Tests erfolgt: c't 2013, Heft 21 https://shop.heise.de/katalog/stromdetektive Die Stiftung Warentest auch: https://www.test.de/Strommessgeraete-Nur-eins-ist-gut-1781202-0/ ich hatte mal gelesen, dass es auch ein IC aus Südafrika dafür gibt http://www.sames.co.za/wp-content/uploads/pdf/SA9602E.pdf
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Christoph db1uq K. schrieb: > Die Stiftung Warentest auch: Aber eben auch vor 10 Jahren. Inzwischen ist einiges Wasser den Rhein und die Elbe runtergeflossen. Auch, was es 2013 mal gab, dürfte bei den Billigheimern schon längst vom Markt sein. Bleibt also nur, der Kiste mal unter die Haube zu lunschen. Wenn man es vorsichtig genug macht, kann man ja bei zu mieser Implementierung von seinem Rückgaberecht Gebrauch machen …
Christoph db1uq K. schrieb: > ich hatte mal gelesen, dass es auch ein IC aus Südafrika dafür gibt Das ist aber offenbar ein reiner P->f Wandler. Keine Möglichkeit, die Daten und Details (power factor etc.) numerisch zu erhalten, um sie anzuzeigen.
Christoph db1uq K. schrieb: > war allerdings schon 2008, kann sein dass inzwischen weitere Tests > erfolgt sind Sind es (Vergleichstest von 15 Geräten, c't 21/2013, S. 126): https://www.heise.de/ct/ausgabe/2013-21-Test-15-Energiekosten-Messgeraete-zum-Entdecken-von-Stromverschwendern-2314265.html
Jörg W. schrieb: > Bleibt also nur, der Kiste mal unter die Haube zu lunschen. Da die international verkauft werden und je nach Gesetzgebung da nix mehr von einem Laien zu öffnen sein darf. Glaubst du die kann man noch zerstörungsfrei öffnen? Ich hätte getippt im besten Fall mit Einweg-Abreissschrauben oder speziellem Kopfformat, aber eher so wie kleine Wandwarzen gebaut sind: verklebt oder so geclipst daß es nicht mehr zerstörungsfrei zu öffnen geht.
Udo S. schrieb: > Glaubst du die kann man noch zerstörungsfrei öffnen? Meiner war es. Halt spezielle Schrauben, aber die ließen sich zerstörungsfrei lösen. Ansonsten muss man halt einen Test so ähnlich wie meinen oben machen (Glühlampe bekannter Leistung an Kondensatornetzteil). Wenn da völliger Unsinn angezeigt wird, ist es halt auch ein Grund zur Rückgabe.
Ich habe mich nach der Diskussion damals nicht weiter drum gekümmert, habe einen Restposten KD302 gekauft und bin versorgt. Ist auch noch keines kaputtgegangen. Ich hatte damals aber viele Tests gelesen, wo auch das Innenleben dieser Geräte untersucht wurde. Das KD302 ist mir als einziges in Erinnerung geblieben, was einen entsprechenden Mess-IC besaß und viele billige Geräte haben wirklich nur den µC-ADC benutzt - mit entsprechend miesem Ergebnis vor allem bei kleinen Lasten.
Ben B. schrieb: > Ich hatte damals aber viele Tests gelesen, wo auch das Innenleben dieser > Geräte untersucht wurde. Das KD302 ist mir als einziges in Erinnerung > geblieben, was einen entsprechenden Mess-IC besaß und viele billige > Geräte haben wirklich nur den µC-ADC benutzt - mit entsprechend miesem > Ergebnis vor allem bei kleinen Lasten. Wir hatten das Thema schon mal 2011: Beitrag "Warum Leistungsmesser aus dem Baumarkt in den Elektroschrott gehören" Ich hatte mir dann 2013 das hier gekauft: https://www.pollin.de/p/energiekosten-messgeraet-pmb-2-830419 Ist nur mittlerweile verschollen (vermutlich verliehen und nicht zurück bekommen). Auch das hatte (wie das KD302) offenbar schon einen CS5460A. Interessant, dass dieser Chip auch Jahre später noch verbaut wird – die Entwicklung dürfte sich für Cirrus gelohnt haben. ;-)
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Dieses Gerät scheint dem KD302 ziemlich genau zu entsprechen: TROTEC Energiekosten Messgerät BX09 Energiemonitor Strommessgerät Erfasst Stromfresser wie Stand-by-Verbräuche ab 0,1 W https://www.ebay.de/itm/143024795474
Diopter . schrieb: > Dieses Gerät scheint dem KD302 ziemlich genau zu entsprechen: Wie die von mir genannte auch - sowohl das alte Pollin-Gerät als auch das TS45-25111 von Reichelt, vermutlich auch die anderen, die es aktuell bei Reichelt gibt. Letztlich unterscheiden sich alle Geräte, die auf diesem Cirrus-Logic-Chip aufbauen, eher durch Nebensächlichkeiten. Da ist die vom TE genannte LED-Beleuchtung des Displays schon einer der größten Unterschiede (das KD302 hatte sowas wohl auch nicht).
Nein, hat es nicht. Ist das einzige, was man sich bei dem Teil evtl. noch wünschen würde.
Jörg W. schrieb: > Letztlich unterscheiden sich alle Geräte, die auf diesem > Cirrus-Logic-Chip aufbauen, eher durch Nebensächlichkeiten. Leider wird der Typ des verbauten Chips praktisch nie genannt.
Harald W. schrieb: > Leider wird der Typ des verbauten Chips praktisch nie genannt. Ja, daher öffnen, reingucken und hier posten. :) Dann haben wir irgendwann eine halbwegs aktuelle Sammlung entsprechender Geräte wie sie seinerzeit in den verlinkten (aber nunmehr praktisch obsoleten) Berichten vorgenommen worden ist.
Jörg W. schrieb: >> Leider wird der Typ des verbauten Chips praktisch nie genannt. > > Ja, daher öffnen, reingucken und hier posten. :) > > Dann haben wir irgendwann eine halbwegs aktuelle Sammlung entsprechender > Geräte wie sie seinerzeit in den verlinkten (aber nunmehr praktisch > obsoleten) Berichten vorgenommen worden ist. Genau, man könnte ja dafür diesen Thread als Fahrstuhlthread verwenden. Meinen KD302-kompatiblen (mit anderem Namen aber gleichen Aussehen)habe ich mir damals übrigens für 8€ o.ä. von Rossmann geholt. Das ersparte mir die Versandkosten.
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