Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik USB-Boot auf Festplatte


von Müller (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe für eine Laboraufgabe im Studium einen bootfähigen USB-Stick 
mit Linux Mint erhalten.
Es ist nur etwas nervig wenn ich vom USB-Stick boote, dass es ziemlich 
lange dauert bis das Betriebssystem auf meinem Laptop startet.

Ich würde gerne den Stick auf meine Festplatte kopieren, sodass ich 
direkt von meiner internen SSD booten kann.
Ich würde jedoch weiterhin gerne meinen Rechner ebenfalls mit Windows 
nutzen.
Am besten wäre wenn ich beim Start auswählen könnte mit welchem System 
ich starte.
Allerdings finde ich da sehr viele Möglichkeiten und Programme wie ich 
das hinkiege was das alles etwas unübersichtlich macht.

Könnte mir jemand einen einfachen und sicheren Weg erklären wie ich das 
hinbekomme?

Danke.

von Harry L. (mysth)


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Wenn du Linux neben anderen Betriebsystemen installierst, wird bei allen 
mir bekannten Distributionen (auch Mint) der Linux-Bootloader Grub so 
eingerichtet, daß du beim Start zwischen Linux und den anderen 
gefundenen Betriebssystemen wählen kannst.
Das geht ganz ohne dein Zutun.

von Müller (Gast)


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Heißt das ich muss nur ein Programm haben, dass mir den Inhalt des 
Sticks, als Partition auf meine Festplatte kopiert und beim nächsten 
Start könnt ich einfach zwischen Windows und Linux wählen?

von Harry L. (mysth)


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Mint bringt alles mit, um das mit Bordmitteln zu erledigen:
https://linuxmint-installation-guide.readthedocs.io/de/latest/install.html

von Franz M. (elmo64)


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Müller schrieb:
> ich habe für eine Laboraufgabe im Studium einen bootfähigen USB-Stick
> mit Linux Mint erhalten.

Harry L. schrieb:
> Wenn du Linux neben anderen Betriebsystemen installierst

Eine Komplettinstallation könte möglicherweise nicht ohne weiteres 
möglich sein, da das sicherlich ein custom Build ist.

Harry L. schrieb:
> Grub so eingerichtet, daß du beim Start zwischen Linux und den anderen
> gefundenen Betriebssystemen wählen kannst.

Aber Grub wieder komplett los zu werden, ohne die hdd/ssd zu formatieren 
ist nicht so einfach.

von Müller (Gast)


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Harry L. schrieb:
> Mint bringt alles mit, um das mit Bordmitteln zu erledigen:

Auf dem Stick sind nicht nur das blanke Betriebssystem sondern 
zusätzliche Programme und Dateien.
Würden diese Dateien bei der Installation von Linux auf meinem Rechner 
automatisch übernommen?
Oder muss ich den Stick dafür komplett auf die Festplatte klonen?

von fchk (Gast)


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Risikoärmer ist es, das Linux in eine virtuelle Maschine wie 
virtualbox.org einzusperren.

Siehe

https://www.virtualbox.org/

und dann

https://www.joe0.com/2017/09/27/how-to-convert-physical-windows-computer-to-virtualbox-virtual-machine/

Statt der Festplatte musst Du halt nur den USB-Stick auswählen.

fchk

von Larry (Gast)


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> Oder muss ich den Stick dafür komplett auf die Festplatte klonen?

Das wäre wohl für deinen Kenntnisstand das einfachste.

von Franz M. (elmo64)


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Müller schrieb:
> USB-Stick boote, dass es ziemlich
> lange dauert bis das Betriebssystem auf meinem Laptop startet

Du benutzt nicht zufällig einen USB2.0 Port oder Stick?

Müller schrieb:
> für eine Laboraufgabe im Studium

Hört sich nach temporärer Nutzung an:

Den Stick auf eine externe SSD oder einen schnellen USB Stick klonen.

Falls du zwei Laufwerke hast:
LW1 ausbauen, Mint auf LW2 installieren, im UEFI Boot menü das 
gewünschte System auswählen.

: Bearbeitet durch User
von Müller (Gast)


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A. M. schrieb:
> Du benutzt nicht zufällig einen USB2.0 Port oder Stick

Ich nutze USB3.0 ....

Larry schrieb:
> Das wäre wohl für deinen Kenntnisstand das einfachste

Könntest du ein Programm empfehlen?
Kann ich da viel bei falsch machen?

von Harry L. (mysth)


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Müller schrieb:
> Würden diese Dateien bei der Installation von Linux auf meinem Rechner
> automatisch übernommen?

Ja

Müller schrieb:
> Oder muss ich den Stick dafür komplett auf die Festplatte klonen?

Nein

A. M. schrieb:
> Aber Grub wieder komplett los zu werden, ohne die hdd/ssd zu formatieren
> ist nicht so einfach.

Falsch!
Dazu muß man nur den Bootsektor ersetzen, und das geht sogar bei Windoof 
mit Bordmitteln.

von Müller (Gast)


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Harry L. schrieb:
> Müller schrieb:
>> Würden diese Dateien bei der Installation von Linux auf meinem Rechner
>> automatisch übernommen?
>
> Ja

Ok erstmal danke für die vielen schnellen Antworten.

Ich fass mal zusammen wie ich das jetzt verstanden hab.
Linux vom USB-Booten, dann installieren und Partitionierung wählen und 
beim nächsten Start sollte ich mit beiden System booten können.

von Stefan F. (Gast)


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> A. M. schrieb:
> Aber Grub wieder komplett los zu werden, ohne die hdd/ssd zu formatieren
> ist nicht so einfach.

Harry L. schrieb:
> Falsch!
> Dazu muß man nur den Bootsektor ersetzen, und das geht sogar bei Windoof
> mit Bordmitteln.

Bei Systemen mit UEFI ist der Grub Loader ganz einfach eine Datei in der 
UEFI Partition (z.B. \EFI\GRUB\grubx64.efi). Die kann man einfach 
löschen, oder die Boot-Reihenfolge so konfigurieren, dass er nicht 
gestartet wird.

Unter Linux kann man die Boot-Reihenfolge mit dem Befehl efibootmgr. 
Viele Rechner bieten diese Einstellung auch im BIOS Setup an.

Manche Rechner (z.B. HP 350G) ignorieren die Einstellung knallhart und 
booten immer bevorzugt Windows, falls vorhanden. In meinem Fall wurde 
die mit efibootmgr konfigurierte Boot Reihenfolge bei jedem Neustart 
wieder zurück gesetzt. Ich würde gerne mal den Entwickler persönlich 
treffen, der das programmiert hat.

von Larry (Gast)


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> Könntest du ein Programm empfehlen?
dd

> Kann ich da viel bei falsch machen?
Ja.

Vorgehen:
Rechner von Livesystem booten.

Den Quell-USB-Stick anstecken.
Mit dmesg feststellen welches Blockdevice dazu gehoert.
z.B. /dev/sdb

Das Ziel-USB-Device anstecken.
Mit dmesg feststellen welches Blockdevice dazu gehoert.
z.B. /dev/sdc

Dann:
dd if=/dev/sdb of=/dev/sdc bs=1024000

Fehler (jeder Art) führen zu Datenverlust!
Eingaben mindestens doppelt kontrollieren.
Hat der Stick z.B. 16 GB und die Platte 80 GB, werden auf
der Platte auch nur 16 GB belegt.
Das kann man später ändern.

von Stefan F. (Gast)


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Larry schrieb:
> dd if=/dev/sdb of=/dev/sdc bs=1024000

Es geht sogar ganz banal mit einem copy Befehl:

cp /dev/sdb /dev/sdc

von Harry L. (mysth)


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Das ist alles vollkommen unnötiger Firlefanz, da auf dem Stick bereits 
ein Tool zur Installation auf einer HD auf dem Desktop liegt, das alle 
erforderlichen Aufgaben meistert.

Wichtigtuerei einiger möchtegern-Linux-Experten?

Und NEIN!
Ein cp allein tuts eben nicht, da das System danach nicht bootfähig ist.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Harry L. schrieb:
> Ein cp allein tuts eben nicht, da das System danach nicht bootfähig ist.

Doch, ist es. Ich habe genau das gerade erst vor wenigen Wochen mit zwei 
unterschiedlichen Live Systemen gemacht.

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