Hallo Forum, ich möchte euch vorwarnen: Im folgenden Gebiet stehe ich noch ganz am Anfang und mir fehlt vermutlich einiges an Grundwissen. Es kann sein, dass ich Begriffe verwechsel und oder Sachverhalte falsch darstelle. Ich habe bereits für einige Bastelprojekte Mikrocontroller in Assembler programmiert (Atmega 8). Nun möchte ich mich an die drahtlose Kommunikation wagen. Ich habe versucht mich im Internet ein bisschen einzulesen, aber ich fühle mich erschlagen von der Vielfalt der Möglichkeiten. Ich muss dazu sagen, dass ich die Dinge gerne genau verstehe, bevor ich mich für ein System entscheide und mich entschließe dieses zu benutzen. Mir ist klar, dass es "Funkmodule" gibt, die über UART angesteuert werden und meine Daten verschlüsseln, damit die von einem zweiten "Funktmodul" wieder entschlüsselt werden. Ich würde allerdings gerne verstehen, was zwischen diesen "Funkmodulen" abläuft. Ich fange jetzt einfach mal an die Abläufe so zu beschreiben, wie ich sie verstanden habe: Physikalisch: Ich erzeuge elektromagnetische Wellen ("Funkwellen"), indem ich einen Strom durch einen elektrischen Leiter (Antenne) fließen lasse. Die Häufigkeit, mit der der Strom ein- und ausgeschaltet wird, ergibt die Trägerfrequenz, mit der die Funkwelle übertragen wird. Die Länge der Antenne (abhängig von der Wellenlänge) und die höhe des Stroms bestimmen die Intensität / Reichweite der Funkwelle. Der Empfänger empfängt an seiner Antenne diese Funkwellen und wandelt sie in Strom / Spannung um. Durch diverse Filter werden die Störwellen rausgefiltert und nur die angestrebte Wellenlänge wird durchgelassen. Ist das bis hierhin richtig? Informationsübertragung: Die Trägerwelle (mit der Trägerfrequenz) wird über zeitweises Ein- und Ausschalten moduliert, um somit Informationen zu übertragen. So und hier wird mein Wissen jetzt sehr dünn: Funkstandard: Definiert, welche Frequenz die Trägerwelle haben muss und wie eine 1 bzw. eine 0 im Signal moduliert wird? Netzwerkprotokoll: Falls mehrere Teilnehmer im gleichen Netzwerk über denselben Funkstandard miteinander kommunizieren sollen, bestimmt das Netzwerkprotokoll, wie sich die Teilnehmer authentifizieren müssen und in welcher Reihenfolge sie kommunizieren? Wozu gehören jetzt WLAN, Bluetooth, ZigBee etc.? Wenn ich jetzt keinen speziell geeigneten IC für WLAN verwenden möchte, sondern die Datenübertragung von Anfang an mit einem Mikrocontroller durchführen lassen würde, wo kann ich dann nachlesen, wie das Kommunikationsprotokoll auszusehen haben soll? Sorry ich weiß, dass ich hier etwas wirr werde, aber eine ausgiebige Recherche im Internet / Wikipedia hat mir jetzt nicht diese Informationen geliefert. Vielleicht fehlen mir nur die richtigen Schlagworte. Wenn mir jemand gute Artikel zu dem Thema empfehlen kann (oder Skripte) werde ich sie mir gerne durchlesen. Also vielen Dank bis hierhin und liebe Grüße René
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Hallo, im Prinzip und ganz grob hast Du die Sachverhalte schon in etwa richtig aufgefasst. Um genau zu werden müßte man nun jedes Detail extra erklären. Bei den einfachen Funkmodulen wird meistens ASK (amplitude shift keying) und/oder FSK (frequency shift keying) angewendet. GFSK und LORA gibt es auch. Das ist nichts anderes als digitale Amplitudenmodulation oder Frequenzmodulation. Nachzulesen unter "digitale Modulationsverfahren" Jedenfalls WLAN und Bluetooth wird niemand ohne spezielles IC mittels "gewöhnlichem" Funkmodul nachempfinden. Dafür sind die Verfahren zu kompliziert. Normale Funkmodule haben UART-Anschluß oder SPI-Anschluß für den schnellen Bus, den viele Mikrocontroller mitbringen. Also ich bevorzuge immer diejenigen mit SPI. Diese Module verstehen Befehle und man kann somit einstellen, in welcher Betriebsart das Modul arbeiten soll, kann die Datenrate einstellen und sendet, indem in ein bestimmtes Register geschriebn wird oder empfängt, indem aus einem bestimmten Register gelesen wird. Einfache Vertreter dieser Kategorie, z.B.: RFM12, RFM75. Oder wer 128 Register richtig einstellen möchte, nimmt RFM23. Was man damit anstellen kann, steht wie immer im Datenblatt, sofern man in der Lage ist, dieses zu verstehen. MfG
Beitrag #6000051 wurde von einem Moderator gelöscht.
Kibo schrieb: > Die > Häufigkeit, mit der der Strom ein- und ausgeschaltet wird, ergibt die > Trägerfrequenz So ungefähr. Da muss der "Digitaliker" auch mal analog denken lernen. Es ist eine Wechselspannung ( Sinus ). Strom ein und aus geht auch, erzeugt aber unmengen von Oberwellen ( Funkstörungen ). Was Du haupsächlich suchst, ist das Verständnis von Modulationsarten. Das Übertragen von digitalen Informationen ist dabei nur eine von vielen Möglichkeiten. Bei FM ( UKW Radio -nicht DAB!- ) ist es die Veränderung der Trägerfrequenz mit dem NF Signal. Bei AM wird die Leistung des Trägers mit dem Nutzsignal ( Information ) moduliert. Das sind die Grundlegenden Modulationsarten. Alles Andere ( FSK, ASK ) baut darauf auf. Denn physikalisch betrachtet kann man die Trägerwelle nur in der Leistung oder in der Frequenz verändern. Es gibt auch noch die Phasenmodulation, die sich aber eng an die Eigenschaften der Frequenzmodulation anlehnt.
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Das Protokoll überlegt man sich in der Regel selbst. Hier ein Beispiel, wie das gemacht werden kann: Beitrag "bidirektionale RS232 Funkbrücke mit RFM12" oder Grundlagen: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0211195.htm MfG
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Christian S. schrieb: >Bei den einfachen Funkmodulen wird meistens ASK (amplitude shift keying) >und/oder FSK (frequency shift keying) angewendet. GFSK und LORA gibt es >auch. Das ist nichts anderes als digitale Amplitudenmodulation oder >Frequenzmodulation. Nachzulesen unter "digitale Modulationsverfahren" > Jedenfalls WLAN und Bluetooth wird niemand ohne spezielles IC mittels > "gewöhnlichem" Funkmodul nachempfinden. Dafür sind die Verfahren zu > kompliziert. Okay, ich schätze dann mal, dass für die allermeisten Projekte keiner mehr selbst die Modulation des Signals realisieren wird, sondern man immer auf die ICs zurückgreifen wird. Selbst bei "gewöhnlichen" Funkmodulen... Und danke für die Schlagwörter, dann weiß ich wo ich weiterlesen kann Stefan M. schrieb: > Das sind die Grundlegenden Modulationsarten. > Alles Andere ( FSK, ASK ) baut darauf auf. Ok, ich werde die Modulationsarten mal recherchieren. Christian S. schrieb: > Das Protokoll überlegt man sich in der Regel selbst. Hier ein Beispiel, > wie das gemacht werden kann: > Beitrag "bidirektionale RS232 Funkbrücke mit RFM12" > > oder Grundlagen: > https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0211195.htm > > MfG Danke für die Links! Sehr interessant! Ok, du hast in der ersten Version über UART Zeichen gesendet, die vom RFM12 verschlüsselt und auf der Empfangsseite wieder vom RFM12 entschlüsselt wurden. Du hast dann also selbst definiert in welcher Form der Empfangs-Mikrocontroller die Pakete "erwartet". Und das kann man dann weiter treiben mit Rückantwort usw. Klingt gut.
Mit dem Modul MRF89XA von Microchip kann man sehr viel über Funktechnologien lernen. (verschieden Modulationsverfahren, Datenübertragung und Datensicherung) Das Datenblatt 70622B.pdf beschreibt die Übertragungsverfahren und deren Realisierung im Chip.
Bei der Überschrift fiel mir erst mal Graf Bobby ein: Wie funktioniert Telegrafie? - Ja da stellen wir uns eine gaaanz langen Dackel vor. Wenn man dem hinten in Wien auf den Schwanz tritt, bellt er vorne in Berlin. - Ah ja. Und drahtlose Telegrafie? - Ganz genauso. Nur ohne Dacḱel. Die elektromagnetischen Wellen kommen tatsächlich ohne Dackel oder andere Materie aus, sie sind reine Energie, die sich vom Sender aus mit Lichtgeschwindigkeit im Weltall verteilen. Der Empfänger pickt sich einen winzigen Teil davon heraus. Um Information aufzumodulieren kann man nur die beiden Parameter Amplitude und Phase variieren. Alle Modulationsarten beruhen darauf.
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