Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Glättungskondensator berechnen


von Zumgahn (Gast)


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Hi,

ich habe eine 24V Spannungsversorgung die mit einer USV abgesichert ist.
Fällt die 24V Versorgung aus, habe ich einen kurzen Spannungsabfall 
bevor die USV Akkus übernehmen.

Und zwar (mit Oszi gemessen, siehe Bild) von 24V auf 17V für eine dauer 
von 5ms. Dieser Einbruch reicht aus, um den hinter der USV liegenden 
Rechner ab und zu abzuschießen. Ich müsste also den Einbruch der 
Spannung wesentlich schmälern.

Wie berechne ich einen passenden Kondensator / passende Diode?

Grüße

von Harald W. (wilhelms)


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Zumgahn schrieb:

> Wie berechne ich einen passenden Kondensator

Das müsste man den fliessenden Strom kennen.

von Zumgahn (Gast)


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Der Rechner hat eine maximale Leistungsaufnahme von 14W. Also ~600mA bei 
24V.

Ich würde den Kondensator aber gerne großzügig auslegen, da es sehr 
wichtig ist, das er nicht bei Spannungsausfall ausgeht.

von Peng (Gast)


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Die allererste Frage lautet doch:
Nach welchem Kriterium übernehmen die USV-Akkus?

a) Braucht die USV den Einbruch der Spannung, um zu schalten?
b) Ist es eine zeitliche Verzögerung beim Umschalten, die den 
Spannungseinbruch hervorruft?
c) Was ist zwischen USV-Akkus und Stromversogung geschaltet? Macht es 
überhaupt Sinn einen Elko einzusetzen?
d) Gibt es ein besseres Signal, um die USV zum schalten zu bewegen?

Mit der bisherigen Beschreibung läßt sich nichts vernünftiges 
vorschlagen.

von Udo S. (urschmitt)


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Zumgahn schrieb:
> Dieser Einbruch reicht aus, um den hinter der USV liegenden
> Rechner ab und zu abzuschießen.

Rechner werden üblicherweise mit 5V oder weniger betrieben.
Warum schiesst es den also ab wenn die Eingangsspannung des 
Rechnernetzteils von 24 auf 17V einbricht?
Du kannst natürlich da nochmal 10000 oder 20000µF dranhängen, aber die 
müssen bei einem Neustart auch erst mal geladen werden ohne daß dir eine 
Sicherung durchbrennt oder die USV überlastet wird.
Wo hast du gemessen? Direkt am Rechnernetzteil? Falls nicht mess nochmal 
direkt am Netzteil (Ein und Ausgangsseitig)

von Joe F. (easylife)


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Größenordnung 4700uF .. 10000 uF.
Spannungseinbruch dann ca. 0.6V .. 0.3V
Aber wie von Udo erwähnt: evtl. Probleme beim Aufladen...

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Zumgahn schrieb:
> Ich würde den Kondensator aber gerne großzügig auslegen,

deltaU = I*t/C

Ein 40V Elko nehmen.

von SchabbenDiDuWappBappDuWapp (Gast)


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Theoretisch reichen 470µF aus, um den Einbruch abzufangen.

(Die Werte zur Berechnung sind oben alle gegeben)

Mach 1000µF rein und Ruhe hat's.

von Zumgahn (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Rechner werden üblicherweise mit 5V oder weniger betrieben.

Okay. Ein bisschen mehr Input.

Die USV mit Akkus, der Rechner (ein Beckhoff Embedded PC) sowie die 
restliche Beckhoff Steuerung, Switches sind in einem Schaltkasten der 
sich bewegt und an dem keine Kabel mitgeführt werden 
(Datenlichtschranken für Datenkommunikation). Das Netzteil was die USV 
versorgt liegt extern unbeweglich in einem anderen Schaltschrank. Bei 
jedem Start bricht also die Netzteilversorgung weg und die USV übernimmt 
die Versorgung des Steuerrechners und der Sensorik. Alles funktioniert, 
nur der Rechner startet ab und zu neu und damit auch die Steuerung.

Der Rechner wird mit 24V Versorgt. Das Netzteil ist fest verbaut. 
Gemessen ist die Spannung an der Spannungsverteilung für den 
Schaltschrank (also an Reihenklemmen). Überlastet wird die USV nicht 
sein. Es ist eine Phoenix Contact 24V USV mit 2x12Ah Akkus dahinter.

von Roland E. (roland0815)


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Ich denke, der Einbruch wird mit Kondensator nicht kleiner, die Ecke ist 
der Spannungseinbruch an dem die USV den Ausfall erkennt und dann 
zuschaltet.

Um den Rechner zu stützen, müsste man wohl dort ein anderes 
Versorgungskonzept entwickeln.

von Lurchi (Gast)


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Ein Kondensator kann den Zeitpunkt hinausschieben wann die USV 
anspricht. Allerdings ist es gut möglich das bei einem langsameren 
Abfall der Spannung die USV schon bei niedrigerer Spannung anspricht. 
Genau kann man dass aber nicht sagen - da hilft wohl nur probieren. 
Wegen mehr Verzögerung könnte es einiges mehr als die berechneten 
470/1000 µF benötigen.

Wenn man Angst hat wegen Stromspitzen beim Anlaufen, könnte man zwischen 
den Kondensator und die zu puffernde Spannung noch eine Diode (z.B. 
Schottky) und einen Widerstand (Bereich 10 Ohm) parallel schalten. Das 
laden des Kondensators wird damit verlangsamt.

von Matthias L. (Gast)


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Frage Beckhoff ab welcher Schwelle ein PowerFail erkannt wird. Wie schon 
erwähnt sollte der Einbruch auf 17V für die internen Schaltnetzteile zur 
Versorgung der Elektronik damit noch kein Problem haben. Da aber bei so 
einem PowerFail Aktionen (var_persisten speichern, shutdown, etc) 
ausgelöst werden sollen, ist es wichtig das so zeitig wie möglich zu 
erkennen. Damit wird die interne Kapazität besser für diese Arbeiten 
ausgelastet. Deshalb wird Verl irgendeine Erkennung eingebaut haben, die 
etvl. wie zu vermuten, bei ca. 17V anspricht.

von Wolfgang (Gast)


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Zumgahn schrieb:
> Der Rechner wird mit 24V Versorgt. Das Netzteil ist fest verbaut.

Dann finde erstmal raus, welche Spannung der Rechner an dem 24V 
Anschluss mindestens benötigt, damit die internen Spannungen zuverlässig 
erzeugt werden können.

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