Hallo, ich habe hier eine Platine von einer Frischwasserstation. Diese hat einen Ausgang für eine Sammelstörmeldung über das schwarze Relais mit (anscheinend) 24 Volt und die Ausgänge UA,UM,UB (230V). Nun ist es so daß aus einem bestimmten nicht änderbaren Grund ab und zu für 2 Sekunden das Relais anzieht, obwohl keine wirkliche Störung vorliegt. Jetzt wäre es das einfachste, auf der Kleinspannungsseite nachträglich eine Zeitverzögerung dranzubasteln da auf der 230V Seite a) kein Platz ist und b) 230 V Einschaltverzögerungsrelais teuer und anfällig sind. Auf dem zweiten Bild sieht man links die Ansteuerung mit einem Transistor und der Freilaufdiode (stimmt das?). Ich kann auch gern noch ein schärferes Bild nachliefern, muss dazu nur die Platine wieder komplett ausbauen. Der runde Goldcap gehört wohl nicht dazu. Wo müsste ich nun z.B. einen Kondensator mit der entsprechenden Größe dranlöten, damit da eine Einschaltverzögerung von ca. 5 Sekunden entsteht? Das Datenblatt zum Relais: (Typ JW1FSN-DC24V) https://www.mouser.de/datasheet/2/315/jw-catalog-1075968.pdf Vielen Dank für Vorschläge!
Sieht so aus, als ob die Relais-Ansteuerung dieser Schaltung entspricht: https://homepages.uni-regensburg.de/~erc24492/Transistorkunde/OpenKollektorRelais.png Ich habe mal den Eingang (Basis) des Transistors rot markiert. Diese Leitung könntest du auftrennen und einen Tiefpass einfügen:
1 | -> o-------[===]---+------o -> Zum Transistor |
2 | | |
3 | === |
4 | | |
5 | | |
6 | GND |
Ich würde für den Anfang mal 10kΩ und 100µF versuchen. Wenn die Zeit nicht passt, dann den Kondensator ändern. Wenn das Relais nicht anzieht, dann den Widerstand verringern. GND hast du am oberen Pin des Transistors.
Ich mach morgen noch mal ein scharfes Foto und probier das mit dem Kondensator aus, vielen Dank!
Sodala, hier ein scharfes Foto vom Transistor. auf dem zweiten Bild sieht man wo die Leitung zum Transistor hingeht (gelb markiert, die obere Leitung). Was mir auch aufgefallen ist: Auf der Vorderseite ist der Netztrafo, der glüht mit ca. 70 Grad vor sich hin. Auf der Rückseite sitzen die Optokoppler und die Ausgangs-Triacs flach auf dem Kupfer. Wie lange sollen die halten bei den Temperaturen?
Eigentlich sollte ein Trafo nicht wirklich heiß werden.
Wie man auf dem Trafo sieht, sind 70°C auch das höchste der Gefühle - es sei denn, du hast die 70°C vom Trafo abgelesen und nicht gemessen. Wenns ein Standardtrafo ist, kannst du dich mal nach einem Ersatz umschauen.
Stefan B. schrieb: > Sodala, hier ein scharfes Foto vom Transistor. PDTC123JT Da sind schon Widerstände drin, also klappt das so einfach wie vorgeschlagen ehr nicht. Stefanus F. schrieb: > Eigentlich sollte ein Trafo nicht wirklich heiß werden. Darf schon.
hinz schrieb: > Da sind schon Widerstände drin, also klappt das so einfach wie > vorgeschlagen ehr nicht. Man könnte den 'Digitaltransistor' rauswerfen, einen Standard NPN (z.B. BC817) einsetzen, müsste dann aber zwingend das o.a. RC Glied einbauen, sonst wird der 595 überlastet. Abschalten kann dadurch beschleunigt werden, das man über den R eine Diode in Sperrrichtung legt.
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hinz schrieb: > Da sind schon Widerstände drin, also klappt das so einfach wie > vorgeschlagen eher nicht. Ich habe keine Zweifel an meinem Schaltungsvorschlag. Kannst du deinen zweifel etwas ausführlicher erklären, damit er nachvollziehbar wird?
Das kleine weiße Teil über dem Transistor ist ein Entstörkondensator, richtig? Der hängt doch zwischen VCC und GND.
Stefanus F. schrieb: > Kannst du deinen > zweifel etwas ausführlicher erklären, damit er nachvollziehbar wird? Schau dir mal die Innenschaltung eines solchen Transistors, z.B. des DTC123, an. Da sind Vor- und BE Widerstand integriert, die deinen Elko schneller entladen als du ihn über den R des RC-Glieds auflädst.
Stefan B. schrieb: > Das kleine weiße Teil über dem Transistor ist > ein Entstörkondensator,richtig? > Der hängt doch zwischen VCC und GND. Mit 99% Wahrscheinlichkeit: ja
Matthias S. schrieb: > Schau dir mal die Innenschaltung eines solchen Transistors, z.B. des > DTC123, an. > Da sind Vor- und BE Widerstand integriert, die deinen Elko schneller > entladen als du ihn über den R des RC-Glieds auflädst. Klingt logisch. Aber ich könnte doch den Transitor ersetzen ;) Durch welchen Typ?
Den Transistor ersetzen gegen den Typ BC847 in SOT23, Basis trennen und die Schaltung oben mit Widerstand ca. 10kOhm und Kondensator einschleifen und vor der Basis noch einen Widerstand mit 2,2 kOhm. Stimmts so?
Stefan B. schrieb: > Stimmts so? Naja, das sind dann nur noch etwa 400µA, die in die Basis gehen und damit kann es Probleme geben, wenn das Relais zuviel Strom zieht. Man könnte entweder einen Darlington einsetzen (z.B. BCV27) oder die Widerstände verkleinern, um mehr Strom in die Basis zu schicken. Mit vierteln der Werte sollte das gut klappen - also statt 10k/2k2 dann 2k2/1k. Ich bevorzuge allerdings den Darlington. Dann ist man recht frei in der Wahl der Widerstände und braucht keinen grossen Elko, da Darlingtons eine unverschämte hohe Verstärkung haben. Wer Spass daran hat, kann auch ein (Dual-) Monoflop in die Leitung einfügen und den Rest unverändert lassen. Erst wenn der Eingangspuls länger ist als 2s, gibt das Mono dann ein Signal an den Ausgang.
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Matthias S. schrieb: > wenn das Relais zuviel Strom zieht. Das braucht nur 20mA, und ein paar wenige Volt Restspannung am Transistor würden auch nicht stören. Darlington würde halt den Filterkondensator klein halten.
Hab heute mal auf die schnelle gemessen, das Relais hat ständig 24 Volt anliegend. Also ist es invertiert: Bei Störung/Sicherungsausfall/Stromausfall fällt es ab, was auch sinnvoll ist. Am Basisanschluss vom Transistor liegen 5V an bei Normalzustand. Also bräuchte ich eher eine Ausschaltverzögerung, die ließe sich doch leicht mit einem Kondensator bewerkstelligen?
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Stefan B. schrieb: > > Also > bräuchte ich eher eine Ausschaltverzögerung... Dafür kannst du die Schaltung von Stefanus vom 15.10.19 um 18:35 Uhr verwenden. Den 10k Widerstand durch 1k ersetzen und dahinter nochmal einen 10k Widerstand in Richtung Basisanschluss vom Transistor.
Der Trick mit Hinz seiner Diode ist noch besser, dann kann sich der Elko nur noch über die Basis entladen. Dann sollte man aber noch einen 100k Widerstand parallel zum Elko schalten, damit der Transistor auch richtig sperren kann.
Ach Du grüne Neune schrieb: > Der Trick mit Hinz seiner Diode ist noch besser, dann kann sich > der Elko > nur noch über die Basis entladen. Dann sollte man aber noch einen 100k > Widerstand parallel zum Elko schalten, damit der Transistor auch richtig > sperren kann. Der 100k ist nicht nötig, ist doch im Digitaltransistor schon drin.
Stefan B. schrieb: > Also > bräuchte ich eher eine Ausschaltverzögerung, die ließe sich doch leicht > mit einem Kondensator bewerkstelligen? Ja, meine oben empfohlene R/C Kombination macht beides (Einschalt- und Ausschalt-Verzögerung).
Ja super, das geht aber schnell hier. Vielen Dank! Ich probiers demnächst mal.
So, funktioniert wunderbar. Vielen Dank nochmal! Andere Frage: Wie kann man das Gehäuse ändern damit sich die Hitze da drin nicht so staut. Der Trafo hat ca. 50-60 Grad, das Relais glüht auch dauernd. Schlitze rechts und links fräsen und einen kleinen 24V Lüfter reinpusten lassen? Blöderweise sitzt der Schaltkasten mit wärmegedämmter Verkleidung direkt vor den Rohren und dem Wärmetauscher. Da drin hats eh schon 40-50 Grad (Warmwasserstation). Was am ehesten noch sinnvoll wäre ist ein flex. Rohr von unten mit kleinem Lüfter und oben wieder raus..
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Vielleicht reichen schon Lüftungsschlitze, um die Temperatur 10 Grad zu senken.
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