Forum: /dev/null Frankreich plant 6 neue Kernkraftwerke [Endet: 20.10.]


von Walter K. (walter_k488)


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Wie der Spiegel berichtete, plant Frankreich 6 neue Kernkraftwerke.
Weiss schon jemand wo die hinkommen?

Da Frankreich heute schon pro kWh Strom weniger als 100g CO2 produziert 
- während die der Strom im Energiewendeland Deutschland knapp 500g CO2 
pro kWh
Strom verursacht - dürfte das im Hinblick auf den europäischen CO2 - 
Zertifikathandel eine Art Gelddruckmaschine für Frankreich werden ...

: Gesperrt durch Moderator
von Arno (Gast)


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Wenn Frankreich da mittelfristig etwas über den Zertifikate-Handel 
einnimmt, wird das Geld direkt wieder in die Förderung der 
Kernkraftwerksbetreiber wandern. Zusammen mit jeder Menge weiterem Geld.

Strom aus Kernkraft ist einfach zu teuer: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Stromgestehungskosten#Stromgestehungskosten_für_neue_Kraftwerke_nach_Kraftwerkstypen

MfG, Arno

von Walter K. (walter_k488)


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Arno schrieb:
> Wenn Frankreich da mittelfristig etwas über den Zertifikate-Handel
> einnimmt, wird das Geld direkt wieder in die Förderung der
> Kernkraftwerksbetreiber wandern. Zusammen mit jeder Menge weiterem Geld.
>
> Strom aus Kernkraft ist einfach zu teuer:
>

das ist dann sicher der Grund, weshalb der Strom in Frankreich ca. 
18Cent und in Deutschland 30Cent kostet?

von Arno (Gast)


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Walter K. schrieb:
> Arno schrieb:
>> Wenn Frankreich da mittelfristig etwas über den Zertifikate-Handel
>> einnimmt, wird das Geld direkt wieder in die Förderung der
>> Kernkraftwerksbetreiber wandern. Zusammen mit jeder Menge weiterem Geld.
>>
>> Strom aus Kernkraft ist einfach zu teuer:
>>
> das ist dann sicher der Grund, weshalb der Strom in Frankreich ca.
> 18Cent und in Deutschland 30Cent kostet?

Nein, das hat mit heute neu gebauten Kraftwerken nichts zu tun.

Genausowenig wie die Forderung der französischen Industrie von 2014, den 
Strompreis nicht mehr als 35% teuer werden zu lassen als in Deutschland.

Mit neuen Kraftwerken hat eher zu tun, dass EDF (KKW-Betreiber) und 
Areva (KKW-Hersteller) kurz vor der Pleite stehen und nach staatlicher 
Förderung rufen.

MfG, Arno

von (prx) A. K. (prx)


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Die Abrechnungskosten für Entkunden müssen nicht den entstehenden 
Gesamtkosten entsprechen. Bei neu zu bauenden Kraftwerken kann man auch 
nicht einfach die Stromentstehungskosten von Altanlagen einsetzen. Ganz 
besonders nicht bei Kernkraftwerken. Auch nicht in Frankreich.

Auch den letzten Abschnitt lesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stromgestehungskosten
"...da unterschiedliche Studien zu Ergebnissen kommen, die um den Faktor 
1.000 schwanken" ;-)

: Bearbeitet durch User
von Walter K. (walter_k488)


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Arno schrieb:
> Mit neuen Kraftwerken hat eher zu tun, dass EDF (KKW-Betreiber) und
> Areva (KKW-Hersteller) kurz vor der Pleite stehen und nach staatlicher
> Förderung rufen.

wenn aber doch dadurch mit jeder kWh Strom mehr als 400g CO2 im 
Vergleich zum "fast 100% Sonne- und Windstrom Land" Deutschland gespart 
wird?
Dann ist das doch eine tolle und nachhaltige Subvention!

LOL

: Bearbeitet durch User
von c.m. (Gast)


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Walter K. schrieb:
>> Strom aus Kernkraft ist einfach zu teuer:
>>
> das ist dann sicher der Grund, weshalb der Strom in Frankreich ca.
> 18Cent und in Deutschland 30Cent kostet?

Der kostet jetzt nur 18 Cent weil die Kosten der Atomenergie 
hauptsächlich die folgenden Generationen tragen (plus jetzt Subventionen 
natürlich).
Uranförderung alleine schon ist eine riesen Sauerei die ganze 
Landstriche verwüstet, vergiftet und das Grundwasser belastet.
Endlagerung ist noch immer nicht geklärt, und wenn mal ein AKW platzt 
ist ganz Schluss mit lustig.

Man stelle sich nur mal vor eine Chernobyl-artige radioaktive Wolke 
kommt über Paris nieder…

von Walter K. (walter_k488)


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c.m. schrieb:
> Man stelle sich nur mal vor eine Chernobyl-artige radioaktive Wolke
> kommt über Paris nieder…

solche Wolken dürften aber aufgrund der mitteleuropäischen Wetter- und 
Windverhältnisse eher über westdeutschen Grossstaedten, als ueber Paris 
zu erwarten sein.

Das Kernkraft in der BRD böse ist, ist ja nun bekannt - ebenso wie die 
Argumente der Kernkraftgegener.

Aber irgendwie wollen die Franzosen wohl nicht am deutschen Wesen 
genesen -
irgendwie komisch!

von (prx) A. K. (prx)


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Walter K. schrieb:
> solche Wolken dürften aber aufgrund der mitteleuropäischen Wetter- und
> Windverhältnisse eher über westdeutschen Grossstaedten, als ueber Paris
> zu erwarten sein.

Keine Sorge, mit etwas Glück geht auch in Paris was. Besonders im Winter 
kommt der Wind oft aus dem Süden, und da gibts genügend Quellen für 
passende Wolken.

https://www.weltkarte.com/europa/frankreich/karte-kernkraftwerke-frankreich.htm
https://de.weatherspark.com/y/47913/Durchschnittswetter-in-Paris-Frankreich-das-ganze-Jahr-über

: Bearbeitet durch User
von Arno (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die Abrechnungskosten für Entkunden müssen nicht den entstehenden
> Gesamtkosten entsprechen. Bei neu zu bauenden Kraftwerken kann man auch
> nicht einfach die Stromentstehungskosten von Altanlagen einsetzen. Ganz
> besonders nicht bei Kernkraftwerken. Auch nicht in Frankreich.
>
> Auch den letzten Abschnitt lesen:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Stromgestehungskosten
> "...da unterschiedliche Studien zu Ergebnissen kommen, die um den Faktor
> 1.000 schwanken" ;-)

Im gesamten letzten Abschnitt und damit auch bei dem Faktor 1000 geht es 
um die externen Kosten.

Nicht um die Stromgestehungskosten, die ein Kraftwerksbetreiber bekommen 
muss, um mit seinem Kraftwerk kostendeckend zu arbeiten. Und genau da 
ist Strom aus neuen Kernkraftwerken heute mit die teuerste Energieform, 
selbst bevor man externe Kosten einzupreisen versucht.

Walter K. schrieb:
> Arno schrieb:
>> Mit neuen Kraftwerken hat eher zu tun, dass EDF (KKW-Betreiber) und
>> Areva (KKW-Hersteller) kurz vor der Pleite stehen und nach staatlicher
>> Förderung rufen.
>
> wenn aber doch dadurch mit jeder kWh Strom mehr als 400g CO2 im
> Vergleich zum "fast 100% Sonne- und Windstrom Land" Deutschland gespart
> wird?

Fast 100% wäre toll. Real 40%. Und damit sind wir von über 1000g CO2 pro 
kWh Kohlestrom 1990 auf gut 500g CO2 pro kWh 2018 gekommen - ohne dass 
prinzipiell ein Ende in Sicht ist.

Mein Punkt war ein anderer: Neue und alte EE-Anlagen in Deutschland 
rentieren sich über den Endkunden-Strompreis. Neue (und alte) KKW in 
Frankreich müssen quersubventioniert werden. Ein Vergleich der 
Endkunden- (oder auch Industrie-)Strompreise hat schon daher für die 
Stromgestehungskosten keine Aussagekraft. Ganz plakativ: Mir zumindest 
ist finanziell vollkommen egal, ob ich 30Ct/kWh für Strom bezahle oder 
18Ct/kWh plus 100€ Steuern pro Jahr.

Aber die Stromgestehungskosten vor Subventionen sind entscheidend für 
die Frage, ob einem Kraftwerksbetreiber sein Strom abgekauft wird (zu 
einem Preis, mit dem er überleben kann). Und damit für die Entscheidung, 
welcher neue Kraftwerkstyp als nächstes gebaut wird.

Da sehen neue Kernkraftwerke weltweit gerade sehr schlecht aus. Areva 
plant und baut schon lange neue Anlagen, die zum Teil schon längst in 
Betrieb sein sollten, aber grundsätzlich länger dauern als geplant...

MfG, Arno

von (prx) A. K. (prx)


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Arno schrieb:
> aber grundsätzlich länger dauern als geplant...

BER: Geplante Eröffnung 2011, belastbarer Termin 2020 => 9 Jahre.

Flamenville: Geplante Inbetriebnahme 2012, derzeit vermutet 2023 => 11 
Jahre.

Da liegen wir sogar noch vorne!!

: Bearbeitet durch User
von Walter K. (walter_k488)


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Arno schrieb:
> Fast 100% wäre toll. Real 40%. Und damit sind wir von über 1000g CO2 pro
> kWh Kohlestrom 1990 auf gut 500g CO2 pro kWh 2018 gekommen - ohne dass
> prinzipiell ein Ende in Sicht ist.

Aus welcher grünen Agitations- und Propagandaschmiede kommen diese 
Zahlen? LOL

ich zitiere mal das Umweltbundesamt:

"...Die CO2-Emissionen der Stromerzeugung sanken 2016 im Vergleich zum 
Referenzjahr 1990 um 63 Millionen Tonnen auf 303 Millionen Tonnen CO2, 
dies entspricht einer Minderung um 17 Prozent. Damit lag das Niveau in 
etwa so hoch wie im Jahr der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009."

von Arno (Gast)


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Walter K. schrieb:
> Arno schrieb:
>> Fast 100% wäre toll. Real 40%. Und damit sind wir von über 1000g CO2 pro
>> kWh Kohlestrom 1990 auf gut 500g CO2 pro kWh 2018 gekommen - ohne dass
>> prinzipiell ein Ende in Sicht ist.
>
> Aus welcher grünen Agitations- und Propagandaschmiede kommen diese
> Zahlen? LOL

Vom Umweltbundesamt.

Walter K. schrieb:
> Arno schrieb:> ich zitiere mal das Umweltbundesamt:
>
> "...Die CO2-Emissionen der Stromerzeugung sanken 2016 im Vergleich zum
> Referenzjahr 1990 um 63 Millionen Tonnen auf 303 Millionen Tonnen CO2,
> dies entspricht einer Minderung um 17 Prozent. Damit lag das Niveau in
> etwa so hoch wie im Jahr der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009."

...und jetzt bitte den Artikel noch einen Absatz weiterlesen:

"Für das Jahr 2017 ergeben vorläufige Daten des Umweltbundesamts (UBA) 
Emissionen aus der Stromerzeugung von 284 Millionen Tonnen CO2. Für das 
Jahr 2018 schätzt das UBA die Emissionen auf 273 Millionen Tonnen CO2." 
Macht 25% weniger CO2 aus der Stromerzeugung.

Und noch weiter gelesen zum Thema erzeugte Strommenge (Summe aus 
Verbrauch+Export):
1990 ca. 480TWh
2017 ca. 620TWh

Mit ca. 75% der CO2-Emissionen von 1990 erzeugen wir also 2017 ca. 130% 
der Strommenge (und puffern damit in heißen Sommern die französischen 
KKW, die wegen zu wenig Kühlwasser abregeln). Und es spricht nichts 
dagegen, dass die Entwicklung so weiter geht.

Wo mich ungenau ausgedrückt habe: 1990 hatten wir auch keine 100% 
Kohlestrom, daher im Strommix auch keine 1000g CO2/kWh, sondern "nur" 
rund 800g CO2/kWh. Das haben wir auf rund 500g CO2/kWh gedrückt, und 
wenn man nur den Inlandsstromverbrauch betrachtet, sogar noch tiefer.

MfG, Arno

von Paule, Bademeister (Gast)


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Walter K. schrieb:
> das ist dann sicher der Grund, weshalb der Strom in Frankreich ca.
> 18Cent und in Deutschland 30Cent kostet?

Da rechne mal jeweils noch min. 10 oder 15ct für Aktionäre mit ein, fürs 
Garnichtstun...

Atomstrom ist das Intelligenteste, was die Menschheit bisher zum 
Vorschein gebracht hat.
Deutlich weniger intelligent ist allerdings, hysterisch schreiende 
Hippies auch als mündig anzuerkennen.

Wahlrecht/Entscheidungsgewalt erst ab 50, bei Weibern erst ab 65, löst 
sämtliche Schieflagen dieser Art. In etwa dann kann man die Hälfte der 
Bürger als erwachsen betrachten.

von Manfred (Gast)


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Walter K. schrieb:
> Aber irgendwie wollen die Franzosen wohl nicht
> am deutschen Wesen genesen - irgendwie komisch!

Das spricht eindeutig für die Franzosen, die sich nicht so über den 
Tisch ziehen lassen wie es uns in Deutschland passiert.

Über Spanien lacht die Sonne, über Deutschland ....

A. K. schrieb:
>> solche Wolken dürften aber aufgrund der mitteleuropäischen Wetter- und
>> Windverhältnisse eher über westdeutschen Grossstaedten, als ueber Paris
>> zu erwarten sein.
>
> Keine Sorge, mit etwas Glück geht auch in Paris was. Besonders im Winter
> kommt der Wind oft aus dem Süden, und da gibts genügend Quellen für
> passende Wolken.

Wenn Du auf die Karte schauen würdest, könntest Du sehen, dass 
Frankreich fast rundherum KKWs hat. Wer etwas abbekäme, hängt neben dem 
Wind also auch davon ab, an welchem Standort der Deckel abfliegt.

Garnicht vertrauen kann man den offziellen Medien: Vor vielen Jahren 
wurde im deutschen Staatsfernsehen über einen Störfall im KKW Tricastin 
berichtet. Irgendwie passten die Bilder nicht dazu, und gucke da: Es war 
nicht im KKW, sondern in der im gleichen Ort gelegenen 
Aufbereitungsanlage.

von Atomkraft, warum nicht (Gast)


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So ein abgebrannter Kernbrennstab 10 m unter dem Haus,
darüber 2 m Blei, das wäre voll CO2-neutral und würde einen
auf Jahrzehnte mit warmen wenn nicht sogar heissem Wasser versorgen.

Aber, man darf es nicht.

Schade.

von (prx) A. K. (prx)


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Atomkraft, warum nicht schrieb:
> So ein abgebrannter Kernbrennstab 10 m unter dem Haus,
> darüber 2 m Blei, das wäre voll CO2-neutral und würde einen
> auf Jahrzehnte mit warmen wenn nicht sogar heissem Wasser versorgen.

Guter Vorschlag. Wir machen eine offene Abstimmung über die Zukunft von 
Kernkraft und es wird vorher festgelegt, dass jedem Befürworter 
anschliessend Atommüll unter seinem Haus vergraben wird. Und er kriegt 
Direktanschluss an seinen eigenen Thermaltrinkwasserbrunnen. Ja, das 
wärs wohl.

Ich fürchte freilich, dass wir das Müllproblem dann immer noch nicht 
gelöst haben. Dafür aber die Konsensfrage. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Strahler 70 (Gast)


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Atomkraft, warum nicht schrieb:
> So ein abgebrannter Kernbrennstab 10 m unter dem Haus,
> darüber 2 m Blei, das wäre voll CO2-neutral und würde einen
> auf Jahrzehnte mit warmen wenn nicht sogar heissem Wasser versorgen.

Das ist jetzt aber arg weit hergeholt. In vielen deutschen Kellern
sind dagegen bedenklich hohe Konzentrationen von radioaktivem Radon
festzustellen.

Das strahlt dort munter vor sich hin und wird oft von den Bewohnern
gar nicht bemerkt. Werte von 2.000Bq/m³ (und mehr) sind  vielfach zu
messen. Ab 100Bq/m³ wird es gefährlich. Da wundert sich dann der Opa,
woher denn sein Lungenkrebs kommen mag, obwohl er niemals geraucht hat.

Beitrag #6005797 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Atomkraft, warum nicht schrieb:
> So ein abgebrannter Kernbrennstab 10 m unter dem Haus,
> darüber 2 m Blei,

Hast du nicht mitbekommen, wie giftig Blei ist? ;-)

Ein paar Meter Grundwasser reichen für Abschirmung der direkten 
Strahlung völlig aus. Da brauchst du kein Blei für.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Strahler 70 schrieb:
> Da wundert sich dann der Opa,
> woher denn sein Lungenkrebs kommen mag, obwohl er niemals geraucht hat.

Man verfrachtet doch Opa nicht ins Souterrain - ich bitte dich - sondern 
die Studentenbude. Opa gehört im Paterre untergebracht, damit er keine 
Treppen mehr steigen muss. Der Student wird ausserdem alle paar Jahre 
ausgewechselt, damit sich die Strahlung besser verteilt.

: Bearbeitet durch User
von Atomkraft, warum nicht (Gast)


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> Atommüll unter seinem Haus vergraben wird

Soo ja nun nicht. Wenn, will ich einen ordentlichen Brennstab
und keinen Muell!

> Ein paar Meter Grundwasser reichen für Abschirmung der direkten
> Strahlung völlig aus. Da brauchst du kein Blei für.

Ca. 2 m Blei reichen in einem bewussten Lager auch fuer die
Abschirmung der dort zun findenden C4st0ren.
Nett als Ziegel zu betraechtlicher Hoehe gestapelt.
Wenn es so giftig ist, muessten da wohl tot umfallen.
Aber wenn dir Wasser reicht, nur zu.

Ich wuerde zu Hause an der Abschirmung nicht sparen...

von Karl K. (karl2go)


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A. K. schrieb:
> dass jedem Befürworter
> anschliessend Atommüll unter seinem Haus vergraben wird

Ja toll, und wenn das Zeug sich dann zerlegt und im Grundwasser verteilt 
hat, interessierts den "Befürworter" nicht mehr, und seine Nachkommen 
dürfen für die Entsorgung aufkommen.

Was ist daran besser als an der jetzigen Situation? Ich mein ja nur, 
weil es garantiert Deppen gibt die Dich ernstnehmen.

von Karl K. (karl2go)


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Walter K. schrieb:
> Wie der Spiegel berichtete, plant Frankreich 6 neue Kernkraftwerke.

Die bekommen ja nichtmal den EPR in Flamanville fertig, der seit 2012 
laufen soll. Bauzeit verdreifacht (2007-2012, nun 2023), Kosten 
vervierfacht. Scheint ja ein richtiges Erfolgskonzept zu sein.

Wenn die jetzt planen, dann wird eher der Iter fertig.

Walter K. schrieb:
> weshalb der Strom in Frankreich ca.
> 18Cent und in Deutschland 30Cent kostet?

Wie kommst du drauf, dass der Strom in Dtland 30ct kostet? Die Industrie 
bezahlt 15ct. Den Rest hat man dir aufgedrückt, weil die Industrie laut 
genug rumgejammert hat.

Walter K. schrieb:
> Aber irgendwie wollen die Franzosen...

Schon mal dort gewesen? Um La Hague und Flamanville rum wird zumindest 
gut gegen AKW plakatiert.

von Die Kühlung fällt aus (Gast)


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Bis die Dinger mal fertig sein sollten, ist schon längst ein anderes 
wegen Neutronenversprödung in die Luft geflogen.

Die Franzosen sollten sich mal lieber um die Leichtbauhalle in La Hague 
kümmern wo die ganzen abgebrannten Brennstäbe lagern.

von Le X. (lex_91)


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Wieso der Strom in Frankreich so günstig ist (bzw. dass er dies 
eigentlich nicht ist) hat man dem Walter doch in ähnlichen Threads oft 
genug vorgekaut.
Den muss man hier wirklich nicht wieder füttern.

von Karl K. (karl2go)


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Le X. schrieb:
> hat man dem Walter doch in ähnlichen Threads oft
> genug vorgekaut.

Willst du etwa behaupten, er zeigt da eine gewisse Faktenresistenz? ;-)

von npn (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Atomstrom ist das Intelligenteste, was die Menschheit bisher zum
> Vorschein gebracht hat.

Sicher? Dann bist du der einzige, der eine Lösung für die Endlagerung 
der radioaktiven Produkte hat.

Und du hast sicher auch eine Antwort auf die Frage, was denn bei einem 
Unfall passiert (wie immer der aussieht: Flugzeugabsturz, Erdbeben 
usw.).

Wenn nicht, mußt du den Satz ändern in "...das Dümmste"

von Icke ®. (49636b65)


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npn schrieb:
> Sicher? Dann bist du der einzige, der eine Lösung für die Endlagerung
> der radioaktiven Produkte hat.
>
> Und du hast sicher auch eine Antwort auf die Frage, was denn bei einem
> Unfall passiert (wie immer der aussieht: Flugzeugabsturz, Erdbeben
> usw.).

Genau diese Nachteile vermeiden neue Konzepte der vierten Generation. 
Kernschmelzen prinzipbedingt ausgeschlossen, vorhandener Atommüll als 
Brennstoff und die kurzlebigen Spaltprodukte müssen nicht mehr 
endgelagert werden:

https://dual-fluid-reaktor.de/technical/

Ja, es ist derzeit nicht mehr als ein Konzept und bis zur Serienreife 
vergehen noch mindestens 20 Jahre. Aber es ist eine Chance, des 
Atommüllproblem dauerhaft aus der Welt zu schaffen und nebenbei 
kostengünstig jede Menge Energie bereitzustellen.

von (prx) A. K. (prx)


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Und täglich grüßt das Murmeltier.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Und täglich grüßt das Murmeltier.

Absolut, von beiden Seiten.

Beitrag #6007029 wurde von einem Moderator gelöscht.
von npn (Gast)


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Play it again Sam schrieb im Beitrag #6007029:
> Nein. Auch die Finnen haben eine Lösung zur Endlagerung.

Und die wäre? Link?
Nach dem Stand der Technik ist es unmöglich, eine sichere Lagerung für 
den Zeitraum von tausenden Jahren unter allen Umständen zu garantieren

von Nachtmahr (Gast)


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> das Intelligenteste, was die Menschheit bisher zum
>>> Vorschein gebracht hat.

Darüber habe ich mir lange den Kopf zerbrochen, im Endeffekt bin ich zu 
dem Schluss gekommen, dass es sich dabei um das Fahrrad handelt.

Beitrag #6007214 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6007254 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Beitrag #6007307 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Paule, Bademeister (Gast)


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npn schrieb:
> Nach dem Stand der Technik ist es unmöglich

Streiche unmöglich, schreibe unerwünscht. Denn das Zeugs ist extrem 
hochwertig, sobald man eine Lösung findet, es tatsächlich aufzubereiten.
Rein die Entsorgung wäre problemlos möglich, und zwar in 
Subduktionszonen der Erdkruste. Da käme nie wieder was ans Tageslicht. 
Natürlich wird sowas nicht gemacht bei einem Material, das ähnliche 
wertvoll wie Gold ist. Auch die ganzen Öko-Dumpfbacken stehen sich da 
selbst im Wege, schreien natürlich auch dort von Unsicherheiten usw...

npn schrieb:
> du hast sicher auch eine Antwort auf die Frage, was denn bei einem
> Unfall passiert (wie immer der aussieht: Flugzeugabsturz, Erdbeben
> usw.).

Aber sicher. Dann sterben durch das zerschossene Kraftwerk weniger 
Leute, als bei dem Flugzeugabsturz selbst!
Die ganze Welt hat aus Fukushima gelernt, daß eben doch niemandem etwas 
passiert. Und was war das dort für ein Ereignis! Fehlerhafter Standort, 
ein Monster-Tsunami, schwere Fehlbedienung, und wie man jetzt weiß auch 
Fehlkonstruktion (Wasserstoff sammelte sich im Gebäude, eine klare Folge 
zu hoch angesetzter Vorschriften).

npn schrieb:
> Dann bist du der einzige, der eine Lösung für die Endlagerung
> der radioaktiven Produkte hat.

Für Leute deines beschränkten Horizonts schon.

von Karl K. (karl2go)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Die ganze Welt hat aus Fukushima gelernt, daß eben doch niemandem etwas
> passiert.

Ist das noch Ignoranz oder schon grenzenloser Zynismus?

von Paule, Bademeister (Gast)


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Das ist Nähe zur Realität. Es soll wohl ein einziger Mensch ums Leben 
gekommen sein...Aber über sowas diskutiert man wohl besser nicht in D. 
Jahrzehnte des linksgrünen Hausfrauen-Gewäschs hinterlassen halt ihre 
Spuren...

von npn (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Jahrzehnte des linksgrünen Hausfrauen-Gewäschs hinterlassen halt ihre
> Spuren...

Was kann man dir denn für eine Farbe zuordnen?
Ich spar mir das hier.

von Paule, Bademeister (Gast)


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npn schrieb:
> Was kann man dir denn für eine Farbe zuordnen?

Gar keine. Es sei denn, es gibt inzwischen eine Farbe für gesunden 
Menschenverstand und das Begreifen simpler Logiken.

von Uther P. (Firma: Private) (pendragon)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Rein die Entsorgung wäre problemlos möglich, und zwar in
> Subduktionszonen der Erdkruste.

Wo wären denn geeignete Stellen und von welchen Zeiträumen reden wir, 
bis das Zeug verschwunden ist?

Warum entsorgt denn niemand auf diese Art und Weise. Der lange Arm von 
Bärbock und Habeck reicht doch wohl nicht in die ganz Welt.

von Paule, Bademeister (Gast)


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Uther P. schrieb:
> Wo wären denn geeignete Stellen

Nahezu auf der ganzen Welt?!

Uther P. schrieb:
> und von welchen Zeiträumen reden wir,
> bis das Zeug verschwunden ist?

Das ist uninteressant, solange alles in der Umgebung der Behälter gleich 
mit verschwindet. Üblich ist wohl eine Geschwindigkeit des Wachstums von 
Fingernägeln...
Bliebe allein noch die Thematik Grundwasser. Nun ja, es gibt sicherlich 
Orte, wo gar keines vorhanden ist. Die Panikmacher schreien jetzt, daß 
dort auch bald welches auftauchen kann. Und natürlich kommt dieses ggf. 
schnurstracks verstrahlt an die Oberfläche, is ja klar...
Bliebe noch der unwesentliche Aspekt, daß Brennstäbe gar nicht 
wasserlöslich sind, und die Behältermaterialien auch nicht.

Wir brauchen uns aber nicht über diese Art der Entsorgung unterhalten, 
denn es gibt gar kein Entsorgungsproblem. Das ist ein Märchen aus ihr 
wisst schon welchen Reihen.
Die Besitzer dieser "Abfälle" würden das Zeugs aus gutem Grund niemals 
entsorgen, selbst wenn man es einfach verbrennen könnte.

von Uther P. (Firma: Private) (pendragon)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Uther P. schrieb:
>> Wo wären denn geeignete Stellen
>
> Nahezu auf der ganzen Welt?!

Dann kann man das Zeug also wo man will verbuddeln?

Paule, Bademeister schrieb:
> Das ist uninteressant,

Es macht schon einen Unterschied, ob das Zeug mit einem Blubb 
verschwindet oder in geologischen Zeiträumen langsam in deinen 
Subduktionszonen versickert.

Paule, Bademeister schrieb:
> Das ist ein Märchen aus ihr
> wisst schon welchen Reihen.

Noch einmal die Frage: Warum macht das auf der ganzen Welt niemand. Oder 
haben selbst Putin, Jinping und Trump und Angst vor den Grünen?

Paule, Bademeister schrieb:
> Die Besitzer dieser "Abfälle" würden das Zeugs aus gutem Grund niemals
> entsorgen,

Dann wären die Abfälle also eigentlich als Wertstoffe in den Bilanzen 
einzupreisen und ggf. zu besteuern!?

Dann müßten die Besitzer dieser radioaktiven Abfallstoffen den Grünen 
doch eigentlich dankbar sein, daß diese die Entsorgung welcher Art auch 
immer verhindern?!

: Bearbeitet durch User
von npn (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Wir brauchen uns aber nicht über diese Art der Entsorgung unterhalten,
> denn es gibt gar kein Entsorgungsproblem.

Ich würde mal eher sagen, daß du es bist, der den Realitätssinn verloren 
hat. Statt dessen buddelst du irgendwelche Verschwörungstheorien aus:

Paule, Bademeister schrieb:
> Das ist ein Märchen aus ihr wisst schon welchen Reihen.

von Paule, Bademeister (Gast)


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Wie gesagt, Diskussionen von Anfang an sinnlos. Schaltet einfach mal das 
Hirn ein, und fresst nicht immer alles, was euch aufgetischt wird!

von npn (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Wie gesagt, Diskussionen von Anfang an sinnlos. Schaltet einfach
> mal das
> Hirn ein, und fresst nicht immer alles, was euch aufgetischt wird!

Der Bademeister hat seine Meinung und glaubt, daß er allein die Wahrheit 
kennt und alle anderen in die Irre geführt werden.
Eigentlich auch egal. Der Thread hat glücklicherweise ein baldiges 
Ende...

von Uther P. (Firma: Private) (pendragon)


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Paule, Bademeister schrieb:
> und fresst nicht immer alles, was euch aufgetischt wird!

Dann könntest du doch einfach meine Fragen beantworten.

von Icke ®. (49636b65)


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Uther P. schrieb:
> Dann müßten die Besitzer dieser radioaktiven Abfallstoffen den Grünen
> doch eigentlich dankbar sein, daß diese die Entsorgung welcher Art auch
> immer verhindern?!

Die Grünen stecken bezüglich der Atommüllproblematik in einem Dilemma. 
Der totale Ausstieg aus Atomkraft ist in ihrem Grundsatzprogramm 
verankert. Bis heute hat sich weltweit jedoch schon radioaktiver Abfall 
im Megatonnenbereich angesammelt. Wohin damit? Daß niemand eine 
Endlagerstätte in seiner Umgebung haben möchte, ist nachvollziehbar, 
zumal eine absolut sichere Lagerung über 1000e Jahre nach Stand der 
Technik nicht gewährleistet werden kann. Wenn also nicht vergraben, was 
dann? Man kann radioaktive Abfälle nicht chemisch, mechanisch oder 
sonstwie konventionell unschädlich machen. Die Wandlung (Transmutation) 
in kurzlebige Isotope benötigt nukleare Technologie, sprich 
Atomreaktoren. Diese wollen die Grünen aber nicht. Sie haben sich quasi 
schon festgelegt, den Atommüll zu vergraben, weil sie die einzige 
Alternative kategorisch ablehnen. Ich bin gespannt, wie sie das ihren 
Wählern verkaufen.

von Endlager (Gast)


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A. K. schrieb:
> Zur Endlagerung radioaktiver Abfälle andernorts:
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Endlager_(Kerntechnik)#Endlagerung_radioaktiver_Abfälle_in_anderen_Staaten

Kein einziges Endlager für hochaktive Abfälle ist in Betrieb.

von Uther P. (Firma: Private) (pendragon)


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Icke ®. schrieb:
> zumal eine absolut sichere Lagerung über 1000e Jahre nach Stand der
> Technik nicht gewährleistet werden kann. ... Man kann radioaktive Abfälle nicht 
chemisch, mechanisch oder
> sonstwie konventionell unschädlich machen.

Bademeister-Paule hat doch einen einfachen Weg der Entsorgung 
beschrieben.

Icke ®. schrieb:
> Die Grünen stecken bezüglich der Atommüllproblematik in einem Dilemma.

Interessant. Wenn ich mich nicht irre, möchten z.B. die CSU-geführten 
Bayern auch kein Endlager.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/soeder-bekraeftigt-kein-atommuell-endlager-in-bayern,RVdvpOl

Entweder ist die CSU jetzt auch schon "grünversifft" unterwandert oder 
du projizierst alle Probleme auf die Grünen, um konsistent mit deinem 
einfachen Sündenbock-Weltbild zu bleiben.

Icke ®. schrieb:
> weil sie die einzige
> Alternative kategorisch ablehnen

Wer wendet denn auf der Welt die einzige alternativlose Alternative an?

von Paule, Bademeister (Gast)


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Uther P. schrieb:
> Dann könntest du doch einfach meine Fragen beantworten.

Da bin ich viel zu faul zu. Und es bringt bekanntlich auch nichts. Du 
und dein fraglicher Zeitgenosse NPN habt überhaupt keine Ahnung von der 
Thematik. Und nun, da ihr was Neues gehört habt, prustet ihr munter 
weiter drauf los...

Glaubt einfach eure Ammenmärchen, und gut ist. Für genau solche Typen 
wie euch sind diese auch gedacht.

von npn (Gast)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Glaubt einfach eure Ammenmärchen, und gut ist. Für genau solche Typen
> wie euch sind diese auch gedacht.

Und du glaubst weiter an deine zynischen Theorien "Tschernobyl war ja 
gar nicht so schlimm, nichts ist passiert".

Aber zum Glück nicht mehr lange:
> [Endet: 20.10.]

von Karl K. (karl2go)


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Uther P. schrieb:
> Entweder ist die CSU jetzt auch schon "grünversifft" unterwandert...

Du bist neu im Forum, nich?

Das ist Icke, für den ist alles was nicht rechts von Bernd Höcke steht 
linksgrün versifft.

von Uther P. (Firma: Private) (pendragon)


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Paule, Bademeister schrieb:
> Da bin ich viel zu faul zu.

Ja, die Grenze zwischen Faulheit und Unwissenheit ist ziemlich fließend.


Paule, Bademeister schrieb:
> habt überhaupt keine Ahnung von der
> Thematik

Zu mehr als heiße Luft ohne jegliches Hintergrundwissen abzusondern, 
reicht es bei dir nicht.

Sonst könntest du mich doch locker mit qualifizierten Antworten 
blamieren.

von Icke ®. (49636b65)


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Uther P. schrieb:
> Entweder ist die CSU jetzt auch schon "grünversifft" unterwandert oder
> du projizierst alle Probleme auf die Grünen

Erinnerst du dich an deinen eigenen Beitrag, auf welchen ich mich bezog? 
Ich helf dir:

Uther P. schrieb:
> Dann müßten die Besitzer dieser radioaktiven Abfallstoffen den Grünen
> doch eigentlich dankbar sein, daß diese die Entsorgung welcher Art auch
> immer verhindern?!

> Wer wendet denn auf der Welt die einzige alternativlose Alternative an?

Die Russen mit ihren BN-Reaktoren wurden bereits als Beispiel genannt. 
Effizient wird es aber erst mit Flüssigsalzreaktoren, weil bei diesen 
die Abtrennung der Spaltprodukte im laufenden Betrieb möglich wird.

von Icke ®. (49636b65)


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Karl K. schrieb:
> Du bist neu im Forum, nich?
>
> Das ist Icke, für den ist alles was nicht rechts von Bernd Höcke steht
> linksgrün versifft.

Karl der Käfer wieder, Spezialist für Diffamieren und Pöbeln. Selten 
sachlich.

von Uther P. (Firma: Private) (pendragon)


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Icke ®. schrieb:
> Die Russen mit ihren BN-Reaktoren wurden bereits als Beispiel genannt.

"Zurzeit (Stand 2019) sind zwei BN-Reaktoren weltweit in Betrieb"

Das muß ja eine echt erfolgreiche Technik sein.

"Gegenwärtig könnten maximal 20 kg/Jahr an den im Müll besonders 
problematischen minore Actinoide im BN-800 durch Transmutation 
umgewandelt werden"

Wahnsinn!

"Als Alternative zu BN-Reaktoren werden in Russland bleigekühlte 
schnelle Reaktoren, wie BREST gebaut."

Du solltest den Russen deine Erkenntnisse hinsichtlich der 
Flüssigsalzreaktoren schnellstens mitteilen, bevor die Russen unnötig 
Geld und Zeit auf dem Holzweg verpulvern.

Zitate aus https://de.wikipedia.org/wiki/BN-Reaktor

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Die Russen mit ihren BN-Reaktoren wurden bereits als Beispiel genannt.

Wobei sie damit derzeit Waffenplutonium abbauen, keinen Atommüll. 
Wikipedia: "Einige Transurane des Atommülls verschlechtern die 
Kritikalitätssicherheit allerdings so drastisch, dass nur relativ 
geringe Mengen davon im Kern vorhanden sein dürfen."

Eine leistungssteigernde Rückkopplungsschleife willst du nicht haben, 
besonders bei einem Reaktor, dessen Spaltung auf schnellen Neutronen 
basiert. Ein Selbstregelverhalten ist heute zwingend.

Das wäre immerhin ein klarer Fortschritt des DFR (entsprechend dessen 
Paper), gegenüber früheren MSR Designs und eben auch dem BN-Reaktor. 
Dass Letzterer eine Sackgasse ist, scheinen die Russen auch schon 
gemerkt zu haben, siehe BREST-Reaktor.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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A. K. schrieb:
> Wobei sie damit derzeit Waffenplutonium abbauen, keinen Atommüll.

Was auch gar nicht geht, denn Atommüll ist ebenso das, was an - ja wie 
sagt man das heute politisch korrekt, früher hätte man das "verstrahlt" 
genannt - Beton, Stahl... der Reaktorwände, Druckbehälter, primärer 
Kühlkreislauf... bleibt. Das sind Größenordnungen mehr als das, was da 
an Brennstäben drin steckt.

Wie bitte will man das "abbauen"?

Als die Franzosen das einfach in den Straßenbelag eingebaut haben, kam 
das auch nicht so gut an.

von Icke ®. (49636b65)


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Uther P. schrieb:
> Das muß ja eine echt erfolgreiche Technik sein.
>
> "Gegenwärtig könnten maximal 20 kg/Jahr an den im Müll besonders
> problematischen minore Actinoide im BN-800 durch Transmutation
> umgewandelt werden"

Das ist nicht viel, beweist aber die Machbarkeit.

A. K. schrieb:
> Wobei sie damit derzeit Waffenplutonium abbauen, keinen Atommüll.

Naja, Ansichtssache. Plutonium fällt auch in klassischen KKWs an. Da für 
Waffen kaum noch Bedarf besteht, wird es zum Problemabfall, denn die 
Aufbereitung ist unwirtschaftlich.

https://www.energie-lexikon.info/plutonium.html

A. K. schrieb:
> Eine leistungssteigernde Rückkopplungsschleife willst du nicht haben,
> besonders bei einem Reaktor, dessen Spaltung auf schnellen Neutronen
> basiert. Ein Selbstregelverhalten ist heute zwingend.
>
> Das wäre immerhin ein klarer Fortschritt des DFR (entsprechend dessen
> Paper), gegenüber früheren MSR Designs und eben auch dem BN-Reaktor.

Das sehe ich auch so. Reaktoren ohne inhärente Sicherheit möchte ich 
nicht. Selbst wenn sie Atommüll verheizen.

von Uther P. (Firma: Private) (pendragon)


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Icke ®. schrieb:
> Das ist nicht viel, beweist aber die Machbarkeit.

Windräder, Photovoltaik beweisen damit auch die Machbarkeit der 
Energiewende.

von Karl K. (karl2go)


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Uther P. schrieb:
> Windräder, Photovoltaik beweisen damit auch die Machbarkeit der
> Energiewende.

Ja, doch, im Gegensatz zu diesen herbeifantasierten Thoriumreaktoren, 
die als letzte Waffe von den Atomkraftfans rangekarrt werden, wenn sie 
gar nicht mehr weiterwissen, funktionieren diese und liefern wirklich 
Strom.

von Icke ®. (49636b65)


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Uther P. schrieb:
> Windräder, Photovoltaik beweisen damit auch die Machbarkeit der
> Energiewende.

Karl K. schrieb:
> Ja, doch, im Gegensatz zu diesen herbeifantasierten Thoriumreaktoren,
> die als letzte Waffe von den Atomkraftfans rangekarrt werden, wenn sie
> gar nicht mehr weiterwissen, funktionieren diese und liefern wirklich
> Strom.

In ein paar Jahren werden wir sehen, wie gut sie ohne die Unterstützung 
von Kernkraft und Kohle auskommen.

von Uther P. (Firma: Private) (pendragon)


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Icke ®. schrieb:
> In ein paar Jahren werden wir sehen, wie gut sie ohne die Unterstützung
> von Kernkraft und Kohle auskommen.

Ja, die Enttäuschung, daß die schon seit Jahren vorhergesagten Blackouts 
nicht eingetreten sind, sitzt tief.

von Icke ®. (49636b65)


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Uther P. schrieb:
> Ja, die Enttäuschung, daß die schon seit Jahren vorhergesagten Blackouts
> nicht eingetreten sind, sitzt tief.

Bei wem denn?

von Greta (Gast)


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Uther P. schrieb:
> Ja, die Enttäuschung, daß die schon seit Jahren vorhergesagten Blackouts
> nicht eingetreten sind, sitzt tief.

Die Vorhersage der Blackouts kommt aus der gleichen Gruppen die F. 
Thunberg Panikmache unterstellt.

von Icke ®. (49636b65)


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Greta schrieb:
> Die Vorhersage der Blackouts kommt aus der gleichen Gruppen die F.
> Thunberg Panikmache unterstellt.

Wer ist "F."?

von Uther P. (Firma: Private) (pendragon)


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Icke ®. schrieb:
> Wer ist "F."?

Kleiner Tipp: sieh mal auf der PC-Tastatur welcher Buchstabe rechts 
neben dem F liegt. Vielleicht kommst du dann darauf.
Wer ein so profunder Kenner der Energieversorgung ist, sollte mit 
Fehlerkorrektur doch keine Problem haben.

Icke ®. schrieb:
> Bei wem denn?

Gut, verlassen wir den Bereich der Spekulation und kommen auf die Frage, 
warum die Flüssigsalzreaktoren weltweit bisher so sträflich 
vernachlässigt wurden, zurück.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Uther P. schrieb:
> Kleiner Tipp: sieh mal auf der PC-Tastatur welcher Buchstabe rechts
> neben dem F liegt. Vielleicht kommst du dann darauf.
> Wer ein so profunder Kenner der Energieversorgung ist, sollte mit
> Fehlerkorrektur doch keine Problem haben.

Unbenommen der Tatsache, daß dies eine rhetorische Frage war, dir habe 
ich sie nicht gestellt.

> Gut, verlassen wir den Bereich der Spekulation und kommen auf die Frage,
> warum die Flüssigsalzreaktoren weltweit bisher so sträflich
> vernachlässigt wurden, zurück.

Machen wir. Gleich nachdem du meine an dich gerichtete Frage beantwortet 
hast.

von Uther P. (Firma: Private) (pendragon)


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Icke ®. schrieb:
> Bei wem denn?


Leute die Problem mit der Energiewende haben, weil sie ihre Erbhöfe 
schwinden sehen und es daher nicht verwinden können, daß bisher noch 
keine Blackouts aufgetreten sind.



 Icke ®. schrieb:
> Gleich nachdem du meine an dich gerichtete Frage beantwortet
> hast.

So, jetzt bist du daran.

von npn (Gast)


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Greta schrieb:
> Die Vorhersage der Blackouts kommt aus der gleichen Gruppen die F.
> Thunberg Panikmache unterstellt.

Wer unterstellt da etwas?
Sie fordert doch selbst die Panik!

https://www.tagesschau.de/ausland/thunberg-101.html

von Icke ®. (49636b65)


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Uther P. schrieb:
> Leute die Problem mit der Energiewende haben, weil sie ihre Erbhöfe
> schwinden sehen und es daher nicht verwinden können, daß bisher noch
> keine Blackouts aufgetreten sind.

Du hast die Frage nicht beantwortet. Wer sind diese "Leute"? Wenigstens 
ein  Name mit dazugehöriger Aussage wird dir doch einfallen.

> So, jetzt bist du daran.

OK, ich gehe in Vorleistung. Der erste Grund ist die -nach den Vorfällen 
in Tschernobyl und Fukushima durchaus verständliche- Abneigung gegen 
Atomkraft im Allgemeinen. Flüssigsalzreaktoren stehen erst am Anfang der 
Entwicklung. Bis sie serienreif und kommerziell einsetzbar sind, 
vergehen noch viele Jahre und viele Milliarden Investitionen. Aber wer 
investiert schon gern, wenn aufgrund politischer Vorgaben kein Gewinn in 
Aussicht steht? Der zweite Grund ist bislang schlichtweg das Fehlen 
wirtschaftlicher Notwendigkeiten. Warum aufwendig und kostenintensiv an 
neuer Technologie forschen, wenn die herkömmliche ihren Dienst noch 
lange tut und Gewinn abwirft? Zur Erinnerung, nur in Deutschland ist der 
Atomausstieg beschlossene Sache. International hat man es nicht so 
eilig. Im Gegenteil, weltweit sind über 100 neue Reaktoren geplant:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157767/umfrage/anzahl-der-geplanten-atomkraftwerke-in-verschiedenen-laendern/

von Uther P. (Firma: Private) (pendragon)


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Icke ®. schrieb:
> Flüssigsalzreaktoren stehen erst am Anfang der
> Entwicklung. Bis sie serienreif und kommerziell einsetzbar sind,
> vergehen noch viele Jahre und viele Milliarden Investitionen.

Vermutlich gilt für diese Forschung dann auch die Zeitkonstante der 
Kernfusion: Es dauert immer noch 20 Jahre, bis die kommerzielle Nutzung 
möglich ist

Icke ®. schrieb:
> OK, ich gehe in Vorleistung.

Dann ziehe ich mal nach. Z.B. der Verband der Industriellen Energie- und 
Kraftwerkswirtschaft:

https://www.strompreisvergleicher.com/news/stromausfalle-durch-die-energiewende-4035

Die Namen der Verbandsmitglieder müßtest du selber googeln.

Icke ®. schrieb:
> Warum aufwendig und kostenintensiv an
> neuer Technologie forschen, wenn die herkömmliche ihren Dienst noch
> lange tut und Gewinn abwirft?

Schon mal daran gedacht, daß die gleichen Leute, die diese aktuell 
fließenden bequemen Gewinnen einsacken, jegliche Änderung, wie die 
Energiewende oder den Kohleausstieg, bis aufs Blut zu bekämpfen werden.

Da bieten sich die Grünen und Greta als billiger Sündenbock an. Und es 
gibt offenbar eine Menge Leute, die darauf hereinfallen.

von Karl K. (karl2go)


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Uther P. schrieb:
> Ja, die Enttäuschung, daß die schon seit Jahren vorhergesagten Blackouts
> nicht eingetreten sind, sitzt tief.

Und dabei haben sich die Spekulanten, Netzbetreiber und Energiekonzerne 
doch mehrmals redlich bemüht, die Netze an ihre Grenzen zu fahren.

Witzigerweise waren an den Beinahe-Blackouts - die bei näherem Hinsehen 
oft noch weit von einem wirklich Blackout weg waren -, der letzten Jahre 
nie EE beteiligt, sondern Spekulationen an der Strombörse (zu wenig 
Strom eingekauft und gehofft, es wird schon jemand ausgleichen), marode 
Netze (Münsterland), Spekulationen mit Gas (März 2013, als das Gas aus 
den Gasspeichern wegen der hohen Preise abverkauft wurde und dann 
plötzlich alle war), Fehlschaltungen im Stromnetz (2006 
Schiffsüberführung).

Was wurde für Panik geschoben wegen der Sonnenfinsternis 2015: Plötzlich 
wird es dunkel sein - wieder jedem physikalischen und astronomischen 
Verständnis -, es droht ein Blackout, und dann: Nicht ein kleiner 
Zappler.

Aber jede Stunde Netzfrequenzschwankungen wegen des Stundenhandels an 
der Strombörse.

Wenn uns was einen Blackout liefert, dann diese Spekulanten, die den 
Hals nicht vollbekommen können.

von Karl K. (karl2go)


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Uther P. schrieb:
> Dann ziehe ich mal nach. Z.B. der Verband der Industriellen Energie- und
> Kraftwerkswirtschaft:

"Hans-Heinrich Driftmann, der Präsident des Deutschen Industrie- und 
Handelskammertages, gibt der Energiewende und somit auch dem 
Atomausstieg die Schuld. Er sagt, dass ihm zugetragen wurde, dass viele 
Unternehmen davon berichten, dass seit dem Abschalten der Atomkraftwerke 
die Stromausfälle enorm zugenommen haben."

Bitte, was ist das denn für eine spekulative Scheisse? AKW sind nur 
Grundlastkraftwerke, die mehrere Stunden bis Tage Regelzeit haben. Wie 
soll deren Abschaltung Einfluss auf kurzzeitige Stromausfälle im 
Minutenbereich haben?

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> OK, ich gehe in Vorleistung. Der erste Grund ist die -nach den Vorfällen
> in Tschernobyl und Fukushima durchaus verständliche- Abneigung gegen
> Atomkraft im Allgemeinen.

Die Anti-Atomkraft-Bewegung entstand in den 70ern, lange vor 
Tschernobyl, sogar schon vor Three Mile Island.

von Greta (Gast)


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Icke ®. schrieb:

> Wer ist "F."?

Das Gegenstück zu "H.".

von Greta (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Wenn uns was einen Blackout liefert, dann diese Spekulanten, die den
> Hals nicht vollbekommen können.

Scheiße wegen Leuten die den Hals nicht voll bekommen ist für Icke® und 
Co Bestandteil des Glaubens.

von (prx) A. K. (prx)


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Karl K. schrieb:
> Bitte, was ist das denn für eine spekulative Scheisse? AKW sind nur
> Grundlastkraftwerke, die mehrere Stunden bis Tage Regelzeit haben.

So krass ist die Regelung im Betrieb nicht. Lastfolgebetrieb geht 
durchaus, wenn man bestimmte Betriebsbereiche und Gradienten einhält. 
Ökonomisch ist das zwar nicht wirklich sinnvoll, aber für reine 
Grundlast haben die Franzosen zu viele.

KKW Isar 2:
• 10% der Nennleistung pro Minute bei Leistungsänderungen von max. 20% 
der Nennleistung
• 5 % der Nennleistung pro Minute bei Leistungsänderungen von max. 50 % 
der Nennleistung
• 2 % der Nennleistung pro Minute bei Leistungsänderungen von max. 80 % 
der Nennleistung.
http://www.ktg.org/ktg-wAssets/docs/fg-bet-rph-lastfolgebetrieb-kki2.pdf

Ob Herr Driftmann damit recht hat, ist eine andere Frage.

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Manfred schrieb:
> Über Spanien lacht die Sonne, über Deutschland .... die ganze Welt.

XD  Ach, das ist immer wieder gut.

Uther P. schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>> Die Grünen stecken bezüglich der Atommüllproblematik in einem Dilemma.
>
> Interessant. Wenn ich mich nicht irre, möchten z.B. die CSU-geführten
> Bayern auch kein Endlager.

Niemand will ein Endlager haben, einfach weil die Risiken dass doch 
Wasser in die unterirdischen Lagerstädten eindringt und das Zeug dann 
irgend wann aus der nächsten Mineralwasserquelle zurück zu uns findet 
einfach zu hoch ist.

Man hatte ja Tests gemacht und gesehen dass die für "tausende Jahre 
sicher" geltenden Höhlen schon mit Wasser voll gelaufen waren und die 
Tonnen vor sich hin rosteten.

Meiner Ansicht nach sollte man das Zeug gleich oberirdisch lagern, dann 
sieht man auch was man für einen Müll macht und man kann auch die 
Behälter kontrollieren.

Es ist auch sehr ungerecht dass der Steuerzahler für diesen Unterfangen 
zahlen muss. Der Kraftwerksbetreiber muss die Kosten dafür tragen, er 
hat ja auch ordentlich Gewinn mit dem nuklearen Müll gemacht.
Vielleicht sehen diese Leute dann endlich ein dass die Kosten für 
Atomenergie weitaus höher sind als man sich gedacht hat.

... miete mal ein großes Grundstück um dort den Abfall zu lagern. Den 
Platz kann man dann für tausende Jahre nicht mehr nutzen.

von Karl K. (karl2go)


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A. K. schrieb:
> So krass ist die Regelung im Betrieb nicht. Lastfolgebetrieb geht
> durchaus, wenn man bestimmte Betriebsbereiche und Gradienten einhält.

Nur lag der Anteil an AKW an der Stromerzeugung bei Merkels Ausstieg bei 
22%, und 2013 als der Herr seinen Unsinn absonderte bei 16%. Ist also um 
ganze 6%-Punkte abgefallen. Von diesen "fehlenden" 6% können dann 
nochmal 10% pro Minute nachgeregelt werden. Und diese 0.6% fehlt dann an 
Regelenergie? Die die noch verbliebenen 3/4 der AKW nicht aufbringen 
können? Während gleichzeitig 55% Steinkohle, Braunkohle und Gas am Netz 
hängen?

Fällt in die Kategorie: Verarschen kann ick mir alleene.

von Manfred (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Niemand will ein Endlager haben, einfach weil die Risiken dass doch
> Wasser in die unterirdischen Lagerstädten eindringt und das Zeug dann
> irgend wann aus der nächsten Mineralwasserquelle zurück zu uns findet
> einfach zu hoch ist.

Wasser macht zunehmend Ärger im Lager Asse 2 (Kreis Wolfenbüttel) - was 
ja offiziell kein Endlager, sondern ein Versuchslager sein will.

Das Ding habe ich in den 80er-Jahren besichtigen können, die Dimensionen 
der Lagerkammern sind gewaltig. Als Mann mit Gefühl für Technik fiel mir 
aber schon damals eine Ungereimtheit auf: Man baut eine Kammer, setzt 
auf diese eine Betondecke und wirft durch deren Loch Fässer hinein. Sind 
es genug, schüttet man die Kammer mit Salz zu - und beklagt nun im Jahre 
2019, dass der Inhalt nicht rückholbar sei. Das war von Anfang an 
Betrug, so dumm kann kein technisch denkender Mensch sein.

Was nun, wir nehmen die Eisenerzgruben von Schacht Konrad (Salzgitter) 
als Atommüllager her. Kaum jemand weiß, über wie viele Kilometer sich 
deren Schächte unter bewohntem Gebiet erstrecken, die nächste Lüge.

Gucke ich nach Morsleben (Sachsen-Anhalt, angrenzend Landkreis 
Helmstedt), was hat die DDR dort reingekippt? Wie weit reichen dessen 
Schächte?

von Mike J. (linuxmint_user)


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Manfred schrieb:
> Gucke ich nach Morsleben (Sachsen-Anhalt, angrenzend Landkreis
> Helmstedt), was hat die DDR dort reingekippt? Wie weit reichen dessen
> Schächte?

Eigentlich liegt der Müll unter Westdeutschland ...

Die werden das mit dem Loch in der Betondecke extra so gemacht haben 
damit es möglichst kein Zurück mehr gibt oder es extrem schwierig wird 
es zurück zu holen ... so dass man es dann doch sein lässt und auf das 
Beste hofft.

Das EU-Parlament oder die Designer des EU-Beitritts-Vertrages haben gar 
nicht erst eine geregelte Austrittsmöglichkeit aus der EU eingeplant und 
jetzt haben sie ihren Schlamassel. Bei dem Atom-Müll ist es genau das 
Selbe, irgend jemand versucht juristisch runzutricksen und plötzlich 
schlägt die Realität zu.

Ich hasse Menschen die mit Leben irgend eine Form von Glücksspiel 
spielen, denn wenn man da verliert, dann trifft das erstens nicht die 
Zocker, sondern Menschen die nichts dafür können ... und das dann oft 
auch sehr hart.

Wenn dann in ein paar hundert Jahren (oder schon früher) Menschen 
missgebildete Kinder bekommen oder an Krebs sterben, dann denken sich 
die heutigen Politiker und Kraftwerksbetreiber: "Juhu, ich konnte die 
Lösung eines Problems umschiffen indem ich etwas getrickst habe. He he 
... nach mir die Sintflut."

von vive la france (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Über Spanien lacht die Sonne, über Deutschland .... die ganze Welt.
>
> XD  Ach, das ist immer wieder gut.
>
> Uther P. schrieb:
>> Icke ®. schrieb:
>>> Die Grünen stecken bezüglich der Atommüllproblematik in einem Dilemma.
>>
>> Interessant. Wenn ich mich nicht irre, möchten z.B. die CSU-geführten
>> Bayern auch kein Endlager.
>
> Niemand will ein Endlager haben, einfach weil die Risiken dass doch
> Wasser in die unterirdischen Lagerstädten eindringt und das Zeug dann
> irgend wann aus der nächsten Mineralwasserquelle zurück zu uns findet
> einfach zu hoch ist.
>
> Man hatte ja Tests gemacht und gesehen dass die für "tausende Jahre
> sicher" geltenden Höhlen schon mit Wasser voll gelaufen waren und die
> Tonnen vor sich hin rosteten.
>
> Meiner Ansicht nach sollte man das Zeug gleich oberirdisch lagern, dann
> sieht man auch was man für einen Müll macht und man kann auch die
> Behälter kontrollieren.
>

Keine Ahnung wie sich der Rückbau der Anlage im nahegelegen Philipsburg 
gestalten soll, aber im Prinzip kann das von mir aus ruhig da bleiben wo 
es sich derzeit befindet sollte doch eigentlich möglich sein zum 
Beispiel entweder direkt daneben einen geigneten Bunker zu bauen oder 
vlt. sogar das Reaktorgebäude selber so zu ertüchtigen das sich z.B. 
nach Entnahme der Brennstäbe und Entfernung aller kontaminierten 
Flüssigkeiten trockenes schwachaktives Material dort auf Dauer an Ort u. 
Stelle verschlossen wird.
Stehen ja schon mehrere dutzend Castorbehälter seit einiger Zeit auf dem 
Hof falls da einer eine Atombombe draufwirft ist das dann eh egal aber 
ich weis es nicht ob sich diese Transportbehälter auch dauerhaft eignen 
würden.


> Es ist auch sehr ungerecht dass der Steuerzahler für diesen Unterfangen
> zahlen muss. Der Kraftwerksbetreiber muss die Kosten dafür tragen, er
> hat ja auch ordentlich Gewinn mit dem nuklearen Müll gemacht.
> Vielleicht sehen diese Leute dann endlich ein dass die Kosten für
> Atomenergie weitaus höher sind als man sich gedacht hat.
>



> ... miete mal ein großes Grundstück um dort den Abfall zu lagern. Den
> Platz kann man dann für tausende Jahre nicht mehr nutzen.

Die paar Quadratmeter wird man verschmerzen können stand ja schlieslich 
auch zuvor 40 Jahre lang ein Kraftwerk drauf.



> Es ist auch sehr ungerecht dass der Steuerzahler für diesen Unterfangen

Da müßte man aber beim EEG auch schreiend durch die Gegend rennen.
Bis dato wurden 200 Milliarden Euro von unten nach Oben umverteilt.

Jürgen Trittin (*1954) []. deutscher Politiker (Bündnis 90/Die 
Grünen)Zitate mit Quellenangabe [] "Es bleibt dabei, dass die Förderung 
erneuerbarer Energien einen durchschnittlichen Haushalt nur rund 1 Euro 
im Monat kostet - so viel wie eine Kugel Eis."

von Mike J. (linuxmint_user)


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vive la france schrieb:
> nur rund 1 Euro
> im Monat kostet - so viel wie eine Kugel Eis."

Also nach der Wende hatte sich das Eis ja schon verteuert, damals gab es 
Softeis in einer großen oder kleinen Waffel. Dann gab es die Kugeln, 
welche teilweise 50 Pfennig kosteten. Nach der Einführung des Euros 
kostete dann alles ganz genau so viel, nur halt in Euro.
Kohlkopf: 50 Pfennig => 50 Cent
Kugel Eis: 50 Pfennig => 50 Cent

1€ kostet sie vielleicht an bekannten Touristenmagneten.


Mal rechnen...

EEG-Umlage + KWK-Umlage = 25% vom Strompreis.

Ohne die Zählermiete zahle ich 406€ im Jahr für Strom. 25% davon sind 
101,50€. Sind 8,46€ im Monat. Also etwa 4€ pro Person und Monat.

... es gibt Menschen die 5€ in der Woche verrauchen, von daher ist das 
meiner Meinung nach nicht wirklich kritisch.

Wenn es gelingen sollte noch mehr Solarzellen auf die Dächer zu bringen 
und Windkraftanlagen/Biogasanlagen usw. zu bauen, so dass ich mehr als 
(aktuell) 50% meiner Energie aus regenerativen Energien bekomme, dann 
würde ich auch noch einiges mehr pro Monat bezahlen.

Wenn unsere Bundesregierung und auch die Landesregierungen das möglichst 
sinnvoll und effizient hinbekommen wäre das natürlich auch nicht 
schlecht.



Tipp an die Grünen: CO2-Abgabe für Zigaretten würde nicht viel bringen, 
es entsteht zu wenig CO2. Man könnte aber die Kosten für das auflesen 
der Zigarettenkippen und die Säuberung des Gleisbettes bei der Bahn auf 
alle Raucher umlegen. :-D

von Karl K. (karl2go)


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vive la france schrieb:
> sogar das Reaktorgebäude selber so zu ertüchtigen das sich z.B.
> nach Entnahme der Brennstäbe und Entfernung aller kontaminierten
> Flüssigkeiten trockenes schwachaktives Material dort auf Dauer an Ort u.
> Stelle verschlossen wird.

Klar, Schloss davor, und paar Jahre später holen die Bauern die Rohre 
raus und bauen daraus Wasserleitungen.

Radioaktives Zeug irgendwo rumstehen zu lassen war schon in Goiânia eine 
Scheissidee.

Um die 1000 herrenlose RTGs kreiseln derzeit in Russland und umliegenden 
Ländern, ab und zu verstrahlen sich die Leute mal dran.

Man sieht die Strahlung meist nicht, und man merkt sie erst, wenn es zu 
spät ist.

Aber die Franzosen sind sorglosen Umgang mit dem Zeug ja gewohnt: 
https://www.deutschlandfunk.de/radioaktives-restaurant-strahlender-asphalt.697.de.html?dram:article_id=75892

von Karl K. (karl2go)


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Mike J. schrieb:
> Also etwa 4€ pro Person und Monat.

Das kannste nochmal halbieren, weil gut die Hälfte davon das ist, was 
Schwarz-Geld dann draufgedrückt hat, um die "energieintensive" Industrie 
zu "entlasten". Die im internationalen Wettbewerb steht. Wie die 
Zugspitzbahn.

War ja letztens großes Gejammer: Die EEG-Umlage steigt für 2020 um 5.5%. 
Das das letztlich 0,35ct/kWh sind hat keiner erwähnt. Dass die 
EEG-Umlage zu 2019 um 5.7%, zu 2018 um 1.3% gesunken ist und damit 2020 
niedriger als 2018 und 2017 liegt - kein Wort.

von vive la france (Gast)


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Karl K. schrieb: daraus Wasserleitungen.
>
> Radioaktives Zeug irgendwo rumstehen zu lassen war schon in Goiânia eine
> Scheissidee.


Das es hier schon wie bei den Russen zuginge ist mir trotz grüner 
Besatzung noch nicht aufgefallen. Revanchiert ihr euch eben für die 65 
Mrd. Euros die über den Länderfinanzausgleich im Laufe der 
prosperierenden Jahre in die Republik flossen dann wird sich eine 
saubere Lösung finden lassen. Wenn es den Mieter in NRW nicht stört hier 
die Solarpanele zu finanzieren, O.K. Die dicken Kosten kommen aber erst 
noch und um den Umstand das Wind hier locker 50% teurer ist kommt man 
nicht herum wenn die ersten HGü Trassen nicht bis '23  wenn 
Neckarwestheim-2 abgestellt wird, stehen wird sicherlich Strom in 
Frankreich gekauft. Der Stromverbrauch wird nicht sinken ldg. die 
vorhandene überkapazität verschafft Luft.

von Kastor (Gast)


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vive la france schrieb:
> Keine Ahnung wie sich der Rückbau der Anlage im nahegelegen Philipsburg
> gestalten soll, aber im Prinzip kann das von mir aus ruhig da bleiben wo
> es sich derzeit befindet sollte doch eigentlich möglich sein zum
> Beispiel entweder direkt daneben einen geigneten Bunker zu bauen oder
> vlt. sogar das Reaktorgebäude selber so zu ertüchtigen das sich z.B.
> nach Entnahme der Brennstäbe und Entfernung aller kontaminierten
> Flüssigkeiten trockenes schwachaktives Material dort auf Dauer an Ort u.
> Stelle verschlossen wird.

Als wenn gesichert wäre das für die Zeit bis das Zeug zerfallen ist eine 
Zivilisation gibt die damit umgehen kann.

> Stehen ja schon mehrere dutzend Castorbehälter seit einiger Zeit auf dem
> Hof falls da einer eine Atombombe draufwirft ist das dann eh egal aber
> ich weis es nicht ob sich diese Transportbehälter auch dauerhaft eignen
> würden.

Castoren sind für 40 Jahre ausgelegt.

von Kastor (Gast)


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vive la france schrieb:
> Das es hier schon wie bei den Russen zuginge

Bei den Amis kümmert sich auch keiner um den Müll, das ist gelebter 
Kapitalismus und Neoliberalismus.

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