Forum: Platinen Kicad: Motor, Motorschutzschalter, Schütz zeichnen


von Kian (Gast)


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Um Platinen herzustellen, muss man ein entsprechendes Programm lernen. 
Bei mir ist das Kicad. Zunächst erstellt man damit den Schaltplan für 
die Platine. Nun wäre es schön, wenn man damit auch Schaltpläne zeichnen 
könnte, die nicht Platinen darstellen. Es macht nicht sehr viel Sinn, 
dafür noch ein weiteres Programm zu erlernen.

So möchte ich mit Kicad Schaltpläne für klassische Schaltschränke mit 
Motor, Motorschutzschalter und Schütz zeichnen, wie man Sie 
beispielsweise auf dieser Seite findet:
https://www.kreativekiste.de/garagentorantrieb

In der Berufsschule gehört so etwas für viele Elektroniker im 
Industriebereich zum Pflichtprogramm. Gezeichnet wird da noch mit 
Bleistift. Ich möchte das aber auf dem Computer machen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Kian.

Kian schrieb:

> Um Platinen herzustellen, muss man ein entsprechendes Programm lernen.
> Bei mir ist das Kicad. Zunächst erstellt man damit den Schaltplan für
> die Platine. Nun wäre es schön, wenn man damit auch Schaltpläne zeichnen
> könnte, die nicht Platinen darstellen. Es macht nicht sehr viel Sinn,
> dafür noch ein weiteres Programm zu erlernen.

Du kannst mit KiCad durchaus auch solche Schaltpläne erstellen.
Dazu musst Du allerdings die entsprechenden Symbole haben.
Fehlende Symbole können mit dem in KiCad (Teilprogramm EEschema) 
erstellt werden.

Möglicherweise findest Du aber auch schon passende Symbolbibliotheken im 
Netz.

Bedenke aber, das KiCad keine Funktion hat, um z.B. Klemmenpläne aus 
einem Schaltplan automatisch zu generieren.
Das wäre aber eventuell etwas für ein Plugin oder ein Python Skript.
Die Schaltplandateien sind klarschriftlesbar und können darum leicht mit 
Python bearbeitet werden.

Vieleicht könntet ihr in der Berufsschule als Projekt so etwas 
schreiben.

> In der Berufsschule gehört so etwas für viele Elektroniker im
> Industriebereich zum Pflichtprogramm. Gezeichnet wird da noch mit
> Bleistift. Ich möchte das aber auf dem Computer machen.

Es ist durchaus sinnvoll, es so gelernt zu haben und gemacht zu haben.
Aber es ist genauso sinnvoll, auch in der Berufschule das mit einem 
Programm zu erlernen.

KiCad bietet sich dafür an, weil es echte openSource nach GNU-GPL ist.
https://www.mikrocontroller.net/articles/Schaltplaneditoren#Freeware_vs._Open_Source

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von (Gast)


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Für solche Stromlaufpläne ist https://qelectrotech.org/ optimal 
geeignet. Kommt mit einer großen Bibliothek mit allen möglichen Dingen, 
kann gut mit Kontakten / Spulen etc... umgehen, erzeugt einem die Listen 
dazu, schreibt bei der Spule die Liste der verbundenen Kontakte dazu und 
umgekehrt, etc etc etc.

von Rudi (Gast)


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Servus,

es gibt für Elektropläne von RS das kostenlose Designspark electrical.
Zumindest sind hier schon alle Symbole drin. Gearbeitet habe ich damit 
noch nicht.

https://www.rs-online.com/designspark/electrical-features-and-benefits

Grüße, Rudi

von Sven K. (quotschmacher)


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Kian schrieb:
> Es macht nicht sehr viel Sinn,
> dafür noch ein weiteres Programm zu erlernen.
>
> So möchte ich mit Kicad

rµ schrieb:
> Für solche Stromlaufpläne ist https://qelectrotech.org/ optimal
> geeignet.

Rudi schrieb:
> für Elektropläne von RS das kostenlose Designspark electrical.

aber das sind doch andere programme, die man erst erlernen müsste, 
oder?!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Sven.

Sven K. schrieb:

> aber das sind doch andere programme, die man erst erlernen müsste,
> oder?!

Schaltplaneditoren sind sich alle irgendwie ähnlich. Kennt man eins, ist 
die Einarbeitung in ein anderes relativ einfach.

Insofern ist das nur ein halbes Argument.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Kian (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Bedenke aber, das KiCad keine Funktion hat, um z.B. Klemmenpläne aus
> einem Schaltplan automatisch zu generieren.

Das wäre nicht schlimm, weil wir die noch gar nicht durchgenommen haben.

> Das wäre aber eventuell etwas für ein Plugin oder ein Python Skript.
> Die Schaltplandateien sind klarschrift lesbar und können darum leicht mit
> Python bearbeitet werden.
>
> Vieleicht könntet ihr in der Berufsschule als Projekt so etwas
> schreiben.

Du überschätzt, was man dort lernt. Soweit ich weiß, werden wir gegen 
Ende der dreieinhalb Ausbildungsjahre die Basics der grafischen 
Programmierung der Siemens Logo SPS durchnehmen. Eine 
Text-Programmiersprache würde vermutlich viele in der Klasse 
überfordern. Eine Berufsausbildung legt eher den Schwerpunkt auf das 
Handwerkliche. Es heißt immer, dass für die planerischen Dinge dei 
Techniker und Ingenieure zuständig sind.

>> In der Berufsschule gehört so etwas für viele Elektroniker im
>> Industriebereich zum Pflichtprogramm. Gezeichnet wird da noch mit
>> Bleistift. Ich möchte das aber auf dem Computer machen.
>
> Es ist durchaus sinnvoll, es so gelernt zu haben und gemacht zu haben.
> Aber es ist genauso sinnvoll, auch in der Berufschule das mit einem
> Programm zu erlernen.

Auch hier ist in der Berufsschule Fehlanzeige. Wenn, dann muss man es 
privat lernen oder im Ausbildungsbetrieb zeigt es jemand. Zur Prüfung 
wird händisches Zeichnen verlangt.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Kian schrieb:

>> Bedenke aber, das KiCad keine Funktion hat, um z.B. Klemmenpläne aus
>> einem Schaltplan automatisch zu generieren.
>
> Das wäre nicht schlimm, weil wir die noch gar nicht durchgenommen haben.

Ok. Hmmmm.


>> Vieleicht könntet ihr in der Berufsschule als Projekt so etwas
>> schreiben.
>
> Du überschätzt, was man dort lernt. Soweit ich weiß, werden wir gegen
> Ende der dreieinhalb Ausbildungsjahre die Basics der grafischen
> Programmierung der Siemens Logo SPS durchnehmen. Eine
> Text-Programmiersprache würde vermutlich viele in der Klasse
> überfordern.

Ich habe 1980-1984 eine Ausbildung zum Energieanlakenelektroniker bei 
Thyssen Stahl in Duisburg gemacht. Im vierten Lehrjahr wurde S5 (S7 gab 
es noch nicht) mit AWL, Leiterdiagramm und grafisch gemacht.
Mir hat sich der Sinn von Leiterdiagramm und grafisch nie erschlossen. 
AWL fand ich damals am einfachsten.
Benutzt wurden zwei extra Programiergeräte für die S5: eins in der Form 
eines Rechnerterminals, das andere war so ein Handprogrammiergerät.

Seitdem hatte ich mit SPS Programmierung überhaupt nichts mehr am Hut, 
ausser mal kurz im Studium im Regelungstechnik Praktikum.


> Eine Berufsausbildung legt eher den Schwerpunkt auf das
> Handwerkliche. Es heißt immer, dass für die planerischen Dinge dei
> Techniker und Ingenieure zuständig sind.

Wenn Du aber verstehen sollst, was Du machen sollst, musst Du letztlich 
die Grundlagen davon auch kennen. Du musst es aber nicht perfekt können.


> Auch hier ist in der Berufsschule Fehlanzeige. Wenn, dann muss man es
> privat lernen oder im Ausbildungsbetrieb zeigt es jemand. Zur Prüfung
> wird händisches Zeichnen verlangt.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von (Gast)


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Sven K. schrieb:
> rµ schrieb:
>> Für solche Stromlaufpläne ist https://qelectrotech.org/ optimal
>> geeignet.
>
> aber das sind doch andere programme, die man erst erlernen müsste,
> oder?!

Ich glaub trotzdem, dass der zusätzliche "Lernaufwand" sich auszahlt, 
und man in Summe weniger Zeit braucht, als wenn man mit Krampf Kicad für 
etwas verwendet wofürs nicht direkt ausgelegt/gedacht ist.

So Schaltplaneditoren funktionieren doch eh alle im Prinzip gleich, man 
erstellt eine oder mehrere Seiten, per Drag'n'Drop platziert man die 
Bauteile aus einer hoffentlich ausreichend bestückten Bibliothek in 
einem mehr oder weniger brauchbaren Raster, und mit einer 
Verdrahtungsfunktion stellt man dann die Verbindungen her.

Vorhandene Elektropläne (z.B. von alten Maschinen) mit QElectrotech 
nachzeichnen geht recht schmerzfrei, mit KiCAD könnte ich mir das nicht 
vorstellen. Umgekehrt könnte man mit QElectrotech zwar auch einen 
Mikroelektronik-Schaltplan erstellen (Symbole fehlen halt), aber 
spätestens bei der Erstellung der Platine hörts dann auf.

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