Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Phasenanschnitt


von Mit 12V Phasenanschnitt LED dimmen (Gast)


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Hallo,
wir haben eine Dunstabzugshaube die 12V Halogenlampen mit 
Phasenanschnitt (50Hz) dimmt. Nun sollen die Halogenlampen durch LEDs 
ersetzt werden (da die Halogeneinbauspots defekt sind) und ich suche 
nach einem LED Treiber (am liebsten Konstantstrom) der das 12V 
Phasenanschnittsignal als Eingangssignal für den Dimmwert entgegen 
nehmen kann.
Bisher habe ich nur Treiber gefunden die ab 90V Phasenanschnitt laufen 
(zB Meanwell PCD-16) oder Treiber die ein PWM Signal von mind 100Hz 
erwarten (Meanwell LDD-H).

Jemand eine Idee wie man an 12V AC Phasenanschnitt sinnvoll eine LED 
stromgeführt Dimmen kann?

VG

: Verschoben durch Moderator
von Mit 12V Phasenanschnitt LED dimmen (Gast)


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Meine Aktuelle Idee wäre folgenden Treiber zu verwenden
https://www.meanwell.com/webapp/product/search.aspx?prod=LCM-25
Die 12V AC gleichrichten und gätten und durch einen Spannungsteiler auf 
0-10V zu begrenzen und damit den Dimmer anzusteuern. Würde dies 
funktionieren?

von MaWin (Gast)


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Du brauchst auf jeden Fall 12V dauerhaft, damit die LED auch leuchten 
kann wenn das phasenangeschnittene Signal nicht mal 12V erreicht 
(sondern z.B. 45Grad Phasenwinkel einestellt sind, geht die Spannung nur 
auf 0.7*U hoch und reicht nicht für eine 12V LED bestehend aus 3 LED a 
3.6V in Reihe).

Wenn du dauerhafte 12V hast, schliess die LED-Lampen doch einfach daran 
an, dann leuchten sie eben immer mit voller Helligkeit. Bei passender 
Auswahl der Lampen braucht doch niemand ein Dimmen einer 
Dunstabzugshaubenbeleuchtung, das war doch eh ein nuztloses 
Gimmickfeature.

von Udo S. (urschmitt)


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Seh zu saß deine Leds einen möglichst hohen Farbwiedergabeindex haben.
Sonst sieht das Essen in der Pfanne / Topf u.U. ziemlich unappetitlich 
aus. Das fördert nicht unbedingt das Kochvergnügen.

Siehe dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Farbwiedergabeindex

von Harald W. (wilhelms)


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Mit 12V Phasenanschnitt LED dimmen schrieb im Beitrag #6006314:

> wir haben eine Dunstabzugshaube die 12V Halogenlampen mit
> Phasenanschnitt (50Hz) dimmt. Nun sollen die Halogenlampen durch LEDs
> ersetzt werden (da die Halogeneinbauspots defekt sind)

Wieviele Stunden pro Tag kochst Du denn? Ich vermute mal,
Du wirst viele Jahre brauchen, bis Du die Umbaukosten
über den gesparten Strom wieder reinholst. Falls Du Deine
Halogens dauernd gedimmt nutzst, solltest Du diese gegen
eine kleinere Grösse tauschen.

von Route_66 H. (route_66)


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Harald W. schrieb:
> Falls Du Deine
> Halogens dauernd gedimmt nutzst,

Halogenlampen dimmt man nicht, das setzt die Lebensdauer herab.
Stichwort: Halogen-Kreisprozess

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Noch wurde die Nutzung von Halogen-Strahlern nicht verboten, es sollte 
sich also nochmal Ersatz finden lassen, ewig lebt auch die Abzugshaube 
nicht.

Zus. Problem in der Abzugshaube: die LED-Strahler kommen i.a. mit 
Plastikabdeckuung daher. Und so mancher gute Fettlöser (meine 
Geheimwaffe gegen Küchenfett: Oranex) greift das Zeug an. Selbst mit 
manchen Spülmitteln passiert das.

Wenn LED: wie schon gesagt, vergiss den Dimmkram.

von Wolfgang (Gast)


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Mit 12V Phasenanschnitt LED dimmen schrieb im Beitrag #6006314:
> wir haben eine Dunstabzugshaube die 12V Halogenlampen mit
> Phasenanschnitt (50Hz) dimmt.

Na hoffentlich dimmt sie mit 100Hz.
Üblicherweise werden beide Halbwellen gleich behandelt, um keine 
Unsymmetrien zu erzeugen.

von Anti-Viertelwissen (Gast)


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Route_66 H. schrieb:
> dimmt man nicht *, setzt die Lebensdauer herab.
> Stichwort: Halogen-Kreisprozess

* Du wolltest sagen: "Sollte man nicht dimmen."
...nehme ich an. Aber sogar das ist falsch, denn
die Lampen werden verbreitet erfolgreich gedimmt.

Ob dadurch überhaupt vermehrt Schwärzung entsteht
(recht hoher Dimmgrad nötig, um das zu erreichen),
und falls ja, wie sehr, kommt darauf an, wie weit
man dimmt (ein bißchen sogar auf den genauen Typ
"Halogenglühlampe").

Jedenfalls ist Deine Aussage unzutreffend.


Zur Eingangsfrage stehe ich wie die anderen auch.

von Mit 12V Phasenanschnitt LED dimmen (Gast)


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Das Dimmen besteht nur aus einem sanftem Ein und Auschalten. Dauerhaft 
kann die Beleuchtung nicht gedimmt betrieben werden.

Ich habe jetzt LED Spots ohne Netzteil hier. Alle LEDs in Reihe und mit 
Widerstand und Kondensator direkt an 230 nach Brückengleichrichter und 
glättung. CRI von 95 - tolles Licht.

Könnte ich nicht einfach einen Trafo 12V:230V nehmen und die 12V wieder 
hochtransformieren?
Ist nur die Frage ob der Dimmer in der Haube mit der Induktiven Last 
(15VA) zurecht kommt? Was muss ein Phasenanschnittdimmer haben/können um 
kleine Trafos dimmen zu können?

von Antoni Stolenkov (Gast)


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Mit 12V Phasenanschnitt LED dimmen schrieb im Beitrag #6006642:
> Alle LEDs in Reihe und mit Widerstand und Kondensator direkt an

... gedlmmten ...

Mit 12V Phasenanschnitt LED dimmen schrieb im Beitrag #6006642:
> 230

von Anti-Viertelwissen (Gast)


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Mit 12V Phasenanschnitt LED dimmen schrieb im Beitrag #6006642:
> einfach einen Trafo 12V:230V nehmen

Doch, das ginge, und zwar unter folgenden Umständen:

Antoni Stolenkov schrieb:
> Mit 12V Phasenanschnitt LED dimmen schrieb im Beitrag #6006642:
>> Alle LEDs in Reihe und mit Widerstand und Kondensator direkt an
>
> ... gedlmmten ...
>
> Mit 12V Phasenanschnitt LED dimmen schrieb im Beitrag #6006642:
>> 230

@Antoni hatte damit wohl sagen wollen:

Wenn bei Deinen Spots keine "richtige" Stromregelung stattfindet,
sondern das Ganze einzig und allein aus einem Widerstand an einer
(Netzspannung ist das nämlich (weitestgehend), wenn auch als ~)
Konstantspannung besteht (#), dann kann man damit arbeiten:

Indem man ganz einfach die Glättung (den Elko) entfernt nämlich.

[Die 100Hz nach Gleichrichtung sind zum Glück nur schwer für's
menschliche Auge zu differenzieren - sollte also gehen. Aber:

Evtl. könnte dabei sichtbarer Flicker entstehen, zumindest bei
hohem Dimmgrad. Das könnte einzig mit einer seriellen Speicher-
drossel (anstelle des parallelen Elkos also) vermieden werden,
die jedoch sowohl den Strom bei "voller Power" tragen können,
als auch genug Induktivität für "minimale Power" haben müßte.

Die wäre eventuell nicht kleiner als der (zuvor zu entfernende)
Elko paßte aber vermutlich noch iwie an dessen Stelle - aber
Achtung, nur mechanisch: Elektrisch müßte sie statt mit GND mit
einer Drahtbrücke/Verlängerung zu Gleichrichter-(+) verbunden
werden. Ob diese nötig, hängt also u. a. auch vom Dimmgrad ab.

Und vom LED-Typ auch - gerade besagte Spots etc. sind da gut:
Bei weißen LEDs könnte die "Transferschicht" (wandelt UV um, LED
selbst emittiert gar kein Weiß) genügend lange nachleuchten ;)
helfen bzw. sogar sichtbaren Flicker ganz verhindern - unklar.]


Dabei verringerte sich zwar auch etwas die max. Lichtleistung
(Halbwellen mit 320Vs ergäben geringere Effektivspannung - bei
320VDC wären die "Täler" ja gefüllt ... klar, oder?), das aber
hat mehr Vor- als Nachteile (Lebensdauer).

Das wäre also eine Möglichkeit - mit Elko aber geht das nicht.

[(#): Normalerweise/allgemein würde man "echte" KSQ bevorzugen.
Damit kann der Betriebsstrom viel näher am möglichen Maximum der
LED liegen, ist unabhängig von Betriebsspannungs- und Temperatur-
Variationen. Bei Betrieb am Vorwiderstand kann also oft die LED
nicht max. ausgenutzt werden - das aber ist doch auch gar nicht
immer nötig... ;-) Und dort, wo es das nicht ist (und auch max.
Effizienz nicht "vorgeschrieben"), ist Betrieb am Vorwiderstand
nicht so schlecht. @Anatolis Vorschlag hat_was - ist einfach
und günstig umsetzbar. Und daß überhaupt eine Drossel (o. g.)
gebraucht würde, bezweifle ich stark. Ich erwähnte das nur, weil
es nicht völlig auszuschließen ist. Aber da man das auch "ohne"
ausprobieren kann (also Elko 'raus und an gedimmte 230VAC aus
dem neuen/Zweit- Trafo, dann sieht man schon, ob), und auch noch
passender Platz (anstelle des Elkos) frei ist/würde: Ausprobieren!

von Anti-Viertelwissen (Gast)


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Anti-Viertelwissen schrieb:
> Wenn bei Deinen Spots keine "richtige" Stromregelung stattfindet,
> sondern das Ganze einzig und allein aus einem Widerstand besteht,
> dann kann man damit arbeiten:

Das ginge auch, wenn die LEDs statt via Vor-R an einer linearen
(Transistor (bipolar o. Fet = egal) im Linearbetrieb) KSQ säßen.

Aber andere/komplexere Realisierungs-Arten stünden dem entgegen.

von Mit 12V Phasenanschnitt LED dimmen (Gast)


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Und würde ich den Kondensator einfach drin lassen, würde kaum gedimmt, 
da die energie, die durch den phasenanschnitt wegfallen sollte gepuffert 
wird?

Muss ein Triac Dimmer irgendetwas besonderes können um den Trafo 
anzusteuern?

von Antoni Stolenkov (Gast)


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Anti-Viertelwissen schrieb:
> Indem man ganz einfach die Glättung (den Elko) entfernt nämlich.

Das hast DU Dir ausgedacht.

von Harald W. (wilhelms)


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Route_66 H. schrieb:

> Halogenlampen dimmt man nicht, das setzt die Lebensdauer herab.
> Stichwort: Halogen-Kreisprozess

Bei 5...10% Spannungsabsenkung läuft der "Halogen-Kreisprozess"
weiter. Bei grösserer Absenkung reicht es, ab und zu "volle
Pulle" zu fahren, bis der gelbe Belag im Glas weg ist.

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