Forum: HF, Funk und Felder Einfluss der Drahtstärke an einer Empfangsantenne


von derElektriker (Gast)


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Moin zusammen,

Ziel:
Ich möchte mir eine QFH Antenne für NOAA Sat.empfang bauen.
Anleitungen gibt es ja genügend im Netz.

Frage:
Ich würde dafür gern Edelstahl verwenden, hab noch genügend Schweißdraht 
in der Stärke 2mm liegen.
Kann es dafür verwendet werden?
Elektrische Eigenschaften glaube ich nicht, aber mit der Drahtstärke 
habe ich nur ??? im Kopf.

Danke schonmal vorab.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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größere Drahtstärke bewirkt imho größere Bandbreite  und geringere Güte.
Ohmsche Verluste dito.
Namaste

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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derElektriker schrieb:
> Ich würde dafür gern Edelstahl verwenden, hab noch genügend Schweißdraht
> in der Stärke 2mm liegen.

Wenn du einer Anleitung direkt folgen willst, musst du die dort 
angegebene Drahtstärke verwenden. Bei Abweichungen ändern sich die 
notwendigen Maße.

von P. S. (namnyef)


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mehr Volumen -> mehr Bandbreite (meistens)

von Erwin D. (Gast)


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P. S. schrieb:
> mehr Volumen -> mehr Bandbreite (meistens)

Winne hat es schon ausführlicher auf den Punkt gebracht.

von derElektriker (Gast)


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hab jetzt soweit verstanden, hoffe ich.

Draht schmal = Bandbreite schmal
geringere Güte = ist einfach besser (warum oder wieso ist erstmal egal)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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derElektriker schrieb:
> hab jetzt soweit verstanden, hoffe ich.
>
> Draht schmal = Bandbreite schmal
> geringere Güte = ist einfach besser (warum oder wieso ist erstmal egal)

das hat aber weitere Konsequenzen

höhere Güte = höhere Selektivität = höhere Resonanzspannung, geringere 
Verluste

geringere Güte = höherer QRM Anteil, schlechtere (weit) abselektivität

Namaste

von Karl M. (Gast)


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Edelstahl ist der schlechteste Leiter, Besser ist Kupfer mit 
Silberbeschichtung und einem HF-Tauglichen Wetterschutz.

Siehe bei DX-Wire.de:
* https://www.dx-wire.de/dx-wire-antennendraehte-litzen/

Diese Drähte sind alle auch für Zug - hohe Bruchlast - ausgelegt und 
Längen sich viel weniger, als einfacher Kupferdraht.

von derElektriker (Gast)


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Also gibt keine "perfekte" Antenne, alles nur ein Kompromiss.

Danke nochmal für die Unterstützung.

von Hp M. (nachtmix)


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derElektriker schrieb:
> Also gibt keine "perfekte" Antenne, alles nur ein Kompromiss.

Schon richtig, aber es gibt beliebig schlechte Antennen, und durch die 
Verwendung von Stahldraht oder anderem Widerstandsdraht, wirst du schon 
recht schlechte Antennen bauen können.
Eine nasse Wäscheleine dürfte noch mehr dämpfen und danach kommt nur 
noch die Dummy Load.

von Wolfgang (Gast)


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derElektriker schrieb:
> Also gibt keine "perfekte" Antenne, alles nur ein Kompromiss.

Wie soll man eine perfekte Antenne erkennen, wenn man die Anforderungen 
nicht kennt.
Der eine möchte mit einer Antenne ein gewisses Band bei halbwegs 
gleicher Anpassung abdecken, der nächste möchte hohe Vorselektrion 
möglichst schon an der Antenne, der dritte möchte möglichst kompakte 
Bauform, der vierte möglichst hohen Wirkungsgrad u.s.w.

Such dir aus, was für dich perfekt ist.
"Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" gibt es nicht.

von Alopecosa (Gast)


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Ich weiß ja nicht wozu man unbedingt eine qfh Antenne bauen muss. Nur 
weil sie Fancy aussieht ?

Hier auf dem Dach steht seit Jahren eine selbst gebaute Groundplane aus 
16qmm Kupferdraht und E-Inst Rohr als Weterschutz. Läuft.

von derElektriker (Gast)


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Erst mal danke für die eure Beiträge.

Hab ein Dokument von HB9ACC gefunden, je mehr ich mich da rein lese, 
bekomme das Gefühl das HF mehr mit Voodoo zutun hat als mit Strom und 
Logik :-)

Aber das Dokument ist gut gemacht, es hilft mir schon weiter etwas HF zu 
verstehen.

Gruß

von Wolfgang (Gast)


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Alopecosa schrieb:
> Ich weiß ja nicht wozu man unbedingt eine qfh Antenne bauen muss. Nur
> weil sie Fancy aussieht ?

Hast du dir schon mal Gedanken über Polarisation und Fading beim 
Satellitendurchgang Gedanken gemacht?

von Jens P. (picler)


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derElektriker schrieb:
> Hab ein Dokument von HB9ACC gefunden, je mehr ich mich da rein lese,
> bekomme das Gefühl das HF mehr mit Voodoo zutun hat als mit Strom und
> Logik :-)

Das mag auf dem ersten Blick so aussehen. Auch HF muss sich an die 
Naturgesetze / physikalische Gegebenheiten halten. Ganz wichtig ist 
aber, sich vom "Gleichstromdenken" zu verabschieden. Je höher die 
Frequenz, um so stärker ist der Skin-Effekt, d.h. ein Leiter leitet nur 
noch auf wenigen µm seiner Oberfläche. Deshalb werden hochwertige 
HF-Kabel versilbert oder vergoldet. Jedes Stück Draht ist eine 
Induktivität und auch eine Kapazität, welche sich auf die Eigenschaften 
auswirkt. So könnte man das noch eine Weile fortsetzen. Es gibt viele 
sogenannte Wunderantennen, doch auch diese sind elektrisch ganz 
"normale" Antennen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Voodokünstler gibt es auch unter Funkern, besonders unter denen welche 
mit Mathe und Physik auf Kriegsfuss stehen und deshalb lieber probieren 
als rechnen und interpolieren, sie nenne sich dann gern Praktiker im 
Glauben Theorie sei schwarze Magie. Die Frage ist, wie man sich dem Ziel 
am besten nähert. Alle Anforderungen an an eine bestimmte Antenne und 
die Wirkprinzipien  zu kennen macht die Konstruktion sicher einfacher. 
systematische Herangehen spart Umwege, wie oft im Leben.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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derElektriker schrieb:
> ch würde dafür gern Edelstahl verwenden, hab noch genügend Schweißdraht
> in der Stärke 2mm liegen.
> Kann es dafür verwendet werden?

Mach es lieber nicht so. Ist zu instabil. Nimm lieber 8mm Alu-Rohr, das 
ist stabiler. Schließlich soll deine Antenne ja auch einen Wind 
überstehen, ohne daß du sie nachbiegen mußt.

Nochwas: Solches Alurohr gibt es im Baumarkt in 3 Meter Stangen. Hat 
einen Innen-Dmr. von 5.4 mm. Dazu als Kabel Aircell-5, das ist ziemlich 
genau 5.0 mm dick. Damit kannst du nämlich das Kabel durch die größere 
der beiden Schleifen von oben bis Mitte unten führen und du hast damit 
automatisch die Symmetrierung ohne dein Feld innerhalb der Schleifen zu 
stören. Du mußt bloß vorher an einem Reststück mal üben, in so ein Rohr 
einen Längs-Schlitz zu machen und diesen dann vorsichtig so aufzuweiten 
ohne das Rohr dabei kaputt zu kriegen, daß du dort das Kabel durch 
kriegst.

W.S.

von Lothar M. (Gast)


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Jens P. schrieb:
> Deshalb werden hochwertige
> HF-Kabel versilbert oder vergoldet.

vergoldet auf keinen Fall!

Vergoldet werden Kontakte um Korrosion zu verhindern, nichts anderes.

Die Leitfähigkeit von Gold ist sogar noch schlechter als die von Kupfer.

Das Mittel der Wahl ist Silber.

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