Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Einzelne Fliese zerstörungsfrei ausbauen


von c-hater (Gast)


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An einer sichtbaren Stelle eines Fußbodens wurde eine Fliese zerstört.

Eine passende Ersatzfliese ist nicht aufzutreiben, weil leider rein 
garnichts über diese Fliesen bekannt ist, kein Hersteller, kein Modell, 
nichts.

Es gibt aber durch fest installierte "Möbel" unsichtbare Stellen im 
Fußboden, wo ein passendes Ersatzteil gewonnen werden könnte.

Es geht also darum:

1) den Aufwand für eine komplette Neuverfliesung zu sparen.
2) Die Ersatzfliese zerstörungsfrei aus dem Verlegeverbund zu lösen.
3) Nachbarfliesen der Ersatzfliese möglicht wenig in ihrem Verbund zu
   beeinträchtigen und sie ganz sicher auch nicht zu beschädigen.

Bekannt ist nur: Fliese keramisch. Unterboden Anhydrit (also Gips). Sehr 
wahrscheinlich: es wurde mineralischer Fliesenkleber verwendet und 
(sicher) mit Kammspatel aufgetragen.

Die Verfugung der potentiellen Ersatzfliese wurde bereits entfernt. Der 
Verlauf der Kammfugen unter der Fliese und ihren direkten Nachbarn ist 
also zumindest erahnbar.

Wie weiter? Ideen?

von Maxe (Gast)


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Das wird wohl schwierig. Am ehestens eine Chance seh ich, wenn du neben 
der zu Entnehmenden eine weitere opferst, die du dann zertruemmerst und 
dadurch besser an die eigentliche rankommst.

von Marc (gierig) Benutzerseite


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Mhhh

mein Fliesenonkel hat sowas....

https://de.wikipedia.org/wiki/Fliesenlöser

grüß

von asfndf,.asuavfvnrui3 (Gast)


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Es gäbe außerdem noch so Firmen, die über die Jahrzehnte alte Fliesen 
gesammelt haben und die jetzt einzeln verkaufen.

Man könnte aber auch den Raum unter Wasser setzten und warten bis der 
Gips im Untergrund weich geworden ist und dann die Fliese abnehmen.
Ob das praktikabel ist, musst du selber entscheiden.

von Horst (Gast)


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Wenn die Fugen schon frei sind, stabilen Japanspachtel unter die Fliese 
schieben und Fliese abheben, BTDT.

von c-hater (Gast)


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Marc D. schrieb:

> https://de.wikipedia.org/wiki/Fliesenlöser

Leider nicht direkt anwendbar, da der Platz unter dem festinstallierten 
"Möbel" dafür nicht annähernd ausreicht.

D.h.: ein wesentlicher Teilaufwand der Neuverlegung, der Ab- und 
Wiederaufbau der "Festmöbel" würde auch hier anfallen.

Trotzdem danke für's Mitdenken, du konntest das nicht wissen, ich hätte 
es wohl schon im OT mit erwähnen sollen.

Also: unter den "Festmöbeln" habe ich nur maximal 10cm Luft, an vielen 
Stellen noch weniger. Es war schon einigermaßen aufwendig, die Verfugung 
der Fliese zu entfernen und in die Fugen zu linsen.

von c-hater (Gast)


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asfndf,.asuavfvnrui3 schrieb:

> Es gäbe außerdem noch so Firmen, die über die Jahrzehnte alte Fliesen
> gesammelt haben und die jetzt einzeln verkaufen.

Ja, und wie sucht man da nach einer Fliese, über die man leider rein 
garnix weiß? Außer dem natürlich, was man bei der Nachbarfliese sehen 
kann.

Bestenfalls wird man bei einer ähnlichen landen, oder?

von asfndf,.asuavfvnrui3 (Gast)


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Foto machen und hinschicken vielleicht?
Da müsstest du nach dieser Firma suchen. Den Namen habe ich schon 
vergessen.
Und dann vielleicht anrufen.

von c-hater (Gast)


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Horst schrieb:

> Wenn die Fugen schon frei sind, stabilen Japanspachtel unter die Fliese
> schieben und Fliese abheben, BTDT.

Kannst du das näher ausführen? Welcher Spachtel ist stabil genug, um die 
Fliese vom Kleber trennen zu können, gleichzeitig aber flexibel genug, 
um sich durch die Fuge "einfädeln" zu lassen?

Das stelle ich mir schon bei einer gut zugänglichen Fliese nicht so ganz 
einfach vor. Leider ist die Ersatzfliese nichtmal gut zugänglich.

von Andre (Gast)


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Kleinen Haken biegen und unter die Fliese schieben? Vielleicht hast du 
ganz viel Glück und der Kleber ist hinüber, dann kommt die mit kaum 
Kraftaufwand hoch. Musst du aber sehr vorsichtig machen damit nicht die 
Ecke ausbricht.
Den Fliesenlöser könnte man bestimmt auch mit Alufolie improvisieren und 
die Heissluft von vorne einleiten.

von c-befürworter (Gast)


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Ev. gibts da ja ne coole C-Funktion für?

von Jan L. (ranzcopter)


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Also bei unseren Fliesen ist unter dem Kleber noch ein Glasfaservliess 
(Spannungsausgleich). Da könnte man dann die Fugen entlang durch den 
Kleber tiefer ritzen, und die Fliese einfach durch Reissen/Trennen des 
Vliess entnehmen.

von Werner W. (wam)


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Marc D. schrieb:
> Mhhh
>
> mein Fliesenonkel hat sowas....
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Fliesenlöser
>
> grüß

Aber das mit dem erhitzen sollte doch gehen?!
In die Fugen Blech (Cola Dose oder Konservenblech) reinfummeln,
feuerfesten Deckel drauf und Heißluftpistole.
Versuch kostet nix. Vielleicht löst die sich schon bei 60 bis 80 Grad?

Gruß
Wam

von Stefan M. (derwisch)


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Da das mit der heißen Luft nicht anwendbar ist wird es dann schon sehr 
eng...
Man sollte sich durch den Ausschluss von Möglichkeiten nicht in die 
"wasch mich, aber mach mich nicht nass" Ecke bringen lassen.
Das einzige was mir noch einfällt wäre das Prinzip Bandsäge.
Sozusagen mit Zahnseide langsam den Kleber unter der Fliese wegsägen...

: Bearbeitet durch User
von tim (Gast)


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Eventuell kann man die Fliese vor dem Anhebeln vorsichtig erwärmen, 
damit der Kleber darunter weicher wird (z.B. vorher eine heiße 
Wärmflasche auflegen).

von Jochen (Gast)


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Hallo c hater
Versuch es mit Fliesen Schittek in Hamburg
dort bekommt man viele alte Fliesen
Gruß
Jochen

von Stefan T. (stefan_t741)


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Fuge rundherum sauber herausschneiden, z. B. mit einem Dremel, ohne die 
gesunden Fliesen zu beschädigen.
Dann in die ausgesaugte Fuge Wasser gießen und auf die kaputte Fliese 
eine Heizplatte legen, die Fliese muss richtig heiß werden, immer wieder 
etwas Wasser nachgießen. Nach einiger Zeit löst sich die Fliese, es 
bleibt der Kleber am Boden zurück, der dann als zweiter Schritt 
mechanisch entfernt werden muss.  Bewährtes Verfahren, wenn eine intakte 
Fliese wiederverwendet werden muss.

von Lawman (Gast)


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Habe gehört, dass Profifirmen das mit Ultraschall machen. Mit welchem 
Gerät und wie weis ich nicht. Aber vielleicht hilft dir das weiter.

von Matthias F. (atarist)


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Ich habe das schon gemacht. Ganz vorsichtig den Fugenmörtel 
rausschleifen. Dann mit einem Heißluftfön die Fliese vollflächig und 
gleichmäßig sehr stark erwärmen. Mit dem Wasser wäre ich vorsichtig, 
denn das kann zum Reißen der Fliese führen. Mit einem Holzkeil nach 
einigen Minuten vorsichtig versuchen, die Fliese anzuheben. Ist aber 
Glücksache, kann auch schief gehen.

von c-lover (Gast)


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C-Programmierer dagegen sind faul und heben sich von jeder verwendeten 
Fliese im Haus eine angebrochene Packung auf ;)

Hitze (in Verbindung mit Wasserdampf) ist eine gute Möglichkeit. Rein 
mechanische Lösungen, oder der Einsatz von viel Wasser wird vermutlich 
nicht zum gewünschten Ergebnis führen.

von Horst (Gast)


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c-hater schrieb:
> Welcher Spachtel ist stabil genug, um die
> Fliese vom Kleber trennen zu können, gleichzeitig aber flexibel genug,
> um sich durch die Fuge "einfädeln" zu lassen?

Schrieb ich doch, vernünftiger Japanspachten. Also ein Edelstahlblech 
zwischen 0.3 und 0.5mm Dicke.

von Peter K. (Gast)


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heißes Wasser..dann kaltes..fertig

Beitrag #6011056 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sebastian R. (lange_leitung)


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Ich finde die Idee mit dem Sägen gut. Das sollte auch bei den engen 
Verhältnissen klappen. Versuch´s doch mal mit eirner Seilsäge.

Beitrag #6011100 wurde von einem Moderator gelöscht.
von A. F. (artur-f) Benutzerseite


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Es gebe zwei Möglichkeiten.

A: du entfernst die zerstörte, machst diese mit Epoxidharz fit und 
klebst die rein.
B: Wie du schon beschrieben hast. Dazu am besten mit dem Multitool die 
Fuge um die Fliese aufschneiden dann vorsichtig ein Sägeblatt 
(Metalsäge) unter die Fliese reinsägen, bis diese sich löst.

von Sebastian S. (amateur)


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Wenn Du 10 cm Luft hast, könntest Du die Sache aus der Wikipedia mal 
versuchen.
Im Original steht der Heißluftfön wohl senkrecht, aber muss das denn 
sein? Ein Stutzen, der um 90° gebogen ist...

von VoM (Gast)


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Geh' mit einem möglichst breiten dünnen Blech (wie ein Japanspachtel) in 
die Fuge und hebel' die Fliese vorsichtig, gerne von allen Seiten, 
heraus.
Das klappt!

von GEKU (Gast)


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Nachdem alle vier FUGEN rund um die Fliese entfernt wurden fallen mir 
spontan zwei Methoden zur zerstörungsarmen Entfernung ein.

a) eine Fugenkante mit Wasser füllen und (mit Kaltespray) gefrieren 
lassen. Das Eis in der Fuge dehnt sich aus und "Sprengt" dabei die 
Fliese ab. Hoffentlich zerstörungsfrei.

b) in einer Fuge sehr trockenes Holz einlegen und dieses dann in der 
Füge anfeuchten. Das Holz nimmt das Wasser auf und dehnt sich ebenfalls 
aus. Damit würden Felsstücke abgesprungen.

von GEKU (Gast)


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GEKU schrieb:
> Damit würden Felsstücke abgesprungen.

Damit wurden Felsstücke abgesprengt!

von Dr.Who (Gast)


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GEKU schrieb:
>> Damit würden Felsstücke abgesprungen.
>
> Damit wurden Felsstücke abgesprengt!

Das Eis macht das aber kein Holz, weil viel zu weich.

Der Gedanke mit der Seilsäge kam mir auch schon. Da muss dann eine
sinnvolle Führung her. Ob die Diamentbeschichtet sein muss weiß ich
nicht. Dürfte dann wohl unbezahlbar werden.

von Ich (Gast)


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Dr.Who schrieb:
> Das Eis macht das aber kein Holz, weil viel zu weich.

Falsch. Zum Beispiel in Granitsteinbrüchen (Bei anderen wohl auch, aber 
bei Granit weiß ich es) wurden Schlitze in Felsbrocken geschlagen und 
Eichenholz eingetrieben. Durch das Aufquellen bei Durchfeuchtung wurde 
der Felsbrocken "abgesprengt".

von Thomas S. (thschl)


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ich würde die defekte Fliese durch eine Dekorfleise ersetzen... das 
sieht dann gewollt aus

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Thomas S. schrieb:
> ich würde die defekte Fliese durch eine Dekorfleise ersetzen... das
> sieht dann gewollt aus

Na dann kann man ja gleich ein LCD statt der Fliese einkleben und das 
Design per Software gestalten.

von Udo S. (urschmitt)


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Thomas M. schrieb:
> Na dann kann man ja gleich ein LCD statt der Fliese einkleben

So eine Fliese hält locker 30-70 Jahre, auch wenn man täglich drüber 
stolpert oder trampelt.
Wie lange hält da dein LCD?
Und die Stromversorgung? machts du wie der alte Tesla mittels HF Feld 
drahtlos?

Thomas S. schrieb:
> ich würde die defekte Fliese durch eine Dekorfleise ersetzen

Wäre zumindest eine überlegbare Alternative.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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GEKU schrieb:
> a) eine Fugenkante mit Wasser füllen und (mit Kaltespray) gefrieren
> lassen. Das Eis in der Fuge dehnt sich aus und "Sprengt" dabei die
> Fliese ab. Hoffentlich zerstörungsfrei.

Nie, ausser ein völlig Unfähiger hat die Fliesen verlegt und statt 
Fliesenkleber Kaugummi genommen.
Das einzige was du damit erreichst ist daß die Fliese bricht oder an der 
Kante ein Stückchen abplatzt.

c-hater schrieb:
> Eine passende Ersatzfliese ist nicht aufzutreiben, weil leider rein
> garnichts über diese Fliesen bekannt ist, kein Hersteller, kein Modell,
> nichts.

Normalerweise (tm) gibt der Fliesenleger dem Bauherrn nach Abschluss der 
Verlegearbeit die angebrochenen Fliesenpakete als Ersatz.
Und normalerweise (tm) packt der Eigentümer diese Fliesen in eine Ecke 
auf den Dachboden, den Keller oder die Garage.
Wurde dort schon mal richtig gesucht?

von GEKU (Gast)


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Dr.Who schrieb:
> aber kein Holz, weil viel zu weich.

Wasser ist auch weich und es kann trotzdem zu Kesselexplosionen kommen.
Es geht um die Volumsvergrößerung. Da sind selbst gasförmige Stoffe 
nicht zimperlich.

von MaWin (Gast)


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Wie schon geschrieben, geht das nicht. Wenn die Fliese richtig verklebt 
wurde, wird sie beim Ausbau reißen. Wenn Fliesen in ganzen Stücken zu 
lösen sind, wurde gepfuscht. Entweder der Untergrund wurde nicht richtig 
vorbehandelt (passiert leider sehr oft), oder falscher (billiger) Kleber 
verwendet.

von c-hater (Gast)


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Stefan M. schrieb:

> Das einzige was mir noch einfällt wäre das Prinzip Bandsäge.
> Sozusagen mit Zahnseide langsam den Kleber unter der Fliese wegsägen...

Das ist eine verdammt gute Idee. Das wäre in der Einbausituation (oder 
vielmehr: Ausbausituation ;o) mechanisch relativ leicht realisierbar, da 
die Kräfte nur von der Seite ausgeübt werden müssen.

Ich baue also eine Art Garotte aus zwei Holzgriffen und irgendeinem 
"Laubsägeblatt", was hart genug ist, mineralischen Fliesenkleber zu 
schneiden. Bleibt als einziges Problem, dass es auch noch lang genug 
sein muss. Das kriege ich schon irgendwie hin.

Danke. Das dürfte sehr wahrscheinlich die Lösung meines Problems sein.

von Dirk B. (dirkb2)


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c-hater schrieb:
> was hart genug ist, mineralischen Fliesenkleber zu
> schneiden.

Und weich genug, die Fliese nicht anzusägen.

von GEKU (Gast)


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von Hugo H. (hugohurtig1)


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Falls Du mal Tipps zu Mikrocontrollern suchst wirst Du hier vielleicht 
fündig :-)

https://www.bosch-professional.com/de/de/community/category/fliesen-zerstoerungsfrei-entfernen/12614090-t#main

Im Ernst - schau da mal rein!

: Bearbeitet durch User
von Achim B. (bobdylan)


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c-hater schrieb:
> Bleibt als einziges Problem, dass es auch noch lang genug
> sein muss.

Ketarrensaite.

von c-hater (Gast)


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Dirk B. schrieb:

> Und weich genug, die Fliese nicht anzusägen.

Wenn die Unterkante/Unterseite der Fliese leicht angeknabbert wird (was 
sich vermutlich nicht vermeiden lassen wird) stört das niemanden. Die 
angeknabberte Unterkante sieht nach dem Verfugen am neuen Einbauort 
niemand mehr.

Kritischer sind da schon die Nachbarfliesen am Ausbauort. Da habe ich 
aber seitlich ein wenig Luft und kann auch mit etwas längeren Striemen 
auf der Oberseite leben.

Das würde frühestens dann stören, wenn die "Festmöbel" irgendwann dann 
doch nicht mehr fest sind. Aber dann steht ja eh' eine komplette 
Neuverlegung an.

von Monika F. (Gast)


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Bei Wikipedia Fliesenlöser eingeben

von Rainer D. (rainer4x4)


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Im vorigen Jahr hatte ich ein ähnliches Problem, ich musste einige große 
Wandfliesen lösen. Zu dem Zweck hab ich ein großes 0,8mm dickes 
Stahlblech besorgt, und das vorsichtig hinter die zu rettenden Fliesen 
geschlagen.
Einige liessen sich vollständig und zerstörungsfrei lösen, aber etliche 
sind auch gebrochen.
Die Fliesen zu erhitzen habe ich auch versucht, aber die Dinger sind 
einfach gerissen oder geplatzt.

von basic-hater (Gast)


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Es gibt einen Trick, den ich beim Karate gelernt habe und schon mehrfach 
erfolgreich anwendete. Du brauchst dazu ein paar alte, nicht mehr 
benötigte Fliesen, Holzklötzchen und einen etwas schwereren Hammer (ich 
nehme einen Vorschlaghammer).
Erst legst du die Holzklötzchen auf die Mitte der Kanten der zu 
entfernenden Fliese und schlägst reihum auf alle vier Kanten, wodurch 
sich der Kleber entspannt. Jetzt muss eine alte Fliese mit der glatten 
(Ober-)Seite exakt symmetrisch auf die zu entfernende Fliese gelegt 
werden, und du schlägst mit dem schweren Hammer relativ kräftig ins 
Zentrum der alten Fliese.
Die alte Fliese zerspringt dabei und nimmt fast die gesamte Energie auf, 
sendet aber seismische Wellen in die darunterliegende Fliese und 
zerbröselt den Kleber darunter, so dass du die Fliese nun mit einem 
Holz- oder Plastikkeil herausheben kannst.
Klappt es nicht beim ersten Mal, den Vorgang wiederholen und kräftiger 
auf die alte Fliese schlagen. Nur Mut, das Prinzip ist wie bei einem 
Kugelpendel, bei dem nur die äußeren Kugeln (alte Fliese und Kleber) 
Energie aufnehmen, während die mittlere Kugel (heil zu entfernende 
Fliese) in Ruhe bleibt.
Viel Erfolg!

von Andi H. (andish)


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Hallo!
Habe das durch Bauaustrocknungsfirma hinter mir.
Sie haben aber nur gesagt, dass es eine Chance gibt, das ganze 
zerstörungsfrei zu machen. Hm, 1 von 3 hat geklappt.

- Wenn man zu viel Temperatur in zu kurzer Zeit gibt, springen sie.
- Und wenn man zu viel hebelt, auch.

Wenn es beim Klopfen mit dem Holzhammer nach der thermischen Behandlung 
nicht flächig hohl klingt, muss man noch mehr thermische Zyklen drüber 
fahren. Die Fliesen gingen durch die Ungeduld kaputt, dass man nach 
einmal heiß machen erwarten müsste, man könne sie raus hebeln. Is nich.

Ich stelle mir das so vor, dass die Ausdehnung der Fliese gegen den 
Untergrund eine seitliche Bewegung im Kleber verursacht, und ihn dadurch 
löst. Das mit dem Wasser ist sicher gut, aber gefährlich, da hier 
Temperaturstürze und heftige Gradienten vorkommen können, Wasser 
begrenzt das auf 100°C, und ein Stückchen daneben haut die Temperatur ab 
nach oben, wo es trocken ist. Hier und zu Anfang vielleicht die 
Temperatur runter regeln. (Der Steinel mit 5° Schritten von 50-650°C 
regelbar kostet nicht die Welt. Kann man beim Auslösen von SMD's gleich 
wieder verwenden. Oder beim Einlöten oder beim Plastik-Schweißen, 
Grill-Anzünden, Abbeizen, oder...)
Man müsste Glück haben und vorschriftsmäßigen Einbau haben, wo die Stege 
aus Luft zwischen den Zähnen aus Mörtel bis unter die Fliese nach Einbau 
erhalten blieben, denn das ist der Sinn von Flex: die Stege können 
seitwärts nachgeben. Da könnte man tatsächlich etwas 
Essig-Zitronen-Wasser durch ziehen ;) Das knabbert dann am Zement im 
Mörtel. Hoffentlich nicht zu sehr im Untergrund, den braucht man ja 
noch. Im Zweifel etwas Tiefengrund auftragen, bevor wieder eine Fliese 
rein soll.

Zum Hoch-Heizen einen Tipp: das 2,? kW Heißluftgebläse schafft das kaum, 
da zu viel Wärme nach oben verschwindet. Daher ist es viel besser, statt 
der teuren Blechkisten, die an 5 Seiten jede Menge Wärme verlieren, eine 
flache Struktur aus etwas besser isolierendem zu suchen/ zu machen.

Ich habe noch so 3cm feste Steinwolle-Dämmplatten von hinterm Kamin 
gehabt, ideal. Reicht auch, wenn man sie wie ein Höhle aufstellt, also 
rings um beschwert, und in der Mitte was aus Draht gebogenes zum Gewölbe 
aufhalten hin stellt. Da kann man auch seitlich einblasen. Wichtig ist, 
dass es gleichmäßig und nicht zu schnell hoch geht. Und beim ersten 
Zyklus keines Falls bis viele hundert Grad. Würde mit 200-300° 
Heißluftstrom anfangen, das bekommt die Fliese auch nicht. Geht ja doch 
Wärme auch in den Boden.

Eine weitere Idee wäre, eine Kühle Zone ganz langsam zum Beispiel 
Kreisen zu lassen, wo es nicht so heiß ist (hohler Quirl mit Kühlluft 
beschicken).
Aber ich denke, mehrere Zyklen tun schon ihren Dienst.

Die Idee mit dem Schneiddraht ist gar nicht so verkehrt, es gibt recht 
bezahlbar Diamantschneiddraht aus der Hafer-Fertigung.
Das Geheimnis ist, denn so ums Eck zu lenken, dass er nicht den Rand der 
Fliesen zu sehr beknabbert. Ich würde auch nicht durchziehen, sondern 
ein dünnes Stahlblech an den Vibrations-Multitool-Multimaster 
anschrauben, das den Draht ums Eck in die Fuge eintaucht, ohne 
anzustoßen.Vielleicht die Kante des Blechs, wo der Draht 90° ums Eck 
muss, etwas als 90° Winkel ausgestalten, so dass man einen gewissen 
Kurvenradius von ein paar mm wenigstens hat, so dass der Draht da nicht 
enden muss oder reißt, wenn man ihn außen drum rum führt. Weitergedacht 
ergibt das einen super leichten Bügel, der am Multitool hängt, so dass 
man dazwischen den Draht spannt. Das Blech muss man drehen können, damit 
man über Eck eintaucht und sägt. Nass machen nicht vergessen, und Wasser 
nachgießen und wegsaugen, gegenüber, damit das Mehl raus kommt. Nur 
Vibrieren verstopft sonst. Besser wäre schon lineare Bewegung, aber bei 
dem kleinen Kurvenradius und der Engstelle im Spalt zwischen den Fliesen 
taugte das nix. Da müsste man ja Röllchen hineinbekommen. Oder ein 
mitfliegendes Auflageband. Langsam wird eine Zeichnung fällig. Also 
Stop.

Good Luck!

von Finde C auch Sch... (Gast)


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Na ja, sein Projekt ist hoffentlich schon fertig, nach dem 1/2 Jahr.

Aber für die Nachwelt:
Fuge um die Fliese auskratzen. Ja, ist eine Sch... Arbeit.
Fliese mit spitzem Meißel zerschlagen. Es lösen sich dann Teile zum 
Rand.
Rest mit flachem Meißel oder Spaten abtragen.

Ja, habe ich schon so durchgeführt. Es gibt immer Honks, die nicht in 
Fugen bohren, sondern im schön mitten in die Kachel. ?

von diensthabender quotendepp (Gast)


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Finde C auch Sch... schrieb:
> Es gibt immer Honks, die nicht in
> Fugen bohren, sondern im schön mitten in die Kachel.

ach wie gut, dass JEDE Fliese mit JEDER Fugenbreite zu ALLEN 
Lochabständen, die man z.B. in einem Badezimmer haben kann passt.
Also für ALLE Kästen, Spiegel, Waschbecken, Duschvorhänge, 
Handtuchhalter, Haltegriffe für die Badewanne, Sitzmöglichkeiten für 
ältere/gebrechliche Bewohner etc.

manchmal gehts halt nicht anders.

ignoranter trottel...

von Joachim B. (jar)


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c-hater schrieb:
> 1) den Aufwand für eine komplette Neuverfliesung zu sparen.
> 2) Die Ersatzfliese zerstörungsfrei aus dem Verlegeverbund zu lösen.
> 3) Nachbarfliesen der Ersatzfliese möglicht wenig in ihrem Verbund zu
>    beeinträchtigen und sie ganz sicher auch nicht zu beschädigen.
>
> Bekannt ist nur: Fliese keramisch.

ich würde das ja in "ASM" machen, scnr

mal ehrlich Mut zur Lücke,

beschaffe dir ähnliche in Farbe Größe und Dicke und baue sie ein.
Alternativ suche dir eine schicke Motivfliese und erkläre es zur Kunst 
oder als Blickfang.
Bei mir im Bad liegt kleine Wolke drüber.

Da muss man doch nicht im µC.net fragen.
OK ich hatte damals Glück und fand ähnlich Jahre später, nur in einem 
gewissen winkel bei Lichteinfall sieht man Unterschiede, ich weiss wie 
ich gucken muss, andere nicht!

Ich kenne das hat man so ein "Schandfleck" schaut man immer wieder 
darauf und ärgert sich, eigene Erfahrung als sich das Furnier nach dem 
Tapezieren an einem Deckenpanel löste, ich schaute immer wieder darauf 
und überlegte alles wieder runterzureissen. Heute Jahre später finde ich 
die Stelle nicht mal mehr, andere haben das nie bemerkt.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Finde C auch Sch... schrieb:
> Es gibt immer Honks, die nicht in
> Fugen bohren, sondern im schön mitten in die Kachel.

Hat den Vorteil dass nur eine Fliesse ein Loch hat statt 2 oder gar 4 
ein (Teil)-Loch.
Oder hast du 6 oder gar 8 oder 10mm Fugen?

Ansonsten siehe was "diensthabender quotendepp" schon geschrieben hat.

Finde C auch Sch... schrieb:
> Fuge um die Fliese auskratzen. Ja, ist eine Sch... Arbeit.
> Fliese mit spitzem Meißel zerschlagen.

Nur für die Nachwelt:
Er hatte keine Ersatzfliessen, die Aufgabe war also die Fliese ohne 
Zerschlagen herauszubekommen.
Aber dazu hättest du noch den 2. Satz des ersten Postings lesen müssen, 
das ist natürlich unzumutbar.

: Bearbeitet durch User
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