Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Line Level Audia Signal erkennen


von Louis (Gast)


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Hallo,

ich versuche gerade eine Schaltung zu zeichnen, die erkennen soll ob ein 
Audio Signal vorhanden ist oder nicht. Mit Line Level meine ich den 
Audio Ausgang eines normalen PCs, bei minimal ca. 20% Lautstärke.
So wie ich das verstehe erwarte ich ein AC Signal mit maximal ca. 30 kHz 
und 100 mV p-p.
Ich denke, die einfachste möglichkeit das zu erreichen ist eine 
Spitzendetektorschaltung mit etwas Gain. Ich habe mir die angehangene 
Schaltung dazu ausgedacht. Der Ausgang wird von dem ADC eines ATMEGA328 
gemessen.

Macht die Schaltung einigermaßen Sinn oder geht das auch einfacher?

Viele Grüße

von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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R1 auf 220k vergrößern und C1 auf 10uF. Evtl noch einen 1k Widerstand am 
Ausgang vom OPV. Wenn du nur einen OPV benötigst, kannst du auch einen 
LM358 nehmen, der ist kleiner.

von MaWin (Gast)


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Louis schrieb:
> Der Ausgang wird von dem ADC eines ATMEGA328 gemessen

Dann koppel doch dein Audio direkt auf den Analogeingang:
1
              +5V
2
               |
3
              47k
4
               |
5
Audio --220nF--+--| A/D
6
               |
7
              47k
8
               |
9
              GND
und überlasse die Auswertung dem uC, der kann 100mV problemlos auflösen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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MaWin schrieb:
> der kann 100mV problemlos auflösen

Wers noch empfindlicher haben will, kann auch die 1,1V Referenz benutzen 
und in MaWins Schaltung den oberen Widerstand durch 470k ersetzen (oder 
den unteren durch 4,7k). Soll halt den ADC Eingang in Ruhe auf etwa 
AREF/2 ziehen.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Wers noch empfindlicher haben will, kann auch die 1,1V Referenz benutzen
> und in MaWins Schaltung den oberen Widerstand durch 470k ersetzen

Problem dabei: man bekommt ein dauerndes Grundrauschen, weil VCC (aus 
dem VAudio0 abgeleitet wird) gegenüber VRef (mit der gemessen wird) 
immer etwas schwankt, da der uC selbst VCC verseucht.

Das kann mehr ausmachen, als man durch die 5 mal kleinere Spannung pro 
bit gewinnt. Und 5V/1024 sind 5mV wo man nur 100mV erkennen will, reicht 
locker.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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MaWin schrieb:
> Problem dabei: man bekommt ein dauerndes Grundrauschen, weil VCC (aus
> dem VAudio0 abgeleitet wird) gegenüber VRef (mit der gemessen wird)
> immer etwas schwankt, da der uC selbst VCC verseucht.

Das stimmt natürlich. Mit VCC als Quelle und als AREF levelt sich das 
aus, mit einer festen Referenz nicht. Da sollte man dann die Spannung 
schön filtern.

von HildeK (Gast)


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Ich würde der Schaltung noch einen Serienwiderstand zu dem Koppel-C 
spendieren.
Die 100mV waren ja 20% Lautstärke, wenn mal 100% kommen, könnte der 
Pegel schon über die Rails hinausgehen (logarithmische Potis).

von Louis (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dann koppel doch dein Audio direkt auf den Analogeingang:

Danke für den Vorschlag, ich hätte gerne eine Lösung die das Signal 
möglichst wenig beeinflusst, deswegen habe ich nach einer Lösung mit 
OpAmp gesucht.

von Hans (Gast)


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Louis schrieb:
> Danke für den Vorschlag, ich hätte gerne eine Lösung die das Signal
> möglichst wenig beeinflusst, deswegen habe ich nach einer Lösung mit
> OpAmp gesucht.

Das hätte ich auch gesagt:

OPAMP zwischen Audio-Signal und AD-Wandler oder Auswertung mit Analog.

Allerdings wird das ganze wieder rauschempfindlich, wenn der OPAMP zu 
hochohmig wird. Ich würde sagen, einen 100k Eingang kann man verkraften.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Louis schrieb:
> Danke für den Vorschlag, ich hätte gerne eine Lösung die das Signal
> möglichst wenig beeinflusst,

Du weisst aber schon, das ein ADC Eingang am AVR typisch so um die 
100MOhm Eingangswiderstand hat? (Siehe Tabelle 'ADC Characteristics' im 
Datenblatt).

Das musst du mit einem OpAmp erstmal schaffen, die Quelle derart wenig 
zu belasten.

von Louis (Gast)


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Matthias S. schrieb:
>> Danke für den Vorschlag, ich hätte gerne eine Lösung die das Signal
>> möglichst wenig beeinflusst,
>
> Du weisst aber schon, das ein ADC Eingang am AVR typisch so um die
> 100MOhm Eingangswiderstand hat?

Die Kombination aus Koppelkondensator und den zwei Widerständen verzerrt 
das Audiosignal doch leicht oder? Normale Belastung in Form eines 
Widerstands zu GND o.ä. ist ok.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Louis schrieb:
> Die Kombination aus Koppelkondensator und den zwei Widerständen verzerrt
> das Audiosignal doch leicht oder?

Nö, wieso sollte es? Da sind keinerlei nichtlineare Bauteile drin - und 
wenn du noch den Rat von HildeK befolgst und einen Serienwiderstand mit 
ein paar kOhm verbaust, ist da sowieso nix zu verzerren. Da der ADC 
Eingang so hochohmig ist, kann man auch den AREF/2 Spannungsteiler aus 
z.B. 100k oder 220k Widerständen machen und so die winzige Belastung 
noch verringern.

Verzerren würde das ganze erst, wenn die mit dem Audiosignal an die 
Betriebsspannungsgrenzen kommst, weil dann die Schutzdioden des AVR 
clippen. Aber das passiert bei einem OpAmp genauso, den man übersteuert.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Louis schrieb:
> Die Kombination aus Koppelkondensator und den zwei Widerständen verzerrt
> das Audiosignal doch leicht oder? Normale Belastung in Form eines
> Widerstands zu GND o.ä. ist ok.

Der Ausgangswiderstand deiner Quelle ist ausreichend niederohmig, so 
dass das keine Rolle spielt. Und was am Eingang des ADC dann zu sehen 
ist, spielt erst recht keine Rolle: du willst ja nur wissen, ob ein 
Signal da ist oder nicht.

Natürlich beeinflusst jede Beschaltung das Signal in irgend einer Weise. 
Aber eben nicht so, dass irgend was merklich wäre. Das hast du aber 
sowieso schon im System, denn dein R10 und der Ausgangskondensator 
deiner Quelle sind nichts anderes.

Außerdem: dein OPA sollte so auch nicht betrieben werden, denn du 
brauchst danach irgend was, was eine negative Eingangsspannung am OPA 
verhindert, z.B. eine Klemmdiode bzw. die Nutzung der eingebauten. Das 
bringt aber erst recht eine unterschiedliche Belastung der Quelle für 
positive (10k Last durch R10) und negative Halbwellen (5k Last, es 
liegen R10 und R9 dann parallel) mit sich. Und das ist deutlich 
schlechter als die Beschaltung nach MaWins Vorschlag.

von Louis (Gast)


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Danke für eure Hilfe, ich werde das dann wie oben von MaWin 
vorgeschlagen machen.

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